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Nr. 56. 14. Jahrgang.

Lokales.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Die Parteigenoffen des dritten Wahlkreises und deren Frauen lade ich nochmals an dieser Stelle zu regem Besuch der heut( Sonntag) Abend 6 Uhr in den Arminhallen" stattfindenden Versammlung mit anschließendem geselligen Beisammensein ein. Genosse Georg Wagner wird über Streiflichter aus der Evolutions- Theorie" sprechen. Die Vertrauensperson.

Unsere bekannteren Parteigenossen werden seit kurzer Zeit wieder besonders eifrig von jenen angenehmen Gestalten verfolgt, welche der Volksmund drastisch mit dem alten preußischen Acht­groschenstück in enge Beziehung bringt. Auf dem Wege zur Arbeits­ftätte, in Bersammlungen und namentlich auf Ausgängen, die abends zu besorgen find, schleichen die unerbetenen Schußgeister" hinter ehrenhaften Leuten her und beschnüffeln ihre Spur bis in die Hausflure hinein. Sei daher jeder Parteigenosse auf der Hut. Die Luft ist rein zu halten. Vor allen Dingen hüte sich ein jeder vor unüberlegten Aeußerungen!

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wieder aufgenommen werden." Wie von anderer Seite gemeldet

ändern!

dadurch die Besucher um so mehr, als sie vor der Wassermasse stehen und somit die reizenden, höchft eigenartigen Bewegungen des Taucherkünstlers von der Seite her verfolgen können. Im Zirkus Busch wird die Pantomime Nach Sibirien " am Dienstag zum 75. Male aufgeführt.

Der Zirkus Renz veranstaltet am heutigen Sonntag wieder zwei Vorstellungen und zwar nachmittags 4 Uhr und abends 7 Uhr. Die erstere, welche zu ermäßigten Preisen stattfindet und zu der jeder Besucher ein Kind frei einführen darf, bringt die Lustigen Blätter", die Abendvorstellung Aus der Mappe eines Riesengebirgsphantasten".

Zu dem Diebstahl im Hohenzollern - Museum weiß ein Bericht erstatter zu melden, daß die Polizei einen der gestohlenen Ringe aus findig gemacht habe, welcher, mehrfach verschenkt, endlich in die Hände eines jungen Mädchens gekommen sei. Die Polizei soll den Thätern

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Sonntag, 7. März 1897.

Schwager bewohnten Hauses der Lettestraße zum Schein einen Selbstmordversuch, indem er aus einem kleinen Revolver einen Schuß abgab und sich zur Erde warf, als ob er getroffen sei. Nach seinem eigenen Geständniß hatte er gar nicht die Absicht, sich zu tödten, er fingirte vielmehr den Selbstmordversuch, uni seinen Schwager, der ihm kurz vorher eine Geldunterstüßung abgeschlagen hatte, zu erschrecken und seinen Wünschen geneigt zu machen. Infolge dieses Vorfalls hatte sich eine sehr große Menschenmenge in der Lettestraße angesammelt.

Aus den Nachbarorten.

Die Lokalkommission von Reinickendorf giebt bekannt, daß das Lokal von Böttcher, Seepart, Marktstr. 1/2, zu Versamme lungen zu haben ist. Dies Lokal ist das einzige, welches der Arbeiterschaft zur Verfügung steht; die Parteigenossen werden daher ersucht, dasselbe bei Ausflügen zu berücksichtigen. Das Lokal von Robert Duchateau, Amendeftr. 1, wird zu Arbeiter Versamm­lungen nicht mehr hergegeben, ist also gesperrt. Die Lokal­kommission.

