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Einer, ein Schneider, Namens Melany, seine eigne Haut da durch sicher stellte, daß er der Regierung anbot, als Zeuge gegen seine Mitgefangenen aufzutreten, und nachdem er Alles ver rathen, was er wußte, wurde ein Schuhmacher frei gelassen ohne Prozeß; die übrigen wurden von der Jury freigesprochen. Den einzigen Dienst, welchen er der Regierung leistete, war, einen jungen Mann, Namens Barrett, der in Glasgow in Schottland wohnte, zu denunziren als den Mann, der das Pulverfaß angezündet. Barrett wurde in Glasgow verhaftet, zwei Londoner Jungen bezeugten, daß er der Mann sei, der das Pulver in Brand gesteckt; er ist zum Strang verurtheilt. Was besonders bemerkenswerth, ist, daß auch nicht die geringste Spur von Zeugniß vorliegt, daß Barrett vor der Anzün dung des Pulvers irgend etwas mit der Fenier- Verschwörung 6 zu thun gehabt hat. Ob Barrett schuldig und seine Mitan fra geflagten nur aus Mangel an glaubwürdigen Zeugen von dege Jury freigesprochen worden oder nicht, so viel steht fest, das die Frevelthat das Werk einiger Tollföpfe war, und die ge heime Polizei, ohne freiwillige Verräther, so viel von der Ge schichte ausgeforscht haben würde, wie die Kuh vom Sonntag der Von den drei, der Verschwörung gegen die Königin Angeklagten, tif Burke, Casey nnd Schaw, mußte Casey wegen Mangel an Beweisen freigelassen werden, und alles was gegen Burke be wiesen werden konnte, war, daß er in Birmingham Gewehre getauft und sie fortgeschickt hatte. Er ist zu 15 Jahren schwerer Strafarbeit verurtheilt worden. Vor einigen Tagen wurde behauptet, daß die Ermordung des Prinzen Alfred, des Thron erben von Sachsen- Coburg- Gotha, in London beschlossen und 1pa den australischen Feniern zur Ausführung überlassen worden sei. Bisher haben wir jedoch noch weiter nichts erfahren, daß eine schreckliche Verschwörung über das britische Reich verbreitet sei.

feiertagen stattfand, nur beschlossen worden, daß sich das ganze Haus als Comité konstituire, um die Abschaffung der irischen Staatskirche in Berathung zu ziehen", so war noch die Mög­lichkeit vorhanden, daß die Berathung zur Modifikation, wenn nicht zur Verwerfung führe. Die in die Zwischenzeit von der ministeriellen Partei angewandten Kunstgriffe schlugen wie ich bereits erwähnt fehl. Vorigen Montag wurde die De batte über die erste Gladstone'sche Resolution ,,, daß es nöthig, daß die etablirte Kirche von Irland aufhöre zu existiren als ein Staatsinstitut u. f. w.", eröffnet. Nach einer viernächtlichen Debatte, in welcher außer gegenseitigen Vorwürfen und An­schuldigungen nichts Neues aufs Tapet kam, wurde die Reso­lution am Freitag Morgen, 343 Uhr, mit 330 gegen 265 Stimmen angenommen. Nach der Abstimmung erklärte Dis raeli, daß es jeßt nöthig sei, daß das Ministerium seine ver­änderte Stellung gegenüber dem Unterhause in Erwägung ziehe, und trug auf Bertagung bis heute an. Gladstone willigte in die Vertagung, bestand aber darauf, daß die irische Kirchenfrage vor jedweder andern Frage abgethan werden solle. Freitag Nachmittag hatte Disraeli eine Audienz bei der Königin, man glaubt allgemein, um seine Resignation einzu­reichen, die aber nicht angenommen worden sein soll. In diesem Falle bleibt keine Wahl, das Parlament muß aufgelöst werden. Unter gewöhnlichen Umständen, wenn es zur Auf­lösung kommt, werden nur die unumgänglich nöthigsten Ge­schäfte abgemacht und die Steuern auf so lange bewilligt, bis ein neugewähltes Parlament zusammenkommen kann. Durch die Reformbill von 1867 stehen aber einer baldigen Auflösung Hindernisse entgegen. Ein neues Parlament nach dem alten Wahlgesetz zu wählen, geht nicht, und das Neue ist noch nicht fertig. Die Bill von 1867 bezieht sich nur auf England; die reformirten Gesetze für Schottland und Irland sind noch nicht angenommen und die Grenzen der Wahldistrikte find noch nicht bestimmt. Dieses ist eine Arbeit von wenigstens zwei Monaten. Statt dem besiegten Ministerium, nach par­lamentarischem Gebrauch, die nöthige Zeitfrist ungeschmälert zu überlassen, die nöthigsten Geschäfte schleunig abzumachen, um die Auflösung so bald wie möglich herbeizuführen, hat Gladstone ein Rundschreiben an seine Unterstüßer geschickt, daß sie sich heute Abend recht zahlreich einfinden sollen, um durch Abstimmung durchzusehen, daß mit den irischen Kirchen- Reso

lutionen ungestört fortgefahren werde. Der Star" schimpft wie ein aufgebrachtes Fischweib, daß Disraeli nicht unbedingt abgedankt hat und seinen liberalen Freunden Platz macht.

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Vermischtes.

Soeben erschien in meinem Verlage:

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Ominöser Drudfehler. Gegenwärtig macht c ominöser Druckfehler die Runde und erregt die allgemein der Heiterkeit. Graf Bismarck hatte in der Debatte über die Rede br freiheit diese Frage einen preußischen Streit" genannt. der Druckerei der Norddeutschen Allgemeinen" aber, wo stenographischen Protokolle gedruckt werden, hat ein Seß für Streit" in Staat" verwandelt. Hiernach sagt Graf Bismard la folgende, an Hochverrath streifende Worte( S. 86. 7. Sigung Groß und Klein, Alt und Jung freut sich darüber, daß Für so wichtig halte ich die Frage, ob dieser preußisch das britische Heer den afrikanischen Barbaren König Theodor Staat ein Jahr früher oder später aus der Welt geschal 8. besiegt und zum Selbstmord getrieben hat; dagegen sind Biele wird für so wichtig halte ich diese Frage nicht." unzufrieden, daß diejenigen, welche als vermeintliche Hülfe­leister bei der Sprengung der Gefängnißmauer am 13. De­zember in Clerkenwell angeklagt waren, nicht sammt und sonders zum Tode verurtheilt worden sind. Die Londoner ge­heime Polizei ist gewiß die allerdümmste von der Welt. Erstens war sie davon unterrichtet, daß ein Versuch gemacht werden sollte, die gefangenen Fenier zu befreien, daß dieses durch Sprengung der Mauer u. 1. w. am 13. Dezember ge­schehen sollte. Sie war zu dumm, die Frevelthat zu verhin dern, oder die Uebelthäter an Ort und Stelle auf der That zu ergreifen. Zweitens war sie seit Jahr und Tag auf den Beinen, die verschworenen Fenier zu bewachen; sie brauchte ein gemeines Subjekt als Berräther, um drei Schneidergesellen und zwei Schuhmachergesellen als verdächtig einzuziehen, von welchen Verantwortlicher Redacteur : W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.

Preußen und die Gerechtigkeit.

Ein Beitrag

zur Charakteristik preußischer Rechtspflege.

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Adolph Kastendied.

6 Bogen gr. 8°. Brosch. 15 Ngr. Leipzig im April 1868.

C. W. Vollrath.

Druck und Verlag: C. W. Vollrath.

} Leipzig . Expedition: Windmühlenstraße 14.

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