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Nr. 55. 14. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 6. März 1897.

Kommunales.

Zu Mitgliedern des Etats- Ausschusses der Stadt: verordneten- Versammlung sind gewählt worden die Stadtverordneten Bruns, Friederici, Heilmann, Dr. Langerhans, George, Dr. Gersten: berg, Liebenow, Mommsen, Wallach, Kalisch, Dr. Preuß, Louis Sachs, Michelet , Borgmann, Goldschmidt. Den Vorsitz wird der Stadt­verordnete Dr. Langerhans führen, dessen Stellvertreter ist Stadt verordneten- Vorsteher Michelet .

Aus den Nachbarorten.

Die Parteigenossen von Steglit werden vom 1. April an die Verbreitung des Vorwärts" in eigene Regie übernehmen.

Des weiteren wird dann in dem Prospekt mitgetheilt, daß den die Wache in der Langeftr. 12 gebracht. Hier starb sie, wie berichtet Reflettanten nach Erlegung von 14 M. Geschäftsuntoften sofort die wird, am Herzschlage. Die Verkehrs- Deputation hat in ihrer letzten Sigung be neueste Damenauswahl" zugestellt werde!!! Festgestellt ist die Persönlichkeit des Mannes, der sich, wie schlossen, die Verhandlungen mit der Firma Siemens u. Halste über Geldheirathen, ob mit ob ohne Hilfe von Verkupplern, find wir gestern mittheilten, in der Haide bei Tegel erschossen hat. Es den Weiterbetrieb ihrer Linien, ebenso wie die Verhandlungen über in der modern- bürgerlichen Welt die regelmäßige, selbstverständliche ist der 61jährige Anstreicher Emil Hermann, der von seiner Frau die Umwandlung des Pferdebahnbetriebs auf der Linie der Char- Erscheinung. Wer etwa höhere Ansichten über die Ehe hegt, läuft getrennt bei dem Schuhmachermeister Giewald in der Choriner= lottenburger Straßenbahn in einen elektromotorischen Betrieb zu ver- Gefahr, als Thor verspottet, oder, was unter Umständen noch straße 69 wohnte. Hermann, der auf einem Bau in der Ziegel­tagen, bis der zur Zeit der Stadtverordneten- Versammlung vorliegende schlimmer, als Umstürzler verdächtigt zu werden. straße verunglückt war, zeigte seit längerer Zeit Lebensüberdruß. Umwandlungsvertrag der Linien der Großen Berliner Pferde- Antipathie gegen die Berliner Luft? Der zur Nachfolger­Straßensperrung. Wegen Anschüttung der Rampen für die Eisenbahn- Gesellschaft und der Neuen Pferdebahn- Gesellschaft seine schaft du Bois- Reymond's bestimmte Hofrath von Kries foll jetzt im Zuge der Schönebergerstraße erbaute Hilfsbrücke wird das Erledigung gefunden hat. Ferner wurde beschlossen, nicht die zahl- definitiv den Ruf an die hiesige Universität abgelehnt haben. Schöneberger Ufer längs des Dienstgebäudes der fgl. Eisenbahndirektion reichen, vo11 den Unternehmern eingereichten Projekte zum Ausgangspunkte zu nehmen, sondern diese Projekte lediglich im Treptower part der Profitwuth gebracht werden mußte, lehrt sperrt. Die in der Schönebergerstraße und am Schöneberger Ufer ge­Das Opfer an Menschenleben und Gesundheit, das vorgestern vom 8. b. