Nr. 59. 14. Jahrgang.

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Kommunales.

Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerflag, 11. März 1897.

Die Umfahftener Ordnung, durch welche die Bestimmungen der Ordnung für die Erhebung einer Gemeindeſteuer bei dem Er­werbe von Grundstücken im Bezirk der Stadt Berlin   vom 4./20. Mai 1895" abgeändert wird, ist, der„ Post" zufolge, mit der Genehmigung des Oberpräsidenten versehen, gestern beim Ober­bürgermeister von Berlin   eingegangen. Nach derselben wird fünftig beim Erwerbe unbebauter Grundstücke an Umsatzsteuer ein Prozent, beim Erwerbe bebauter Grundstücke eine solche von einem halben Prozent des Werthes erhoben werden.

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würde sich die Position des Arbeits- Ausschusses, bei Borlegung der Im Interesse der Vollständigkeit des Nachtrags bittet die Redaktion Schlußrechnung dem Gesammtvorstande gegenüber etwas bessern. des Adreßbuchs die Einwohnerschaft Berlins   und der Vororte, ihr Au eine Reform des Stadt Ringbahn Tarifs im Sinne möglichst umgehend, spätestens jedoch bis zum 5. April cr., von einer Erweiterung des Fünfstationen- Tarifs ist, wie aus Eisenbahn  - allen Veränderungen Kenntniß zu geben, welche vom Erscheinen des freisen verlautet, nicht zu denken. An Reformen zu gunsten des Jahrganges 1897 des Adreßbuchs bis Anfang April eingetreten sind. Publikums ist unter heutigem Eisenbahnregime überhaupt nicht zu Sämmtliche Eintragungen in den Nachtrag, welcher allen Käufern denken. der Hauptausgabe des Jahrganges 1897 unentgeltlich abgegeben Das boykottirte Berlin  . In Leipzig   hat man in diesem wird, erfolgen kostenfrei. Jahre eine Sächsisch- Thüringische Landesausstellung ins Leben ges Es verlautet, daß die neue Baupolizei- Verordnung nicht, rufen und großmüthigerweise auch dazu die Proving Brandenburg wie bisher angenommen wurde, am 1. April, sondern voraussichtlich zugelassen; nur die Industrie Berlins   ist, der Märt. W.- 3." zufolge, erst am 1. Mai in kraft treten werde. ftreng ausgeschlossen und das wird so streng gehandhabt, daß zum Beispiel Industrielle aus Charlottenburg   als Provinziale zugelassen werden, aber Moabiter wiederum nicht!

