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Beilage zum Demokratischen Wochenblatt No. 23.
Johann Jakoby zum demokratischen Programm.
Der demokratische Verein zu Hamburg hatte sich an Dr. Johann Jakoby gewendet, um demselben seine Pläne wegen Organisation der demokratischen Partei in Deutschland vorzulegen und sich dessen Rath zu erbitten. Darauf ist folgende von der Zukunft" veröffentlichte Antwort ergangen: Srn. Dr. Joh. Aug. Rambach , Rechtsanwalt in Hamburg . Königsberg, 24. Mai 1868.
Die logische Consequenz des allgemeinen direkten Wahlrechts ist- allgemeine direkte Theilnahme des Volkes an der Gesetzgebung wie an der Regierung des Staates. Nur wer dies anerkennt, ist in Wahrheit Demokrat. 2) Auf dem sozialen Gebiete ist die Theilnahme Aller an dem allgemeinen Wohlstande, die annähernd gleichmäßige Vertheilung der materiellen Güter zu erstreben. Dies aber ist nur möglich bei gerechter Vertheilung des Produktionser trages zwischen Kapital und Arbeit. Die Arbeiterbewegung der weitaus wichtigste
Entschuldigen Sie, geehrter Herr, daß ich Ihre im Auftrage des demokratischen Vereins zu Hamburg an mich gerich Charakterzug unserer Zeit ist eine bloße Magenfrage, sie ist tete Zuschrift erst heute beantworte.
Ich theile vollkommen Ihre Ansicht, daß eine Organi sation der demokratischen Partei in Deutschland dringend geboten ist. Auch mit dem von Ihnen entworfenen Organisationsplan bin ich im Wesentlichen einverstanden, erlaube mir aber Folgendes dabei zu bemerken:
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Vor allem scheint es mir erforderlich, ein festes Parteiprogramm aufzustellen. Die Bezeichnung:„, demokratisch", felbst wenn man die Worte ,, radikal", rein", entschieden" . hinzufügt, bietet keinen Schutz gegen den Zutritt un
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eine Frage der Kultur und der Humanität. Es handelt sich darum, einerseits dem Macht miß brauche des Großkapitals und des Großgrundbesizes, der gewinnsüchtigen Ausbeutung der Arbeitskraft des Besitzlosen, Schranken zu setzen, andererseits dem Arbeiter statt des färglichen, zum Leben faum ausreichenden Arbeits I ohnes den ihm gebüh= renden Antheil an dem Produktionsertrage, die volle Arbeitsrente, das ist die Möglichkeit eines menschenwürdigen Daseins zu sichern. Die demokratische Partei " so heißt es in der oben erwähnten Ansprache- ,, muß auf
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ficherer, schwankender Elemente, die erfahrungsgemäß der hören, eine bloß politische Partei zu sein, muß die Umge Wirksamkeit einer Partei mehr schädlich, als förderlich sind. staltung der sozialen Mißverhältnisse, die Hebung der arErst wenn das Ziel und die Grundsäge der Demokratie
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beitenden und nothleidenden Mitbürger sich zur Aufgabe
Volkspartei und Arbeitervereine müssen vereint Hand in Hand mit einander gehen; so nur ist das Beiden ge= meinsame Ziel: Beredelung des Menschen, zu erreichen.
Har und unzweideutig ausgesprochen, erst wenn eine Zahl machen, sie muß im wahren Sinne des Worts eine Volksgleichgesinnter Männer sich um die gemeinsame, Allen erkenn: partei werden." bare Fahne geschaart hat, kann von Gliederung und Orga nisation die Rede sein. Die Ansprache, die ich am 30. Januar an meine Wähler gerichtet, sollte meinerseits die Aufstellung tines solchen Parteiprogramms vorbereiten; seitdem hat die " Bukunft" in ihren Leitartikeln die Sache näher besprochen, Insbesondere eine Berständigung der Volkspartei in Nord- und Süddeutschland herbeizuführen gesucht; den gleichen Zweck hat die Bolksversammlung in Berlin vom 14. Mai verfolgt, und es ist überall kein Zweifel, daß es in Kurzem gelingen wird, die Freunde der Freiheit und des Gesammtvaterlands ihr nächstes Ziel, auf Grund eines festen, scharf formulirten Programms zu bereinigen. Als bestimmend hebe ich besonders nachstehende Gesichtspunkte hervor.
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Partei) ist:
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Das Ziel der demokratischen Partei( Deutsche Volks
Umgestaltung der bestehenden staatlichen und gesellschaft lichen Zustände im Sinne der Freiheit, gegrün det auf Gleichheit alles dessen, was Men schengesicht trägt. Demgemäß ist
1) auf politischem Gebiete die volle, unbedingte Selbstregierung des Volkes zu erstreben.
Das
zur Zeit bestehende Repräsentativ System ent
3) Auf dem nationalen Gebiete endlich hat die demokratische Partei das jedem Volke wie jedem einzelnen Bolksstamme zustehende Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung anzuerkennen.
Die auf Rechtsgleichheit gegründete freie Vereinigung aller deutschen Stämme, der freie deutsche Bundesstaat, ist - das fernere: der Friedens- und Freiheitsbund der Völker Europas .
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Wer irgend eine Art Oberherrschaft oder Hegemonie des einen Volkes über das andere, des einen Volksstammes über den anderen will, mit anderen Worten - wer die vermeintliche Macht und Ehre" irgend eines Volkes oder Volksstammes, das sogenannte„ National- Interesse ", höher stellt als die Forderungen des Rechts und der Freiheit, zählt nicht zur Volkspartei.
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Dies sind, unserer Ueberzeugung nach die Grundsäße, zu denen sich jeder Demokrat zu bekennen, für die er überall und jederzeit mit ganzer Kraft einzutreten hat. Wer nicht den ernsten Willen in sich trägt, mit Unterordnung aller persönlichen Interessen für die Verwirklichung
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pricht eben so wenig wie die Einzelherrschaft dem demokrati- dieser Grundsäße zu kämpfen, wer nicht die Erreichung des
Boltes fich darauf beschränkt, Vertreter zu wählen, denen es Gleichheitsprinzip. Wenn die politische Thätigkeit des leine bindende Aufträge ertheilen darf, die es nicht abbe
Tufen fann,
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deren Beschlüsse und Willenserklärungen es
Mundschaft seiner Abgeordneten nicht minder unfrei als
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vorgesteckten Ziels sich zur Lebensaufgabe macht, der dient der Partei am besten, wenn er ihr fern bleibt.-
unbedingt gelten lassen muß, so ist das Volf, unter Vor geprüft, Bismards Politik hat den Demokraten in
Die Ereignisse der letzten Jahre haben die Begriffe derer, die sehen wollen, geklärt, die Herzen und Nieren der Menschen
die
unter dem absoluten Regiment eines Einzelvormundes. Nihi Augenblicke zu nutzen!- de nobis sine nobis! Selbstthätig muß das Bolf Theil haben an der Entscheidung aller öffentlichen Angelegenheiten, um Herr des eigenen Geschicks, Herr seiner selbst zu sein.
gearbeitet. An uns ist es, die Gunst des
Mit brüderlichem Gruß Ihr
Dr. Joh. Jacoby.