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von dem Reichstag  " ohne Opposition angenommen worden. Mit besonderer Salbung redete für dieses traurige, die Freistaaten schändende Machtwerk( das hoffentlich von dem Congreß noch weggefegt wird) der edle Fortschrittsheld Löwe, genannt ,, von Calbe  ", ein neuer Beweis, daß die preußi­sche ,, Fortschrittspartei" troß alles Schmollens dem Bismarck  ' schen Cäsarismus und Militarismus in partikularistischem Groß machtsschwindel servil die Schleppe trägt. Wenn indeß der Vertrag darauf berechnet war, den gefegneten Norddeutschen" das Auswandern zu verleiden, so ist dieser Zweck nicht erreicht worden; die Auswanderung, das muß sogar die nationalliberale ,, Weserzeitung" bekennen, nimmt immer gewaltigere Proportionen an; namentlich stellt Preußen, und zwar die alten Provinzen so gut wie die neuen, ein starkes Contingent. Diese Eine ,, That­fache" wiegt schwerer als alle Lobreden der Braun, Miquel und Consorten. Ersterem, wir meinen unseren Braun", ist jetzt beiläufig eine kleine Fatalität passirt. Vor einigen Tagen brachte die Kölnische Zeitung  " einen niederträchtigen Denunziationsartikel gegen den gefangenen Trabert; die Ber­liner Volkszeitung" behauptete, Braun sei der Verfasser, worauf Braun eine lange Erklärung schrieb, in der er Alles Mögliche sagte, nur nicht, daß er jenen Artikel nicht geschrieben. Wir müssen ihn also für den Verfasser halten. Möge er sich der Freundschaft Stiebers fernerhin würdig machen!-

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schiednen beunruhigenden Gerüchte und Thatsachen aufzählt und die Französische   Regierung auffordert, der tödtlichen gewißheit ein Ziel zu seßen. Die Beziehungen dieses Blatte zu der napoleonischen Dynastie legen die Vermuthung nah, da der Artikel zur Inszenirung irgend eines überraschenden ,, Streiche bestimmt ist. Ein andres Pariser   Blatt, dessen Redacteur, de vielgewandte Girardin, das Kaiserreich machen half, Liberté"

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so ziemlich jeden Menschen in Europa   beschäftigt) und kommt - beschäftigt sich mit derselben Frage( die jest wobl zu dem tröstlichen Schluß: Auf die Frage: werden wir Krieg haben? antworten die Menschen mit Nein! und die Dinge Ja! Werden die Dinge über die Menschen den Sieg davon tragen? oder die Menschen über die Dinge? Das Echo ant wortet: Die Dinge."

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Betrachten wir die ,, Dinge", welche Girardin hier im Auge hat. Abgesehen von den Kriegsvorbereitungen, die überall z bemerken sind, ergehen sich die Vertrauten des Kaisere neu dings in den kriegerischsten Aeußerungen. spricht von nichts als Chassepots und deren Vorzügen vor de Prinz Napoleon Zündnadelgewehren; Minister Rouher   orakelt von einem großen Schlag", der nächstens die Welt erstaunen werde; Graf Walewel bringt Toaste auf die Wiederherstellung Bolens aus, Niel, der Kriegsminister, wettert gegen die Preußen u. 1. Schwerer, als diese Worte", wiegt die Thatsache, daß der da Vor dem Reichstag  " befindet sich ein Geseßentwurf, der nische Kriegsminister Raaslöff plöglich in Paris   einge gewisse polizeiliche Ehehindernisse" beseitigen soll, und von troffen ist und einen sehr lebhaften Verkehr mit den Franz den Nationalliberalen als ein Wunder von Liberalismus be- sischen Staatsmännern unterhält. Die Sendung Raaslöffe zeichnet wird. Die Volkszeitung" ist so grausam, den Leut­chen den Spaß zu verderben, indem sie daran erinnert, daß bestätigte Nachricht, daß die Unterhandlungen der Höfe vo langt einen sehr ominösen Charakter durch die von allen Seiten in Preußen auch nach Annahme jenes Gesetzentwurfes die Ehe Kopenhagen   und Berlin   betreffe der Abtretung Nordschleswige kubinat erklärt werden kann, und daß Ghen zwischen lung Frankreichs   und Desterreichs angerufen hat ins Stoden gerathen sind, und daß Dänemark   die Vermitt Dissidenten und Angehörigen anerkannter christlicher Confessio­nen, sowie Ehen zwischen Juden und Christen, und Ehen ge- wichtigsten Dinge" vergißt sie aber zu erwähnen: die steigende Das sind die ,, Dinge", von denen die ,, Liberté" spricht. Di richtlich geschiedener Personen noch immer verboten sind. Das Aufregung in Frankreich  , die revolutionären Demonstrationen in zahlreichen Städten, die um sich greifenden Arbeitseinstellun Diese Symptome enthüllen einen Zustand, d In Bayern   an vielen Punkten thätliche Widerseßlichkeit die Regierung gar leicht in dem Kriege ein geringeres Wagnis

