in
von
-
=
U
=
und
er
in=
Nach
fahrene literarische Renner, wie Wilbrandt, der modischen Strömung, schuldig gemacht haben. Er erhielt zu damaliger Zeit eine Menge tam indeffen nicht über die Bernehmung des Angeklagten heraus. der Chrinianifirung der Kunst ihr Opfer darbringen. Drohbriefe von unbekannter Hand. ES wurde ihm fort: Derselbe benahm sich in einer so sonderbaren Weise verworrene Redensarten, In lehrhaften Bildern, die nicht viel über fonventionelle Be- während das Zuchthaus in Aussicht gestellt, der Schreiber, führte so daß man an seinem griffe hinausgehen, wird die neuauftauchende christliche Kultur, deren welcher sich als Rother" bezeichnete, erklärte, daß Verstande zweifelte. Der Gefängnißarzt Dr. Menger begutWortführer der Syrer Hairan ist, der vermodernden hellenischen er eine Schilderung der" strafbaren Handlungen des Adressaten im achtete auch, daß der Angeklagte thatsächlich geistesgestört sei Kultur gegenübergestellt. Schade nur, daß nicht Hairan der Kämpfer, Borwärts" veröffentlichen würde, wenn der Ueberbringer in der und an Wahnvorstellungen leide. Sanitätsrath Dr. Mittenzweig sondern Hairan, der Verkünder, Held des Dramas ist. Der Kampf Regel ein Dienstmann nicht mindestens 500 Mart zurückbringe. erklärte ebenfalls, daß der Angeklagte nicht verhandlungsfähig sei. ist das Lebenselement des Dramas, und als Hairan auf die Bühne Der Fabrikant Sp. opferte thatsächlich verschiedene hundert Mart, Der Gerichtshof beschloß darauf, das Verfahren gegen den Ankommt, da hat er schon seinen Gott und Vater gefunden, da ist er der Erpresser war aber unerfättlich und ein Brief folgte dem anderen, geflagten einzustellen und denselben, da er nicht gemeingefährlich sei, fchon der fertige Prophet. Wie er es geworden, wie er der antiken alle mit demselben Inhalt. Um endlich Ruhe zu bekommen, auf freien Fuß zu setzen. Herrenkultur seine Botschaft von der Erlösung des gemeinen Mannes wandte sich Sp. an die Kriminalpolizei. Die Folge war, daß entgegenstellen mußte, davon wird nichts in Wilbrandt's Dichtung allerdings auf die Erpresser gefahndet, aber auch, daß Sp. wegen Ein Fleischbeschanamts Vorsteher Stellvertreter wurde verkündet; und gerade hier hätte moderne Erkenntniß, hätte moderne Sittlichkeitsverbrechens unter Anklage gestellt und Ende 1895 vom gegen die Stadtgemeinde flagbar, ihm vom Tage seiner Entlassung, psychologische Vertiefung einsetzen können. Landgericht I dieferhalb zu zehn Monaten Gefängniß verurtheilt 1. Mai 1889 bis vorläufig 31. Dezember 1896, sein Gehalt im In Antiochia feiern sie die Dionysien. Von Hairans selt: wurde. Inzwischen glaubte die Polizei auch, die Erpresser Gesammtbetrage von 3066 Mlart zu zahlen. Das Landgericht I samer Erscheinung wird Lyfilla, die Tochter des Philosophen ermittelt zu haben. Berlin hat den Kläger indessen fostenpflichtig abgewiesen. Die 13jährige Frida Klein war ebenDiagoras, wie feinen gründete Anspruch darauf, daß Schauern ergriffen. Da Derselbe Hairan wandert falls in dem Prozeß gegen Sp. verwickelt gewesen. Das Gericht hat die Berge, und von jähem Entschluß getrieben, folgt ihre Eltern, der Militärinvalide Jakob Klein und dessen Ehefrau städtische Beamtenqualität befize. ihm Lysilla, mit dem Thyrsosstab in der Hand und Marie Klein zu anderen Personen verdächtige Aeußerungen hatten dessen diese Behauptung für unbegründet dionysischer Freude voll. Aber Hairan muß rein bleiben, fallen lassen, woraus zu schließen war, daß sie Kenntniß von dem§ 56 Nr. 6 der