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Bum Straßenbahnkrieg. Die Firma Siemens u. Halske, welcher städtischerfeits bereits im Juli v. J. die prinzipielle Zustimmung zur Weiterführung ihrer elektrischen Bahn Pankow  - Gesundbrunnen  in das Innere der Stadt bis zur Oranienburgerstraße ertheilt war, hat nunmehr beim tgl.Polizeipräsidium die kleinbahngefeßliche Genehmi gung für diese Strecke nachgesucht und hierbei gebeten, ihr auf der Strecke zwischen Garten- und Artilleriestraße anstatt der anfangs in Aussicht genommenen Tracenführung durch die Kleine Hamburger­und Linienstraße, die Führung durch die Elsaffer- und verlängerte Im Feenpalast genießt das Publikum zur Zeit allabendlich Artilleriestraße zu gestatten, da bei der sehr ungünstigen Kurve an ein in bebentlichem Grade widerwärtiges Schauspiel. Auf die Bühne der spißen Ecke der Kleinen Hamburgerstraße und Linienstraße steigt ein Schulkind, dessen Alter von der Direktion auf neun Jahre fowie der engen Beschaffenheit dieser Straßen, die nur ein­Ein großer Maler vor dem Herrn war der preußische König angegeben wird, und leistete in pitant sein sollenden Rouplets und gleifige Anlage erlauben würde, die Führung durch die genügend Friedrich Wilhelm I.  , der sogenannte Soldatenkönig  . Allerdings Geberden etwa so viel, wie sonst eine ausgewachsene Soubrette. breite Elsasser- und verlängerte Artilleriestraße bei weitem beschäftigte ihn diese Kunst nur in den Tagen, wo das Podagra ihn an den Ganz nach deren künstlerischem" Vorbilde   begleitet das Mädchen vortheilhafter fei. Da das königl. Polizeipräsidium die Anordnung Rollstuhl feffelte. Seine Bilder tragen denn auch alle die Bezeichnung die Zingeltangelverse durch entsprechende Gesten, plinkelt mit den von zwei Geleisen neben den in der Elfafferstraße bereits bestehenden„ in tormentis", das soll heißen in Schmerzen gemalt, wird aber von Augen und giebt, jedesmal beim Schlußrefrain tankanirend, die Geleisen der Großen Berliner   Pferde Eisenbahn- Gesellschaft nicht spottluftigen Kritikern auch dahin gedeutet, daß man diese Erzeugnisse Unterkleider den neugierigen Blicken eines p. t. Publikums preis. Es gestattet, ist die Durchführung nur unter Mitbenutzung der Ringbahn- töniglicher Kunst nur in Schmerzen" anschauen fann. Als Modelle ist unerfindlich, wie jemand auf die Uebelthat verfallen konnte, das geleise auf etwa 50 Meter Länge möglich. Die Große Berliner dienten dem König Soldaten und immer wieder Soldaten, besonders unglückliche Wesen zu derartigen Künsten abzurichten; als beschämend Pferde Eisenbahn- Gesellschaft befürchtet, durch die hierdurch noth- die lieben blauen Kinder", die Potsdamer Grenadiere. Wollte das aber muß es bezeichnet werden, daß die Zuschauer anscheinend Ge wendig werdenden Doppelkurven und Weichenanlagen wesentliche Bild nicht gelingen, so bekam das unglückliche Modell Stockprügel, fallen an dem Auftreten des bedauernswerthen Rindes finden. In Erschwerungen und auch Gefährdungen für die Sicherheit des der König warf ihm auch wohl den Farbentopf in das dem Programm des Feenpalastes bildet diese Attraktion" zum Ringbahnbetriebes und hat gegen die beabsichtigte Bahnführung Geficht und schrie:„ Nun bist Du gewiß getroffen!" Glück so ziemlich den einzigen Mißgriff. Ein gewandter, Schlangen Einspruch erhoben. Einmal faßte den großen Maler auch der Ehrgeiz. Er ließ imitator" ist Herr Collcad, und als Jongleuse leistet Fräulein Die städtische Bau- Deputation hat heute unter Vorsitz des einen Berliner   Kunsthändler fommen und bot ihm ein Bild Moser achtungswerthes. Als ein geübter Künstler auf dem Tanz­Stadtraths Voigt beschlossen, um den Verkehr auf der Strecke von zum Kaufe an. Bei der stlavischen Furcht, die das Volk vor dem seil produzirt fich Herr„ Blondin jr.", wogegen in halsbrechenden der Köpenicker  - bis zur Mühlenstraße besser 8it König und seinem stets schlagfertigen Stock empfand, ließ der Mann Turnübungen Herr Francis seinen Mann sucht. Eine sehr ge gestalten, in der Verlängerung der Eisenbahnstraße eine neue Verbindungs. sich nicht lange nöthigen und zahlte für die Farbenfudelei einen scheidte Affenfamilie präsentirt Herr Moglia gewandt nach dem Am Abend rühmte sich der König alten Rezept von Zuckerbrot und Beitsche. In dem unvermeidlichen firaße anzulegen. Zur Festsetzung von Fluchtlinien für eine neue ziemlich hohen Preis. Straße zwischen Siemens- und Waldenserstraße hat die Deputation ihre im Tabatskollegium feines künstlerischen Erfolges; fein Stolz Genre der Excentrics find die Herren Japp und Marin obenauf. Etwas Zustimmung ertheilt. Der Kommerzienrath Spindler hat seine sollte indessen bald einen Dämpfer erhalten. Am nächsten verunglückt war gestern die Vorführung der lebenden Photographie; prangte das Grundstücke in der Wallstr. 94-94a der Stadtgemeinde zum An- Tage Bild mit dem Vermerk gemalt vielleicht wird hierin bei späteren Vorstellungen die Schauluft bes tauf für den Preis von 60 000 m. angeboten. Die Deputation vom König" im Schaufenster des Kunsthändlers, und die Wize, Publitums beffer befriedigt. hat dies Angebot für angemessen erachtet und wird den Gemeinde- welche das Publikum darüber machte, waren nicht gerade die aller­behörden den Antauf derfelben empfehlen. Zur Verbreiterung der feinsten. Der König wurde wüthend, schickte dem Mann sein Geld Sebastianstraße ist von dem Eigenthümer der Grundstücke Sebaftian zurück und verlangte sofortige Herausgabe des Bildes. Der Händler ftraße 87/88 eine Fläche von 100 Quadratmeter freigelegt. Die ließ indessen sagen: Majestät mögen das doppelte bezahlen, er Bau- Deputation hat beschlossen, diese Fläche für den Preis von hätte das Bild gekauft, um daran zu verdienen, zum Einkaufspreise 150 M. pro Quadratmeter anzukaufen. Hiermit wird die von den wäre es nicht feil." Wohl oder übel mußte Friedrich Wilhelm   sein dortigen Anwohnern sehnlichst erwünschte Durchführung der Ber- Geklere also noch theuer bezahlen und hatte schließlich nur sich selbst breiterung der Sebastianstraße bis zur Alten Jakobstraße um einen geprellt. weiteren Schritt gefördert.

