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Mittlerweile aber wird das mit Spannung erwartete Buch eiligst expedirt." So mystisch ist die Sache wohl nicht. Die Gräfin stüßt ihren Verfolgungs- Antrag auf den angeblich wi­berrechtlichen Erwerb der für die Lebensbeschreibung benutzten Schriftstücke.

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Eine Anzahl Deutscher in Zürich   hat einen Preis zum Biener Schüßenfest geschicht, mit einer Zuſchrift, deren Schluß also lautet: Rach unserer Auffassung ist der Grundgedanke deutschen Schüßenbundes nicht mehr und nicht weniger als

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ren Renntnisse feinen praktischen Werth haben. Kolb ver­läßt daher in seinem Werke das schulmeisterliche Fahrwasser der gewöhnlichen Weltgeschichten" und statt deren werthlosen Moder schildert seine Culturgeschichte das lebendige Leben der Völker, die socialen und politischen Verhältnisse, die Entwides lung der Cultur, die verschiedenartigen Begriffe und Zustände der Nationen. Da weht ein frischer demokratischer Hauch. Ebensowenig aber die alten Eroberungs- und Königsgeschich ten, welche Weltgeschichte sein sollen, dem Bolke noch genü­gen fönnen, ebensowenig entsprechen noch die biblischen Schöpfungsgeschichten und der alte Kirchenglauben dem Geiste unserer Zeit. Alle Welt fühlt das dringende Bedürfniß nach etwas Neuem, das zugleich einfach, flar und wahr sein soll. Dieses Neue kann nur durch eine realistische Welt­anschauung geliefert werden. Eine solche entwickelt Dr. Ludwig Büchner   in seinen Seche Vorlesungen, in denen er den Menschen bis auf die frühesten Ursprünge des Le­bens auf der Erde zurückführt, und nachweist, wie die Arten der Thiere und aus ihnen schließlich der Mensch sich gebildet ha ben. Er entwickelt die Gefeße des Fortschritte in Natur und

die Anleitung, Erziehung und Anbahnung eines echten deut­hen Bolksheeres. In der Erstrebung dieses Volksheeres haben sich Alle zu einigen, denen es mit der Freiheit und Einheit des gemeinsamen deutschen Baterlandes und dem Frieden Eu­Topas aufrichtiger Ernst ist. Ein solches Volksheer muß aber vor allen Dingen alle wehrfähigen Männer wirklich umfassen und darf seine Schule und Uebungszeit nicht nach Jahren, fondern höchstens nach Monaten oder Wochen und Tagen be­rechnen. Es wird in seiner Defensivkraft ohne Gleichen- och niemals ehrgeizigen oder gewaltthätigen Staatsmanövern Geschichte und die Bedeutung der materialistischen Philosophie Werkzeug zur Ausführung kulturfeindlicher und dynastischer für die Gegenwart. Der Mensch ist kein zur Strafe für 3mede dienen fönnen. Zur Verwirklichung nun des angege- seine Sündhaftigkeit aus dem Paradiese gestoßenes Geschöpf. benen Grundgedankens muß sich der Schüßenbund, wie wir

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wie es die Staatsreligionen noch immer lehren; sondern

auch noch lange dauern, bis diese Resultate der Naturforschung,

fein lassen, sich so zu organisiren, daß der Arbeiter ihm beizu- fortschreitendes Wesen, wie es Büchner nachweist. Mag es meinen, möglichst erweitern und es sich namentlich angelegen ein aus niedrigem Ursprunge zu immer edelerer Entfaltung treten im Stande ist. Es ist hohe Zeit, daß wir uns vorur theilefrei fammeln und zu gemeinschaftlichem großartigerem welche das geistige Fundament einer menschenwürdigern Zu­Handeln ordnen und aufraffen. Das deutsche Volk würde das Biener Bundesschießen in ewig dankbarer Erinnerung behal- gelangen. Daß es geschehen wird, ist ebenso unzweifelhaft ten, wenn diefes den allgemeinen deutschen Schüßenbund einen