Städte- Ordnung vom 30. Mai 1853 sind die Ge wenn er fein Opfer vollbringen soll. Er weist die frühlings- träflichen Verkehr ihrer Tochter mit dem Fabrikanten Sp. hatten, meindebeamten vom Magistrat anzustellen, nachdem die Stadttolle Lysilla von sich und auch den satanischen Versucher, der ihm so wurde angenommen, daß sie zu der Erpressergesellschaft gehörten. verordneten hierüber vernommen worden sind. Im vorliegenden in der Bergwildniß naht, leiht er kein Dhr. Rasch ist Hairan, dem Am Abende des 28. Dezember vorigen Jahres wurde eine dritte Berson, Falle sei nun eine derartige Anstellung nicht erfolgt, vielmehr vom Kuratorium des städtischen ViehHeiligen, das Volt von Antiochien zugefallen. Er heilt den brest - der Buchdrucker Ernst Miers, unter eigenthümlichen Umständen sei Kläger lediglich haften Flavius und bekehrt Lyfilla, die im heidnischen Troß und in Haft genommen. Der Dienstmann Driesener gehörte zu den und Schlachthofes zum zweiten Vorsteher Stellvertreter des gewählt worden. Auch sein Engage weil ihre Liebe von Hairan verschmäht war, sich dem ersten Besten jenigen Personen, die einmal von einem fremden Herrn auf der Fleischschau- Amtes müsse dieser an den Hals geworfen hatte. Lyfilla wird neuen Geistes voll, als Straße den Auftrag erhalten hatten, einen Brief zum Fabrikanten Sp. ment ſei nur auf Widerruf erfolgt und Hairan erklärt, niemand solle richten über sie, und sie negt die zu bringen und auf Antwort zu warten. Dem Adressaten war es Widerruf erfolgen, sobald das fönigliche Polizei Präsidium Füße Hairan's mit ihren Thränen. Diese seelische Uebermacht darum zu thun, den Absender zu ermitteln, er übergab dem Dienst- seine Zustimmung zur Annahme zurücknahme. Es sei mit der Hairan's weckt die Nebenbuhlerschaft ein triviales Motiv, das mann ein leeres Briefkouvert mit der Weisung, es dorthin zu Natur des Beamten- Verhältnisses nicht vereinbar, daß durch auch den unfrommen Mann verlegen kann. Kartinos, der Lysilla bringen, 100 der Auftraggeber den Bescheid in Empfang bloße polizeiliche Verfügungen einem Beamten die Qualifikation zur labt, nennt Hairan einen Gaukler, den Oberpriefter der Kybele nehmen wollte. Er, Sp., folgte dann dem Dienstmann unbemerkt. Ausübung seines Amtes abgesprochen werden könnte. Schließlich einen Lästerer der Götter und genau wie in der biblischen Legende Das Verfahren hatte aber in mehreren Fällen feinen Erfolg, der fei Kläger nur als Sachverständiger zu betrachten, er sei daher entscheidet der Statthalter.( Aus dem Pilatus wird ein Rufinus.) Auftraggeber mußte wohl Verdacht geschöpft haben. Der Dienst- lediglich durch Dienstvertrag in ein privatrechtliches Dienstverhältniß Er giebt den Machthabern nach; noch siegt Fayphon, der Ober- mann wurde aber auf Sp.'s Beranlassung dem Kriminal zur Stadt getreten. priester, über Hairan und das Volk von Antiochien , das Hairan fommissar Damm vorgeführt, der sich den fremden Herrn Das Kreditiren von Getränken eine Förderung der vorher mit Jubel eingeholt hatte, ruft jetzt: steinigt ihn und beschreiben ließ und dem Dienstmann eine gute Belohnung Völlerei. Ein Verfahren auf Konzessions entziehung war gegen den Hairan wird gesteinigt. Auch in diesem Abschluß verspürt man versprach, wenn er denselben ermittelte und festnehmen Gastwirth Rohn eingeleitet worden, weil die Räumlichkeiten seines nichts vom Hauch der großen Tragödie; ein leeres Schauftück ließ. Am Abende des 28. Dezember 1896 wurde Driesener Ganhofs nicht den polizeilichen