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an

Die gerichtliche und medizinische Besichtigung der Leichen der bei dem Abbruch des Wasserthurmes auf dem Gelände der Gewerbe- Ausstellung getödteten Arbeiter Rabus und Pizke wird am nächsten Dienstag stattfinden. Eine Obduktion der Leichen ist nicht beabsichtigt. Im Anschluß an die Leichenbesichtigung wird der ersuchte Richter vom Amtsgericht II eine Besichtigung der beiden Unglücks stätten vornehmen, von deren Ausfall es abhängen wird, ob die beiden Unfälle ein strafrechtliches Einschreiten erforderlich machen. Erschossen wurde der frühere Schlossermeister Budde aus hindurch der neue Vortrag Der Kampf um den Nordpol " gegeben. war zurückgekommen und seit längerer Zeit völlig erwerbslos. In der Urania in der Taubenstraße wird die ganze Woche Berlin auf der Pankower Feldmark aufgefunden. Der Unglückliche Das Repertoir der Urania in der Invalidenstraße lautet: Zu der vorgeftrigen Mittheilung über den Konflikt, den ein Sonntag und Freitag: Dr. Bayard, Japan I und II. Montag: der Wirth in einer an uns gerichteten Buschrift, daß er sich im Gastwirth mit einem Miether in der Elbingerstraße gehabt, erklärt Dr. Schwahn, Bilder aus dem Weltall . Dienstag: Dr. Naß, Moderne Küche. Mittwoch: Dr. Spieß, Flüffige Luft. Donnerstag: Kampfe mit seinem Gegner in der Nothwehr befunden habe; der G. Witt, Bau des Weltsystems. Sonnabend: Prof. Dr. Müller, Miether sei zuerst mit einem Messer und dann mit zwei spizen Genossenschaftsleben bei Thieren und Pflanzen. Feilen auf ihn eingedrungen. Von Sachbeschädigung tönne fein Im Passage Panoptikum find die Samoaner wieder ein- Rede sein, auch nicht davon, daß Nachbarsieute den Miether be-; Nachdem das gegenwärtige Bekleidungs- Regulativ für gekehrt. Unter allen fremden Völkerschaften, welche die Direktion freien mußten, der Mann sei vielmehr losgelassen worden, nachdem die Berliner Waisen Verwaltung ungefähr 25 Jahre un dieses Instituts eingeführt hat, sind die Bewohner der polynesischen die Gefahr vorüber gewesen. verändert beobachtet worden ist, hat sich die Nothwendigkeit heraus. Jufelgruppe wohl am meisten vom Berliner Publikum beachtet Abermals ein Kind verbrüht. An einer Verbrühung ist der gestellt, dasselbe einer Durchsicht zu unterwerfen, um in der Aus- worden. Ihre harmonisch entwickelten, fräftigen Körperformen, ihre 3 Jahre alte Sohn Karl des Tischlers Albrecht aus der Duncker­stattung der Kinder, welche der Waisenpflege der Stadt Berlin zum theil auch nach europäischen Begriffen schönen Gesichtszüge, straße 72 gestorben. Der Knabe fiel vorgestern, als seine Mutter anheimfallen, nicht hinter den nothwendigen Lebensbedürfnissen sowie die natürliche Grazie, die ihnen eigen, haben seinerzeit nicht sich auf einen Augenblick von ihm abgewandt hatte, in einen Reſſel zurückzubleiben. Eine Prüfung dessen, was in dieser Beziehung allein die Bewunderung von Laien gefunden, sondern sind auch in mit siedendem Wasser und zog sich furchtbare Verlegungen zu, denen nothwendig ist, hat zur Aufstellung einer neuen Bekleidungs- wissenschaftlichen und Künstlerkreisen Gegenstand des Studiums ge- er am folgenden Morgen erlag. Ordnung für die Berliner Waisenpflege geführt. Die Aenderungen wesen. Die 32 Mädchen und die drei Männer dieser Ein fingirter Selbstmord. Freitag Nachmittag beging der gegenüber dem bisherigen