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter ge als Material zu benutzen bei der Feststellung, welche Linien man schaffen solle, abermals, mit welcher Rücksichtslosigkeit und Leichtfertigkeit man sich legenen Einfahrten zum Potsdamer Güterbahnhof werden durch die um den Verkehrsbedürfnissen Rechnung zu tragen. Erst nach Herstellung eines Planes hier über die selbstverständlichen sozialen Pflichten hinweggesetzt hat. Sperrung nicht berührt. Von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden ist die dieser Linien soll in die Erörterung eingetreten werden, wann und Vor mehreren Wochen schon ging die von uns unter Widerspruch unter welchen Bedingungen die Zustimmung zur Ausführung und aufgenommene Mittheilung durch die Presse, daß die Sanitätswache Leiche der 60 Jahre alten Handarbeiterin Agnes Lange aus der zum Betriebe der neuen Linien zu ertheilen sei. Diejenigen unter: im Treptower Park unnütz geworden und daher eingezogen sei. Noftizftr. 2. Die Hauswirthin Frau Fritsch hörte, als sie die Treppe nehmer, die eine Verbindung mit den Vororten verfolgen, sollen Das Unglück vom Donnerstag hat gelehrt, wie vom Donnerstag hat gelehrt, wie frivol die hinaufging, ihre im zweiten Stock wohnende Mietherin, die bisher und wohl nicht ohne Be- nicht trant gewesen war, ftöhnen und holte einen Arzt. Als dieser fich zunächst mit den Juhabern der Linien, auf welchen der Vororts aufgestellte Behauptung war; und wohl verkehr in die Stadt hineingeführt werden solle, einigen. rechtigung macht sich jetzt in den Kreisen der Arbeiter fam, war die Kranke schon todt. Die Todesursache konnte der Arzt die Meinung geltend, daß lediglich die Angst, Geld zu Zwecken der nicht feststellen. Humanität opfern zu müssen, die Schuldigen von ihrer Menschen- Als Leiche wiedergefunden wurde vorgestern im Kanal zu Char pflicht abgehalten hat. Mit recht wird von anderer Seite angeführt, lottenburg der 54 Jahre alte Schneider Dienegott Stalen aus der daß eine ständige Hilfsbereitschaft jetzt noch nothwendiger ist als zur Kolbergerstr. 25, der dort eine Art Einsiedlerleben führte und seit Zeit der Ausstellung selbst, denn derartige halsbrecherische Leistungen, dem 21. Dezember v. J. verschwunden war. wie das Abbrechen des Eisengerippes des Wasserthurmes, werden in der Ausstellungszeit faum von Arbeitern verlangt worden fein. Wie es möglich ist, daß eine mit acht Menschen belastete Plattform Bekanntlich wird ein Umbau des hiesigen kgl. Opern- durch einen Windstoß in die Tiefe gestürzt werden kann, wird hanses beabsichtigt, um die Feuersicherheit desselben zu erweitern. Die Untersuchung lehren müssen; jedenfalls beweist der Unfall, Zu dem Umbau ist eine 630 Quadratmeter große Fläche Straßen- dem bis jetzt zwei Menschenleben zum Opfer gefallen landes erforderlich, welches die Intendantur der fgl. Schauspiele von find, daß man es bei den Abbruchsarbeiten an den erforderlichen der Stadt kostenfrei erbeten hat. Außerdem soll die jetzige Stallstraße Vorsichtsmaßregeln hat fehlen lassen. Daß aber erst von den zum tafsirt werden und an deren Stelle eine grade Linie von der Ebertsbrücke theil recht weit entfernten Berliner Unfallstationen ärztliche Hilfe bis zur Universitätsstraße angelegt werden. Hierfür will der Fiskus die herbeigeholt werden mußte, ist höchst bedauerlich. Jetzt werden erforderliche Landfläche hergeben. Die gegenwärtig am Kupfergraben vielleicht, wenn nicht anders durch Zwang, die nöthigen Vorsichts. Direktion der königlichen Munitionsfabrit in Spandau , in der Moderne Sozialreform in einer staatlichen Fabrik. Die befindliche Büchsenmacherei soll von der Stadt beseitigt werden, ohne maßregeln getroffen werden, aber die getödteten Arbeiter kann keine zirka 4000 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt