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Gleichberechtigung Aller. Als einfache und nothwendige Folge ergiebt fich, daß wir die sogenannten bürgerlichen Freibeiten, wie Rede- und Preßfreiheit, Vereins- und Versammlungsrecht, Gleichheit vor dem Ge­e. Selbstbestimmungsrecht und Gewissensfreiheit als angeborne Men­schenrechte anerkennen und zur Geltung bringen wollen. Was wir aber ebenfalls als natürliches Recht hinstellen ist das, was mit den la Borten: Keine Rechte ohne Pflichten, keine Pflichten ohne Me Rechte, auf der Fabne der Internationalen Arbeiter- Bereinigung steht, und was ins Volkswirthschaftliche überseßt annähernd heißt: Dem Produzenten gehört der Ertrag des Produzirten. Als nächstes Mittel zum Zwecke streben wir nach Aufklärung, besonders der arbeitenden Klasse über soziale Frage, ihre Verbrüderung zu ge­rbe meinsamemem Wirken. Ohne die Stüßen, welche Confum, Credit-, Krankenkassen und ähnliche Vereine zu Zeiten für einzelne Leute oder Kreise haben mögen, von uns zu weisen, können wir jedoch diese Ein- beitertag fuhr in seinen Berathungen fort. richtungen entschieden nur als Palliativ- Mittel betrachten, d. b. als Mittel, die wohl dem Individuum vorübergehend helfen, nie aber bei unſeren volkswirthschaftlichen Zuständen die Gesammtheit der Arbeiter aus ihrer gedrückten und abhängigen Lage zum berechtigten menschen­würdigen Dasein erheben können.- Es wäre unvernünftig, wollten wir von den uns in ihren Interessen feindlich gegenüberstehenden Klaffen Rettung verlangen. Wir sind deßhalb fest entschlossen, unser Heil

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nur in uns selbst zu suchen und in dem Anschluß an solche Elemente, die offen Zweck und Ziel mit uns theilen. Durch lange und harte Er­fabrungen gewißigt, wird der Arbeiter in Zukunft nicht mehr die Schlachten der Bourgeoisie, sondern seine eigenen schlagen. Was zu­nächst erreichbar und daher vorerst anzustreben wäre, darüber haben unfere früheren Congresse Ausschluß gegeben, und wird der jetzt in Brüssel   tagende Gongreß sich noch weiter erklären.-

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bier nur außer den bürgerlichen Freiheiten: Beseitigung des Militaris­mus und Einführung der Volkswehr mit demokraischer Organisation, außerdem Trennung der Kirche vom Staate, Reorganisation des ge­iammten Schulwesens in der Weise, daß es auch dem mittellosesten, dem Armen, möglich wird, seine natürlichen Anlagen im weitesten Sinne des Wortes zur vollen Ausbildung zu bringen. Ferner Pflicht der Arbeit für Alle, sei es Arbeit des Geistes oder der Werkstätte und des Feldes, Aufhebung aller indirekten Steuern, einschließlich Grundsteuern, und Einführung einer einzigen Steuer: der propor= tionellen Progressiv- Steuer. Die Ülebereinstimmung der Ideen und der Gesinnung unter den Arbeitern der verschiedenen Länder Gu topas, die Zustimmung der Arbeiter der amerikanischen Union   ist es, worauf unsere Friedenshoffnungen beruhen: Wir wollen den Frieden Ausbildung des Volkes durch die Bolkssouveränität.

weiter

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zur Entwickelung der Industrie und des Handels und zur

Arbeiter Deutschlands  ! Heute tritt der Congreß der Internatio dort' vertreten sein. Die französischen   Arbeiter haben deshalb be­nalen Arbeiter- Vereinigung zusammen. Alle Länder Europas   werden Schloffen, troß des entgegenstehenden Verbotes der kaiserlichen Regie­gierung, sich dort gleichfalls vertreten zu lassen, um sich an der Be Tathung ihrer Interessen zu betheiligen. Und dürfte es zu viel be= bauptet sein, daß diese Versammlung von Delegirten der Arbeiter von ganz Europas   durch die Weisheit ihrer Beschlüsse ein schiedsrichterlicher Eenat von Europa   zu werden verspricht? Ja, dieser Congreß wird ben 1789 und der geheiligten Interessen der Arbeit, welche Ordnung, auf der Grundlage der ewigen Prinzipien der französischen   Revolution Sicherheit der Persen und Freiheit verlangen, den Völkerfrieden de= fretiren, und Europa   wird die Beschlüsse dieses Congresses nicht un­beachtet lassen dürfen. Es liegt im Interesse aller Arbeiter, es ist so­gar eine Ehrenfache für sie und ihre heiligste Pflicht, sich an dem Broßen   Werke zu betheiligen, das zum Zweck hat:

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Die Errichtung der neuen, der wahren menschlichen Gesell­schaft auf der Grundlage der Freiheit, der Gleichheit und Gerechtigkeit.

den Herren Schweichel, Ladendorf  , Liebknecht und Stolle, welche den Der Arbeitertag ernannte hierauf eine Commission, bestehend aus

eingegangenen Protest prüfen und die dagegen für angezeigt Schritte der Versammlung in Vorschlag bringen sollte. Um