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kunft bilden, ihren zahllosen Gegnern gegenüber zum Siege

wie der Sieg der Demokratie, die ja auch noch gleich den

entscheidenden Schritt zur tieferen Erfassung seiner hohen Auf- Führern und Vertretern der neuen naturwissenschaftlichen Rich­gabe thun ließe. Wer könnte zweifeln, daß die Bereinigung tung verfolgt, verleumdet und mißachtet wird. Es ist die Fahne

aller wehrfähigen deutschen Männer in freier Organisation jene

Freiheit bringt und sichert, welche allein die friedliche und ge­

deibliche Kulturentwidlung wahrhaft und wirklich zu fördern

des Volkes, welche Kolb und Büchner hochhalten, des Vol­tes Sache, die sie mit den Waffen des Geistes verfechten. Die Sache der Arbeiter aber ist es, dafür zu sorgen, daß die aus­

Dermag. Die Erstrebung dieses, hohen Zieles ist keinem Volke gestreute Saat nicht auf unfruchtbaren Acker fällt. Die genannten

dem deutschen. Darum rufen wir Euch aus der Fremde mit

Werke dürfen in feiner Bolkebibliothek fehlen und wir empfeh len fie daher allen Arbeiter und Volksvereinen dringend zur

unserm deutschen Gruße zu: Es lebe die Freiheit, es lebe der Anschaffung und deren Mitgliedern zum Studium. Frieden! Es lebe das freie und einige deutsche Vater.

land!"

Culturgeschichte der Menschheit von H. Friedrich Kolb. Leipzig  , Berlag von Arthur Felir.Sechs Vorle

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Soeben erschien in Berlin   bei Aler. Jonas: ,, Die Deutsche Arbeiterparte, ihre Prinzipien und ihr Programm".

Dieses Schriftchen, auf das wir zurüdfommen werden,

sungen über die Darwinsche Theorie von der Verwand- sollte von jedem Arbeiter angeschafft werden. lung der Arten 2c. von Dr. Ludwig Büchner  . Leip. jig. Berlag von Theodor Thomas.

den Werte, von denen das erste in Lieferungen erscheint, vor­Indem wir uns eine eingehende Besprechung dieser bei­behalten, wollen wir jetzt nur die Aufmerksamkeit unserer Le

Zur Krankenkassenfrage.

Aus Dresden   geht uns von dem dortigen Borstand des

fer auf sie hintenten. Beide, in allgemein verständlicher Sprache Vereins von Deputirten der Gesellen- Krankenkassen und Ar­

Brichrieben, behandeln die wichtigsten Fragen der Gegenwart: beitergenossenschaften folgendes Schreiben zu:

..Nummer 7 der Arbeiterhalle" enthält einen Statuten­

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auf dieser Erde. Friedrich Kolb   nennt seine Culturge Entwurf zur Gründung einer allgemeinen Krankenkasse für die die Geschichte der Menschheit, deren Ursprung und Zukunft

hidhte eine Weltgeschichte nach den Bedürfnissen der Jestzeit, und er hat wahrlich Recht, wenn er sagt, daß die ge wohnliche Weltgeschichte unserm Bolfe nicht mehr genügen

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deutschen Arbeitervereine, Herr Germann, sowie das Präsidium des Vororts haben sich in Nr. 8 der Arbeiterhalle" eingehend mit dieser Frage beschäftigt, und rathen davon ab, indem sie die Gründung von Gewerbefassen empfehlen. Da der, seit

dungsgrade und seinen eigenen politischen und socialen Be- einigen Jahren hier bestehende, Deputirtenverein die legtere Brebungen in der Geschichte etwas anderes zu finden, als Idee ebenfalls verfolgt, die Krankenunterstüßungsfrage aber eine langweilige Zusammenstellung von Dingen, Namen und

auf die Tagesordnung des nächsten Arbeitertages kommt, so

Jahreszahlen, die an sich vollkommen gleichgültig sind und de- dürfte es nicht uninteressant sein, etwas Näheres über die Ver­