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schluß von einer Gesellschaft, deren Mitglied er sei, in die Def fentlichkeit geschickt werde. Er machte einen Verbesserungs­vorschlag, der von einem Schreiner unterstüßt wurde, welcher die Gelegenheit benußte, den bemoosten Häuptern, die um die Tribüne versammelt waren, die Tribüne versammelt waren, einige derbe Wahrheiten zu sagen. Der lieben Einstimmigkeit wegen wurde die erste Resolution zurückgezogen. Eine andere, welche die Identität der Interessen zwischen Kapitalist und Arbeiter behauptete, ward ohne Diskussion zurückgezogen, eine dritte mißliebige ver tagt. Lloyd Jones, ein Schneider und alter Socialist, warnte vor schulmeisterlichem Einmischen in die Arbeiterfrage, haupt No sächlich in Hinsicht der Nachfrage und Zufuhr. Ausfins, ein wissenschaftlicher Belletrist, der sich in neuerer Zeit mit Na tionalökonomie, besonders mit der Cooperativ Bewegung be schäftigt hat, machte sich lustig über das Natürliche" des Nachfrage und Zufuhrgefeßes. Er fragte: wenn ein Tag beit zu verrichten ist und hundert Arbeiter vorhanden sind, ihn zu verrichten, was ist der Arbeitslohn nach den Gesetzen der Nachfrage und Zufuhr? Er fragte ferner: ist Kapital im heutigen Sinne des Worts eine unerläßliche Bedingnng det Production? Er deutete auf sociale Zustände, in welchen die Produktionswerkzeuge fein Kapital sind. Die nächste Frage war: wenn heute das Kapital cine Nothwendigkeit zur Pro duktion, ist der individuelle Kapitalist eine Nothwendigkeit? Die bemoosten Häupter schwiegen, die Arbeiter und einige junge Advokaten klatschten. Das Ende vom Liede war, daß die Interessen der Kapitalisten und Arbeiter als nicht iden tisch zu betrachten seien; daß sie nur durch die Theilnahme der Arbeiter am Geschäftsgewinn identisch gemacht werden könnten, und daß es hohe Zeit sei, daß die Arbeitgeber über Alles, was die Lohnfrage betrifft, mit den Repräsentanten der Gewerbevereine als solchen unterhandelten.

zialer Wissenschaften" berief eine Versammlung auf Sonnabend den 4. Juli, um ein Gomite zu erwählen, welches sofort Maß­regeln zur Beseitigung der allgemeinen Unwissenheit über die ,, natürlichen" Geseße der Nachfrage und Zufuhr, welche die Rate des Arbeitslohns bestimmen, treffen sollte. Man hatte Gladstone bewogen, in dieser Versammlung als Lockvogel den Vorsitz zu führen. Die Mitglieder der Assoziation waren durch cin Rundschreiben eingeladen und ihnen Karten für Freunde" zur Verfügung gestellt worden. Auf diese Weise erhielt eine ziemliche Anzahl Arbeiter Zutritt. Gladstone erkannte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit der Frage an, und bemerkte, er glaube, daß Leute, die eine soziale Stellung haben und nicht direkt als Arbeitgeber den Arbeitern gegenüberstehen, viel thun könnten; aber es sei nöthig, dem Arbeiter freundschaft­lich entgegenzutreten, ihn zu überzeugen, daß hinter dieser Ver­mittelungsrolle keine Klasseninteressen verborgen seien, vor Allem aber den Charakter des Arbeiters als Mensch, als Mit­glied der Gesellschaft, welches berechtigt und fähig ist sein eigenes Urtheil zu fällen, anzuerkennen. Die Tagesordnung bestand aus einer Reihe Resolutionen, die theils ein Verdam mungsurtheil über das Verfahren der Gewerbevereine aus­sprachen und sie der Unwissenheit anflagten, theils Rath er­theilten, wie vorkommende Streitigkeiten über den Arbeitslohn am leichtesten geschlichtet oder überhaupt beseitigt werden könn­ten. Der erste Beschluß lautete: Es ist die Meinung dieser Versammlung, daß Arbeitseinstellungen, Bestimmungen gegen das Privatgutachten in Betreff der Stück- oder Ueberzeit Arbeit u. s. w., Einschüchterungen zur Durchsetzung solcher Bestimmungen und der Arbeitseinstellungen, trotz der Möglichkeit augenblicklicher Erfolge, im Laufe der Zeit nicht bloß den Profit, sondern auch den Arbeitslohn herabdrücken müssen und eine große und beflagenswerthe Unkenntniß der den Arbeitslohn bestimmenden Geseze verrathen, und daß zur Beseitigung dieser Unkenntniß sofort Maßregeln zu treffen sind." Der alte Mann, der die Rolle des Vorschlagers" übernommen, erging sich des Langen und Breiten über die Abschaffung der Leibeigenschaft und den Mißbrauch, den die Arbeiter mit ihrer Freiheit getrieben; er schilderte mit grellen Farben die von ihm total misverstandene kommunistische Bewegung, die

nach seiner Meinung nie rechten Fuß in England gefaßt,

behauptete aber, daß den Gewalthaten, welche sich hie und da die Gewerbevereine haben zu Schulden kommen lassen, und der Gleichmachung des Arbeitslohns, welche sie anstreben, eine fom­munistische Tendenz zu Grunde läge. Da sie jedoch nicht be­seitigt werden könnten, so müsse man sie durch Gesetze und Belehrung unschädlich zu machen suchen.

Da der auserwählte ,, Unterstüßer"*) nicht zugegen war, so erbot sich ein halbergrauter fecker Naseweis das Amt zu über­nehmen. Er hieb mit der unverschämtesten Frechheit rechts und links auf die Arbeiter los, wurde aber bald durch ein lautes, nachdrückliches und wiederholtes no! no!( Nein, nein!) aus einer Ecke des Saales unterbrochen. Es war dies die Ecke, wo sich die Arbeiter gruppirt hatten. Dieser unerwartete Protest machte seine Rede mäßiger und' brachte ihn bald zum Schweigen. Seine Behauptungen wurden von einem Arbeiter zurückgewiesen. Darauf erhob sich ein Advokat Na­mens Ludlow, der durch seine schriftstellerische Thätigkeit in Betreff der Arbeiterfrage viel Zutrauen unter den Arbeitern hat, und sagte, er könne nicht zugeben, daß ein solcher Be­

Die

Deutsche Volkszeitung,

*) Nach englischem Gebrauch muß für jeden Antrag außer dem Antragsteller noch ein Unterstüßer( seconder) sprechen.

nur Stümper,

ten Kaiserreichs.

Verantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.

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Hannover, den 18. Juni 1868.

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