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Ding müsse gestohlen sein, bis dahin ist man| Seine lebte Bemerkung, er fönne ,, felbft mir"| der Portier: Wiffen Sie, mit der Schlüssela längst über alle Berge. Schauen Sie, ich bin gewiffe Dinge nicht erzählen, hatte mir zwar affäre haben wir Sie ganz unnötig vor den ein alter Hase im Beruf. Th verstehe mich auf einen Stich gegeben, aber ich wünschte ihm doch Kopf gestoßen. Bir meinten, er sei verloren, mehr Dinge, als ich selbst Ihnen erzählen nicht nur Glüdliche Reise", sondern sogar aber er hing nur am falschen Hafen." fönnie. Aber mit Frauen habe ich mich niemals der Teufel weiß, wie ich dazu lam„ Gute Großartig", sage ich, bas Bimmer foftet befaßt. Das heißt, beruflich nicht." Geschäfte!" Meinem Freund, dem Läſchen-| fünf Nubel, die Nebenspesen machen sechzehn. dieb. Wieso denn sechzehn", sagt er, und nicht nur acht?"
Damit ging er, fich höflich verabschiedend.
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Der Zimmerschlüssel
Von Michael Sostschenko
Man fagt mir so oft: Sie haben schon recht lange feine humoristischen Erzählungen mehr geschrieben, Michael Michaelhtsch!"
Also gut, ich will mal ein ganz einfaches Thema wählen: Wie ich nach der Krim reiste und mir dort ein Hotelzimmer verschafft:.
Ich ging vom Dampfer direkt ins Hotel. Sagt der Türsteher mit einem schiefen Lächeln: Nein, wissen Sie, ich staune über das heutige Publikum. Kaum tommt ein Dampfer an, laufen alle unbedingt zu uns. Wie auf Verabredung. Als hielten wir hier Zimmer für Sie bereit."
Schon will ich gehen, sagt der Türsteher mit einem stillen Seufzer:" Ja, ja, ein Unglüc das mit diesen Zimmern. Nirgends eins frei. Bei uns fände fich natürlich noch was, aber.. Reden Sie doch mal richtig mit dem Portier... Sie wissen schon... Das hat er gern..
,, Bum Teufel nochmal", sage ich, wie unterstehen Sie sich..
Sagt der Portier von seinem Pult aus über meinen Kopf hinweg zum Zürsteher:„ Ich wundere mich über Sie, Fjodor Michailowitsch. Wo- follten wir ein freies Bimmer hernehmen? Wie kommen Sie an den Gedanken? Wir haben zwar noch ein freies Zimmer, aber es fehlt der Schlüssel dazu. Wenn er will, fann er
es nehmen."
Sage ich:„ Geben Sie es mir, wenn auch ohne Schlüssel."
„ Ach, auch ohne Schlüssel?" sagt der Por tier. Also nehmen Sie es. Aber es gibt Diebe bei uns. Es wird gestohlen. Wenn man Ihnen die Gardinen flaut, müssen Sie dafür auftommen."
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Sage ich: Schlimmstenfalls würde ich das Zimmer eben nicht verlassen. Nehmen Sie mich doch auf. Nach der stürmischen Ueberfahrt fann ich faum noch auf den Beinen stehen."
Gut", sagt der Portier, aber ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß der Schlüffel verloren und das Zimmer abgeschlossen iſt. Sie haben wohl gemeint, das Bimmer ſei nicht abgeschlossen und bloß der Schlüffel ver
Toren?"
Aber ich bitte Sie", sage ich,„ was soll ich denn mit einem Zimmer, wo man nicht hin
einfann...?
„ Das weiß ich nicht". sagt der Portier. ,, Aber ganz wie Sie belieben."
Tritt der Türsteher mit vorgehaltener Hand an mich heran und sagt:„ Ich wüßte einen Rat". Ich gebe ihm brei Stubel." Merci", lagt er.„ Wenn Sie wünschen, laufe ich in den Sof, dort arbeitet unser Schlosser. Der könnte 3hr Zimmer mit einem Dietrich öffnen." Es lommt der Schlosser.
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" Ja", sagt der, natürlich; wenn es sich darum dreht; das glaub' ich. Eine Tür öffnen ist eine Meinigkeit.„ Aber", sagt er,„ ich fomme nicht auf meine Rechnung, wenn ich nur deswegen ins obere Stockwerk hinaufgehe. Bei mir hat jede Arbeitsstunde buchstäblich Valutatoert."
Ich gebe dem Schlosser fünf Rubel. Er öffnet die Tür mit einem Dietrich und sagt in freundschaftlichem Tone:„ Ja, natürlich; das
glaub' ich. Ohne Schlüssel wohnen, hat für Sie wenig Interesse. Sie werden doch essen gehen oder die Heilquellen aufsuchen wollen, statt hier zu fißen wie ein Holzflop."
" Ja", sage ich, man müßte sich geradezu einen Diener nehmen."
„ Na", jagt er, das käme Ihnen sehr teuer. Aber für einige acht Rubel würde ich Ihnen einen passenden alten Schlüssel herauss suchen."
Ein passender alter Schlüffel ist gefunden. Jch liege wie ein Baron auf dem Bett. Gehe fpazieren, fühle mich mit meinem Schlüssel den Nachbarn gleichstellt.
Wie ich am Abend ausgehen will, sagt mir
„ Mein", fage ich, sechzehn. Dem Zürsteher brei, dem Schlosser fünf und den neuen Schlüffel nochmals acht."
