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Demokratisches Wochenblatt.

No. 23.

Organ der deutschen Volkspartei.

Leipzig , den 6. Juni.

1868.

Das Blatt erscheint jeden Sonnabend. Abonnementspreis vierteljährlich bei allen deutschen Postanstalten sowie bier am Plage ein= schließlich Bringerlohn 122 Ngr.; einzelne Nummern 1 Ngr. Abonnements für Leipzig nehmen entgegen die Herren M. Dolge am Markt, G. Reichert Hainstraße 27, G. Hofmann Brühl 40, G. Dehler Neumarkt 6, G. Richter Peterssteinweg 7, Leipziger Consumverein Universitäts­straße und die Expedition d. Blattes C. W. Vollrath Windmühlenstr. 14. Für Dresden Filialexpedition F. W. Grellmann Wallstraße 10. Agent in London für England, Indien , China , Japan , Australien , Südamerika 2c. die deutsche Buchhandlung von Franz Thimm, 24 Brook Street, Grosvenor Square, London .

Inhalt: Politische Uebersicht.

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Waarenbeschauer. Bollparlament. demokratischen Programm.

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Erklärungen in Betreff der Gefährliche Enthüllungen. Die Volkspartei im Aus England. Beilage: Johann Jacoby zum Rechtfertigung des Herrn Wilhelmi. Das polnische Monument in der Schweiz .

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Politische Uebersicht.

Das, Vollparlament" ist nach eintägigem Rausch und zweitägigem Ausschlafen des Katzenjammers, nach Ausscheidung der südwestdeutschen Hospitanten und Mitkneipanten, wieder sum, Leer parlament" geworden. Nicht hundert Mann waren Berathung des Schuldhaftgesetzes zugegen, und wenn Nie­mand auf Auszählung antrug, so geschah es nur aus Mitleid mit den armen Schuldgefangenen, die auf diese Weise auch glücklich in Stand gefeßzt wurden, die Pfingstfeiertage außer­halb der Gefängnißmauern zuzubringen.-

Wir veröffentlichen an anderer Stelle einen Brief Ja coby's über die Organisation der demokratischen Partei. Hoffen wir, daß Jacoby jezt endlich aus der Fortschrittspartei austreten, und ihr dadurch die Stüße seines Namens ent­

ziehen werde.

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Es

Um die Franzosen , die man in Berlin bekanntlich nicht fürchtet, etwas freund- nachbarlich zu stimmen, sollte ein Regi­ment Heffen nach Mainz verlegt werden. Dieser Plan mußte jedoch aufgegeben werden, weil große Reibungen zwischen den hessischen und preußischen Soldaten zu besorgen waren. wirft dies ein hübsches Streiflicht auf den vielgerühmten lameradschaftlichen Geist", der die verschiedenen Contingente des Nordbundheeres beseelen soll. Und wenn es so um die Hessen steht, könnte man fragen, die der preußischen Armee so gut wie einverleibt find, wie mag es erst um die Bayern , Würtem berger und Badener stehn?

Mittlerweile spuckt die Mainzer Frage" in den Zeitungen fort, und sie hat sogar in der Landauer Frage" ein unbe quemes Schwesterchen bekommen. Die Pandorabüchse, die 1866 geöffnet wurde, ist noch lange nicht geleert.

In Hannover wollten die Anhänger des depossedirten oder propriirten" Fürsten , das heißt sämmtliche Einwohner mit

ist, die Herzen der Hannoveraner dem König von Preußen zu­zuwenden.

Unterdessen fährt der Nordbund" fort, seine Centrifu­galfraft zu bethätigen. Der Auswandererstrom über Bremen ", so schreibt die ,, Deutsche Volksztg.",., ergießt sich fort und fort in beklagenswerther Fülle. Zu den 23,756 Per­sonen, welche vom 1. Januar bis 11. Mai d. I. ihren Weg über Bremen nach Amerika nahmen, werden in diesem Monat noch 3-4000 Menschen kommen; für die 9 Dampfer aber, welche im Juni nach Baltimore und New- York gehen, sind bereits 7000 Passagiere angemeldet; und es sind kaum noch Zwischendeckplätze für die Junifahrten zu erlangen. Die Aus­wanderung scheint eine ebenso nationale Eigenthümlichkeit für Deutschland werden zu sollen, wie es für Irland ist."

Wir rathen Herrn Völk, in seinen beabsichtigten Reden über die Segnungen des Norddeutschen Bundes diese Statistik doch ja nicht zu vergessen.

liches Resultat ergeben.

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Die diesjährige Musterung in Nordschleswig hat ein kläg­liches Resultat ergeben. Von den 977 Militärpflichtigen in Flensburg erschienen nur 240, der größte Theil der Nicht­erschienenen ist militär flüchtig und dieser Rest muß ein wahrhafter Ausschuß gewesen sein, denn nur 36 wurden für brauchbar befunden. In den ländlichen Bezirken war es faum besser; von 978 erschienen nur 543, unter welchen sich 83 für den Militärdienst qualifizirten.-

Ueber den verstorbenen österreichischen Abgeordneten Mühl­feld schreibt die Neue Freie Presse": Unser Abgeordnetenhaus hat eines seiner begabtesten Mitglieder, eine unermüdliche Ar­

beitskraft, eine Capacität ersten Ranges, einen Redner von ungewöhnlichem Schwunge, verbunden mit Gedankenkraft,

Schärfe und Eindringlichkeit, die juridische Welt einen der scharfsinnigsten, schlagfertigsten und siegreichsten Bertheidiger verloren. Dr. Eugen Alexander Megerle v. Mühlfeld ist in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag( um 1 Uhr) im 58. Lebensjahre gestorben. Der Verschiedene war im Jahre 1810 in Wien geboren, studirte an der hiesigen Universität und ver­sah, nachdem er die juridischen Studien vollendet hatte, die Stelle eines Supplenten der Philologie an der Wiener Uni­

Ausnahme von ein paar Hundert Nationalliberalen, den Ge- versität. Zu Anfang der vierziger Jahre wurde er Advokat

burtstag desselben durch ein großes Garten- und Kinderfest" feiern, allein diese harmloseste Layalitätsäußerung erschien der starken preußischen Regierung doch gefährlich, und das bereits begonnene est wurde auf telegraphischen Befehl von Berlin plöglich verboten, und die versammelten Tausende durch die Polizei auseinandergetrieben, was natürlich das beste Mittel

in Wien und erlangte als solcher bald einen ebenso chren­vollen als ausgebreiteten Ruf. Im Jahre 1848 sendete ihn feine Vaterstadt als Abgeordneten in die deutsche National­Bersammlung nach Frankfurt . Im Jahre 1861 wurde er von der inneren Stadt Wien in den niederösterreichischen Landtag und von diesem in das Abgeordnetenhaus des Reichsraths ge­