Macht unserer Diplomatie und Stellung, als die Thatsache, daß Friedrich II.  , sonst ein so fluger Politifer, stets unserer Politik dienstbar blieb, selbst wenn die Zukunft seiner Staaten das Gegentheil ge­fordert haben würde. Friedrich hatte durch die Erfah­rung gelernt, wie leicht es war, russische Heere weit in das Land hineinzuwerfen. Um diesem Nachtheil abzuhelfen, ging er auf die Theilung Polens   ein; aber dadurch ge­aber dadurch ge­währte er uns eine gewisse Entschädigung für unser Mißgeschick, daß wir sein eigenes Land nicht getheilt hatten."

Das ist nur zu wahr! Die Geschichte aber liefert nicht nur den Beweis, daß das Memoire in der That den Grund­gedanken der russischen Politik gegen Preußen ausspricht und somit nur die durch die Zeit nothwendig gewordene Ergänzung des Testaments Peters des Großen enthält sondern sie zeigt auch, daß Preußen selbst unablässig dieser Politik seit der ersten Theilung Bolens in die Hände gearbeitet hat.

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Es ist bekannt, wie in jener chaotischen Periode, welche man die Völkerwanderung zu nennen pflegt, slavische Stämme bis an die Elbe vordrangen. Aus der Eroberung und Ger­manisirung dieser slavischen Länderstrecken buck sich allmälig der preußische Staat zusammen. Aber nicht nur die Kirche hat einen guten Magen, und als es nach der letzten Theilung Bolens kein slavisches Land mehr zu verschlingen gab, wandte sich Preußens Appetit, der bekanntlich im Essen wächst, von Osten nach Westen, und es begann jene von Friedrich II.   ein­geleitete Eroberungspolitik in Deutschland  , welche von der Ge­dankenlosigkeit als Preußens deutsche Mission" ausposaunt wird. Den Widerstand zu überwinden, auf welchen diese Vergrößerungspolitik hauptsächlich bei Desterreich und Frank­ reich   stieß, wäre das kleine Preußen allein, troß der Ueber legenheit seiner eisernen Ladstöcke und seiner Intelligenz" viel zu schwach gewesen. Es bedurfte also eines Bundesgenossen und diesen fand es in Rußland  ..

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reich verständigt, und sie nahmen die ganze Entschädigung it frage in ihre Hände. Von Preußen war nicht eher wieder die Rede, als bis es Rußlands   Vortheil erheischte, Preußen aber mals gegen Frankreich   in den Krieg zu hezzen. Bei dem fan Sarge Friedrichs des Großen in der Garnisonskirche zu Pots be dam schwuren sich Friedrich Wilhelm III. und der Kaiser Alexander eine ewige Freundschaft. Was diese ewige Freund bo schaft" Rußlands werth war, zeigte der Tilsiter Frieden, einig be Monate uach Preußens furchtbarer Niederlage bei Jena E Th Rußland, dessen Grenzen durch den Krieg noch gar nicht be rührt worden waren, suchte den Frieden und gab seinen t Bundesgenossen rücksichtslos der Rache Napoleons   Preis. Breuden Ben mußte an seinen ewigen Freund" die polnische Provin 1 Bialystock  ( 206 Meilen) abtreten; den Rest seiner polnischen Befizungen sammt dem cottbuser Kreise erhielt der König vo Sachsen  . Zwei Jahre später( 1809) als Desterreich gege Frankreich   die Waffen erhob, da war es wiederum Rußland  , in der Scheide zu behalten, und Desterreich seinem Schicksale welches Breußen trotz seiner Kriegsbegierde zwang, das Schwert

zu überlassen.