sind, hat im jedoch an den Fiskus eine Entschädigung zu zahlen. Dagegen foll Macht der Erde wieder zum Leben erwecken, und die verunglückten Berbst v. J. versuchsweise feste Tagelöhne für die verschiedenen sich die Stadt verpflichten, zur Erbauung von zwei Brücken, deren Arbeiter bleiben krank, vielleicht ihr Leben lang. Ein hiesiges Blatt Gattungen des Arbeitspersonals eingeführt. Der Mindestlohn der eine über den Kupfergraben nach der Spike der Museumsinsel zu, meint, daß, abgesehen von dem Walten des Strafrichters, darauf Arbeiterinnen betrug danach 2 M., der Arbeiter und Handwerker wo das Denkmal für Kaiser Friedrich III. errichtet werden soll, die Bedacht genommen wird, daß für die Hinterbliebenen auskömmlich 3,50 bezw. 5,50 m. täglich. Bei dieser Art der Löhnung ist aber zweite von der Spitze der Insel über die Spree nach dem Monbijou- gesorgt wird und die Verlegten möglichst ausreichend entschädigt 3,50 bezw. 5,50 m. täglich. Bei dieser Art der Löhnung ist aber garten führen foll, einen Beitrag von 200 000 beziehungsweise werden. gegen früher, wo Affordarbeit bestand, eine erhebliche Minder. 300 000 M. zu zahlen, jedoch unter der Bedingung, daß der produktion konstatirt worden. Nunmehr hat, der National­Staat von der Spreebrücke an eine Verbindungsstraße bis zur befannt gemacht, daß am 1. April wieder das alte Lohnsystem, die Zeitung" zufolge, die Direktion der Fabrik durch Anschlag Oranienburgerstraße kostenfrei für die Stadtgemeinde Berlin anlegt. Bezahlung je nach der Leistung, eingeführt wird.- Un­Die feitens des Staats an die Stadtgemeinde abzutretenden Flächen verhüllt bestätigt diese Mittheilung die alte Wahrheit, daß in staats­betragen 4113 Quadratmeter, die theilweise mit Gebäuden besetzt find, während die Stadtgemeinde lediglich Straßenland tapitalistischen wie in privatkapitalistischen Betrieben gleichermaßen 6143 Quadratmeter abtreten soll. Das Magistratskollegium hat Eine Gedenkfeier für den Philosophen Jakob Böhme be- die Sorge um den Profit das A und O ist. Wie entfeßlich wäre dieses Projekt genehmigt und wird dasselbe der Stadtverordneten- absichtigt die Con enius- Gesellschaft am 4. April d. J. Müllerstr. 12 es gewesen, wenn die Arbeiterschaft der töniglichen Fabriken sich Versammlung zur Zustimmung unterbreiten. zu begehen, weshalb sich der Vorsitzende der Gesellschaft an den auf die Dauer bätte weniger anstrengen brauchen, als es bislang Magistrat mit der Bitte wandte, ihm zur Festfeier den Festsaal des unter der Herrlichkeit der Akkordlöhnung der Fall war! Rathhauses zu überlassen. Der Magistrat will diesem Gesuche Der Eingemeindungsausschuß der Vororte hat gleichsam a nachgeben und wird die Genehmigung der Stadtverordneten- Ber- Erwiderung auf den Beschluß des Provinzial- Landtags, der sich für fammlung nachsuchen. Verleihung des Stadtrechts aussprach, an das Abgeordnetenhaus Der Fernsprech- Verkehr mit Randers , Aalborg und Frederiks- eine Betition gerichtet des Jubalts: Das Haus der Abgeordneten havn ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Ge- wolle an die tönigliche Staatsregierung die Bitte richten, spräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt im Verkehr mit den die Eingemeindung der Ortschaften Charlottenburg mit neu zugelassenen Orten 2,50 M. Westend , Kolonie Grunewald , Deutsch- Wilmersdorf, Schmargendorf ,