Im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater findet heute Donnerstag die erste Aufführung der Berliner   Posse in 3 Akten von Alfred Schmasow   und R. Niwel, Musik von Albert Wicher: Moderne Der deutsche Profeffor. In einer im Evangelischen Vereins- Jungfrauen" statt. Im Schiller- Theater mußte die Erst- Aufführung von„ Die gerechte hause gehaltenen Rede hat der Kreuz- Zeitung  " zufolge ein Professor Welt" von Freitag auf Sonnabend verlegt werden. Es stellt sich der Spiel­Dr. Lasson über Wilhelm I.   sich dahin ausgesprochen:" Man plan nun folgendermaßen: Heute Donnerstag findet eine Wiederholung des könne ihn nennen den Großen, den Friedfertigen, den Siegreichen, Rosegger  'schen Volksschauspiels„ Am Tage des Gerichts" statt, morgen den Deutschen  , den Frommen: immer wird man das rechte treffen. Freitag wird„ Mit Vergnügen" gegeben, Sonnabend ist zum ersten Male Jeden Ehrentitel, der je einem Herrscher zu theil ward: Kaiser Die gerechte Welt", Schauspiel in 4 Aften von Carlot Neuling. Wilhelm darf ihn mit recht tragen." Das ist entschieden der Rekord unter den bisher vernommenen Lobeshymnen auf den ersten Kaiser.

Tokales.

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Arbeiter- Bildungsschule. Die Theilnehmer am Unterrichts. fach Rebe Uebung" in beiden Schulen werden gebeten, da am Donnerstag und Freitag der Unterricht in Rede- Uebung Umstände halber ausfallen muß, am nächsten Sonntag, vormittags um 10 Uhr, im Lokale der Nordschule erscheinen zu wollen. Der Vorstand.

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Polizei. Wachtmeister H. Schmidt durch die Flucht Den Konsequenzen eines Schurkenstreiches hat sich der Amerita entzogen. G. war auf einem Polizeibureau n Südosten Berlins   angestellt. Er lebte von seiner Familie getrennt, seine Frau

