beiter sind zu tüchtig und gewißigt, als daß sie auf die Lock­speise anbeißen fönnten; und Bater reuter wird in Dester­reich keine besseren Geschäfte machen, als die Ketteler, Was gener und Consorten im übrigen Deutschland.-

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Von dem jüngsten Manifest Mazzini's, aus dem wir in voriger Nummer einen Auszug mittheilten, wurde be­hauptet, es trage einen föderalistischen Charakter. Gegen diese, auf nichts sich gründende Auslegung protestirt nun Mazzini in einem besondren Sendschreiben, dem wir folgende Stellen entnehmen: Ich glaube an die Föderation als die Formel des internationalen Verhältnisses, aber ich glaube mit gleicher Inbrunst an die Einheit als die Formel des nationa len Lebens für jedes einzelne Bolf. Was Italien betrifft, so bin ich seit dem Beginn meiner Thätigkeit Unita­rier und bin es heute mehr, denn je. Die Einheit ist das unausgesprochene Ziel unfres ganzen gemeinsamen Lebens ge­mesen; sie ist angefeindet worden durch unsere aristokratischen. firchlichen und monarchischen Elemente; sie ist zu aller Zeit bom Volke geahnt worden.-- Der Föderalismus würde uns ins Mittelalter zurückverseßen; die heute in Italien zu Tage tretenden Uebel haben nichts gemein mit der Einheit, die noch jetzt besteht, sie haben alle ihren Ursprung in der Monarchie. Tas Italienische Volk und die Republik fönnen allein und die Einheit geben. haben wir von ihr nichts als den Namen. Bis jetzt Einheit mit so menig als möglich zentralisirter Verwaltung für das Italienische Bolt, und föderales Band mit allen freien Bölkern, welche es fnüpfen wollen, so wird das Glaubensbekenntniß des Jta­lienischen Volks lauten, wenn es in die Arena herabsteigt, um seine Mission zu erfüllen."

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Das mögen sich Diejenigen merken, die den Föderalis­mus für eine Lebensbedingung der Demokratie halten. In Nord und Mitteldeutschland z. B. muß die Demokratie nothwendig sozialistisch sein; und der Sozialismus er beischt zwar die Autonomie, weist aber den Föderalis Für Deutschland den Föderalismus als Ziel

mus zurück.

schen der Deutschen Demokratie eine Mainlinie hinstellen, heißt trennen statt vereinigen, heißt zwie

ziehen.

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Am 13. dieses Monats wird der Prozeß des Präsidenten

So groß ist seine Ohnmacht, daß man

Die Berliner Arbeiter

Im Berliner Maschinenbauer- Berein hatte vergangenen Sonnabend eine lebhafte Debatte statt über das jüngste Erzeugniß des volkswirthschaftlichen Charlatanismus: die sogenannte Indu strial Partnership( Arbeitertheilhaberschaft). Dieselbe besteht darin, daß die Arbeiter durch Aktienentnahme ,, Mitbesizer" des Geschäfts werden und einen Antheil am Gewinn erhalten sollen. Wie schon der Name besagt, stammt das Fabrikat aus England; es hat bei den dortigen Arbeitern aber keine Beachtung gefunden, und soll nun, wie weiland die ebenfalls aus England importirten Consum- und Spar- Vereine, den ge= duldigen Deutschen Arbeitern als Mittel zur Lösung der so­zialen Frage" aufgeschwaßt werden. scheinen indeß der Sache nicht recht zu trauen, und im Ma­schinenbauerverein fand die Industrial Partnership mehr Geg­ner als Bertheidiger. Mit besondrer Schärfe kritisirte sie Herr R. Schmidt. In flarer und strenger Beweisführung zeigte er, wie die Arbeit in der modernen Produktion den Charakter einer Waare habe, als solche stets der Concurrenz unterworfen sei und deß­halb auf ihrem Markte für den Betrag ihrer Herstellungskosten von dem Verkäufer, dem Arbeiter, losgeschlagen werden müßte. Die Herstellungskosten der Arbeit seien aber nichts anderes, als die nothwendigsten Lebensmittel des Arbeiters, auf die sich somit der Lohn beschränke, so daß es für die Allermeisten eine platte Unmöglichkeit sei, sich zum Aktionär hinaufzusparen. Was es heißen solle, wenn man sage, die Arbeiter müßten ihre Theilhaberschaft am Reingewinn zu einer Forderung machen? Verstehe man unter Forderung" nichts als den frommen Wunsch, so könnten die Arbeiter wohl sehr lange fordern! Auch die Strifes könnten kein Mittel sein, die For= derung zu verwirklichen, da Erfahrung wie Theorie, Bour­geois- Dekonomen wie Sozialisten über die Erfolglosigkeit von Strifes nur Einer Stimme feien. Betrachtet man die An­wendung von Gewalt als felbstverständlich ausgeschlossen, so bliebe nur der Staat übrig, der durch entsprechende Gesetze die Unternehmer zu zwingen hätte, den Arbeitern Antheil am Ge­winn zu geben. Das wäre aber ein so weitgehender Gedanke, wie

