so müssen wir uns doch dieser günstigen Stellung freiwillig begeben, einmal um die kostbare Zeit des hohen Reichstage nicht mit Längst bekanntem zu vergeuden, das andre Mal, weil wir in demselben weit hellern Gedankenbliß, weit mächtigeren Donner der Beweisführung wiffen.
Nur mit einer Thatsache sei uns gestattet, dem Gedächtniß und dem Urtheilsvermögen der Gegner der gewerblichen Freiheit, den Freunden des Zunftzwangs in irgendwelcher Form zu Hülfe zu kommen: mit den Erfahrungen bei uns in Sachsen .
Auch nach Einführung und Uebergang der vollen Gewerbefreiheit in's Bewußtsein des Volks sind weder Meister und Gesellen des hochlöblichen Handwerks, der ehrbaren Zunft, der altväterisch festgefügten, ungelenken Innung zu Grunde gegangen, wie sehr dies auch prophezeit war, noch ist der Entnehmer handwerklichen Fleißes übervortheilt, benachtheiligt wor den, wie ganz klar bewiesen war; weder ist die gesetzliche Ordnung. Gesellschaft und Staat ohne feste Innungsnormen außer Rand und Band gegangen, noch hat darunter die Ausbildung gewerblicher Geschicklichkeit, handwerklichen Verdienstes gelitten.
Wohl aber steht so viel fest, daß das materielle Wohl Sachsens nach der Einführung der Gewerbefreiheit und durch dieselbe unaufhaltsam zum Beffern fortgeschritten ist und fortschreiten wird. Freilich muß der Einzelne flarer denken, mehr lernen und rühriger sein- gewiß nicht zum Nachtheil der allgemeinenen Bolfs Bildung und Volks- Hebung.
Wir fassen daher unsre Wünsche betreffs der beregten Gewerbeordnung dahin zusammen:
Der hohe Reichstag wolle den vorliegenden Entwurf der Gewerbeordnung für den norddeutschen Bund entweder im Sinne der vollen gewerblichen Freiheit, der unverfälschten Humanität umzuändern sich bewogen finden oder wenn nicht thunlich denselben vollständig als für das Wohl des Einzelnen unannehmbar ablehnen."-
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So viel uns bekannt, sind derartige Petitionen gegen den Gewerbegeseßentwurf ferner in Sachsen erlassen worden von
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Rede des Reichstags- Abgeordneten Liebknecht. ( Gehalten in der Berliner Volksversammlung am 14. Mai 1868.) Meine Herren! Ich babe mit einigen furzen Worten zunächst das, was Herr Kastan vorgebracht hat, einzugehen( Unruhe im Saal Ruf: Lauter!)- Sie müssen mich entschuldigen, ich bin soeben einer anstrengenden Reise zurückgekehrt, und da ich ohnehin nicht ga wohl bin, unfähig lauter zu sprechen. Wenn Herr Kaftan Gristenz der preußischen Hausmachtspolitik geleugnet bat und leugnet so schlägt erdamit der ganzen Geschichte in's Gesicht; ich kenne haupt keine Epoche der deutschen Geschichte, in der Preußen eine a dere Politik als Hausmachtspolitik getrieben hätte. Ich nehme au nicht das Jahr 1813 aus; die preußische Regierung verfolgte damal nur dynastische Zwecke, und beutete die nationale Bewegung rem eignen Vortheile aus. Man versprach dem Volk eine Verfassung hat man das Versprechen gehalten?( Stimmen: Nein beutigen Tag nicht!) Das preußische Bolk wurde um die Früchte Befreiungskriege betrogen, die preußische Regierung befestigte ihre ab solutistische Macht. Also selbst damals keine nationale, sondern re dynastische Politik Hausmachtspolitik.( Lebhafter Beifall.) ich glaube, in diesem Saale wird Niemand sein, der das Jahr ein segensreiches Jahr für Deutschland nennen wird. Was ist Folge dieses Krieges gewesen? Deutschland zerrissen, der blutige an der Mainlinie, Desterreich hinausgeworfen aus Deutschland , Lugem burg preisgegeben. Und Sie, das preußische Volk, was baben S stockend, Hungertvvhus in Berlin , verstärkte Eteuerlast! Wofür habe gewonnen? Hungersnoth in Ostpreußen , Mangel überall, das Geschä Sie gekämpft? Wer siegte in der Schlacht bei Königgräß? 3b Soldaten, Bismarck und das österreichische Volk! Wer ist befie worden? Die österreichischen Soldaten und Junker und Sie, da preußische Volk!( Bravo !) Hier die Regierung fiegreich, das Bell befiegt dort die Regierung befiegt, das Volk fiegreich. Sie, bi
Sieger, in Wirklichkeit die Geschlagenen.-
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1866
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( Lebhaftefte Zustimmung bier in dieser Versammlung gefallen find, halte ich mich dessen
M. H.! Nach den Aeußerungen wahrhaft deutscher Gesinnung, die beu