von

In ihrer geheimen Sigung am Donnerstag hat die Stadt­verordneten Versammlung die Versetzung des Direktors Benede von der Sophienschule, des Ober- Stadtfekretärs Heufelder I und des Gemeindeschul- Rettors Griese in den Ruhestand genehmigt. Ferner hat sich die Versammlung mit der Anstellung des praktischen Arztes und Turnlehrers Dr. Luckow als Oberturnwart, des Bibliothelars Dr. Buchholz auf Lebenszeit und des Magistrate sekretärs Engel I als Detonomie Inspektor bei der Frrenanstalt Herzberge einverstanden erklärt.

Tokales.

der Stadt Berlin in diesem Winter über die dafür etatsmäßig fest­Wie jetzt vorläufig festgestellt ist, hat die Schnee- Abfuhr gefeßte Summe 864000. gekostet. In Charlottenburg hat der " Charl. 3tg." zufolge die Stadtverordneten- Versammlung für Schnee­Abfuhr 37 000 m. nachträglich zu bewilligen.

Die Parteigenossen Friedrichsbergs und der angrenzenden Ortschaften werden hiermit nochmals auf die morgen, Sonntag, vore mittags 11%, Uhr, im Lokale von Spizig, Frankfurter Allee 193, statt­findende Parteiversammlung aufmerksam gemacht.

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Eine Untersuchung des Sehvermögens der Eisenbahn- Schöneberg, Friedenau , Tempelhof ( einschließlich des Garnison Bediensteten rücksichtlich der Sebschärfe und des Farben- Unter- Uebungsplatzes und der Hasenhaide), Rixdorf, Briz, Treptow , scheidungs- Vermögens hat der Minister der öffentlichen Arbeiten Stralau, Rummelsburg - Borhagen, Lichtenberg- Friedrichsberg, Weißena wiederum anordnen lassen. Mit der durch die Bahnärzte vorzu- fee, Neu- Weißensee, Reinickendorf und Bankow, in Aussicht zu nehmenden Untersuchung auf Farbenblindheit soll auch eine Prüfung nehmen, demnächst die mit Berlin schwebenden Verhandlungen zum des Hörvermögens des im äußeren Eisenbahnbetriebe beschäftigten Abschluß zu bringen und dem Landtage der preußischen Monarchie Personals verbunden werden. Die königl. Eisenbahndirektion Berlin schon in der nächsten Session eine dahingehende Vorlage zu unter­ersucht die Inspektionsvorstände ihres Bezirks, die Ergebnisse dieser breiten." Wiederholungsprüfungen binnen sechs Monaten zu den Personalakten der betreffenden Beamten einzureichen.

Ueberreicher Kinderfegen. Dem Moldenhauer'schen Ehepaare hierselbst, Köpnickerstr. 1 wohnhaft, find vorgestern Drillinge und zwar drei Mädchen geboren worden. In der Familie ist bittere Noth.

Ein umfangreiches Schadenfener brach gestern gegen Mittag in der Verbandstoff- Fabrik von Kahnemann, Spandauerstr. 3/4, aus. Die Feuerwehr hatte bis nach 1 Uhr zu thun, bis der Brand völlig gelöscht war, durch welchen die dritte Etage des Hauses fast voll­ständig verzehrt wurde. Die übrigen Stockwerte haben nur durch das Wasser gelitten. Der Betrieb der Verbandstoff- Fabrik erleidet daher keinerlei Unterbrechung.

