können es nicht mehr leugnen, und poltern gegen die preußische Regierung, welche die bescheidensten Erwartungen nicht erfüllt habe. Nun wir gönnen den Leutchen die Ruthe, die sie herbeigesehnt. Tu l'as voulu George Dandin!

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Bei den Zollparlamentswahlen in Hessen   haben die National- Liberalen die Hälfte ihrer Gandidaten, die Demofraten feinen einzigen durchgebracht. Nicht das Volk trägt die Schuld; es ist Deutsch   gesinnt und empfänglich für die Wahrheit, wie die große Volksversammlung in Darmstadt   gezeigt hat, und von Sympathien für das Bismarckthum ist, außer bei einer Hand­voll von Advokaten und Kaufleuten, nicht die Rede. Aber die National- Liberalen haben eine Organisation, und die Demo­kratie hat keine. Unsere Freunde müssen aus ihrer Niederlage lernen, und ungesäumt zur Parteiorganisation schreiten. Ohne Organisation ist die Demokratie nichts, mit Oganisation Alles.

Besser als in Hessen   sind die Wahlen in Würtemberg ausgefallen, wo die Anschlußpartei oder die Bettelpreußen", wie man sie dort benamst hat, überall aufs Haupt geschlagen wor­den find. send me

Man schwaßt seit Jahrzehnten den deutschen Philistern vor, die Franzosen seien ein eroberungslustiges Volf, sie dürsteten nach nichts, als nach Krieg und Ruhm, und aus diesem Grund könnten sie nie einen freien Staat gründen. Durch die Aufnahme, welche das neue Militärgefeß in Frankreich  findet, wird diese alberne Behauptung schlagend widerlegt. In Toulouse  , Nantes  , Bordeaux   und selbst in Paris   hat die Ein reihung der jungen Mannschaft in die Mobil Nationalgarde zu tumultuarischen Auftritten geführt, und statt sich zu be­schwichtigen, ist die Aufregung beständig im Wachsen. Diese thatsächlichen Proteste des französischen   Volks ge­gen den Militaris mus begrüßen wir als eins der hoffnungs­vollsten Symptome der Gegenwart. Aber unheilverkündend find sie für den Dezembermann. Daß Bonaparte das Gefähr liche seiner Lage wohl fühlt, ergiebt sich aus der Broschüre, die er soeben durch seinen Geheimsekretär hat veröffentlichen lassen, und deren Zwed kein andrer ist, als die Rechtstitel der Na poleonischen Dynastie" zu entwickeln. Die Rechtstitel" sind laut der Broschüre die sogenannten Volksabstimmungen zu Gunsten des Onkels und des Neffen. Wie dieselben zu Stande gekommen sind, das wird freilich nicht erzählt; auch vergißt der Schreiber, der aus diesen Abstimmungen die Unerschütter lichkeit des Kaiserthrons folgern will, ganz und gar den fatalen Umstand, daß sie den Sturz des ersten Napoleon nicht verhin­dert haben. Und was Napoleon   dem Großen" nicht gelang,

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terricht 2c.) werden vernachlässigt. Mehr als je muß man zu dem Credit   seine Zuflucht nehmen, das Kapital der öffentlichen Schuld hat sich seit 15 Jahren verdoppelt, die schwebende Schuld kann man bei aller Mühe nicht unter einer Milliarde halten. Dabei steht der französische   Credit   heute niedriger als vor 1852, und die innere Lage fennzeichnet sich durch eine allgemeine Klemme, welche sichtlich in Noth und Elend um schlägt. So weiter zu gehen, ist unmöglich," schließt die Bro schüre, Frankreich   bleibt nur noch die Wahl zwischen Reform und Bankrott."

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Reform oder Bankrott ist zu mild ausgedrückt. Det Säbeldespotismus schließt die Möglichkeit der Reform aud Statt Reform müssen wir sagen Revolution. Also: Revo lution oder Bankrott. Und da nicht zweifelhaft ist, daß Frankreich   die Revolution dem Banfrott vorziehen wird, und da eine Revolution sich nur durch einen Krieg hinausschieben läßt, so lautet die Alternative, wie wir schon früher zeigten: Revolution oder Krieg.- Kein Wunder, daß die Kriegs rüstungen immer foloffalere Dimensionen erlangen; hundert tausend frische Truppen sind einberufen; in allen Arsenalen und Waffenfabriken wird mit nie gekannter Thätigkeit gear beitet beitet und die Regierungsblätter fließen über von Friedens phrasen und die preußische Regierung thut, als ob sie den Friedensphrasen glaubte!

