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Demokratisches Wochenblatt.
No. 15.
1868.
Das Blatt erscheint jeden Sonnabend. Abonnementspreis vierteljährlich bei allen deutschen Postanstalten sowie bier am Plage ein18 schließlich Bringerlohn 122 Ngr.; einzelne Nummern 1 Ngr. Abonnements für Leipzig nehmen entgegen die Herren M. Dolge am Markt, . Reichert Hainstraße 27, G. Hofmann Brühl 40, G. Dehler Neumarkt 6, G. Richter Peterssteinweg 7, Leipziger Consumverein Universitätsstraße und die Expedition d. Blattes C. W. Vollrath Windmühlenstr. 14. Für Dresden Filialexpedition F. W. Grellmann Wallstraße 10.
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Ein Schlaglicht auf die Irische Frage. Aus Weiße Sklaven. Aus Amerika . Ein Mahnruf an die Deutschen Ar
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Politische Uebersicht.
Wir beginnen heute mit einem komischen Intermezzo der die sonst so traurig monotonen Session des Berliner „ Reichsle tags". Dasselbe ist dem Grafen Bismard geschuldet, der bei en dieser Gelegenheit ein nicht zu unterschäßendes Talent für die en unpolitische Bühne entwickelte. Beranlaßt durch einige Worte a Waldeck& über die Abneigung der Süddeutschen, in den Nordund einzutreten, sagte er:
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Der Herr Vorredner hat einer früheren Aeußerung von mir, daß die süddeutschen Souveräne dem Anschlusse an den Norddeutschen Bund nicht sehr geneigt wären, die Deutung gegeben, als ob die südGdiese Geneigheit wachsen würde mit einem liberaleren Regiment in deutsche Bevölkerung geneigter wäre; und hat dann gefolgert, daß De Preußen; diese Vorausseßung ist aber eine irrige. Weshalb wollen denn jezt die Süddeutschen nicht zu uns kommen? Nicht etwa weil wir nicht liberal genug find, sondern weil wir ihnen zu liberal find. ( Allgemeines Gelächter auf der linken Seite.) Sie lachen, meine Herren, die Thatsachen sprechen aber für mich. Der liberalste Staat gerade, das wollen, sind die reaktionäre Partei.( Gelächter.) Die jüngsten Wahlen in Süddeutschland haben dies bewiesen.( Erneute Speiterkeit links.) Sie können sich gar nicht denken, meine Herren, mit welcher inneren Heiterkeit ich Ihre Heiterkeit erwidere, über die große Unwissenheit, die Sie dadurch zeigen in Betreff der bekanntesten Thatsachen.( Wachsende Heiterkeit.) Wenn wir aber den Süddeutschen einige Konzessionen in reaktionärer Richtung machen wollten, vielleicht durch Fördes rung eines Instituts von der Art, wie es jezt in Desterreich zum gebracht worden ist, und das wäre doch wohl eine reaktionäre Konzession, dann würden wir vielleicht dort die Majorität für den Anschluß gewinnen.( Gelächter links.) Ich lasse dabei ganz unentschieden, ob es überhaupt ein Vorzug ist, liberal zu sein. Das scheint mir aber sicher, daß Süddeutschland an Liberalismus, ich will nicht sagen um ein Menschenalter, aber doch um die Zeit seit der Julirevolution gegen uns zurück ist.( Gelächter links; Beifall rechts.)
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Wanken
,, Freunde, wir sind aus dem Wahlkampfe des 24. März mit Ehren hervorgegangen, wir danken euch von Herzen für den Eifer und Muth, womit ihre eure Schuldigkeit gethan habt. Was jedoch die Nachwahl betrifft, welche am 3. April stattfinden soll, so ermahnen wir euch aus wohlerwogenen Gründen: Wählet nicht! Unsere Gegner, Volkspartei und Ultramontane, reichen sich, durch gemeinsamen Haß verbündet, die Hände. Dadurch wird der Kampf ein so ungleicher, daß wir davon abstehen, euch neue Anstrengungen und Opfer zuzumuthen. Auch hat sich die Sachlage durch das Gesammtergebniß der Wahlen geändert. Unser Land hat in allen übrigen Kreisen undeutsch(!) gewählt. Fern bleibe uns jeder Versuch, den richtenden Eindruck dieser Thatsache nachträglich noch abzuschwächen. So möge denn beim Zollparlament Würtemberg dadurch glänzen, daß es auch nicht Einen wahrhaft deutschgesinnten Vertreter dorthin zu senden wußte! Es laste die Verantwortung für die Feindschaft wider Deutschland ungetheilt auf den Häuptern der Sieger!" Die werden sie gern tragen.
Den Antrag auf Diäten hat der ,, Reichstag" verworfen, nachdem Graf Bismarck die Frage wiederum zu einer Kabinetsfrage gemacht und die Nationalliberalen an den ,, Kompromis" erinnert hatte, den sie weiland mit dem Junkerthum abgeschlossen, und an dem nicht gerüttelt werden dürfe oder das große Werf", fomme in Gefahr. Natürlich wurden die Herren sofort gefügig. 3um Dank dafür war der Herr Graf in der Redefreiheitsfrage sehr gnädig. Er erflärte nämlich, in Preußen wolle er sich nach Kräften bemühen, selbst im Widerspruch mit Allem, was er früher gesagt und forten erfüllt würden. Darnach ging der Antrag natürlich gethan habe", daß die Wünsche der Herren Lasker und Condurch; und natürlich hängt nun der nationalliberale Himmel ein, daß, wer heute widerruft, was er gestern gesagt und gevoller Baßgeigen. Den guten Leuten fällt nicht im Traum than hat", auch morgen widerrufen kann, was er heute sagt und thut.
Graf Bismarck goß übrigens selbst einige Tröpfchen eisihnen in der Reichstagskommission über das Schuldenwesen falten Wassers auf die Begeisterung seiner Jünger, und machte ihren Standpunkt durch die trockne Bemerkung klar: Nehmen Sie unser Bundesschuldengesetz nicht an, ohne dem Reichstage ein selbstständiges Klagrecht gegen die Beamten der Schulden
Von dem Liberalismus" des Grafen Bismarck wollen die Süddeutschen allerdings nichts wissen. Das haben die verwaltung zuzusprechen, gut, so kommt kein Schuldengesch zu i Schwaben z. B. durch die Einstimmigkeit bewiesen, mit der
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Stande und wir fönnen dann auch keine Marineanleihe auf nehmen. Das schadet aber nichts; der Bundesrath wird auch ohne Anleihe in der Lage sein, sich die
Wenn ihr Parlamentchen spielen wollt, dann tanzt auch hübsch
Stimmen dem, nach Bismard'schen Begriffen extrem ,, un liberalen" Gandidaten der Volkspartei, Freisleben, gegeben erforderlichen Mittel zu verschaffen." Das heißt: haben. Die Verstocktheit der Leute war so groß, daß die braven urne zu gehen, und unmittelbar vor dem entscheidenden Aft folgenden gesinnungstüchtigen Aufruf in die Welt schickten:
nach meiner Pfeife. Wo nicht, dann thue ich ohne euch
was ich will, und nehme das Geld, wo ich's finde".
Wie wir voraussahen, ist der Vertrag mit Amerita