Der Großbetrieb im Berliner Droschken Fuhrwesen nimmt immer mehr überhand. Angaben über das Droschten Fuhrwesen find im Berliner Statist. Jahrbuch" jetzt bis 1894 veröffentlicht. Bergleicht man die Zahlen von 1894 etwa mit denen von 1884, so ergiebt sich, daß selbst für diesen kurzen Zeitraum die Ueber eine wunderliche Behandlung der Lehrer in Nen­Verdrängung der kleinen Betriebe durch die großen schon recht Weißensee berichtet die Päd. 3tg.". Danach ist auf Veranlassung merklich ist. Ende 1894( in Klammern die Zahlen für Ende 1884) des dortigen Rettors, dem es nicht paßt, daß die Lehrer während gab es in Berlin 4062( 1745) Droschten 1. Klaffe, 2461( 2448) der Unterrichtszeit einen bestimmten stillen Ort aufsuchen, eine Re Droschken 2. Klaffe, 155( 153) Gepäckdroschken, zusammen 6678 gierungs- Verfügung erlassen worden, in der für alle Lehrer ohne ( 4346) Droschten, die in Händen von zusammen 2490( 1965) Be Ausnahme angeordnet wurde, daß jeder nicht nur seinen Hauptlehrer von einem Verlassen der Klasse Mittheilung zu machen, sondern fizern waren. Unter den Besitzern waren: I. 1589( 1319) mit je außerdem in jedem Falle in seinem Lehrbericht zu vermerken 1 Droschke, II. 665( 500) mit je 2-5 Droschten, III. 103( 87) mit habe, wann und wie lange eine Abwesenheit in der Klaffe je 6-10, IV. 60( 32) mit je 11-15, V. 33( 11) mit je 16-20, stattgefunden habe. Das Regierungsschreiben wurde den Lehrern VI. 20( 12) mit je 21-30, VII. 20( 4) mit je über 30 Drofchten. vorgelesen, ohne daß ihnen gestattet wurde, selbst einen Bon 1884-94 haben also die Droschten um 2332 oder rund 54 pCt. Einblick in das Schriftstück zu thun. zugenommen.( Doch kam diese Zunahme faft nur auf die Drofchten Als einige Herren 1. Klaffe, deren Zahl sich in 10 Jahren mehr als verdoppelt hat.) darum nachsuchten, wurde es ihnen ausdrücklich verweigert. Bes Dagegen haben die Befiber zugenommen; im ganzen um nur 525 Einen Unfall erlitt nach dem B. T." Professor Mommsen merkenswerth ist, daß allen Herren Anstandslosigkeit und Mangel oder rund 27 pet.; speziell in Gruppe I um 270 oder 20 pCt., Donnerstag Abend um 7 Uhr durch einen Radfahrer, der den greifen an Selbstzucht in der Verfügung vorgeworfen wurde, obwohl der II um 165 oder 33 pct., III- VII zusammen um 90 Besizer oder Gelehrten, als dieser an der Ecke der Berliner - und Marchstraße in Rektor durch genaue Beobachtungen festgestellt hatte, daß eine Reihe 62 pŒt. Bugenommen haben auch die kleinen Besitzer( mit nur Charlottenburg den Fahrdamm überschritt, umfuhr. Geheimrath von Kollegen niemals den verfehmten Ort durch ihr Erscheinen aus. 1 Droschke), aber sie haben viel weniger zugenommen als die Mommsen kam zu Fall, erhob sich jedoch bald und anscheinend un- gezeichnet hatten. Uebrigens darf nicht unerwähnt bleiben, daß in mittleren und diese wieder viel weniger als die großen Befizer. verlegt. Er bestieg einen Pferdebahnwagen und fuhr nach seiner in besonders dringenden Fällen es erlaubt ist, statt der persönlichen Das ist aber gleichbedeutend mit einer Zurückdrängung der der Marchstr. 