Großes Aufsehen verursacht in hiesigen taufmännischen Kreisen der Konkurs der Firma May Simon, Frankfurt   a. M. und Berlin  . Dieselbe errichtete, nachdem sie schon mehrere Jahre in Franke furt a. M. etablirt war, Ende vorigen Jahres in der Rosenthaler. straße hierselbst ein riesiges Waarenhaus; die Kosten des letzteren waren jedoch enorm und so gerieth die Firma schon vor längerer Beit in Zahlungsschwierigkeiten. Die Bemühungen verschiedener Gläubiger, die Angelegenheit vermittelst Einigung beizulegen, blieben Der Hunger. Berzweiflung über seine traurige Lage trieb am erfolglos, und nunmehr wurde der Konkurs sowohl über das Franks Dienstag Abend den 36 Jahre alten Hulmacher Karl Behnfeld aus furter als auch über das Berliner   Geschäft eröffnet. In Mitleidens der Siegfriedstr. 2 zu Friedrichsberg ins Wasser. Behnfeld hat eine schaft gezogen sind zahlreiche Berliner   Engrosfirmen mit zum theil Frau und sechs Kinder und steht abermals einem Familien- sehr bedeutenden Beträgen. Uns wurden Summen von 36 000, uwachs entgegen. Da er schon lange keine Arbeit mehr hatte, 16 000, 28 000 Mart 2c. genannt. Die Gesammtschuldenlaft soll sich war die Noth groß und die Zukunft gab nur noch auf weit über 500 000 Mart beziffern. schlechtere Aussichten. Aus Berzweiflung sprang daher der Unglückliche abends um 71/2 Uhr von der Jannowigbrücke topfüber in die Spree, geschäfte wieder übernommen. Der Polizeipräsident v. Windheim hat heute die Amts. um sich zu ertränken. Schußmänner und Bürgersleute fuhren ihm Die Einbrecher im Luckwaldt'schen Zuivelengeschäft, mit Rettungsfähnen nach, um ihn zu retten. Behnfeld versuchte, Leipzigerstraße  , die 40 000 M. Juwelen stablen, sind gestern in ihnen durch Schwimmen zu entkommen, um schließlich entkräftet Es handelt sich um den Arbeiter unterzufinken, unter der Waisenbrücke aber holten ihn die Retter Hamburg   verhaftet worden. In den 15 städtischen Markthallen waren im März 1896 ein und brachten ihn gegen seinen Willen and Land und in ein Schmidt und den Tischlergesellen Hertel, die beide schon mehrfach Verkaufsstände von zusammen 18 971 Quadratmeter Fläche besetzt. Krankenhaus. Solche geringe Mißflänge machen im vorschrifts- mit Zuchthaus vorbestraft sind. Hertel, der Hauptthäter, gab an, Zur Besetzung vorhanden waren überhaupt 30 454 Quadratmeter. mäßigen Bentenarjubel wenig aus. Troy alles inneren Elends sind er babe die gesammte Beute für 100 M. an einen Händler verkauft, Unbesetzt blieben also 11 483 Quadratmeter. Die größte verfügbare wir doch das herrlichste, größte, unerreichteste Volk der Welt, das der in Sierich wohne. Derselbe soll bereits nach Holland   ab Fläche hatten die beiden Zentralhallen, die Detailhalle 5214 Quadrat: vor lauter Wonne und Jubel nicht aus noch ein weiß. gedampft sein. meter, wovon 4469 besetzt waren, die Engroshalle 4304, wovon 3512 Gelegentlich der 72 ftündigen Centenarfeier richtet der besetzt waren. Die Belegung ist in den letzten Jahren in sämmt­lichen Detailhallen zurückgegangen, in vielen recht erheblich, am magistrat an unsere Mitbürger zum 22. März" einen schwülstig bedeutendsten in der Halle Grünthaler- und Badstraße( von gequälten Aufruf, in welchem Wilhelm I.   als Gründer des neuen 648 Quadratmeter im Februar 1892 auf 42 im März 1896, ihm zu Ehren Flaggen und Stearinkerzen hervorzuholen. Auch ohne war mit ihren drei Kindern nach ihrer ostpreußischen Heimath ge während 1150 zur Befehung vorhanden waren.) Der neueste einen solchen Aufruf hätten die Hoflieferanten ihr Geschäftsspesen ogen. Seit der Trennung lebte S. auf Freiersfüßen. Vor anderte Verwaltungsbericht führt den allgemeinen Rückgang darauf Ronto nach Gebühr belastet. halb Jahren hatte er die Bekanntschaft eines älteren Dienstmädchens zurück, daß ein Theil der Händler weggeblieben ist, nachdem gemacht, welches bereits seit 18 Jahren bei einer Herrschaft dient. , die intelligenteren Händler sich durch bessere Waare, mäßige