294

naparte, ganz wie die deutsche Bourgeoisie heute die Zuchtruthe Bis­marks füßt.

Und während Sie, meine Herren, Ihre politische Parteistellung we­fentlich als Feinde der Arbeiter gewählt haben, muthen Sie ihnen zu, die politische Frage von der sozialen zu trennen! Die Arbeiter sollen fich mit Politik beschäftigen, Sie sind so gnädig, ihnen das zu erlau­ben, aber sie sollen in ihren Arbeitervereinen keine bestimmte Partei­Politik treiben. Mit anderen Worten, sie sollen fortfahren. Ihre Po­litik zu treiben: die Politik der Bourgeoisie, der Feindin der Arbeiter. Von Ihrem Standpunkt haben Sie recht; so lange die Arbeiter Jh­rem Wunsch gemäß handeln, sind sie an Ihrem Gängelbande. Und das muß nun enden. Weil die sociale und politische Frage untrenn bar sind, erheischt das Interesse der Arbeiter, daß sie sich von ihren socialen Gegnern auch politisch trennen.

Gleich

einstimmung mit dem Programm der International fish, Arbeiterassoziation*).

Ra

Preßf

fchenr

Worte steht, Dem

1) Die Emanzipation( Befreiung) der arbeitenden Klasse, muß durch die arbeitenden Klaffen selbst erobert werden aber Der Kampf für die Emanzipation der arbeitenden sen ist nicht ein Kampf für Klassenprivilegien und nopole, sondern für gleiche Rechte und gleid Pflichten und für die Abschaffung aller Klassen Als n herrschaft.

Oder wollen Sie noch leugnen, daß Sie, die Bourgeois, soziale Gegner der Arbeiter sind? Können Sie leugnen, daß das, was Sie Nationalreichthum nennen, d. h. Ihr Reichthum von einem Proleta­riat erzeugt wird, welches Sie auf Hungerlöhne reducirt haben, und daß dieser Nationalreichthum" in Wirklichkeit Nationalverarmung ist? Wir haben hier einen Hauptvertreter der Bourgeois- Dekonomie( Herr Pfeiffer), hat er, ich meine nicht blos hier in diesem Saal- auch nur einen Bersuch gemacht, den von Mary geführten Beweis, daß das Ka­pital der Bourgeoisie das Produkt nicht bezahlter Arbeit, also eines an den Arbeitern begangenen Diebstahls ist, zu erschüttern? Auch kein andrer Vertreter der Bourgeois- Defonomie hat eine Widerlegung der Marr'schen Deduktion versucht man hat gegen Marr den bequemen Weg des Todtschweigens betreten; aber es soll Ihnen nicht mehr gelin­gen, und in Ihrem Schweigen erblicken wir das Eingeständniß, daß die Wissenschaft nicht auf Ihrer Seite ist, sondern auf unsrer.

-

-

-

Genug die Zeit der Gänglung ist vorüber, die Arbeiter sind zur Erkenntniß gelangt, daß ihr Interesse nicht das der Bourgeoisie ist, und daß es politischer Selbstmord wäre, wenn sie sich länger von ihr ins Schlepptau nehmen ließen.

Di

Der ar

Krant

Kreife

2) Die ökonomische Abhängigkeit des Mannes der Arbemeinsc von dem Monopolisten( dem ausschließlichen Besizer) Arbeitswerkzeuge bildet die Grundlage der Knechtschaft richtur jeder Form, des sozialen Elends, der geistigen Herab würdigung und der politischen Abhängigkeit.

Di

3) Die politische Freiheit ist die unentbehrliche Vorbedingun zur ökonomischen Befreiung der arbeitenden Klassen. soziale Frage ist mithin untrennbar von der polit schen, ihre Lösung durch diese bedingt und nur mögli im demokratischen Staat.

Ferner in Erwägung:

Es ist ein schwerer Kampf, den die Arbeiterklasse zu kämpfen hat. Aber das Ziel ist auch ein glorreiches: Befreiung der Arbeit von den Fesseln des Kapitals Abschaffung der Lohnarbeit, Durchführung des Cooperativprinzips, Niederwerfung der Klassenherrschaft durch Schaf fung eines freien auf Gerechtigkeit gegründeten Staats. Um den Kampf mit Erfolg führen zu können bedürfen wir einer festen Organisa­tion. Eine Organisation ist aber nicht möglich ohne festes Programm. Man hat nns vorhin zur Einigung gemahnt. Gut Einigung mit den Freunden, aber Trennung von den Feinden! Meine Her ren! Nehmen sie den Antrag des Vororts an; er giebt uns die Mög­lichkeit der Organisation, und die Gewißheit des Siegs.

-

-

-

Mit Bezug auf eine Aeußerung Pfeiffers erklärte Liebknecht noch: Hr. Pfeiffer fann es nicht verstehen, daß die Volkspartei, welche in Wien der Sozialdemokratie feindlich entgegengetreten, hier in Nürn­ berg die Sozialdemokratie unterstüßc. Das glaube ich gern, denn was er nicht verstehen kann, ist einfach nicht wahr. Die Volkspartei " als solche hat mit der gegenwärtigen Programmfrage absolut nichts zu thun; und die Volkspartei als solche ist in Wien den Arbeitern nicht feindlich entgegengetreten. Für das, was einzelne Mitglieder thun, ist die Gasammtheit der Partei nicht verantwortlich. Die Volks­partei in Sachsen , der ich anzugehören die Ehre habe, hat jedenfalls ihrer großen Mehrzahl nach das Auftreten der Arbeiter in der Eperlversamm­lung gebilligt. Die sociale Frage gehört überall auf die Tagesordnung, wo die deutsche Frage verhandelt wird. Die sozialistische Arbeiterbe wegung geht ihren eigenen Gang; sie ist durch und durch demokratisch,