Regulativ betreffen hauptsächlich Gruppe haben fich in Ichter Zeit in in Rußland auf- frühere Stationsgehilfe May M. auf dem Hausflur des von seinem folgende Punkte: 1. Statt lediglich baumwollener Strümpfe werden gehalten und sind von dort, tros des strengen, für sie baumwollene und wollene Strümpfe eingeführt; 2. für die Knaben ungewohnten Klimas sämmtlich gesund zurückgekehrt. Ja, mehr in Rummelsburg sollen a) statt alle drei Jahre, alle zwei Jahre noch, sie haben einen ihnen hoffentlich willkommenen Zuwachs er eine Mühe, b) statt jährlich zwei Hemden, drei Hemden gegeben halten; ein glücklicher Bater verkündet nämlich, daß ihm vor drei werden; in der ganzen Waisenpflege wird der Gebrauch von Zahn- Wochen ein braller Junge geboren worden ist. Ueber die Gebräuche bürsten eingeführt; 4. bei der Konfirmation erhalten die Knaben und Sitten der Samoaner haben wir bei ihrem ersten Erscheinen nicht wie bisher Schuhe, sondern Stiefel, statt der Mützen Hüte, berichtet, sodaß für heute dieser Hinweis genügen wird, um unsere ferner Handschuhe, Halstücher und und Kleiderbürsten; 5. für Leser auf die interessanten Gegenfüßler" aufmerksam zu machen. die Mädchen wird der Gebrauch von Beinkleidern ein= geführt. Die Gesammt Mehrausgaben, welche sich aus täts- Klinit, welche unter Leitung des Professors Senator steht, an Ein Röntgen- Kabinet wird die Berliner medizinische Universi­der veränderten Bekleidungs Ordnung ergeben, nach einer Kalkulaturberechnung für die Waisenanstalt Rummelsburg , ftraße erhalten. Die Leitung des Röntgen- Rabinets ist dem Professor betragen läßlich der Verlegung der Klinik von der Dorotheen- nach der Luisen­das Depot in Berlin und die Kostpflege 11 182,35 M., ferner für das Erziehungshaus in Lichtenberg 900 M., zusammen 12,082,35 M. C. Grunnach übertragen worden. Der Magistrat hat bei der Stadtverordneten- Bersammlung die Ge­nehmigung dieser neuen Bekleidungs- Ordnung für die Waisenver­waltung nachgesucht. Könnte bei dieser Gelegenheit nicht gleich noch einige Schritte weiter gegangen und eine Kleiderordnung eingeführt werden, durch welche die Waisenkinder sich in ihrer Tracht möglichst auf der Spur sein. wenig von anderen Kindern unterscheiden? Wozu die niederdrückende, Herr v. Metsch Schilbach. Die Volts Zeitung" schreibt: fnechtende Uniformirung der Armen? ,, Nachdem die Herren Normann- Schumann und Gingold Stärck den Brit. Am Montag, den 8. März, abends 1/29 Uhr, findet im In Sachen der studentischen Ehrengerichte sollte eine neue Staub der Millionenstadt von ihren Füßen geschüttelt, scheint nun Lokale von Dorn, Bürgerstr. 4, eine Versammlung des Boltsbildungs­Versammlung einberufen werden; dieselbe wurde jedoch nicht ge- auch der ehemalige Redakteur eines hiesigen Blattes, Herr v. Mehsch- Vereins für Brig und Umgegend statt, in welcher Genoffe Eber nehmigt. Der Senat hat seine Ansicht dahin geäußert, die Herren Schilbach, unter dem Motto: ich sei, gewährt mir die Bitte hardi über das Thema Kapital und Arbeit" einen Vortrag müßten die Fortführung der Idee einige Semester ruhen laffen, bis die Anker gelichtet zu haben; wenigstens ist letter Tage ein halten wird. sich die Gemüther beruhigt hätten; dann könnte sie von anderen an ihn adressirter Privatbrief von der Reichspost als un- Eine Debatte über die Zentenarfeier hat nun auch die Führern unter milderen Bedingungen