Anforderungen entsprachen und er wird dargestellt. Sommerstorff spielte den Hairan mit in der Nähe der Kurfürstenbrücke von einem Herrn angeredet, in wohlfrisirtem Christustopi und edlem Anstand; dadurch welchem er den Gesuchten sofort wiedererkannte. Derfelbe fragte nicht die erforderliche Zuverlässigkeit besitzen sollte. In letterer Hinsicht warf ihm die Polizei vor, zweimal wegen Ueberwurde die platte Poesie Wilbrandt's noch süßlicher. Auch ihn, warum er ihm damals feine Rückantwort gebracht. Driesener ertretung der Polizeistunde bestraft zu sein. Kreisausschuß Frau Geßner überfüßte die Lysilla. Nach dem zweiten Atte widerte, daß dies ja nicht möglich gewesen sei, worauf der Herr ihm und Bezirksausschuß entzogen ihm denn auch die Konzession. Der fonnte Direttor Prasch im Namen des schwerkranken Dichters für 20 Pfennige schenkte und sich die Burgstraße entlang entfernte. Bezirksausschuß sprach jedoch ausdrücklich in seinem Urtheil aus, beifällige Aufnahme danken, dann verflüchtigte sich die Theilnahme Driesener steckte seine rothe Mütze unter den Rock und folgte ihm daß wegen der Räumlichkeiten Rohn tein Vorwurf mehr zu machen sei, des Publikums; man hörte sogar vereinzelt zischen, eine große unbemerkt, um sich durch die Verhaftung eine Belohnung zu ver- und daß auch die zweimalige Uebertretung der Polizeistunde die Seltenheit bei dem Publikum eines würdigen Familientheaters. dienen. Der Herr merkte aber doch, daß er verfolgt wurde und fing Im Lessing Theater gab man am Donnerstag„ Ein darauf an zu laufen. Es begann eine tolle Jago von einer Straße Entziehung der Konzession nicht rechtfertige. Für allein ausschlaggebend erachte das Gericht den neuen Einwand der Polizei, Tropfen Gift" von Ostar Blumenthal. Auf den Inhalt des durch die andere. An der Mühlendammbrücke wurde der Verfolgte von Stückes einzugehen, erübrigt sich. Das Stück war ja auch die einem Schuhmann gestellt und zur Haft gebracht. Seine Persönlichkeit es wäre daraus auf eine Förderung der Böllerei in der Zukunft Nebensache, Hauptfache war, daß Frau Niemann- Raabe auftrat. wurde als die des Buchdruckers Ernst Miers festgestellt, der nun gestern 8 schließen, daß Rohn entgegen einer Polizeiverordnung an länd Um es rund heraus zu sagen, wir halten die Besetzung der Haupt- nebst den Klein'schen Eheleuten unter der Anklage der vollendeten liche Arbeiter und ländliches Gesinde Spirituosen auf Borg verab reicht habe, in einzelnen Fällen bis zu 15 M. Rohn legte rolle mit Frau Niemann für einen Mißgriff. Vor einem Jahrzehnt und versuchten Erpressung vor Gericht stand. Die drei Angeklagten, beim Ober- Berwaltungsgericht Revision ein und dürfte die Schauspielerin in dieser Rolle der jungen, geistreichen Frau, von denen Miers vom Rechtsanwalt Salomon, das Klein'sche Ehees sei ein Mangel des Verfahrens, daß die„ mit allen Männern macht, was sie will", wohl noch gewirti paar vom Rechtsanwalt Dr. Halle vertheidigt wurden, bestritten mit machte geltend, der Vorderrichter die Nachprüfung jedes einzelnen Borgs haben, heute gehört zu diesem Glauben eine sehr große Phantasie. aller Entschiedenheit ihre Schuld. Sie wollten sich zum ersten Male falles unterlassen habe. Es sei so zum Beispiel nicht Würde man nicht aus dem Theaterzettel ersehen, daß sie die Frau gesehen haben, als sie sich im Vorverfahren gegenübergestellt festgestellt worden, in welcher Zeit den einzelnen Arbeitern für von Erwin von Weidegg ist, dann würde man sie für dessen Mutter worden seien. Miers