unfere aus ib würdig wir vo

Klaf

Rettun nur in

die off

fabrun

Schlad

nach it

Brüs

bier n

mus u

außerd

,, daß alle auf die ökonomische Emanzipation gerichtete Anstrengungen bisher an dem Mangel der Solidarita unfere ( Vereinigung) zwischen den vielfachen Zweigen der Arbeit jeden Landes und dem Nichtvorhandensein eines brüder lichen Bandes der Einheit zwischen den arbeitenden sen der verschiedenen Länder gescheitert sind; daß Emanzipation der Arbeit weder ein lokales, noch ein n tionales, sondern ein soziales Problem( Aufgabe) ist,

Di

wel

iammte

dem Sinne

ches alle Länder umfaßt, in denen es moderne Gesellscha giebt, und dessen Lösung von der praktischen und theo tischen Mitwirkung der vorgeschrittensten Länder abhäng beschließt der fünfte deutsche Arbeitervereinstag seinen schluß an die Bestrebungen der Internationalen Arbeit Assoziation."

8 1

Die zweite Sigung am Montag dem 7. Septbr. wurde um eröffnet. Die Gegner des Programms fehlten. Zunächst wurde Antrag des Zwickauer Bolksvereins angenommen, welcher lautet: ..Die Volksvereine können mit gleichen Rechten Pflichten wie die Arbeitervereine in den Verband deutschen Arbeitervereine treten."

demokratisch und sozialistisch sind überhaupt für mich identische Ausdrücke, und da die Arbeiter das Gros des Heeres der De­mokratie bilden, ist es nicht an ihnen, sich der Demokratie anzu= schließen; sie sind die Demokratie, und die demokratische Volkspartei hat sich einfach mit der demokratischen Arbeiterpartei zu verei­nigen.

der A

und de

Grundi

tionel

und der

Topas , worauf

bergeite

Ausbild

Ar

nalen 2 dort' be

igloffen

gierung

Tathung

Det

und

bedaue

Der Borsigende verliest eine Einladung der Berner Friedens Freiheitsliga zum Besuche des Berner Congresses. Eich hoff der Internationalen Association, abzureisen genöthigt gewesen sei begrüßt die Versammlung in dessen Namen.

anzeigen zu müssen, daß Herr Eccarius, Vertreter des Generalrath

( Dr

Niethammer legirter der würtembergischen Volkspartei) fordert auf, Delegirte am 18. und 19. September in Stuttgart stattfindenden Congresse

bet

bauptet

ganz Eu

Cenat

auf der

Den 178

Sicherhe

fretiren,

gar ein

Broßen

deutschen Volkpspartei zu senden. Er erklärt sich mit den gefaßteachtet Beschlüssen einverstanden. Die Demokratie müsse sich zur Sozialdem

fratie erheben, wenn sie eine ehrliche Demokratie sein wolle. Im Auftrag der französisch redenden Arbeiter in Genf Ansprache:

perle

Herr Bütter von Genf, zur Klärung der Programmfrage" folgent

id

Als Vertreter der Internationalen Arbeiter- Vereinigung der fra

Gleid

zösischen Sprache der welschen Sektion zu Ihnen gesendet, werde Ihnen sagen, was wir wellen: Unser Endzweck ist die Herstellung menschlichen Gesellschaft auf der Grundlage der Freiheit, der

des Fleißes, des wirklich Geschaffenen.

zuschreibt, sie wolle, nachdem die Klassen, die da heißen: Adel,

gei

Der

den Sper

gestern e

trachteter

10 Uhr

und ihr

heit, der wirklichen Gerechtigkeit ohne Vorzug der Geburt der Natio nalität oder des Besizes, bei vollkommener Anerkennung des Talente - Es ist Unkenntniß der Tha sachen oder Verleumdung, wenn man der Arbeiterbewegung den Zw Bereinen haben 61 für, 32 gegen das Programm gestimmt), worauf liche Macht und Bourgeoisie, ihre Zeit der Herrschaft gehabt habe

Die namentlich vorgenommene Abstimmung ergab die Annahme des vom Vorort vorgeschlagenen Programms mit den Amendements von Eichelsdörfer und Genossen mit 69 gegen 46 Stimmen( von den

die unterlegene Fraktion unter Protest dus Lokal verließ und für Mon­tag früh eine eigene Berathung ansette. Den Protest haben 25 Ver­eine unterzeichnet.

Das angenommene Programm lautet wörtlich:

Der zu Nürnberg versammelte fünfte deutsche Arbeiter­vereinstag erklärt in nachstehenden Punkten seine Ueber­

an ihre Stelle die Herrschaft der Arbeiterklasse herbeiführen.

DI

wollen durchaus nicht die Herrschaft irgend einer Klasse, sondern i

ner des

Grund d

Bereine

Program

*) Dies ist, aftenmäßig festgestellt, der Wortlaut des ersten sus der angenommenen Resolutionen; jede davon abweichende Faffun wie sie von einigen Zeitungen und auch durch Wolff's Teleg. Burea

mitgetheilt worden, ist unrichtig.

D. Red.

ernach

miffioni

Proteft

Der Arbe

ahrheit

Protest b

tionalen