und milderen Forderungen bestellbar an den Absender zurückgegeben worden. Der Herr Lichtenberger Gemeinde Bertretung gehabt. In ihrer Baron", ein ehemaliger fächsischer Offizier, soll zu den letzten Sigung beantragte der Gemeinde- Vorsteher Biethen, sich offiziell wird, ist es ausschließlich die Furcht vor der Sozialdemo jenigen Redakteuren gehört haben, welche der politischen an der Feier der Vereine zu betheiligen und 300 M. für Festschriften: fratie, welche zur Auflösung des Komitees und zur Niederhaltung Polizei gern Gefälligkeitsdienste leisteten. Er war in der Straf- und für zwei Musikkorps zu bewilligen. Das eine soll bei dem vom: des an sich löblichen Strebens" geführt hat. Lieber den kultur- fache gegen den Kriminal, Kommissar" von Tausch von dem Unter- Gemeinde Vorstand veranstalteten Festessen"( à Kouvert 3 M.) widrigen Duellmord als die Kulturbewegung der Sozialdemokratie. fuchungsrichter wiederholt vernommen worden, weil man annahm, musiziren und das andere den Zug der Bereine begleiten. Das Eine solche Anschauung ist zeitgemäß, wird aber an dem Fort- daß Herr v. Metzsch durch den genannten Kommissar" zu gewissen zweite Musikkorps stellt das Alexander- Regiment dem Krieger­schreiten des Sozialismus unter der studirenden Jugend nichts Plänen benutzt worden sei. Inwieweit sich die Annahme bestätigt verein für 150 Mart. Gemeinde Vertreter Otto hat, entzieht sich unserer Kenntniß, jedenfalls aber läßt die Abreise Gensler Zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie. Der Kaiser hat, seine neue Adresse zu hinterlassen, darauf schließen, daß er der der Feier nichts habe. Nach seiner Meinung müßten solche Feste des Herrn v. M. in Verbindung mit der Thatsache, daß er vergessen zustimmen, erklärte, der Hergabe der Mittel nicht zu­er auch die gegen Betheiligung hat, wie eine hiesige Korrespondenz mittheilt, dem Wunsche Ausdruck Hauptverhandlung gegen Herrn v. Tausch nicht gern beiwohnen aus Privatmitteln gefeiert werden. gegeben, daß den Bestrebungen des christlichen Beit schriften Vereins zu Berlin , der sich die Aufgabe gestellt möchte. Daß gerade die Hauptbelastungszeugen gegen Tausch jetzt nicht dazu da, sie zu ermöglichen. Auch sei ein sehr großer hat, durch Einführung billiger Schriften dem Einflusse der woher jene das Reisegeld nehmen, darüber schweigt des Sängers einverstanden. Herr Gensler hatte jedoch alle übrigen Redner Fersengeld geben, wird gewissen Leuten sehr gelegen kommen; Prozentsag der Gemeindemitglieder nicht damit staatsfeindlichen, insbesondere der sozialdemokratischen Presse Höflichkeit." entgegenzuwirken, die thunlichste Förderung seitens der staat­gegen sich, und so wurde denn der Antrag angenommen. Außerdem lichen wie tommunalen Behörden zu Theil werden Mit Beginn des Sommerfahrplans der Eisenbahnen dürfte beschloß man auf den Antrag des Vertreters Koch, die Insassen des möge." Wider die Sozialdemokratie ist bekanntlich kein Kraut ge- voraussichtlich der neue Zentral- Bahnhof Gesundbrunnen für den Armenhauses mal besonders gut zu speifen. Als Kuriosum sei noch. wachsen. Am allerungeeignetsten zu unserer Bekämpfung sind aber Gesammtverkehr zur Eröffnung gelangen. Mit diesem Tage werden mitgetheilt, daß von den Vereinen" auf dem Wilhelmsplay eine nach bisheriger Erfahrung chriftliche Vereine, da die Bevölkerungs - auch die Züge der Stettiner Bahn