8 belegenen Wohnung. Der Radfahrer wurde als der Abmeldung beim Hauptlehrer einen Schüler( Schülerin?) dazu zu mittleren und noch mehr der kleinen Betriebe Dreher Emil B. aus Charlottenburg festgestellt. verwenden. Daß die Anordnungen auf das genaueste befolgt durch die großen. Wie sehr sich das Verhältniß zwischen Vom Kutscherbock ist der Fuhrherr Ed. Schmier aus der werden, dafür leistet, wie die Fachzeitung bemerkt, die Person den kleinen, mittleren und großen Betrieben von 1884 Stettinerstraße gestern Mittag derart gefährlich abgestürzt, daß er des Rektors, der zugleich Lokalschulinspektor ist, mehr als genügende bis 1894 verschoben hat, lehren die folgenden Zahlen: an den Folgen der erlittenen Verlegungen bereits abends im Bürgschaft. Ende 1894( in Klammern die Zahlen für Ende 1884) waren Krankenhause starb.* Ans Storkow wird berichtet: Ein recht begehrenswerther unter je 1000 Besitzern 638( 671) mit je 1 Droschte, 267 Aufgeklärt ist jetzt das Verschwinden des Raffirers Fels von Boften scheint die frei gewordene Bürgermeisterftelle unferes etwa ( 254) mit je 2-5 Droschken, 95( 75) mit mehr Droschken. Diese der hiesigen Ort 3- krantentasse der Schuhmacher, an 2500 Einwohner zählenden Kreisstädtchens zu sein. Die Zahl der Wandlung ist in der Hauptfache eine Folge der modernen wirth der seinerzeit allerhand Vermuthungen geknüpft wurden. Wie der Bewerber beträgt nicht weniger als 102, und es befinden sich schaftlichen Entwickelung, die auch auf diesem Gebiete zu Droschkentutscher Christian Böttcher, den man auch durch ein Ver- darunter: 1 Oberbürgermeister, 14 Bürgermeister, 1 Oberst einer immer weiter gehenden Verdrängung des Kleinbetriebes durch brechen beseitigt glaubte, so ist auch gels als Leiche im Wasser lieutenant, 2 Hauptleute, 3 andere Offiziere, 2 Zahlmeiſter, den Großbetrieb führen muß. Der kleine Droschkenbesitzer ist der wieder gefunden worden. Der 53 Jahre alte Mann hatte anfangs 1 Polizei- Inspektor, 2 Polizeikommissare, 2 Rechtsanwaltsbureaus steigenden Konkurrenz, die ihm aus der Vermehrung, Werbefferung November v. J. mehrere hundert Mark für seine Kasse eingezogen und Vorsteher, 2 Studenten, 2 Landwirthe, 1 Mühlenbesitzer, und Verbilligung anderer Verkehrsmittel( Omnibus, Pferdebahn, machte sich am 7. Novbr., nachdem er in seiner Wohnung beim Schuh- Registrator, 1 wissenschaftlicher Lehrer, 1 Stadtrath und endlich Stadtbahn) entsteht, sowie den mancherlei anderen Erwerbsmachermeister Langner in der Borsigstr. 2 zu Mittag gegessen hatte, auch 1- Schriftsteller. erschwerungen( Wirthschaftskrise, Futternoth, Verlust von Pferden) um 2 Uhr Nachmittags auf den Weg zum Geschäftslokal der Kaffe Verschwunden ist der elfjährige Schüler Karl Krüger aus natürlich viel weniger gewachsen, als der große Besizer, der über in der Prenzlauerstr. 18, um das Geld abzuliefern. Er traf aber Weißensee . Seine dort in der Lehderstr. 15 wohnenden Eltern Kapital verfügt. Er verschwindet jedoch, wenn er schließlich das weder an der Geschäftsstelle ein, noch tehrte er nach Hause zurück. hatten ihn vor 14 Tagen nach Berlin geschickt; er hat jedoch die Feld räumen muß, nicht immer gänzlich von der Bildfläche. Auch Alle Nachforschungen nach seinem Berbleib hatten teinen Erfolg. ihm angegebenen Adressen nicht aufgesucht und ist ebensowenig nach wenn er feinen eigenen Wagen mehr hat, kann er nach wie vor Gestern, Freitag, Nachmittag endlich landete man seine Leiche an der elterlichen Wohnung zurückgekehrt. Der Verschwundene trug den Bock besteigen, aber freilich nur als 2ohnstlave eines der Lichtenſteinbrücke in der Nähe des Zoologischen Gartens aus einen schwarzen Ueberzieher, einen braunen Jaquetanzug und eine anderen Besizers. dem Landwehrkanal. Eine Kontrolle der Geschäftsführung des schwarze Krimmermüße.

