in Erwägung, daß solche Steuern in den bestehenden Staatsorganisationen ein wesentliches Mittel sind, die Staats­lasten hauptsächlich von den bevorzugten( herrschenden) Klassen auf die Arbeiterklasse abzuwälzen, beschließt der 5. Vereinstag deutscher Arbeitervereine  :

Der Verband solle mit unermüdlicher Thatkraft hinwirken auf die Beseitigung jeder indirekten Steuer und auf Ein­führung einer gerechten direkten Steuer, und ferner solle es daher der Verband seinen Mitgliedern zur Pflicht machen, bei allen Wahlen zur Gemeindevertretung, den Landtagen 2c. nur solchen Candidaten ihre Stimme zu geben, welche für die völlige Beseitigung der indirekten Steuern einstehen.

In der Wehrfrage begründet Referent Liebknecht( an Stelle Bebels) folgende Resolution, welche einstimmig angenommen wird. Der Arbeitertag erklärt:

Das System der stehenden Heere, wie es sich in fast allen

Ländern Europas   entwickelt hat, ist eine der Hauptursachen der gegenwärtigen Geschäftsstockungen. Indem es den Völkern insgesammt ungeheuere Lasten auferlegt, die Steuern mit den Staatsschulden von Tag zu Tag erhöht, einen großen Theil der Bevölkerung in den besten und kräftigsten Lebensjahren ihrem Berufe und der Produktion entzieht, ist es zugleich eine wesentliche Ursache der herrschenden sozialen Noth und Massen­

verarmung.

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Indem es ferner den Fürsten   die Macht giebt, gegen den Willen und das Interesse der Völker Krieg zu führen, über­haupt den Willen der Völker zu mißachten, ist das ſtehende Heer die Quelle beständiger Kriegsgefahr und das Mittel dy­nastischer Eroberungskriege nach Außen und der Unterdrückung von Recht und Freiheit nach Innen. In Erwägung deſſen

betrachtet es der deutsche Arbeitervereinstag als eine Pflicht der Arbeiter aller Länder, nachdrücklich und unausgesetzt mit allen Mitteln auf Beseitigung der stehenden Heere und auf Einfüh­rung der allgemeinen Volksbewaffnung hinzuwirken.

Zugleich mit dieser Resolution wurden folgende beide Amendements angenommen.

Zur Drientalischen Frage.

Ein Briefwechsel.

( Fortsetzung).

S. B. an Herrn G. Vogt.

Geehrter Herr!

London  , 12. August 1868.

N

fabli

6.

Str

Bereits am 23. Juli hatte ich an Herrn Fiala, den Ver leger der Vereinigten Staaten   von Europa  " geschrieben, ihn be ersuchend, der Redaktion dieser Zeitung meinen Brief zu händigen, und allerdings mit der in meinem Namen zu ma chenden Bemerkung, daß er ohne irgend welche Veränderung 34 abzudrucken und ohne irgend welche Weglassungen". darf wohl annehmen, daß Herr Fiala Ihnen sofort bei Em tra Ihr Entschluß, den Abdruck nicht zu erlauben, sogleich gefaßt pfang den Inhalt meines Briefes mitgetheilt hat, und daß ge worden ist. Daß Sie eine Woche verstreichen ließen, ehe Sit ihn mir am 1. August fundthaten, ist für mich durchaus nicht gleichgültig. Den Vortheil muß ich jedenfalls hier feststellen, den Sie dadurch zu erzielen hofften, daß Ihre Weigerung nicht früher zugehen sollte, als bis etwa der Artikel 3ur br Orientalischen Frage" in No. 31 der Vereinigten Staaten  von Europa  " vom 2. Aug. erschienen war und bei mir ein getroffen sein konnte. Ich kann mich Ihnen für, was Sie

mir

ruj

verpflichtet halten. Sie haben meine Uebersetzung eines die Berücksichtigung" meines Artifels nennen, nicht zu Dant fischen Tschernyschewskischen Originals aus dem Zusammen hange gerissen und lassen Sie unter Ihrer Fahne als h eigene Auffindung erscheinen. Ist das ganz loyal? Und eine

solche Handlung nennen Sie eine Berücksichtigung"!

