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Demokratisches Wochenblatt.

No. 38.

Organ der deutschen   Volkspartei.

Leipzig  , den 19. September.

1868.

Das Blatt erscheint jeden Sonnabend. Abonnementspreis vierteljährlich bei allen deutschen   Postanstalten sowie bier am Plage ein­schließlich Bringerlohn 122 Ngr.; einzelne Nummern 1 Ngr. Abonnements für Leipzig   nehmen entgegen die Herren M. Dolge am Markt, 6. Reichert Sainstraße 27, G. Hofmann Brübl 40, G. Dehler Neumarkt 6, G. Richter Peterssteinweg 7, Leipziger Consumverein Universitäts= Straße und die Expedition d. Blattes C. W. Vollrath Windmühlenstr. 11. Für Dresden   Filialexpedition F. W. Grellmann Wallstraße 10. Agent in London   für England, Indien  , China  , Japan  , Australien  , Südamerika   2c. die deutsche   Buchhandlung von Franz Thimm, 24 Brook Street, Grosvenor Square, London  .

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Mit Nr. 39 schließt das dritte Quartal unseres Wochenblattes, und wir bitten die geehrten Abonnenten, Bestellungen auf das neue Quartal rechtzeitig zu bewirken, damit die Zusendung des Blattes keine Unter­Zur brechung erleide.

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Inbalt: Politische Uebersicht. Der fünfte Vereinstag deut­ scher Arbeitervereine   in Nürnberg  . Der Internationale Arbeiter­Rongreß.­-Vermischtes. Beilage: Zur Drientalischen Frage.

Sachsen

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Politische Uebersicht.

Immer drohender ballt sich das Gewölfe zusammen, und der Kriegsherr des Norddeutschen Sonderbundes zieht herum, Heerschau zu halten über seine Getreuen. Er war auch in und hat dem König und den Soldaten recht viel Schmeichelhaftes gesagt. Im Sommer 1866 Spißkugeln und Contributionen heute füße Worte. Erstere sind nicht ver Beffen, und legtere wiegen gar leicht in der anderen Wagschale. Glaubt die Gewalt jeßt, da ihr eine größere Gewalt entgegen hitt, durch ein paar Zärtlichkeiten uns die Thatsache aus dem Gedächtniß zu wischen, daß sie Gewalt ist? Und glaubt die Gewalt, daß sie auch dann noch vor Recht gehen wird, wenn fie aufgehört hat, die größte Gewalt zu sein?

Bon Sachsen zog der Kriegsherr über Mecklenburg   nach

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bewiesen hat, daß sie sich nicht scheut, einen ihr aufgezwunge­nen Kampf aufzunehmen und durchzufechten." Zu dieser Aus­laffung läßt sich Manches bemerken. Die ,, lebhafte" Friedens­liebe eines Mannes, der vor drittehalb Jahren gegen den ein­müthigen Willen seines Volfe einen Krieg begann, den nur die schamloseste Geschichtsfälschung als einen Vertheidigungkrieg bezeichnen kann, ist jedenfalls etwas fraglicher Natur. Freilich, wir bezweifeln nicht, daß in diesem Augenblick die Friedens­liebe sehr lebhaft" ist; die 1866 er Schöpfung" hat noch nicht die nöthige Stärke erlangt, um einem heftigen Sturm

trogen zu können, und wann hätte je ein Eroberer gelebt, der nicht von den friedlichsten Gefühlen beseelt gewesen wäre, wenn die Behauptung des Eroberten alle seine Kräfte in Anspruch nahm?

Daß der König ,, nirgends eine Veranlassung zur Störung des Friedens sieht", zeugt jedenfalls von einer sehr fanguinischen Gemütheart, die leider von seinem Kriegsminister nicht getheilt wird. Oder sind die Terrainrecognoscirungen Moltke's und die neuerdings angeordneten Pferdeankäufe auf preußische Rechnung etwa bloß harmlose geographische Studien und ökonomische Experimente, die in dem Bewußtsein der Fortdauer des Frie denszustande ihren Ursprung haben? Und die notorischen Ber­

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Reden. Dem Rektor der Universität, welcher die Segnungen suche, die Czechen und Ungarn   für Preußen zu gewinnen Schleswig- Holstein   und hielt in Kiel   verschiedene wundersame des Friedens betonte, sagte der Monarch unter Anderem: Was Ihren Wunsch für Erhaltung des Friedens betrifft, so fann diesen wohl Niemand lebhafter theilen, als ich, denn es 1st für einen Souverän etwas schr Schweres und vor Gott Berantwortliches, wenn er sich gezwungen ficht, das folgen­ichwere Wort Krieg" auszusprechen, und doch giebt es Ver hältnisse, wo er sich einer solchen Verantwortlichkeit nicht ent= ziehen kann, nicht entziehen darf. Sie selbst sind in diesem

die Waffensendungen nach Rumänien   das Buhlen um die italienische Allianz- die Wuthausbrüche, weil Desterreich die

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Ruthe nicht füssen will, mit der es 1866 geschlagen wurde, und alle Anerbietungen Preußens ausweichend beantwortet -sind das etwa Beweise dafür, daß die preußische Regie­rung ,, nirgends eine Veranlassung zur Störung des Friedens fieht?" Und die kolossalen Rüstungen in Frankreich  , die Hetze­reien der französischen   Presse, die Unterhandlungen Bonaparte's

Lande Zeuge gewesen, daß die Nothwendigkeit zu einem Kriege mit den Regierungen Belgiens   und Hollande, die militärischen

an einen Fürsten  , wie an eine Nation herantreten fann, ja, daß wir uns heute vertrauend und mit gutem Willen(?!) einan gegenüberstehen, ist erst durch Krieg ermöglicht worden. Uebrigens sehe ich in ganz Europa   keine Veranlassung zu einer Störung des Friedens und sage das zu Ihrer Beruhigung. Was Sie aber noch mehr beruhigen wird, das ist der Blick auf die mit Ihnen hier versammelten Repräsentanten meiner Armee und meiner Marine, dieser Kraft des Vaterlandes, welche

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Reisen französischer Stabs offiziere   in Deutschland   das find wohl friedliche Anzeichen? Wahrlich, der Kriegsherr des Nord­deutschen Sonderbundes hat ein großes Talent, bloß zu sehen was ihm lieb ist, und den häßlichsten Dingen eine hübsche Seite abzugewinnen. Wie mag sein vornehmster Diener ihn um diese Fähigkeit beneiden? Fortwährend flieht der Schlaf das Lager des Heiligen von Barzin, und die im Schönfärben geübtesten Soldschreiber können es nicht mehr vertuschen, daß