10 Uhr fanden die ausgetretenen Gegner sich in der Versammlung ein und ihr Vertreter verlas sofort den gefaßten Beschluß: Die Unterzeich ner des eingereichten Protestes halten fest an dem Programme, auf Grund dessen der deutsche Arbeiterverband sich gebildet, und können einem Bereine nicht angehören, der auf Grund des gestern angenommenen Brogramms besteht". In Anwesenheit der Herren erstattete Liebknecht hiernach Bericht über den Vorschlag, welchen die obengenannte Com­Brotest drei bewußte unwahrheiten und eine Fälschung enthalte, geht miffion dem Arbeitertag mache; er lautet: In Erwägung, daß der Der Arbeitertag zur Tagesordnung über". Liebknecht wies diese Un­Wahrheiten sofort nach, indem er darauf aufmerksam machte, daß im Brotest behauptet worden, die Abstimmung sei mit Hilfe der Interna­

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Association und der Volkspartei gemacht worden, während die

Protestirenden wußten, und ja selbst den Beschluß mit gefaßt hatten, daß die Vertreter dieser Corporationen fein Stimmrecht hatten; daß im Protest unter den Unterschriften ein Wiener   Verein( Bäckerge= sellen) aufgeführt worden, welcher nicht das Recht habe, zu protestiren, da er dem Verband nicht angehöre, zc. Der Vorsitzende Bebel bemerkte sodann auch zu der eben eingegangenen Austrittserklärung, daß fie unberechtigter Weise mit der Unterschrift des Lindauer Vereins versehen sei, der seit einem Jahre schon aus dem Verband ausgeschieden, und aurßerdem eine Reihe Unterschriften von Vereinen trüge, die erst in al­lerneuester Zeit dem Verbande beigetreten und noch keinerlei Beitrag für denselben geleistet haben. Diese verschiedenen leidenschaftslos kon­ftatirten Thatsachen riefen bei den Versammelten des Arbeitertags eine lebhafte Entrüstung hervor, indeß die gegnerischen Herren ebenso un­verkennbar verlegen unverzüglich den Eaal wieder verließen. Der Ar­

Sonnemann referirte hierauf im Anschluß an die früheren Ver­handlungen über die Errichtung von Altersversorgungsfaffen; er hob die Schwierigkeiten hervor, welche sich einem selbstständig zu begrün­denden Institute entgegengestellt hatten und gab schließlich der Ver­sammlung anheim, ob man nicht den Versuch machen wolle, nach Art der englischen Sparkassen durch Vermittelung der Post eine unter Staats­aufsicht stehende Anstalt zu errichten. Gegen diesen Vorschlag sprachen sich Liebknecht, Vahlteich. Greulich, Tropiß, Künzel u. A. aus, die alle mehr oder weniger sich dem Vorschlage zuneigten, allgemeine Gewert vereine der einzelnen Gewerbe nach Art der Trade's Unions und des deutschen Buchdruckervereins zu errichten und denselben die Alterver­sorgungs-, Kranken-, Wanderunterstügungs- Angelegenheiten zu über­tragen. Herr Sonnemann zog hierauf seine Anträge zu Gunsten eines aus verschiedenen Anträgen combinirten Vorschlags zurück, worauf die Versammlung ihm für das reichhaltig beigebrachte Material ihren Dank durch Aufstehen zu erkennen gab. Der hierauf angenommene combi­nirte Antrag lautet:

In Erwägung, daß das Anheimgeben der Verwaltung einer allgemeinen Altersversorgungskasse für Arbeiter an den bestehenden Staat den Arbeiter unbewußt zu einem tonservativen Interesse an den bestehenden Staatsformen bringt, denen er feineswegs Vertrauen schenken fann;

in Erwägung, daß Kranken- und Wanderunterstüßungs­sowie Altersversorgungs- Kaffen erfährungsgemäß am besten durch Gewerksgenossenschaften ins Leben gerufen und er halten werden können, beschließt der fünfte Vereinstag. den Mitgliedern des Verbandes und speziell dem Vorort aufzugeben, für Vereinigung der Arbeiter in centralisirten Gewerksgenossenschaften thatkräftig zu wirken. Germann aus Leipzig   referirt über die Wanderunterstüßungs­Angelegenheit und die Versammlung genehmigt seine folgenden Anträge:

Der Vereinstag wolle den Verbandsangehörigen empfeh len, durch Deputirte des Ortes ein Collegium zu bilden, welches: 1) eine gute Organisation der Kassen, volle Selbstverwaltung, Bereinigung derselben nach Gewerken in Verbände und Besprechung der Kassen Interessen in einem geeigneten Organ,

2) Freizügigkeit innerhalb der Gewerkskassen und bankmäßige Bewirthschaftung des Krankenkassen- Kapitals,

anstrebt, außerdem aber auch:

3) die Gründung solcher Kaffen anstrebt, an welchen Mangel i, d. h. für Handarbeiter, Dienstboten und Arbeiterinnen Bürger aus Göppingen   beantragt:

Der Vereinstag empfiehlt den Vereinen die Einrichtung von Herbergen und Arbeitsnachweisungen.

Es wird hierauf eine Pause von 2 Stunden gemacht.

Nach Wiedereröffnung der Sigung um 3 Uhr beginnt die De­batte über Beseitigung der indirekten Steuern. Referent Schibe ich el an Stelle des ausgeschiedenen R. Krebs aus Berlin  ) begründet die Re solutionen, welche von Mendel amendirt, in folgender Fassung an­genommen werden.

In Erwägung, daß sich die indirekten Steuern jeder Kontrole entziehen, indem sie in einer Weise erhoben werden, welche es dem einzelnen Steuerzahlenden fast unmöglich macht, die Höhe seines eigenen Beitrags zu bemessen;

in Erwägung, daß die indirekten Steuern namentlich die allerunentbehrlichsten Lebensmittel belasten;