zwischen Adeligen und Nichtadeligen noch immer für Kon­

gehört auch zu dem Liberalismus", in dem Preußen dem übrigen Deutschland   voraus ist.

gegen die preußische Militärverordnung.

In Hessen   ein militärischer Gonflikt mit Preußen. Der Oberkommandant der hessischen Truppen, ein Bruder des Groß­

gen

erblicken lassen fönnte, als in dem Frieden.

herzogs, will feine Stellung nicht länger befleiden, weil er sich reichlich mit Geldman munfelte von französischem

einem Preußischen Offizier unterordnen soll.

Der österreichische Reichstag hat ein freisinniges Ge­schwornengeseß angenommen, die Aburtheilung der Preß

religiöse Freiheit wesentlich begründet. Unsere Nationalliberalen,

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Die Arbeiterunruhen in Belgien   sind beendigt Es stellt sich heraus, daß die Behauptung, die Arbeiter feien Geld und Waffen versehen gewesen, infame Tendenzlügen zuheßen. Ein Berichterstatter der Zukunft" schreibt: waren, um das Volk und die Soldaten gegen die Arbeiter auf vergehen durch Schwurgerichte beschlossen und das Arbeiter geben zu, daß die Bergwerksbefizer bei den ungeheuren ,, interfonfessionelle Gefeß" angenommen, welches die Kohlenvorräthen, für die fie jest keinen Absatz finden fönnen denen die Freiheit in Desterreich" nicht in den Kram paßt, drücken Tagelöhne herabseßen. Aber, wenden sie ein, die Patrone follten nicht nur die Arbeitstage vermindern müssen, sondern auch die dann wenigstens auch die Kohlenpreise herabseßen und nicht die Ungarn   ist soeben durch den braven ungarischen Revolutions- Actiengesellschaften, welche in den legten zwei Jahren ungeheure ist unwiderlegbar. Es ist wirklich empörend zu sehen, wie jene neur" Kossuth. Berczel hat ihn des Landesverraths, spe- in der Metallurgie und in Folge derselben im Kohlenhandel Dividenden an ihre Actionäre vertheilten, heute, wo eine Krifi ciell des Einverständnisses mit Rußland   beschuldigt eingetreten, gleich bei der Hand sind, einen Theil ihrer Arbeiter und überführt. Die Beweise finden sich beiläufig schon in fortzuschicken und den Uebrigen 5 pCt. ihrer Löhnung abzu

beide Augen zu, um diese unbequemen Thatsachen" nicht zu sehen.

"

Ein Hauptfeind des Ausgleichs zwischen Desterreich und

general Berczel aus dem Weg geräumt worden: der Gouver

Arbeiter allein die Verluste tragen lassen.

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Die Bemerkung

dem 1860 veröffentlichten, aber von der deutschen   Presse systes zwacken. Mag immerhin der gegenwärtige Strife wie fo

matisch todtgeschwiegenen Schrift: Herr Vogt, von Karl Mary, die noch manches andre Erbauliche enthält. In Kossuth  verliert Graf Bismarck eins seiner besten Werkzeuge.

mancher andere ir Blut erstickt werden, das Uebel wird immer wieder ausbrechen und man wird zuletzt zu andern Hülfsmit

teln als Pulver und Blei greifen müssen."

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Der Strife i

Unter der Ueberschrift: Frieden oder Krieg? brachte vorläufig in Blut erstickt und Ruhe herrscht" um Charleroi  

vor einigen Tagen das Organ des Prinzen Plonplon, die ,, Opi­nion Nationale", einen längeren Artifel, in welchem sie die ver­

bis auf Weiteres.

In Genf   dauert die Arbeitseinstellung fort. Ein Bersuch

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