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Augenblick diese Stellungnahme als unwirksam bis nahe an die Eroberung der politischen Macht| zeigte, in dem sie praktisch bezogen werden führte. Sie umschließt die Jahre des Welt­follte. Weder die der Sozialistischen Internatio­nale angeschlossenen Parteien, noch die Inter­nationale als Ganzes hatten jene Stärke und Klarheit und Geschlossenheit, die für ein selb­ständiges und entscheidendes Eingreifen der internationalen Arbeiterparteien im Kriege

Voraussetzung find.

Herbstkrank

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frieges, die Eroberung politiſcher und sozialer Der Herbst ist wie eine alternde Frau Rechte für die Arbeiter und zuletzt auch das Nicht wie die filbrige, greisenhafte, Emporkomunen der faschistischen Dittatur. Die Die mild versöhnt und so still uns macht, Sozialistische Internationale hat in dieſer Beit- Nein, wie die welkende, abgeschaffte spanne auch schwere Rückschläge erlebt. Aber der Und doch nie fertige.-- Balb ist es Nacht Klaffenkampf des Kapitals zwingt das Prole Und irgendwo ist der Himmel blau tariat immer wieder, seine wirtschaftlichen und politischen Kampforganisationen zu festigen und auch seiner Sozialistischen Internationale die Kraft zu geben, die ihm zuletzt den Sieg ver­

Die drei Jahrzehnte seit 1907 umschließen für die internationale Arbeiterklasse eine Be riode des Aufstieges, der in manchen Ländern| bürgt.

Eine arme Witwe

Von Harold de Polo

Die große Natter zischte und die drei Kleinen runden, noch sehr schwach behaarten Füchschen fläfften auf in ihrer Todesangst und flohen nach allen Seiten, nur nicht in der Rich­tung ihrer Höhle. Sie hatten die Schlange schlafend in der Morgensonne liegen gesehen und sie ungestüm anfallen wollen. Da schoß die wachsame Mutter mit funkelnden Augen aus dem Eingang des Fuchsloches, schlug ihre Fangzähne hinter den Kopf des Reptils und mit nirschenden Kinnbaden riß sie es vom Boden, schleuderte es in die Höhe und als es zur Erde zurückfiel, war die Schlange tot. Sie würdigte sie weiter feines Blides mehr, son­dern sette die Miene auf, die unfolgsame Kin­der so gut an ihren Eltern kennen, und wendete fich ihrer Nachkommenschaft zu. Hatte sie nicht streng berboten, das Nest ohne sie zu verlassen? Nichts anzurühren im Walde, mochte es auch noch so harmlos aussehen? Sie versette jenem ihrer Sprößlinge, den sie immer als Anführer aller schlechten Streiche kannte, mit der Vor­derpfote einige kräftige Büffe auf den Kopf. Aber da die Gelegenheit günstig war, sollten die Kinder an diesem Beispiel lernen, auf welche Weiſe Schlangen zu töten find. Sie umtreifte fie mit ihnen mehrere Male nach allen Seiten, und nachdem wahrscheinlich die Lektion beendigt war, führte sie die kleinen Füchse zuerst in die Höhle, schärfte ihnen nochmals ein, sich nicht mehr allein hinauszuwagen, stellte sich dann vor den Eingang und sah sorgenvoll ins Weite.

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Tiefblau und sonnig- und hier ist es falt. Dort wiegen fich schlanke Balmen im Wind Hier treibt er mir Blätter und Schmuß ins

Gesicht

Und vom Regen werden die Fenster blind Und alles ist grau und farblos, verwischt Wer weiß, vielleicht schneit es bald.

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Kann fein, daß es schon morgen schneit, Dann muß ich durch schmutzgraue Schneepfüßen waten

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und irgendwo ift Sand, worin Menschen liegen und blaue Seen, worin Menschen baben. Und wenn wir uns jetzt aneinanderschmiegen, Ift's doch nur Furcht und Traurigkeit.