Preise, Unter den Segnungen der Sozialreform. Traurige Folgen Nachdem er erfahren, daß das Mädchen ein theils ererbtes, theils höfliche Behandlung der Käufer sich die größere Kundschaft erobert" hat ein Bauunfall gehabt, der im Juni v. I. dem bei dem Zimmer- erspartes Vermögen von 11 000 Mart besaß, versprach er ihr die hatten, auch darauf, daß den Standinhabern durch benachbarte meister Buchholz beschäftigten Zimmermann Rudolf Wittke zustieß. Ehe und sie nahm dieses Versprechen freudig an. Er beschwindelte Ladengeschäfte und Straßenhändler Konkurrenz gemacht wird. In Bei einem Sturze fiel sich Wittke die linke Schulter aus und war das Mädchen um mehrere tausend Mark und zeigte ihr an dem früheren Berichten wurde auch auf die Ungunst der wirthschaftlichen seitdem nicht mehr voll erwerbsfähig. Er versuchte es, mit leichteren Tage, an welchem die Trauung angefeßt war, an, daß er sich auf Berhältnisse als eine der Ursachen des Rückganges hingewiesen. Arbeiten den Lebensunterhalt für sich, seine Frau und drei Kinder dem Wege nach Amerika   befinde. Selbstverständlich ist auch heute noch das Geschäft im allgemeinen im Alter von 11, 9 und 3 Jahren zu erwerben und bemühte sich auch, Der Hauptmann a. D. Robert v. Lenzsch aus der Ranke in denjenigen Hallen am miserabelsten, die in den ärmeren Stadt- beim Zeitungsverkauf unterzukommen. Als ihm alles fehlschlug, tlagte straße 4 zu Charlottenburg   ist gestern plöglich im Hause Tauben er auf die Kente für völlige Erwerbsunfähigkeit gegen die nordöststraße 8/9 in dem Augenblick gestorben, als er bei bem dort theilen liegen. Die Behandlung erkrankter Dienstboten, welche durch den liche Baugewerks Berufsgenossenschaft. In erster Instanz ab- straße 8/9 in dem Augenblick gestorben, als er bei dem dort jüngsten Zwist zwischen der Berliner   Aerzteschaft und dem Dienst gewiesen, wandte er sich mit der Berufung an das Reichs- Versiche- wohnenden Kaufmann Rabuste ein Zimmer miethen wollte. rungsamt. Auch das wies ihn im vorigen Monat ab, weil er die boten- Abonnementsverein wiederholt berührt worden ist, scheint Der Knopfarbeiter Dehmchen, Breslauerstr. 8a theilt uns zu wenn man der Buschrift eines Arztes an die„ Medizinische Reform" Jahres auch noch Rheumatismus   bekommen hatte und andere kleinere nicht aus Furcht vor ihm aus dem Fenster gesprungen sei; fie fei gesetzliche Frift versäumt hatte. Da er nun Ende vergangenen dem vorgestern von uns berichteten Vorfall mit, daß seine Fran Glauben schenken darf auch dann gewiffen Schwierigkeiten zu be- Leiben ihn auch noch im Erwerb hinderten, gerieth der Mann in feit längerer Zeit gemüthstrant gewesen und habe, als er in völlig gegnen, wenn es sich um die Aufnahme der Dienstboten in ein Berzweiflung. Seit 14 Tagen nahm er von seiner Frau feine nüchternem Zustande und nichts Schlimmes ahnend, abends 8 Uhr Krankenhaus handelt. Es habe so schreibt der betreffende Arzt -auf ihn den Eindruck gemacht, als ob die öffentlichen Kranken- gegen 9 Uhr, als seine Frau eben aus dem fleinen Zimmerchen in beklagenswerthen Sprung vollführt. Unter diesen Umständen erhält auf ihn den Eindruck gemacht, als ob die öffentlichen Kranken- Speisen mehr an und litt Tag für Tag Hunger. Gestern Abend nach Hause gekommen sei, sofort und ohne jeden äußeren Anlaß den häuser sich dagegen sträubten, erkrankte Dienstboten der beim bie Küche gegangen war, schoß er sich in seiner Wohnung in der die traurige Angelegenheit natürlich eine andere Färbung, und wir Berein abonnirten Herrschaften aufzunehmen. Wiederholt sei es alten Schönhauserstr. 14/15 eine Revolverfugel in den Kopf. Auf stehen nicht an, unserem Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß in seiner Praxis vorgekommen, daß die armen kranken Dienst dem Transport zur Klinik starb der Unglückliche. Die Waffe hatte auf Herrn Dehmchen durch die erste Meldung ein unberechtigter boten von Lazareth   zu Lazareth   geschleppt und überall abgewiesen