über Bahnhof Gesundbrunnen aus dem Sachsenwalde stammende Kaisereiche ge schichten, auf deren Rettung" es ankommen soll, gegen nichts mehr geleitet, auf welcher als Vollbahnhof sämmtliche Vorort- pflanzt werden wird, die dann Pfarrer Kunze einsegnen soll. Mißtrauen hegen, als gegen die unter staatlichem Schuge arbeitende und Fernzüge der Stettiner und Nordbahn halten werden. Der religiöse Orthodoxie. Dies ist aber für loyale Seelen unter der neue Bahnhof hat sowohl für den Fern, den Vorort- als auch für nicht allein die Arbeiterschaft polizeilich zu maßregeln, sondern auch Wie meisterhaft es die Bureaukratie in Preußen versteht. freisinnigen Stadtverordneten- Mehrheit gewiß kein Hinderniß, aber den Stadtverkehr abgesonderte Bahnsteige, welche von der Badstraße dem Philifterium vor den Kopf zu stoßen, darüber giebt eine durch mals auch für den armen christlichen Zeitschriften- Berein die Her- aus zu betreten sind. Mit der Eröffnung des Zentral- Bahnhofes die Presse gehende Mittheilung aus der Umgegend Berlins Auskunft, gabe von kommunalen Steuergroschen zu verlangen. geht die alte Strecke der Stettiner Bahn, zwischen Stettiner- und Abschlägig beschieden hat das Polizeipräsidium eine Eingabe Grünthalerstraße ein und alsdann dürfte mit der Regulirung der in der es heißt:" Große Erregung herrscht seit einiger Zeit in: Grünthalerstraße begonnen werden können. des Vereins Berliner Musiker, in der das Verlangen ausgesprochen zusammen einen Amtsbezirk bildenden Vorortgemeinden Nieder- Schönweide, Johannisthal , Adlershof wurde, den Polizei- Unterbeamten das gewerbsmäßige Musizieren zu Ein Ehedrama hat sich am Sonnabend Morgen gegen 3 Uhr und Glienicke . Der Amtsvorsteher Rittmeister a. D. v. Oppen untersagen. Ju der Antwort wird ausdrücklich betont, daß das am Cuvry- Ufer hinter der Heckmann'schen Fabrit abgespielt. Der Adlershof versagt dort nämlich seit kurzem fast allen Vereinen Polizeipräsidium gegen diesen Nebenerwerb" seiner Beamten, so- 41 Jahre alte, in der Görlitzerstr. 38 beim Schuhmacher Drusche und Wirthen an den Sonnabenden grundsäßlich weit deren dienstliche Obliegenheiten hiervon unberührt bleiben, wohnhafte Zimmermann Otto Pritschow sprang dort gemeinsam die Genehmigung zum Abhalten von Lanzvergnü. nichts einzuwenden hat. mit seiner 36 Jahre alten, bei ihrer Mutter in der Ackerstr. 188 gungen, Abendtischen, Wurstessen und ähnlichen fest­Die Polizeiverordnung, betreffend Anbringung von Firmen- Mann wurde gerettet und in das städtische Krankenhaus am Urban Feuerwehr von Nieder- Schönweide ist von diesem Verbot lebenden Frau Marie geb. Wilcke in den Landwehrkanal. Der lichen Veranstaltungen. Ja, nicht einmal die Freiwillige schildern an Ladengeschäften, ist nunmehr ausdrücklich auch auf gebracht, Frau Pritschow dagegen ertrant. Dem Drama liegen ausgeschloffen. Gastwirthschaften ausgedehnt worden. Vom Polizeipräsidium ist die Borgänge zu grunde, die im einzelnen noch nicht aufgeklärt find. die Mitglieder Denn vor ungefähr 14 Tagen wollten Anweisung ergangen, daß sämmtliche Gastwirthe in Berlin vor ihren Britschow wohnte mit seiner Frau früher in der Lausitzer Straße, Tanz verbundene fleine Festlichkeit veranstalten, die Erlaubniß derselben einem Sonnabend an eine mit Geschäftslokalen sichtbar Vor- und Zunamen des Inhabers des mußte aber die Wohnung räumen, weil die Frau mit der