Inge Faller- Breinersdorf

etwas Kräftigendes, fie war schon bis auf die Knochen abgemagert. Das Gefündeste wären wohl Hühner. Aber die fand man nur bei den Menschen, da ristierte man zu sehr sein Leben. Die Kinder durften nicht mutterlos bleiben. Also wenigstens Rebhühner. Sie wählte den Weg zu den Kiefern hinunter, wo solche Vögel sich zu dieser Jahreszeit aufzuhalten pflegien. Wenn sie nur einen einzigen fetten fangen könnte das Fleisch war ztvar süßlich die letzte und größte Anstrengung machen, aber die Arbeit dieses Tages wäre getan. Sie sollte sie hinüber und sich um jeden Preis ein fam ans Gehölz und näherte sich ganz leise von Huhn zu verschaffen suchen? Sie kam zu feiner jener Seite, nach der der Wind blies. Tiere Entscheidung, ein schwaches Bellen kam von waren da, das witterte sie schon. Sie glitt durch weitem, der furchtbarste Laut, den sie kannie. die niedrig hängenden Zweige und entdeckte ein Es riß sie zusammen, müde wie sie war. Sie Rebhuhnpaar mit seinen Jungen. Sie heilt den spähte hinunter. Es war der riesige Hund, ez Atem an, troch näher, fünfzig Fuß, vierzig. würde ein Kampf auf Leben und Tod werden. immer näher, als sie zum Sprung ansetzte, Sie mußte ihn von ihrer Fährte abbringen. trachte unter ihren Füßen ein übersehener Sie rannte durchs offene Feld, dorthin, wo das tleiner dürrer Zweig, der unter den weichen Farnkraut stand, und im Zidzad dann, wie Kiefernadeln gelegen war. Die Rebhühner eine geölte Maschine. Aber die Menschen wuß­sahen erschrocken auf und in der nächsten Se- ten alles, fie errieten offenbar, daß ein Fuchs funde erhoben sie sich lärmend in die Luft. in Gefahr nicht geradetvegs läuft, denn keine Die Füchsin war eine erfahrene Jägerin. so ettvas mußte man in den Kauf nehmen. Sie entschloß sich nach kurzem Nachdenken, ſich zum Wasserloch zu wenden. Dort waren jest noch die besten Aussichten. In der Nähe war fein Fluß und keine Quelle, die kleineren Tiere mußten hin zur Tränke. Sie stellte sich an dem Punkte auf, von dem aus der ganze Plan zu übersehen war und sie mit einem einzigen Es war schwer, die Jungen allein zu er Sprung jede Beute, die sich zeigen sollte, er halten. Sie wuchsen mit jedem Tage, wollten reichen konnte. Bumm Jagen gehört Geduld. mit jedem Tage mehr essen, und es wurde Die Füchsin stand, ohne einen Muskel zu be­immer mühevoller, sie zu behüten, da sie schon wegen, lange, lange, hinter dem Gebüsch im sehr auf eigene Abenteuer aus waren. Es wäre Unterholz. Nach ermüdenden Stunden ließ sich ja eine große Erleichterung für fie, wenn sie endlich, ungefähr hundert Fuß weit, ein Ra­schon begannen, auch selbst ein bißchen für die scheln hören. Sie erkannte das Geräusch, das Nahrung zu sorgen, aber es war nicht an der war ein Kaninchen. Es kam näher, nun waren Beit, das zeigte jetzt die Sache mit der seine Ohren schon über dem Graz zu sehen. Schlange. Wenn sie selbst nur nicht so matt und Ez hoppelte an diesem sonnendurchleuchtenden müde wäre! Der Gefährte war, als fie noch Morgen in ungebundener Lebensfreude herbei im Kindbett lag, einer jener täglichen, zahllosen Aber auf einmal spikte es die Ohren, stieß ein fleinen Begebenheiten des Waldes zum Opfer erschrodenes Gequide aus und sprang in die gefallen. Und allein hatte sie nun die Kleinen entgegengesetzte Seite, mit einer Geschwindig­zu ernähren, zu beschüßen, zu erziehen. Göhle tvar zwar zu gut gelegenen die feit, die nur ſeiner Raſſe eigen iſt. Das war

hundert Meter weit mußte einer von ihnen auf der Lauer liegen. Ein Dröhnen kam aus dieſer ſchwarzen Stange, die roten Tod in fich trug, und ein Stück Blei fiel dicht neben ihrer Flanke nieder. Jetzt fetzte sie ihre Kräfte ein, wenn die Füße sie auch faum mehr trugen. Sie mußte diesen unerschrockenen Hund hinter sich laffen, den sie immer näher bellen hörte. Dann blieb noch die letzte Hoffnung. Sie kannte in der Nähe ein verlassenes Fuchsloch, das zwei Deffnungen hatte. Wenn sie von der einen Seite hineinschlüpfen konnte und von der ande­ren hinaus, da würde sie den Menschen und den und überlisten, weil diese sicher glauben würden, dies sei ihr eigener Bau. Sie erreichte mit bämmerndem Herzen die Zuflucht, drückte sich durch die zweite Oeffnung und sprang in den seichten Bach, der dahinter lag, wo ihre Spuren sich dann verliefen. Sie watete glücklich in der Nässe, die sie haßte, bis sie nach einer langen Strede auf eine Anhöhe lief, von der aus fie das Feld übersehen konnte. Hier erst gönnte sie sich etwas Ruhe. Ganz von weitem hörte sie den Hund bellen, der offenbar bor ber

bon wieder eine bittere Enttäuschung. Die Füchsin leeren Fuchshöhle noch auf seinen Herrn war­den menschlichen Geschöpfen zu entdecken. Aber jah dem davonlaufenden Braten traurig nach. tete, der ihm gefolgt war. trotzdem, wenn sie stundenlang ausbleiben Sie überlegte, was weiter zu unternehmen Es war ein harter Tag gewesen, und es mußte, wenn sie auf Beute ging, wie vielen wäre. Ja, zwei Meilen weit war ein Bach, Gefahren waren da die Kinder ausgeſeht! Da dort waren an gewissen seichten Stellen zuwei- war ihr nicht einmal gelungen, Nahrung für war ein Zweibeiniger mit einem ungeheuren len Forellen zu finden. Aber am Bache   sah sie, die Kinder heimzubringen. Und Schrecken über­Hund, der ſchien ihre Wohnung ausspionieren daß das Wiesel ihr zuvorgekommen war. Jetzt fam fie. Solange war sie noch nie ausgeblieben. zu wollen, sie war ihm schon einige Male von blieb nur noch übrig, sich aufs offene Feld hin- Wer weiß, was zu Hauſe vorgefallen war, weitem begegnet. Ja, ja, es war schwer ohne auszuwagen, wo manchmal ein fettes Mur  - welche Gefahren die Kleinen bedroht hatten! meltier herumsprang. Ermüdet ſeßte sie sich auf Sie sprang auf, und lief, so schnell ihre Müdig­Die Füchsin stredie sich. Es nüßte nichts, die Hinterbeine und sah ins weite Tal, wo feit es zuließ, den Weg nach Hause. fie mußie auf die Jagd, man durfte die Kinder ihre schlimmsten Feinde, das aufrechte Geschöpf, nicht hungern laſſen. Auch sie selbst brauchte der Mensch und sein Hund, wohnten. Sollte sie

einen Mann!

Atemlos fam sie vor ihrer Höhle an, die drei Jungen standen davor. Sie sahen schuld­