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heben, meinen besonderen Standpunkt hier noch darzulegen und vertheidigen. Es giebt nur eine Demokratie, und Herr Kaftan, von norddeutscher und von süddeutscher Demokratie gesprochen hat damit deutlich bekundet, daß er überhaupt keinen Begriff Demokratie hat. Die Demokratie ist dieselbe in Nord- und Si bekämpft denselben Feind. Wenn dann und wann ein kleiner Un schied obzuwalten scheint, so liegt dies nur in der verschiedenen Ram weise, welche die Verschiedenheit der Gegner und der Stellung nothwe dig macht. Meine Herren, ein Jeder fege vor der eigenen
Thür,
den Arbeiter B.- Bereinen in Leipzig , Glauchau , Grimmißschau, deutsche vertheidigen zu wollen ich sage, uns" Süddeutsche, eigen das habe ich Ihnen mahnend zuzurufen. Weit entfernt uns Gu lich bin ich kein Süddeutscher, ich bin aus Mitteldeutschland , aus be um mich des passenden Ausdrucks meines Landsmannes Bamberger sen, und bin leider schon in diesem Käfig des norddeutschen Bunde bedienen, aber ich würde wahrhaftig froh sein, wenn soll am 8. September d. I. in der Woche nach dem Congreß ich hier anklagen. Nicht wir haben zu erröthen beim Anblic der internationalen Arbeitervereinigung in Bern abgehalten jezigen schmachvollen Zustände unseres Baterlandes. Der Süden
Der zweite Friedens- und Freiheite Gongreß wieder heraus wäre. Weit entfernt, uns vertheidigen zu wollen, w
ist vorgeschlagen, dem Congreß nachstehende Fragen zur Ber handlung vorzulegen:
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werden. Vom Centralfomite der Friedens- und Freiheitsliga deutsche Demokratie, von ihr ist stets der Freiheitsgedanke, ein dem Freiheiten, die Sie nicht besißen. Und Ein Verdienst hat die fü
I. Welches sind, mit Rücksicht auf Frieden und Freiheit, die Vorzüge der Abschaffung der stehenden Heere und der Einführung von Nationalmiligen, oder sogar einer allgemeinen Entwaffnung?
II. In welchen Beziehungen steht die ökonomische oder sociale Frage zu derjenigen des Friedens durch die Freiheit?
III. Welches find in Beziehung auf Frieden und Freiheit die Vor
züge einer Trennung der Kirche vom Staate?
IV. Wie kann das föderative Princip in den verschiedenen Ländern ausgeführt, und auf welche Weise soll der Verband der Vereinigten Staaten von Europa hergestellt werden?
Für jede der vier Fragen ist ein Berichterstatter ernannt, welcher seiner Arbeit die von den Sectionen, Localcomites u. f. w. eingereichten Berichte das Centralcomite fordert s. zur Einreichung solcher auf zu Grunde legen wird. Die
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redigiren wird, sind nach erfolgter Genehmigung des Centralcomites dem Congreffe zur Beschlußfassung vorzulegen.
bat
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Von Blut
kratischer Hauch über das übrige Deutschland gekommen. aus ist nie ein Versuch gemacht worden, Deutschland zu Fnechten, haben nie gehört von einer badischen Spize, von einer baierschen und Eisenpolitik, von einer würtembergischen hegemonie!( beiterle Lachen Sie nicht, Würtemberg ist klein, aber nicht in der Macht li der Stolz der Völker, der Volksstämme, sondern darin, daß
Macht auf gerechte Weise benutzt wird
der Starke, aber der preußische Staat
Zischen.
stärktes Bravo!) Der Kleinste hat dasselbe Recht dieselbe Pflicht bat seine Pflicht nicht erfüllt, er hat seine Macht mißbraucht, und hier klage ich an,
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bick
Bet
Deutschland unterdrückt. Man spricht viel von dem Unbeil der Klein
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ange
staaten. Blicken Sie zurück auf das Jahr 1849! Damale von fast allen unsern kleinen Staaten die Reichs- Berfassung nommen worden, überall mußten die Regierungen der Volksbewegu fie in Blut erstickt? wer hat die Freiheitskämpfer geftandrechtet? Preusi nachgeben; wer aber hat der Bewegung ein Ende gemacht? wer! sentlichen stehen die Dinge noch heute ganz wie sie damals geftand war es, es war die bobenzollersche Hausmachtspolitik! Und im haben. Wie damals, so ist auch heute Preußen derjenige Staat, Begründer der deutschen Einheit, es ist das hinderniß derselben, für unsere Pflicht halten, so haben auch Sie in verstärktem hier rufe ich Jbnen zu: wie wir vor unserer eigenen Tbüre zu fe diese Pflicht, und das ist die hohe Aufgabe, die Ihnen obliegt:
Schlüsse, welche der Berichterstatter in Form von Resolutionen deutschen Freiheit und Einbeit im Wege steht. Preußen ist nicht
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