Sittenpolizei hierzu wurde ihnen jedoch vom Etablissements anbringen müssen. Amtsvorsteher v. Oppen in Konflikt gerathen war. Anfangs der neunziger Jahre trennten sich verweigert. Hunderttausend Unterschriften soll die Petition gegen die die Eheleute. Pritschow wohnte seitdem an verschiedenen Stellen. Seine vor erst nachdem die ant Mitglieder Tage Sonnabend für die Festlichkeit bestimmten in Versrommungsverordnung bisher gefunden haben. Frau zog zu ihrer Mutter. Pritschow, der einen Stelzfuß hat und in der einer zu diesem Zwecke anberaumten Sigung einstimmig be Hungerlöhne für Kinderarbeit. Gegenwärtig behelligt man Regel auch Krücken benußt, ging am Montag aus seiner Wohnung schlossen hatten, sämmtlich aus der Wehr auszutreten, das Publikum mit den Heklamen eines hiesigen Blättchens, dessen mit dem Bemerken weg, sein Wirth möge nur seine Krücken, wenn falls der Amtsvorsteher bei seiner Weigerung beharren würde, ers Chefredakteur als tragikomischer Held in Prügelaffären zuweilen sich jemand darum melden sollte, für 5 m. verkaufen. Er ist in flärte fich dieser zur Ertheilung der Erlaubniß bereit. eine beneidenswerthe Rolle spielte. Die Reklamen werden in ge- die Wohnung nicht zurückgekehrt und hat auch nichts mehr von würdigste an der ganzen Sache ist aber, daß den Krieger­schlossenen Kouverts versandt. Dieser Tage stellte sich vor einer sich hören lassen. Wo er sich bis gestern Morgen aufgehalten hat vereinen an den Sonnabenden die Abhaltung von Festlich Gemeindeschule im Süden der Stadt ein Mann auf und fragte die und wie er mit seiner Frau wieder zusammengekommen ist, weißteiten aller Art vom Amtsvorsteher stets erlaubt wird!" Kinder, ob sie sich Geld verdienen wollten. Sie sollten die Reklame- man noch nicht. zettel des Blattes doppelt falzen und in Kouverts stecken. Für diese Das bis jetzt ordnungstreue Publikum wird auf einfache Weise Wie nachträglich gemeldet wird, ist die Frau, mit der Pritschow zu beruhigen sein. Man erschwere den sozialdemokratischen Vereinen Arbeit gäbe es pro 1000 Kouverts 25 Pf.; Abholen und Einliefern gemeinsam den Tod im Landwehrkanal fuchte, nicht seine Ehefrau, nach wie vor die Abhaltung von Vergnügungen, lege aber dafür der Arbeit eingerechnet. Bei angestrengtem Arbeiten verdiente ein sondern die Frau des Schlossers Adolf Hesse aus der Falcken- den übrigen Vereinen feinen Stein mehr in den Weg. Dann wird Mädchen, daß seine paar freien Stunden auf diese Weise geopfert steinstraße, die, wie berichtet wurde, feit Montag Nachmittag eitel Wohlgefallen fich fundgeben in allen wohldenkenden Kreisen! hatte, baare fünfzig Reichspfennige in einer Woche! verschwunden war. Die Liebesgeschichte ist nicht blos und man bedarf der Gutgesinnten doch heute mehr wie je im Kampfe Das Polizeipräsidium hat der Staatsb. 3tg." zufolge die deshalb sonderbar, weil Pritschow ein Krüppel ist, der von der gegen die Pest des Umsturzes. beiden Petitionen des Schußverbandes Deutscher Radfahrer", be- städtischen Armenverwaltung monatlich 15 M. Unterstüßung erhielt, Seinen Gläubigern durchgebrannt ist der 43 Jahre alte treffend Preisgabe der Nordseite der Straße Unter den Linden " sondern auch aus dem Grunde, weil Frau Hesse mit ihrem als Grabsteinfabrikant Frizz Hacke, der in der Hermannstraße Nr. 198 und Zulassung des Zweiradverkehrs zur Nachtzeit in allen Straßen fleißig und ordentlich bekannten Manne in glücklicher Ehe lebte, aus zu Nixdorf wohnte und seine Werkstatt mit einem zweiten Verkaufs­Berlins, abgelehnt. der drei Kinder hervorgegangen sind, von denen der älteste Sohn geschäfte in der Hafenhaide 1 hatte. Hacke hat es verstanden, seine Bei der Zivil- Pensionskaffe, früher Niederwallstr. 