mischte an der Broschüre liegt darin, daß sie dem Grafen  Bismard dedicirt ist. Es geschieht dies wahrscheinlich aus Dankbarkeit, denn wir lesen in den folgenden Blättern, daß der Graf bereit sei, dem neuen Polen   Posen und Westpreußen  abzutreten.

Gegen solche unfreiwillige Verleumdungen müssen wir Srn. v. Bismard in Schuß nehmen. An einer Goalition ge­gen Rußland   ist er unschuldig.

-

Ueber das neue Desterreichische Webrgesez, wie es in Ofen zwischen den Ministern vereinbart wurde, fehlt es noch an zuverlässigen Nachrichten. Es ist aber ein erfreuliches Zeichen, daß das Bolk sich ernstlich mit der Wehrfrage beschäf­tigt, und daß vor einigen Tagen in Wien   eine Versammlung bon 5000 Arbeitern die allgemeine Boltsbewaffnung forderte.

147

Das Gesetz zur Abschaffung der Schuldhaft ist vom Raiser fanttionirt; nicht die Gesetze gegen das Conford at.

Frankreich   erwacht; bei drei Ersagwahlen in Dist­riften, wo sonst die Opposition sich nicht regen fonnte, find die Regierungskandidaten nur mit Mähe durchgesezt worden.

In England wieder eine parlamentarische Seifenblase geplaßt. Das Ministerium kam bei der Beschlußfassung über die Irische Staatskirche in die Minorität. Nach dem ABC- Buch des Parlamentarismus, der ja in England bekannt

lich

-

An die Volkspartei in Sachsen  .

Der Ausschuß der Volkspartei ersu ht deren Mitglieder, die nachstehende Petition des Koburger Arbeiterfortbildungs­Breins an das Zolparlament in ihren Versammlungen zu berathen, zu der ihrigen zu machen und, mit den nöthigen Unterschriften versehen, an einen unserer Abgeordneten in Berlin  , B: bel, Liebknecht, Shraps, zur U: bergabe an das Zollparla­ment einzusenden. Eile thut noth.

An das deutsche Zollparlament in Berlin  .

Unter den mancherlei Vorlagen, die Ihnen, den Mit­gliedern des deutschen   Zollparlaments, wie wir wünschen wollen, zum Segen des Volkes zur Berathung unterbreitet worden sind, befindet sich auch der Antrag um Gutheißung der Er­höhung der Tabaksteuer und Einführung einer neuen Betro­leumsteuer. Es sollen also zwei Artikel theils erhöht, theils neu besteuert werden, die heute allgemein nothwendige Lebens­bedürfnisse sind und demnach, wie jede indirekte Steuer, die arbeitenden Klassen ungerecht und hart treffen.

Wir wissen zwar, daß die Absicht vorliegt, dafür die Ein­gangszölle auf verschiedene andere Artikel theils herabzuseßen, theils ganz aufzuheben, aber dennoch ist es Thatsache, daß der Ertrag der neuen Steuern den Wegfall der alten schon nach dem Voranschlag erheblich übersteigt und in Wirklichkeit wahrscheinlich noch bedeutender überstreigen wird, auf alle Fälle also eine Mehrbelastung des Volkes und besonders der arbeitenden Klasse stattfindet.

zur höchsten Vollendung gebracht ist, hatte das Ministerium die Wahl zwischen zwei Wegen: entweder Abdankung, oder Auflösung des Hauses. Das erste wollen die Tories nicht, das weite will die Königin nicht, und die Folge ist: das Mi nifterium regiert ruhig fort bis zu den Neuwahlen im nächsten Serbst; und erlangt es dann nicht die Mehrheit nun, so fann es wiederum thun, was ihm gut dünkt. Nicht, als ob die Sache von Wichtigkeit wäre. den Ministern resp. den Tories und ihren Gegnern, den Whigs, besteht kein prin­zipieller Unterschied; beide sind Aristokraten, beide sind Feinde des Bolks, und das Einzige, warum sie sich streiten, ist der Besitz der Macht und das Recht über die Steuern zu ver­fügen, d. h. ein möglichst großes Quantum derselben in die herbeiführen wird. Tasche zu stecken.

John Bull   kümmert sich jetzt übrigens wenig um diese barlamentarischen Spiegelfechtereien; er ist vollauf beschäftigt mit den, ruhmreichen Siegen" in Abyssinien, die ihm den Kopf ganz benebelt haben. Die neueren Berichte reden allerdings mancherlei schwierigen, auf dem Papier sich recht gefähr­

bon

lich ausnehmenden Operationen gegen die Beste Magdala  , aber die häßliche Thatsache bleibt, daß kein Englischer Soldat ge tödtet und nur etwa anderthalb Dußend verwundet worden

find.

3 widau, 5. Mai. Der hiesige Volksverein hat in seiner am Sonnabend abgehaltenen Bersammlung die Bildung eines

Rechtsschutzvereins beschlossen, wie ein solcher bereits in Berlin  besteht. Dieser Verein bezweckt, seinen Mitgliedern in Fällen, Too fie in ihren Rechten gekränkt und geschädigt werden, die

Mittel

zu verschaffen, um zu ihrem Recht, sei es auf gütlichem

Wir wissen ferner, daß die Mehrerträge bei den ins Un­erträgliche gesteigerten Mehrbedürfnissen für die Armeen sehr, nothwendig sind; wir leben aber der Ansicht, daß der erste 3wed des Staates die Erhaltung kostbarer stehender Heere nicht ist, daß diesen vielmehr die Ursache der allgemeinen Noth wesentlich zuzuschreiben ist, und eine Verminderung der Heere nicht allein große Ersparnisse bezweckt, sondern auch die Wieder­belebung des gesunkenen Vertrauens in Handel und Verkehr

Auch ist die jeßige trübe Zeit, wo der größte Theil des Volkes mit Noth und Sorge um das tägliche Brod zu käm­pfen hat, am wenigsten geeignet, ihm neue Lasten aufzulegen. Wir richten deßhalb an das hohe Zollparlament die ganz er­gebenste Bitte:

zu versagen.

Die Bewilligung neuer Steuern unter allen Umständen Mit größter Hochachtung und Ergebenheit. ( Folgen die Unterschriften.)

Ort und Datum.

Stieberisches.

Die Zukunft" bringt noch folgende zwei Erklärungen:

Vorläufige Entgegnung.

Die sogenannte Abfertigung, welche der Abgeordnete Lieb­Wochenblatts in Nr. 149 d. Bl.( 3ufunft") gegen meine legte

oder auf gerichtlichem Wege, zu gelangen. Zu diesem Zwecke knecht in seiner Eigenschaft als Redakteur des Demokratischen

wird sich der Verein an einige auswärtige Rechtsanwälte wen­

den, damit dieselben ihm in solchen Fällen rathend und hel- Erklärung veröffentlicht, entspricht vollkommen der Taktik, welche

fend zur Seite stehen.

beiter und Bolksvereinen zur Nachahmung zu empfehlen. ( Das Beispiel des Zwickauer   Vereins ist allen unsern Ar­

Die Redaktion des Dem. Wochenbl.)

ich an den Mitgliedern seiner Partei so oft erlebt habe.- Anstatt des Eingeständnisses, daß man unwahre Thatsachen in die Welt hinaus verbreitet habe, wird der Bersuch gemacht, die frühere unwahrheit durch Hinzufügen neuer Unwahr­heiten zu beschönigen.

Da die öffentliche Gerichtsverhandlung gegen den Geschäfts­