leugnete mit dem Auftraggeber identisch zu 15 Mark geborgt worden sei. Die näheren Feststellungen würden halten. Besonders unangenehm wirkte das stolze, wenn auch be- sein, es müsse bei ihm eine Personenverwechselung vorgekommen absichtigte Pathos des ersten Aktes. Man spürte die Absicht zu sein. An dem fraglichen Abende habe er sich allerdings auf der dann ergeben, daß nicht auf eine Förderung der Böllerei zu schließen wäre. Auch sei der neue Vorwurf erst während der sehr. Im dritten Akte, wo die Ehre ihres Vaters von dem Makel Straße in einen Laufschritt versezt, aber nur, um noch vor Thores- mündlichen Verhandlung vor dem Bezirksgericht gemacht worden reingewaschen wird, konnte man sich mit ihrer Rolle aussöhnen und schluß seine Wohnung zu erreichen, davon, daß er verfolgt werde, und ihm sei infolge deffen seine gründliche Widerlegung unmöglich ihrem Können Anerkennung zollen. habe er keine Ahnung gehabt. Der Zeuge Driesener blieb dabei, daß Bon den anderen Schauspielern füllten Herr Max Löwenfeld er sich nicht irre, die übrigen Belastungszeugen waren in ihren gewesen. Der III. Senat des Ober- Verwaltungsgerichtes verwarf und Carl Waldow ihre Rollen am besten aus. Die übrigen reichten Aussagen weniger bestimmt. Nach dem Gutachten des Schreib. indessen die Revision am 4. März mit der Begründung, daß er einen nicht über das Niveau des Mittelmäßigen. Sachverständigen liege die größte Wahrscheinlichkeit vor, daß der Rechtsirrthum oder einen wesentlichen Mangel des Verfahrens nicht entdecken tönne. März- Dichter- Feier. Wie wir schon neulich mittheilten, ver- fei. Staatsanwalt Kanzow hielt einen Beweis gegen das Klein'sche Angeklagte Miers der Schreiber fämmtlicher erpresserischen Briefe anstaltet die Arbeiter- Bildungsschule am Sonnabend, den 20. März, Ueber die Ausbeutungspraktiken, die der Musikmeister im großen Saale der Brauerei Friedrichshain eine März Dichter- hepaar nicht erbracht und beantragte gegen diefes die Freisprechung. Görner an seinen Lehrlingen übt, haben wir am 25. Februar unter Feier, die eine künstlerische Ehrung der vormärzlichen Dichter, Den Angeklagten Miers hielt er aber für überführt, er beantragte Gerichtszeitung berichtet. Dieser Tage hat das Amtsgericht in der vor allem Heine's, Herwegh's und Freiligrath's bedeuten soll. Die gegen ihn neun Monate Gefängniß und zweijährigen Ehrverlust. Bivilflage, welche die Bäter zweier bei Görner beschäftigten LehrFeier wird wieder einen ähnlichen Charakter tragen wie die bis: Der Vertheidiger des Miers führte aus, daß das Belastungsmaterial linge auf Ausbebung des Lehrkontrakts anstrengten, entschieden, und zwar wunderlicher Weise dahin, daß die Klage a b= herigen Dichter- Abende. In einem einleitenden Vortrag wird gegen denselben keineswegs ausreichend sei. Der Gerichtshof war ebenfalls zu der Ueberzeugung gelangt, zuweisen sei. Die Bedeutung der Märzdichter für die Litera: daß der Angeklagte Miers feineswegs genügend belaftet sei, um Sittlichkeit der jungen Leute in hohem Grade gefährliche GeschäftsMithin ist die für die Gesundheit und tur und für das Volk" dargelegt werden. steller Manfred Wittich aus Leipzig , als vorzüglicher freigesprochen. Der Schrift ihn verurtheilen zu können, es wurden daher alle drei Angeklagten praxis dem Musttmeister nach wie vor gestattet, troßdem ein Literaturtenner bestens bekannt, hat diesen Theil des Programms Militärkapellmeister die Ausbildung der Lehrlinge als durchaus unübernommen. Von besonderer Bedeutung