39, jetzt bereits 19 Jahre alt ist. besten Freunde mit zusammen etwa 10 000 M. hineinzulegen. Invalidenstr. 52 am Hamburger Bahnhof , sind bisher die Pensionen Häuslicher Unfrieden hat den 54 Jahre alten Arbeiter Paul Mit einer leeren Champagnerflasche niedergeschlagen und bis zum Jahresbetrage von 800 M. und die Mittwengelder bis zum Herzberg aus der Mühlenstraße veranlaßt, Hand an fich zu legen. schwer verletzt wurde durch seine betrunkenen Knechte in dem benach­Jahresbetrage von 400 M. bereits an den beiden letzten Werktagen Nachdem ihn seine Frau vor einigen Tagen verlassen hatte, kam barten Hohen Schönhausen der Gärtnereibefizer Hirschfeld. Die des Monats vor dem Fälligkeitstermin gezahlt worden. Nach einem Herzberg nicht mehr zum Vorschein. Gestern, Sonnabend, Morgen Knechte Algener und Bugemühl waren, einem hiesigen Blatte Erlaß des Finanzministers vom 28. Februar ist diese Vergünstigung um 9 Uhr ließ der Hauswirth die Wohnung durch einen Schloffer zufolge, mit einer Fuhre nach Berlin geschickt worden, für der N. A. 3." zufolge auf die Pensionen bis zum Jahresbetrage öffnen und man fand den Insassen als Leiche am Fensterkreuz deren prompte Besorgung ihnen eine besondere Belohnung von 1200 M. und auf die Wittwengelder bis zum Jahresbetrage hängen. in der Höhe von fünf Mart von Hirschfeld ver= von 600 M. ausgedehnt. Einer jener Unholde, welche Kinder zu unsittlichen Zwecken sprochen worden war. Beide kehrten schwer betrunken vott Im Berliner Aquarium ist jetzt im zweiten Baffin als mißbrauchen, unternahm am Freitag Nachmittag 5 Uhr einen An- Berlin zurück; in Rücksicht auf ihren Zustand verweigerte Hirschfeld Seltenheit ein aus dem hohen Norden stammender Alt ausgestellt. griff auf das fechsjährige Töchterchen eines im Hause Swinemünder- ihnen die sofortige Aushändigung des versprochenen Betrages. Die Dieser Bogel, von der Größe einer Ente und in seinem schwarz und straße 77 wohnenden Böttchers. Der Mensch versuchte das Attentat roben Burschen schlichen infolge dessen dem Gärtner, der sich in den weißen Federkleid und seinen ganz hinten eingelenkten Füßen an auf dem Treppenpodest des Hauses, doch entfernte er sich, als das Stall begab, nach und schlugen ihn dort meuchlings nieder. Der die bekannten Lummen erinnernd, erweist sich als der vollendetste Mädchen ängstlich wurde und nach seinen Eltern rief. Der Atten- Bustand des an Kopf, Stirn und Gesicht entsetzlich Zugerichteten Taucher, der zuweilen eine Viertelstunde lang mit Flügel und Beinen täter wird beschrieben als ein nobel gekleideter Mann mit grau- gilt für sehr bedenklich. Algener und Bugemühl flohen nach voll­ruderud in allen möglichen Richtungen unterm Wasserspiegel dahin- melirtem Schnurrbart. Er trug einen hellen Ueberzieher, schwarz- brachter Heldenthat; sie wurden aber von Drisgendarmen auf der gleitet, fleine Fische und Fischbrocken aufschnappt u. s. w., er feffelt gestreifte Hosen und einen steifen schwarzen Hut. Chauffee ergriffen und verhaftet.

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