be

Wie ich, so wird auch das Publikum bis jetzt angenom men haben, daß für Alles, was in Ihrer Zeitung erscheint eine Richtschnur besteht, über die sich ein Redaktionsfomit verständigt hat, und daß ein solches Uebereinkommen gang 1) Amendement Kröber's: Der Arbeitertag empfiehlt allen sonders für die Behandlung der sogenannten orientalischen feinen Mitgliedern, bei Wahlen von Landtags- und Reiche ist. Nun sind Sie gütig genug, mir u tagsabgeordneten u. s. w. nur solchen Männern ihre erzählen, daß es nicht so ist, sondern daß Sie, je nach Belie Stimme zu geben, welche sich verpflichten, zum Zwecke ben Ihre Privatansicht, und grade über diese Frage" per der Erhaltung stehender Heere den Regierungen nimmer­mehr einen Groschen zu bewilligen.

2) Amendement Ladendorf's: Der Arbeitertag empfiehlt: a) Den Vorstand zu beauftragen, alle Mittel zu berathen und in Anwendung zu bringen, die dazu dienen fön­neu, die in stehenden Heeren gemißbrauchten Arbeiter, namentlich die ländlichen, über ihre eigentlichen und höchsten Interessen aufzuflären.

b) Die Volkswehrfrage mit der Erziehungsfrage zu verbin­den und beide Fragen vereinigt auf die Tagesordnung des nächsten Vereinstags zu setzen.

Nachdem die Prüfungskommission der Geschäftsführung während des abgelaufenen Jahres Bericht erstattet und dem Vorort die wärmste Anerkennung ausgesprochen hatte, ward Bebel mit 57 Stimmen ge­gen 2 auch für das nächste Vereinsjahr zum Borsigenden erwählt und Durch Acclamation folgende Vertrauensmänner ernannt: Bürger( Göp­ pingen  ), Gich hoff( Berlin  ), Eichelsdorfer( Mannheim  ), Moteller ( Crimißschau), Sonnemann( Frankfurt  ), Günther( Speier) Tro­biz( Dresden  ). Stuttmann( Rüsselsheim  ), Dr. Kirchner( Hildes­ heim  ), Löwenstein  ( Fürth  ), Oberwinder( Wien  ), Heinmann ( Koburg), Vahlteich( Dresden  ), Nos( Stuttgart  ), Krause( Mülsen St. Niklas) Bremer( Magdeburg  ). Ein Hoch auf Bebel   in An­erkennung seines energischen und unparteiischen Präsidiums schloß um 6 Uhr die Sigung.

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Verantwortlicher Redacteur  : W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.

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fünden, troßdem daß, wie Sie ganz richtig vermuthen ,,, nicht ,, Alle, die sonst mit uns sympathisiren, diese Ansichten theilen" Kommt nun Jemand, wie ich z. B., der ich als Aktionär mid nicht für unberechtigt halten konnte, auch meine Ansicht lauten zu lassen, und ersucht um Abdruck einiger einschlagen den Bemerkungen, so üben Sie Censur, unterdrücken die Wit theilung, plündern sie aber etwas aus, und suchen sich durch ein Briefchen, für welches ich Grund habe, Ihnen dankbar sein, aus der Bedrängniß zu helfen. Es ist jedenfalls gut, wissen, wie es mit der Leitung der Bereinigten Staaten vo Europa  " beschaffen ist.

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Troßdem Sie sich als Verfasser jener Artikel nennen, mir, wie Sie richtig fühlen, großes Aergerniß" verursachen, habe ich doch darum feinen Grund, meine Kritik über dieselben

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zu ändern. Nur ein anderer Schlagschatten fällt durch 3r Geständniß auf den von mir kritisirten Gegenstand. Russisch Intriguen" find nicht nothwendigerweise direkt bezahlt oder überhaupt bezahlt; ihre Entstehung kann auch auf Rechnung von Unkenntniß und von Schwärmerei für liebliche Zukunft

gebilde zu seßen sein.

Leipzig  .

( Schluß folgt.)

Druck und Verlag: G. W. Vollrath. Expedition: Windmühlenstraße 14.

Hierzu eine Beilage.

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