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Aus Destreich nichts Entscheidendes. Die Bestätigung der Gesetze gegen das Pfaffenthum ist noch nicht erfolgt. Die Brestelschen Finanzprojekte stoßen auf Widerstand, sie sind den Geldfäden zu revolutionär". Mag fein; schade nur, daß es feinen andren Ausweg giebt außer- Staatsbankerut! Ominös ist die Angst der Minister vor der Arbeiterbewe­gung. Wenn sie nicht begreifen, daß die Arbeiter die Haupt stüße der neuen Ordnung der Dinge sind, dann zeigen sie fich von vorn herein ihrer Aufgabe nicht gewachsen.-

Unter solchen Umständen hat das Zeugniß doppelten Werth für uns, das die Berliner dem Dest reichischen Bolk ausstellt: In der That, schreibt sie, ist in Destreich nichts wirklich katholisch gesinnt, als ein Theil des Adels und des Bürgerstands; den Andern steckt der Josephinis. mus oder Hussitismus im Leibe, der durch die Presse allerdings erst recht groß gezogen worden ist." Möge die Kreuzzeitung " Recht haben!

Der Preußische Kronprinz, der jetzt gerade als Hochzeits­gast des Italienischen Kronprinzen in Florenz ist, hat dort treffliche Gelegenheit, sich aus eigner Anschauung davon zu überzeugen, wohin die dynastische Einheitspolitik ,, mit Blut und Eisen" führt. Die Unzufriedenheit, welche im ganzen Lande herrscht, hat auch in der Hauptstadt bedenkliche Demonstratio­nen hervorgerufen, und man befürchtet ernstliche Ruheſtörun gen. In Bologna hatte eine förmliche Rebellion statt, die nur mit Mühe unterdrückt wurde. Die Steuerüberbürdung gab den Anlaß. Ein Aufruf ist verbreitet, welcher also lautet:

Italiener! Die savoyische Dynastie hat ihre Proben ab. gelegt. Verrath über Verrath, Niedertracht über Niedertracht, Infamie über Infamie, Bedrückung über Bedrückung! Die gefeßlichen Mittel sind erschöpft, es bleibt uns nur noch übrig, durch Gewalt auf das feige und übermüthige Betragen der Regie­rungsfreaturen zu antworten. Waschen wir unsere Hände im Blute dieser Mörder. Barmherzigkeit gegen sie ist ein Vergehen, Mit­leid ein Verbrechen. Zu den Waffen denn! Regeneriren wir unser Vaterland, und unser gemeinsamer Schlachtruf sei: Nie­der mit der Monarchie, es lebe die Republik !" Unterzeichnet ist dieser Aufruf: Einige Patrioten".

Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ist der Moment nicht tung den Kampf mit der Annerionsdynastie aufnimmt. fern, wo das Italienische Volk im Interesse der Selbsterhal

In Spanien ist der alte Sünder Narvaez schwer er­

frantt, man sagt tödtlich. Mit ihm stürbe der talentvollste Borkämpfer des alten Systems.

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bedrohlicher. Die Unruhen in Portugal werden von Tag zu Tag

In Rumänien fortwährend Judenverfolgungen, welche

die Hohenzollersche Regierung mit beispielloser Frechheit weg zulügen sucht. Das energische Einschreiten Oestreichs und Frankreiche wird wohl diesem Unwesen ein Ziel seßen.

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den schimpflichen Soldatenfang- Bertrag mit dem Norddeutschen

Unsere Hoffnung, daß der Amerikanische Congreß

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Gesez wird ohne Zweifel auch im Senat durchgehen. Damit ist der Vertrag thatsächlich beseitigt. Löwe hat also umsonst gebrüllt. Sollte man nun in Preußen die Recheit haben, einem naturalisirten Amerikaner die Bickelhaube aufzustülpen, so könnte der eine oder andere exportirte Bewunderer des ge­nialen Staatsmanns" in die Lage kommen, amerikanische Ge­fängnißstudien zu machen, und in den unfreiwilligen Muße stunden über die demokratische Mission" des Blut- und Eisen­Gößen nachzudenken.