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Verdacht fiel.

Vom Mörder des Pfandleihers Zeidler hat die Polizei bis jetzt noch feine Spur entdeckt. Der Ermordete wird heute Nachmittag beerdigt.

worden seien. Nachdem zehn und mehr Mark für Droschken veraus- er sich vom letzten Krankengelde gekauft. gabt worden, feien die Kranken wieder zu ihrer Herrschaft zurück- Auf nach Kreta  ! Die in Berlin   und der Provinz Branden gekehrt und hätten im Hause behandelt oder zu Verwandten gebracht burg wohnenden griechischen Reservisten, die in den Jahren 1866 werden müffen. Ein besonders eklatanter Fall ereignete sich erft bis 1873 geboren find, werden vom hiesigen griechischen General­türzlich. Auf die Beschwerde beim Abonnementsverein wurde der tonful Adelssen im Namen der griechischen Regierung aufgefordert, Vom Tode des Ertrinkens gerettet. Eine aufregende Szene betreffenden Herrschaft der Bescheid, eine bestimmte Privatheilanstalt sich ohne Zeitverlust nach Griechenland   zu begeben, um sich zu den spielte sich an der Uebergangsbrücke beim Ranal an der Gasanstalt in der Gr. Hamburger Straße würde das Dienstmädchen Fahnen zu stellen. in der Kielerstraße ab. Hier vergnügten sich mehrere Knaben im ficherlich aufnehmen; die Anstalt sei von dem Eintreffen der Der Berliner   Asylverein für Obdachlose hat soeben seinen Alter von vier bis sieben Jahren, unter denen sich auch der fünf­Kranken bereits benachrichtigt worden. Vorsichtshalber wurden vor- Jahresbericht pro 1896 fertiggestellt, aus welchem folgende inter  - jährige Sohn Walter des in der Boyenstraße wohnenden Monteurs her Berhandlungen der Dienstherrschaft mit der Anstalt ein- effanten Punkte hervorzuheben sind: Nach der Frequenzstatistik Hoffmann befand, mit Schnelllaufen. Die Knaben kamen in vollem geleitet und was geschah? Nicht nur, daß man das ganz berechtigte fanden im Jahre 1896 109 578 Männer( 1895: 113 078) und Trabe aus der Scharnhorststraße gerannt, und der kleine Walter Verlangen eines Nachweises der Nichtansteckbarkeit der Krankheit 10 148 weibliche Personen und Kinder( 1895: 12 015) in den Asyl- Hoffmann konnte sich nicht mehr halten, rannte über das Ziel hin. stellte, es wurde auch der Herrschaft im Westen Berlins   zugemuthet, häusern des Vereins Aufnahme. Und in den 28 Jahren seines aus und fiel Kopf über ins Wasser, während seine Spielkameraden, zunächst persönlich mit der Oberin Rücksprache zu nehmen. Bestehens hat der Verein 2958 054 Personen Obdach und Bes vor Schrecken bestürzt, das Weite suchten. Der Vorfall war aber