Als dann 1813 das preußische Bolt sich gegen Napoleon  erhob, machte Kaiser Alexander den Bersuch. Ostpreußen   in die Tasche zu stecken. Aber die ostpreußischen Landstände tra ten aus eigener Machtvollkommenheit gegen dieses Gelüsten

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energisch auf, daß Rußland   die Hände zurückzog. Aufgeschoben ist freilich nicht aufgehoben. Der Wiener Congreß gab die Rheinlande und Westpfalen sammt der Hälfte des Königreich Sachsen an Preußen, und dafür nahm Rußland   mit Ausnahme der beiden Provinzen Bromberg   und Posen alles in Befi was bei der ehemaligen Theilung Polens   an Preußen gefalle für Preußen zum Gott erhöht, zu dessen Tempel in dem he war. Kraft der heiligen Allianz aber ward der russische   Gat ligen Petersburg preußische Prinzen und Staatsmänner, na na mentlich seit der Revolution von 1848, wallfahrten, um fid Raths zu erholen. Db Rußland seine Genehmigung zu Desterreich plößlich zu Leibe wollte, und zwar mit einem

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Hatte schon der Einzug eines russischen   Heeres in Königs- Donquixoterie ertheilte, mit der Manteuffel im Jahre 1850

berg zur Zeit des siebenjährigen Krieges Preußen belehrt, wo seine Achillesferse lag, so wurde diese verwundbarste Stelle durch die Zerstückelung Polens   gänzlich bloßgelegt. 3wang

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bel ohne Klinge, welchem der Griff fehlte, d. h. mit einer

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aber schon die Schußlosigkeit seiner Ostgrenze Preußen zur Braunschweig   auf die Schlachtbank von Jena   lieferte, das

größten Rücksichtnahme auf Rußland  , so band es sich diesem gegenüber vollends die Hände, indem es eine Deutschland  feindliche Politik einschlug. Von dem Augenblicke an finden wir Preußen in allen europäischen   Wirren auf russischer Seite, und Rußland   ist es, welches in Berlin   die Politik diktirt. Nicht nur Friedrich der Große  , sondern alle seine Nachfolger

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ebenso unschlagfertigen Armee, wie sie 1806 der Herzog ten wir nicht zu sagen. Gewiß ist nur, daß die Demüthigung de welche Preußen zu Olmüß erfuhr, wiederum Rußland Statten fam. Denn es folgte nun der Congreß- in Warscha auf welchem die aus dem Monde geholten Erbansprüche lands auf die Herzogthümer Schleswig- Holstein   von Mächten feierlichst anerkannt wurden. Nun weht zwar

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bis auf diese Stunde find in Folge ihres Strebens, sich auf dem heute das schwarz- weiße Banner in den Herzogthümern; Kosten Deutschlands   zu vergrößern, der Politik Rußlands   allein nicht Preußen, sondern Rußland   ist der Bannerhet lo

selbst da dienstbar geblieben, wo die Zukunft ihrer eigenen Staaten das Gegentheil erheischt hätte. Friedrich II.   erkannte, von seiner Vergrößerungssucht verblendet, nicht, daß die Un­abhängigkeit Preußens mit der Deutschlands   stehe und falle. Er ließ sich daher im bairischen Erbfolgekriege auf die Seite der Gegner Desterreichs hinüberziehen. Als dann Rußland den Frieden zu Teschen   diktirte, wurden zwar Preußens Ansprüche auf Ansbach   und Bayreuth   anerkannt, allein Rußland   ward durch diesen Frieden thatsächlich zum Protektor Deutschlands  . Rußland   war es und diesmal im Einverständniß mit Eng­

Weiße Sklaven.

V.

( Im vorigen Herbste, also vor dem Einbruch des eigentlichen Aus dem Mülsen   Grunde. Rothstands" geschrieben.)

Der hiesige Arbeiter ist bescheiden in seinen Ansprüchen und Bedürfnissen, und noch nie hat er den Muth gehabt land, welches Friedrich Wilhelm II.   zu dem ersten Feldzug seine Leiden der Deffentlichkeit anzuvertrauen. Das Loos der

gegen das republikanische Frankreich   heßte, der zu dem ewig schmachvollen Baseler Frieden( 1794) führte, in welchem

Bände

Arbeiter ist ein trauriges, so daß man ganze füllen könnte; die Mehrzal aber schlummert noch dahin,

Damit

bis

Preußen das linke Rheinufer für die Erlaubniß abtrat, sich die übergroße alles überwuchernde Noth auch ihrem Schlaf­

diesseits durch die Mediatifirung deutscher   Fürsten   zu entschä digen. Aber schon 1801 hatte sich Rußland   selbst mit Frank­

aber zu spät ein Ende machen wird.

Der unterzeichnete Arbeiterverein erlaubt sich nun einem

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