Am Mittwoch sollte die Anklageakte gegen Johnson ver­lesen werden.

Preußen und die Gerechtigkeit ein Beitrag zur Charakteristik Preußischer Rechtspflege, von Adolph Kasten­died( Leipzig , bei C. W. Vollrath)" ist der Titel einer Bro­schüre, die soeben hier erschienen ist, und die im wahrsten Sinne des Wortes eine Anklageschrift gegen die Preußische Justiz ge­nannt werden muß. Der Verfasser, ein geborner Hannove raner, jetzt flüchtig im Ausland umherirrend, erzählt in schlich­ter, aber darum um so eindringlicherer Sprache, wie ihm von der Preußischen Justiz mitgespielt worden. Wer die Wahrheit über die Zustände in Preußen, namentlich in den frisch ein­verleibten Provinzen erfahren will, muß diese Broschüre lesen.

Der deutsche Buchdruckertag, welcher auf Ostern in Berlin versammelt war, hat einen Beschluß gegen die Sonn­tagsarbeit gefaßt.

In Dorf- Chemnitz bei Stollberg hat sich ein Arbei­terverein gebildet. Dank der Rührigkeit der Arbeiter und Volksvereine in Hormersdorf , Stollberg Auerbach. Lugau 2c. greift auch in diesem, bisher etwas zurückgebliebenen Theil des Erzgebirges die demokratische Bewegung immer mehr um sich.

Erklärung.

Die Deutsche Allgemeine Zeitung" entnahm fürzlich der Constitutionellen Zeitung" die völlig aus der Luft gegriffene Nachricht, daß ich hier für das Beust- Berger'sche Preßbureau" arbeite, und fügte daran die Bemerkung: Herr Röckel u. Baron

Beust haben einander bekanntlich sehr viel zu verzeihen. Es müffen eigene Motive geherrscht haben, daß sie es gethan."

Die Absicht gemeiner Verdächtigung, welche diese Zeilen der D. Allg. 3tg." diftirten, nach Verdienst würdigend, er­kläre ich den anonymen Verfasser derselben für einen- recht ehrenwerthen Biedermann.

Wien , 18. April 1868.

August Röckel .

Noch ein preußischer Spion.

Dem Spion, welchen jüngst die Demokr. Corresp." an

Sonderbund zerreißen werde, hat sich wirklich erfüllt. Nach den Pranger gestellt hat, müssen wir heute noch eine Kreatur

dem der Vertrag, welcher dem berüchtigten Sklavenfang- Gesetz würdig zur Seite steht, von Johnson bereits unterzeichnet und bom Senat gutgeheißen war, wurde er von dem Repräsen tantenhaus durch Annahme eines Naturalisationsgefeßes annul

des bekannten Stieber zugefellen. Dieser Schleicher und Horcher treibt sich als Brillenhändler im Zwidauer Bezirk umber, wo er sich durch sein Geschäft bei den Arbeitern einführt und sich fehr genau nach den Verhältnissen des Volksvereins erfundigt.

Im Rothfall legitimirt er sich durch eine Mitgliedkarte des für einen Bollbürger der Union erklärt, und bestimmt, Bolfsvereine, was er um so leichter kann, ale ihm sein eigner daß für jeden naturalisirten Amerikaner, der in seinem Geburtsland in die Armee gesteckt wird, felt wie sein Hemd. Als er vor etwa 6 Wochen wegen falscher den Staats so lange einzusperren ist, bis der ameri- wurde, fand man bei ihm die Volksvereinskarte eines Mannes tanische Bürger aus dem Kriegsdienste entlassen worden. Dieses aus Niederhaslau. Gern giebt er sich für einen Optifue" aus,