ihn die Empfehler der Theilhaberschaft sicher zurückweisen würden.

Es sei also gar nicht ersichtlich, wie ohne den guten Willen der Fabrikanten die Sache eingeführt werden könnte. Aber selbst wenn die Fabrikanten wollten, so könnten sie nicht, da sie

Was als der Vortheil der Unternehmer bezeichnet worden sei,

daß die Arbeit intensiver" werde, das sei nur ein anderer

Ausdruck für die größere Ausnußung der Arbeitskraft. Darin

Berück

der Bereinigten Staaten vor dem als Gerichtshof konstituirten durch die Concurrenz der Großunternehmer verhindert würden. Senat beginnen. Alle Versuche Johnson's, einen militärischen Rückhalt zu gewinnen, sind gescheitert und haben seine Sache nur verschlimmert. ihn während der Dauer des Prozesses nicht einmal von seinem liege eine sehr große Gefahr für die Arbeiter. Amt suspendiren will. Wird er, was ziemlich gewiß, schuldig fichtigte man zudem, wie leicht die Arbeiter von Spekulanten befunden und abgesezt, so tritt verfassungsgemäß der Präsident durch die gewährte Theilhaberschaft um ihre Ersparnisse betro­des Senate, der brave Wade von Ohio an seine Stelle. Mehr werden, aber, nach der Abseßung ist eine weitre Anklage tet, im besten Falle eine Illusion sei. haberschaft" als Mittel zur Lösung der sozialen Frage betrach vor den gewöhnlichen Gerichten möglich.

Eine von Tausenden besuchte Arbeiterversammlung in

Berlin faßte am Montag einstimmig folgende Resolution: ein außerordentlicher Rothstand unter den Handwerkern und Arbeitern Die Versammlung vereinigter Handwerker Berlins konstatirt, daß Berlins existirt, und protestirt ganz energisch gegen die vor kurzer Zeit von einigen Vorständen der Berliner Bezirks- Vereine abgegebene Er­flärung, daß kein Rothstand in Berlin vorhanden sei; die Versamm­lung erklärt ferner, daß es nothwendig sei, daß von Seiten der Be

gen werden können, so müsse man gestehen, daß die, Theil­

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Die Bertheidigung der Theilhaberschaft" oder vielmehr ihrer großen Bedeutung. ( denn nur diese war bestritten worden) war sehr wenig leb­haft. Herr Parisius meinte, wenn man ein Mittel ver­werfe, weil es nicht die soziale Frage radikal löse, so müsse man die Hände in den Schooß legen. Die Produktion durch Privatunternehmer werde neben(!) den Assoziationen bestehen bleiben, so lange die Welt stehe. Wenn ein Redner früher ge­äußert habe, daß alle wissenschaftlichen Nationalökonomen in der Anerkennung des sogenannten ehernen Lohngefeßes über einstimmten und daß eine eherne Stirn dazu gehöre, dies Ge­

hörden sofort die Schritte gethan werden müssen, welche den vorhan seß zu leugnen, so sei ersteres nicht richtig: er( Parisius) habe

denen und noch im Zunehmen begriffenen Nothstand beseitigen können; außerdem lehnt die Versammlung jedes Almosen entschieden ab, komme

dasselbe von welcher Seite es wolle."

allerdings die eherne Stirne, das Lohngefeß zu bestreiten. Es habe sehr zahlreiche Ausnahmen.

( Herr Parisius, Mitglied der Fortschrittspartei, würde nur