für diesen Abend sind die wir furz des selbstverständlichen Brauchs erwähnen, daß Mit den Lehrlingen zugewiesenen Schlaf- und Wohnräume ein geradezu Da unser Blatt in der Verhandlung geftreift worden ist, wollen genügend bezeichnet und der Kreisphyfitus über den Zustand der Rezitationen aus den Werken der März- Dichter und es ist theilungen von allgemeinem Interesse, die der Presse nicht von vernichtendes Urtheil gefällt hatte. Die Kläger wollen die An= daher wohl mit Freude zu begrüßen, daß der als warmherziger ständigen Mitarbeitern zugehen, bei uns, wie in jedem anständigen gelegenheit weiter verfolgen; es soll ihnen geglückt sein, eine Fülle Dichter wie als feinsinniger Rezitator gleich bekannte Schrift Blatte, nur erst nach sorgfältiger Prüfung auf ihre Richtigkeit hin von neuem Material herbeizuschaffen, daß namentlich in fittlicher Befteller Otto Ernst aus Hamburg dafür gewonnen ist. Bei der Ausführung der musikalischen Programm Nummern Aufnahme finden. Vielfach ist im Publikum noch die Meinung ziehung belastend ist. verbreitet, daß eine Zeitung ohne weiteres das Instrument sei, ( Rompofitionen von Dichtungen der März Dichter) werden um irgend eine Angelegenheit, fei es auch zu unlauteren Zwecken, Ju der Beleidigungsklage gegen den Schneidermeister die Herren May Dietrich( Bariton), Herr Woldemar Sads ber Deffentlichkeit preiszugeben. Der Hauptangeklagte in diesem Prozeß. Schon fee, über welche wir gestern berichtet haben, lautete bas ( Klavierbegleitung), Herr E. Hamann( Orgel) und der Männer Ernst Miers, war früher Metteur an unserem Blatte und mußte vor Urtheil nicht, wie wir irrthümlich mittheilten, auf 500 M., sondern chor Liedeslust" unter Leitung seines Dirigenten Suchsdorf etwa 3 Jahren plöglich entlassen werden. Daß diese Person im Ernst auf 100 m. Geldstrafe. Diese Strafe hatte auch der Staatsanwalt betheiligt sein. Hoffentlich wird der Besuch dieser künstlerischen garnicht daran gedacht hätte, sich wieder auf unserer Redaktion beantragt. Veranstaltung seitens der Berliner Arbeiterschaft dem des Goethe- fehen zu lassen, braucht wohl nicht erst gesagt zu werden. Abends entsprechen. Billets sind in den Zahlstellen der Schulen ( siehe morgige Annonce) sowie in den mit Plakaten belegten Handlungen zu haben.
"
#
O
=
-
Ein Mann polnischer Abknuft, dessen Taufschein auf Das Bild der Frau Cohn. Ein Rechtsstreit um die Aehn- Krüger lautet, hatte seinen Namen einmal Krygier, also lichkeit schwebt gegenwärtig beim Landgericht I. Die Rentnerin polnisch geschrieben. Die Behörde ging daraufhin auf grund der Im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater geht das Gastspiel des Frau Cohn hatte bei der Porträtmalerin F. aus G. ihr lebens Kabinetsordre vom 15. April 1822 gegen ihn vor. Darin heißt es, Herrn Bander am Dienstag zu Ende. großes Bild bestellt, das mit dem Rahmen zwei Meter hoch werden daß ohne landesherrliche Erlaubniß niemand seinen Namen ändern Im Schiller Theater wird morgen, Sonntag, Nachmittag 3 Uhr und 600 M. kosten sollte. Als die Künstlerin das Bild ablieferte, dürfe. Krüger wurde vom Schöffengericht freigesprochen, von der Wilhelm Tell " gegeben; abends geht Shakespeare's Lustspiel Der Wider waren die Kinder der Bestellerin zugegen. Entzückt riefen sie wie aus Straffammer aber zu 150 Mart eventuell 4 Wochen Haft fpenftigen Zähmung" in Szene. Roſegger's Volksschauspiel" Am Tage des einem Munde:" Mama, mama, wie schön bist Du getroffen!" Anderer verurtheilt. Das Landgericht war