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Das französische   Budget für 1867 setzt für die Arme und Kriegsflotte 641 Millionen, für den Unterricht 25 Millio nen aus, schreibe fünf und zwanzig Millionen, d. i. nit ein Fünfundzwanzigstel des Militärbudgets Ganz wie bei uns. Der geseßgebende Körper beschäftigt sich mit einem Vereinsgefeß, das mutatis mutandis dem Preßgesch so ähnlich sieht, wie ein Ei dem andern; dieses bezweckt die Be nichtung der unabhängigen Presse; das Vereinsgesetz die Be nichtung der unabhängigen Vereine. Die Willkühr wird ein fach in ein System gebracht, fie empfängt den Stempel de Gefeßlichkeit". Das nennt man intelligenten" Despotismu

Die

Gleich den Ostpreußen   wollen auch die Araber nicht ruhig verhungern, und es ist ein neuer Aufstand ausgebrochen Die Neue Freie Presse" schreibt darüber: In Algerien  häufen sich die Verlegenheiten für die französische   Regierung im Gefolge der furchtbaren Noth, welche die eingeborne Bevöl ferung zehntet, tritt jeßt der ansteckende Typhus auf, und i Hunger und Bestilenz gesellt sich auch der Krieg als Dritter im Bunde. Wie der Moniteur de l'Armée meldet, haben Ueberreste der Aufständischen von 1864 neuerdings die Fahne des Aufruhrs erhoben und die Grenze des französischen  sollte es Napoleon dem Kleinen" gelingen? Jedenfalls muß tes belästigt. Es wurden, getreue" arabische. Stämme gegen der Hauptvertreter des Cäsarismus in Europa   kein rechtes Vertrauen mehr auf die heiligen Chassepots haben, daß er nach anderen Rechtstiteln" fragt.- Gleichzeitig mit dieser faiserlichen Broschüre erschien eine demokratische, unter dem ominösen Titel: die Bilanz des Kaiserreichs". Auf Zahlen gestüßt, führt der Verfasser den unumstößlichen Nach­weis, daß Frankreich   durch die bonapartistische Wirthschaft materiell ruinirt wird. In seinen fünfzehn ersten Jahren"

Gebie

in

dieselben entboten und von einer 3500 Mann Infanterie un 500 Mann Cavallerie   starken regulären Colonne unterstügt; westlich von Geryville wurde ein großes Treffen geschlagen, welchem die Insurgenten ihren Führer und 150 Todte verloren haben sollen. Das Ende der Unruhen berichtet das betreffende Siegesbulletin jedoch nicht, und wird man wohl bald von nem regelrechten afrikanischen Feldzuge zu hören bekommen." ( von 1852-1866), sagt die Broschüre, hat das Kaiserreich Hochverrathsprozesse. Das einst als frei verschrieene Albion In England neue Todesurtheile gegen Fenier, neue 31 Milliarden( die Milliarde= 1000 Millionen Franks!), rehabilitirt sich glänzend in der Meinung des monarchischen

d. h. 13 Milliarden mehr als die Juli- Regierung während

einer gleich langen Periode( von 1832-1846) ausgegeben.

Continents.  

ei

Der italienische Finanzminister hat neulich das große Bon diesen 31 Milliarden wurden nahe an drei Biertel( über Wort gelaffen ausgesprochen: Wenn die Staatsfinanzen nicht

23 Millionen) durch unabweisbar unfruchtbare Ausgaben ( Schuldverzinsung) oder noch schlimmere Ausgaben( Krieg, Marine 2c.), verschlungen." Dabei ist die Dehnbarkeit der

ausbleiblich." Die Staatsfinanzen können aber nicht von Grund aus reformirt werden, ist der Bankrott un

Steuerkraft durch Ueberbürdung der Steuerpflichtigen zerstört, ist, und für Italien   gilt daher das Nämliche, wie für Frant formirt werden, so lange das jeßige Regierungssystem in Kraft die dringendsten Bedürfnisse des Landes( Wegeverbindung, Un reich: Revolution oder Bankrott. drum mach