Derartige Rücksichtslosigkeiten, unter denen ganz unschuldige töftigung und damit eine kleine Hilfe in der schlimmsten von dem Musifer Wiedemann der achten Batterie des Artilleries Menschen recht schwer leiden, verdienen, öffentlich gerügt zu werden. Noth geboten. Die Statistik über Die Statistik über die verabreichten Bäder Regiments in der Scharnhorststraße beobachtet worden. Rasch ents Wie fommt es aber, daß der genannte Berein nicht besser für die ergiebt, daß im Jahre 1896 im Männer- Asyl 40 647( 1895: 40 280) fchloffen entledigte er sich seines Säbels und sprang in voller Dienstboten der bei ihm versicherten Herrschaften Sorge trägt? und im Frauen- Asyl 738( 1895: 803) Bäder genommen Uniform in den Kanal. Mit großer Mühe gelang es ihm, den Auch hieran zeigt sich wieder, wie nothwendig die staatliche Kranten wurden. Die Vermögensverhältnisse des Vereins haben sich dant Rnaben zu ergreifen und ihn an das Ufer zu bringen. versicherung der Dienstboten ist. großherziger Schenkungen bedeutend gebessert. An Legaten und Unglücksfälle im Straßenverkehr. Am Dienstag Mittag

Der Fehlbetrag bei der Berliner   Gewerbe- Ausstellung Stiftungen floffen dem Verein 393 917 M. zu,( 1895 nur 9902 M.), fand auf der Schloßbrücke ein Zusammenstoß zwischen einer Droschke, wird, wie nun feststeht, etwas weniger als 45 pet. der gezeichneten an Jahresbeiträgen 19 215 M., an einmaligen Beiträgen beren Pferd durchgegangen war, und einem anderen Fuhrwerk statt, Beträge in Anspruch nehmen. Die kaufmännisch genaue Feststellung 17 207 W., als Zuschuß der Stadt 2000 M. u. f. w. Die gesamm wobei die beiden Insassen der Droschte aus dem Wagen geschleudert der Summe, die beim Erscheinen der Schlußrechnung zu erwarten ten Einnahmen betrugen 452 027 M., die Ausgaben 49 544 M. und wurden. Hierbei erlitt die eine, Fräulein Emilie Goffauer, außer ist, wird baran voraussichtlich nichts ändern. Ueber den unglück der Vermögensbestand belief sich am 31. Dezember 1896 auf einer Quetschung der linken Backe einen Bruch des Unterkiefers. lichen Antrag, eine Geldlotterie zu gunsten der Deckung des Fehl- 1042 061 M. Trotz dieser großen Biffer, in welche die Grundstücke, Sie wurde nach der Unfallstation V. gebracht, wo ihr ein Verband betrages zulassen zu wollen, ist noch immer teine Entscheidung die der Asyl- Verein befigt, eingerechnet sind, ist dieser feineswegs angelegt wurde. Die andere Dame blieb unverletzt. An der Ecke ergangen. Der Arbeits- Ausschuß der Gewerbe- Ausstellung hat in schon imstande, aus den Zinsen seines Vermögens alle Ausgaben zu der Linien- und Kl. Hamburgerstraße lief der 56 Jahre alte Schrift­der Streitfrage mit den Architekten letzteren einen Vergleich ange decken und bleibt fortgesezt auf besondere Beiträge angewiesen. feger Gustav Sachse gegen einen Geschäftswagen, gerieth unter die boten, wonach der Arbeits- Ausschuß das strittige Honorar von Das Adrehbuch für Berlin   und Vororte, Verlag von Räder und zog sich eine Quetschung der Bruft zu. Er fand im 25 000 m. nebst entstandenen Gerichtstosten zahlt, die Architekten August Scherl  , kündigt an, daß in seinem Verlage demnächst der St. Hedwigs- Krankenhause Aufnahme. Abends fiel der 40 Jahre von der Erhebung weiterer Ansprüche Abstand nehmen. Hierdurch Nachtrag des Jahrgangs 1897 des Adreßbuchs zur Ausgabe gelangt. alte, obdachlose Arbeiter Karl Igel in der Trunkenheit im Hause