der Meinung, der festgestellte Gerichts" fommt heute zur Wiederholung. Im Bürgerſaale des Rath- Ansicht aber ist Frau Cohn. Sie behauptete, das Bild sei ihr nicht eine Fall genüge zur Strafbarkeit und einer untauteren Absicht hauses wird Sonntag, den 7. März, ein Reuter- Abend" veranstaltet. ähnlich, und verweigerte die Zahlung. Die Künstlerin verklagte bedürje es nicht. Krüger legte Revision ein und machte geltend, Als nächste Voltsvorstellung unter Regie von Julius Türt wird am nächsten Sonntag, den 7. März, im Belle- Alliance- Theater Die Jung- nun die Frau Cohn und am Dienstag wurde vor Gericht vers sein Vater habe sich auch schon Krygier geschrieben und der frau von Orleans" aufgeführt. Die Titelrolle spielt Martha Frey als Gast; handelt. Der Gerichtshof konnte zu feiner Entscheidung, tommen, Pfarrer sei beim Ausstellen des Taufscheins vielleicht nicht die Sorel: Therese Freyburg als Gaft; König: Richard Jürgas; Burgund : da Frau Cohn das Bild nicht mitgebracht hatte, und gab ihr auf, ganz forreft verfahren. Der Straffenat des Rammergerichts hob With. Ruff; Lionel: Herm. Schulz als Gast; Dunois: Herr Frey; Talbot: zu einem neuen Termin mit dem Bilde und in derselben Tracht zu am 4. März die landgerichtliche Entscheidung auf und wies die Sache Julius Türt. erscheinen, in der sie sich hatte malen lassen. Darob gerieth Frau in die Vorinstanz zu anderweiter Entscheidung zurück. Zur BegrünCohn etwas in Verlegenheit, da dieses Kostüm sich wohl für einen dung führte der Borsitzende aus, für die Strafbarkeit der Namengroßen Ball, aber nicht zum Erscheinen vor Gericht eignet. Der änderung sei wesentlich bestimmend, ob die Absicht vorliege oder vorGerichtshof milderte darauf sein Verlangen dahin, daß die gelegen habe, den andern Namen dauernd zu führen oder die Beklagte nur ein möglichst ähnliches Gewand anlegen solle. neue Schreibart dauernd anzuwenden. Wenn einmal gelegent Auch beschloß er, den Professor Max Koner als Sachverständigen lich ein deutscher Name polnisch geschrieben werde, dann sei das noch nicht strafbar.
Soziale Rechtspflege.
"
zu laden.
Für reisende Geschäftsleute ist eine Entscheidung des OberVerwaltungsgerichts von Bedeutung, die deffen 2. Senat am 3. März gefällt hat. Der Biehtommissionär Outen aus Tondern besuchte häufig ben Markt in Husum und hatte dann stets fein Absteigequartier im Gasthof eines gewissen Möller, der ihm auch öfter seine Stallungen Einen betrübenden Abschluß einer unglücklichen Ehe bildete Einer jener landlänfigen Erpreffungs- Prozeffe, welche die zum Unterbringen von Vieh zur Verfügung stellte. Vor dem die Verhandlung, welche gestern vor dem Schwurgericht des Land- moderne Justiz, wie sie sich seit dem Emporstreben der ArbeiterStalle und im Gastspeisezimmer schloß Dußen gewöhnlich die gerichts I. stattfand. Der Restaurateur Emil Schadewald bewegung im Klaffenstaate entwickelt hat, so scharf charakterisiren, Verkaufsgeschäfte ab, auch beschäftigte er im Gasthause zeitweilig beirathete im Jahre 1890 die unverehelichte Rabes. Er zweifelte tam vorgeftern vor dem Reichsgericht zum endgültigen Austrag. Vom einen Schreiber. Der Magistrat von Hufum zog ihn wegen diefer an der Treue seiner Ehefrau und infolgedeffen gestaltete fich das Landgericht Leipzig war am 12. Januar der Buchbinder Emil Umstände für das Steuerjahr 1895/96 zur Steuer heran, indem er Buſammenleben höchst unglücklich. Schadewald mißhandelte seine Rudolf Ludwig Kloth wegen versuchter Erpressung sich darauf