zu sagen.

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beließ ihn aber in seiner Stellung, weil er die Geschäfte stets ordentlich führte und weil man glaubte, daß das Leiden vorüber­gehen werde. Vielleicht ist der bedauernswerthe Mann in einem plöblichen heftigen Anfalle ins Wasser gegangen.

Ein hiesiger Berichterstatter behauptet, daß sich an dem Kassirers hatte ergeben, daß diese durchaus in Ordnung war. Es fehlten Feftzuge zur Centenarfeier" nun doch Arbeiter betheiligen werden. nur die Beiträge, die Fels zuletzt eingesammelt und an die Kaffe Und zwar wird, als einziger allerdings, der Verein der Brauerei: abzuliefern im Begriffe gestanden hatte. Dieses Geld ist nun bei Arbeiter genannt, der von den Direktoren gelegentlich des 1894er der Leiche gefunden worden. Von einem Verbrechen kann biernach Bierboykotts gegründet worden ist, um ein besseres Verhältniß" teine Rede mehr sein. Fels war schon früher nervenleidend; man berzustellen. Ob diese Nachricht wirklich zutrifft, vermögen wir nicht Das Heiligfte des Deutschen . Wie sehr im Reiche der Gottesfurcht und frommen Sitte der Bourgeoisie die Frau zum Schacher: Die That eines Wahnsinnigen. Am Donnerstag Abend stach artifel geworden ist, dafür giebt das Treiben einer Charlottenburger Handlung mit lebendiger Menschenfleischwaare einen abermaligen, in auf der Waterloobrücke der 24 jährige Arbeiter Herrmann D. an­feiner Ungenirtheit fast verblüffend wirkenden Beleg. In Provinzblättern scheinend in einem Anfall von Geistesstörung ohne jede Veranlaffug findet sich zur Zeit folgende ständige wiederkehrende Annonce: Heirath. auf die ihm völlig unbekannte Frau Clara Jacob, geb. Görner, ein 280 reiche Partien und Prospekte sende umsonst. Schriftliche An- und verletzte sie erheblich am rechten Oberschenkel. Nach Anlegung gelegenheiten Journal Charlottenburg( Berlin ). Wer sich schriftlich eines Nothverbandes auf der Wache des 41. Polizeireviers wurde sie an diese Adresse wendet, erhält einen Prospekt, der wie folgt be nach der Sanitätswache in der Alexandrinenstraße und von dort ginnt: Große Damen Auswahl aus allen Ständen und nach ihrer Wohnung gebracht. allen Konfeffionen! Strengste Diskretion! Adresse: Paul Auf der Polizeiwache ist Donnerstag Abend eine Frau ge­Pflaum, Charlottenburg , Knesebeckstr. 95. Berlin - Charlotten- ftorben, deren Persönlichkeit man nicht feststellen konnte. Ein Schuß burg , Datum des Poststempels. Abtheilung für Heirathsgesuche.--Imann hatte sie betrunken auf der Straße aufgefunden und sie auf

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Kunft und Wissenschaft.

Es wird immer ein schweres Unterfangen bleiben, einen Ab schnitt der biblischen Legende auf die heutige Bühne zu bringen. Wie man es auch anfaffen möge, die Frommen im Lande wird man stets verlegen; ihnen wird das Waguis als Profanation erscheinen; und die anderen werden verlangen, daß die Neudichtung von modernem Empfindungsgehalt beseelt sei. Sie werden auf Byron's Mysterium vom Kain oder wenigstens auf die Kunst des Malers Üühde hinweisen, der seinen erbarmungsreichen Christus unter Bauern und Tagelöhnern unserer Tage erscheinen läßt.

am

An solchem Maß gemessen sinkt der Werth von Adolf Bilbrandt's dramatischer Dichtung Hairan", die Donnerstag im Berliner Zbeater zum ersten Malé aufgeführt wurde, tief herab. Hairan ist Gelehrten dichtung im übel rufenen Wortsinn. Aus der langen Reihe jener literar fünstlerifa, en Are beiten, zu denen die Pariser neu- katholischen Romantifer den ersten Anstoß gaben, wird Hairan unbemerkt verschwinden. Das Drama ist nur ein Beweis mehr, daß selbst so cr