„ Für welchen Schlüffel denn?"
" Der Schloffer", fage ich, hat mir doch einen ausgesucht."
Geftatten" fagt er, sollte der Halunke Ihnen ettoa unseren Schlüffel verkauft haben? Sieh mal an, fagt er, so ist es tatsächlich hier ist er gehangen und jest ist er nicht mehr da. Na warte, bir werde ich schon...
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Ihr scheint ja eine richtige Räuberbande zu sein...", sage ich.
Der Portier lügt nun drauf los, murmelt eitvas von geringem Verdienst, läßt mich dann aber plöblich stehen, um sich an neu eintretende Gäste zu wenden. Und ich höre ihn sagen:„ Ja, ein kleines Zimmerchen hätten wir noch, aber der Schlüffel dazu fehlt..
Queen Mary und die Zensuren burfte: ein Geſpräch zwiſchen Mann und
Wenn die Königin von England einen Film besucht... MTPL London, Mitte Feber. Eigentlich ist es eine Geſchichte, die in in die Filmrubrik gehört, aber es genauer betrachtet, liefert sie einen wertvollen, wenn auch fleinen Beitrag zu der herrschenden Moralauffassung im England von heute.
Vor kurzem besuchte Queen Marh zum ersten Male seit dem Tode Georgs V. offiziell zwei Londoner Kinopremieren, die dicht auf einander fielen, und die selbstverständlich ein großes gesellschaftliches Ereignis waren. Es handelte sich um den Bergner- Film Dreaming Lips" fotvie um den englischen Film Great Barrier" mit der österreichischen Schauspielerin Lilli Palmer .
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Frau, wobei er frank im Dett liegt und ſie ſich neben ihn fett. Ferner eine Briefstelle, in der e3 heißt: Unsere Ehe wäre beffer gewesen, tvenn wir ein Kind gehabt hätten." Schließlich drei Kuß- Szenen.•
Der zweite Film, den Queen Marh bes suchte, hatte nur zwei Kürzungen zu erleiden, nämlich zwei Tanzszenen, in denen der Star die Röde bis zu den Waden hebt, was zwar im allgemeinen gestattet ist, aber nicht in einem Film, dem die Ehre zuteil wird, daß die Nös niginmutter ihn sieht.
Auf diese Weise war nicht nur die Ehre der Königin gerettet, sondern auch der Erfolg der beiden Filmstars, die in der töniglichen Loge gnädigst empfangen wurden. Ob dies auch ges schehen wäre, wenn der gestrenge Lord Thrrell nicht in letzter Minute mit der Schere eingegrifa fen hätte, mag bezweifelt werden... A. W.
Filmaufnahmen
auf dem Meeresgrund Der Mann mit der Filmkamera hat es
Run gibt es in England bekanntlich nicht nur eine Filmzenfur, deren Präfident, der ehrwürdige Lord Turrell, recht streng ist, sondern es existiert darüber hinaus noch ein sozusagen ungeschriebenen Gejebud, Couper längst aufgegeben, Aufnahmen zu ebener Erbe königlichen Familie. Der Film Elifabeth Berg- von einem festen Standpunkt aus zu machen. ners, der im modernen Ehemilieu spielt, war Er steigt mit seinem Bauberkasten mindestens bereits vom Zensor recht erheblich geändert auf das Dach des Wochenschauvagens, wenn es Marh selbst der Premiere beiwohnen würde, gab sich ein Loch zwischen den Schienen der Eiſens worden. Als aber bekannt wurde, daß Queen gilt, Zeiterergnisse aufzunehmen. Er buddelt es zunächst eine fürchterliche Aufregung. Der bahn und duct sich da hinein, mit seiner Stas ehrwürdige Lord Tyrrell entschied, daß ihm in mera, um den Zug über sich wegrollen zu lass der Sonnabend- Nacht der fertig geschnittene sen. Er läßt sich und seinen Apparat am Kühler Film noch einmal privat vorgeführt würde, då des Autos festbinden oder auf dem Tragded mit er endgültig entſcheide, was die Augen der eines Flugzeuges, er hängt sich an dan. Greis Königin ſchauen dürften und was nicht, und siehe fer eines Krans zwischen Himmel und Erde da, es gab nicht weniger als fieben Stellen, ge- ja selbst im Atelier muß er auf Gummirädern gen die sich zwar vom Standpunkie des eng- fizzen, um während der Aufnahmen durch die lischen Durchschnittsbesuchers nichts einwenden ganze Dekoration fahren zu können. ließ, die aber unter gar feinen Umständen der Königin gezeigt werden durften.
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Der Kulturfilm- Kameramann ist vielleicht noch verwegener und anspruchsvoller. Er steigt auf die höchsten Bäume und fährt ins ticite Bergiverk hinab, stellt sich in Sumpf und Wasser auf, vergräbt sich in Erdhöhlen oder er hängt im Fels über dem Abgrund am schtvantenden Seil, um junge Adler im Nest filmen zu können.
Die ganze Nacht über bis zum Sonntag Nachmittag schnitt man im Atelier den Film um, dann erschien Frau Bergner händeringend bei Lord Thrrell und bat ihn, den Film doch nicht völlig um seine Wirkung zu bringen. Ihren Tränen widerstand selbst der Lord nicht völlig. Er nahm zwei Verbote zurück, die übrigen aber Ein Spezialgebiet filmischer Forscherarbeit blieben. Was unter anderem nicht gezeigt wer- ist die Unterwasserkinematographie. deren Er.