berief, daß Dußen in Husum eine Betriebsstätte habe. Ehefrau und als er im Jahre 1895 mit einem Revolver zu 10 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Im Sommer v. J. Mit seinem Einspruch wurde D. zurückgewiesen, beim Bezirksausschuß in der Hand sie zu erschießen drohte, erstattete fie Anzeige und war in den meisten größeren Städten unter den Buchbindern eine hatte er jedoch mit seiner Klage auf Freistellung von der Forensal- trennte sich von ihrem Manne. Gleichzeitig strengte sie die Bewegung im Gange, welche auf Abkürzung der Arbeitszeit und ftener Erfolg und das Ober- Verwaltungsgericht hat jetzt Scheidungsklage an. Das Gericht verurtheilte ihren Ehemann, tarifmäßige Festsetzung der Löhne für die einzelnen Arbeiten abzielte. die Revision des Magiftrats zurückgewiefeu und ebenfalls auf völlige monatlich 50 M. Unterhaltungsgelder bis zur Beendigung In Leipzig hatte sich zu diesem Zwecke eine Lohnkommission gebildet, Freistellung von der Steuer in Hufum erkannt. Es wäre nicht an des Prozesses an sie zu zahlen. Da Schadewald dieser zu deren Vorsitzenden der Angeklagte gewählt worden zunehmen, daß D. eine Betriebsstätte im Sinne des Gesetzes in Verpflichtung nicht nachtam, fo ließ seine Ehefrau ihn Die von den Gehilfen gestellten Bedingungen wurden diesen von Husum besitze, denn es fehle ihm dort jeder, ihm allein zur Verpfänden. Der Gerichtsvollzieher fand nicht genügende Pfandobjekte, der Scheffel'schen Buchbinderei bewilligt, nicht aber auch den fügung stehender örtlicher Mittelpunkt. Das Gaft- Speisezimmer des vor, worauf Frau Schadewald ihren Mann den Offenbarungseid Arbeiterinnen. Da nun der Inhaber dieser Buchbinderei mit Rucks Gasthofes fönne als solcher nicht betrachtet werden und die Ställe leiften ließ. Bei diesem Eid soll Schadewald eine Ulmer Dogge im ficht auf diese von ihm getroffene Entscheidung die Wiederdes Gastwirths habe D. nur als Gaft benutzt; der Wirth habe die Werthe von 100 Mart nicht mit angegeben haben. Inzwischen einstellung einer Anzahl von Arbeitern verweigerte, so schrieb Kloth Verfügung darüber behalten. Die Beschäftigung des Schreibers war gegen ihn die Anklage wegen der Bedrohung mit am 27. September 1896 an ihn im Auftrage der Lohnkommission ändere an der Rechtslage nichts. dem Revolver erhoben worden. In dieser Sache soll einen Brief, in welchem er für den Fall, daß jene Arbeiter Schadewald auf einen der Belastungszeugen, den Maurer nicht wieder eingestellt würden, mit der Verhängung der Sperre Wehlig, eingewirkt haben, eine falsche Aussage zu machen. drohte. Das Gericht erblickte hierin die Androhung eines Uebels Schadewald wurde wegen Verdachts des Meineides und zur Erreichung eines rechtswidrigen(!) Bermögensvortheils für die Ein äußerst umständlicher Erpressungsprozek nahm gestern der Anstiftung dazu in Haft genommen und gestern dem Schwur ausgesperrten Arbeiter, die einen Anspruch auf Wiedereinstellung fast die ganze Sigung der dritten Straflammer des Landgerichts I gericht vorgeführt. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Schwindt nicht gehabt hätten. Die Revision des Angeklagten, welche in Anspruch. Der Fabrikant Sp. sollte sich im Jahre 1895 des batte ben vielen Belastungszeugen ein ebenso umfang diese Ausführungen als auf Rechtsirrthum beruhend hinzustellen unlauteren Verkehrs mit jungen Mädchen unter vierzehn Jahren reiches Entlastungsmaterial gegenüber gestellt. Die Verhandlung suchte, wurde vom Reichsgericht verworfen.
Gerichts- Beitung.
war.