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das körperliche und geistige Befinden des gefallenen Staatsmanns" für deffen Zukunft die traurigsten Aussichten eröffnet. Und wie der Meister so das Werk. Einer der Hauptwortführer der nationalliberalen Partei, Dr. Elsner in Breslau , konsta tirt in der Breslauer Morgenzeitung" mit folgenden Worten das Fiasko der Annexionspolitif:„ Die politischen Annexionen sind nicht zu moralischen geworden, sondern in Folge von allerhand Maßregeln und Maßregelungen sind die Bevölkerun gen, auf deren Gewinnung und Versöhnung es doch eigentlich abgesehen war oder hätte sein sollen, gerade in eine ent gegengesetzte Stimmung umgeschlagen. Es giebt in SchleswigHolstein, Hannover , Nassau , Kurhessen und Frankfurt allerdings noch zahlreiche Anhänger und Verfechter der preußischen Annegionspolitik, wie es deren ja auch in den altpreußischen Provinzen tzdem noch unzählige giebt, welche nicht aus Unmuth über die inneren preußischen Zustände die Sache der Einigung Deutschlands aufgeben wollen; aber wie in dem altpreußischen Volke, hat sich auch in den Volksmassen der neuen Provinzen ein Umschwung vollzogen, welcher nicht zu Gunsten Preußens gedeutet werden kann. Während Preußen unter den europäischen Mächten augenblicklich eine fast isolirte Stellung einnimmt und zu Frankreich , dessen Intriguen mit Desterreich, Italien und Rußland ein öffentliches Geheimniß find, in Beziehungen steht, welche den Ausbruch eines Krieges nur zu einer Frage der Zeit machen, herrscht im Innern eine Stimmung, welche alles, nur keine befriedigte und gehobene ist." Wir haben dem kläglichen Gemälde nichts beizufügen.
Ueber den Umfang der sogenannten" Ersparniß, welche mit der um drei Monate verschobenen Einstellung der Rekruten erzielt werden müsse, stellt ein Berliner Correfpondent der Hannoverschen Volkszeitung" eine Berechnung an. Der Hauptsache nach beschränkt sich die Maßregel darauf, daß
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Taubheit habe sich gelegt, und der einköpfige Adler dem zwei föpfigen stolz die Stirn gewiesen, da kam die charakteri stische Mittheilung nachgehinkt, Preußen habe nur deßhalb die Freilassung des Mannes verlangt, weil er militärpflichtig geworden! So ächt militärstaatlich, das.
etwa 60,000 Mann Refruten für die Infanterie um ein Vierteljahr später als gewöhnlich einberufen werden. Ein Infanterist kostet aber dem Staate jährlich etwa 80 Thaler, macht für 60,000 Mann auf drei Monate 1,200,000 Thaler." Diese Ersparniß, bemerkt der Correspondent, welcher unsere Börse
Erwähnen wir noch, daß Preßprozesse, Stieber'sche Hoch verrathsprozesse und Säbelercesse in gewohnter Weise floriren, und daß die Nachrichten aus Ostpreußen immer trostloser lauten, so haben wir Alles erwähnt, was aus dem„ Staate des deut schen Berufs" zu melden ist.
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An den südwestdeutschen Höfen wirken preußische Agenten jetzt sehr eifrig im Sinne der Militärverträge. Man felt begreift in Berlin , daß ohne die Mitwirkung der Südwes deutschen das preußische Bertheidigungssystem nicht vollständig aber die Südwestdeutschen begreifen auch, daß ihr Vertheidi gungssystem ohne Desterreich nicht vollständig ist, und da der Großstaat Preußen sich selber außer Stand erklärt hat, den Oberrhein gegen einen französischen Angriff zu vertheidigen, jo heißt Erfüllung der Militärverträge: Preißgebung Südwe Deutschlands an Frankreich . In Bayern , Würtemberg, Baden , und Hessen wird man sich das wohl überlegen. Unsere Ge sinnungsgenossen im Süden fordern wir aber dringend auf, nachdrücklichst gegen den( fleißig genährten) Wahn anzukam pfen, als sei ein Krieg zwischen dem französischen und dem preußischen Cäsarismus ein Nationalkrieg.
Daß unter den südwestdeutschen Soldaten keine son derliche Begeisterung für die Militärverträge herrscht, fant man aus nachstehender Notiz entnehmen, die sich in den„ heff schen Volksblättern" findet:„ Darmstadt , 9. Sept. Bot durchaus glaubwürdiger Seite wird uns eine neue Art de Bestrafung bei dem Militär mitgetheilt, welche einer der in diesem Sommer von Berlin zurückgekehrten Hauptleute mehrfach bei seiner in Offenbach garnisonirenden Kompagnie
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2. Infanterie- Regiments zur Anwendung gebracht haben soll.
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Dieselbe besteht darin, daß dem Soldaten, der sich eine Un regelmäßigkeit zu Schulden hat kommen lassen, außer dem päck von 60 Pfund, das er so nie zu tragen hat, noch
angeblich bereits eine Belebung des Credits" verdankt, reicht bis 25 Pfund unnöthiges Blei in den Tornister gepackt und
welche andererseits die theuren Haferpreise für die norddeutsche Bundeskavallerie und die Bundespostpferde nothwendig machen." Es bestätigt dies unsere anfängliche Auffassung. Nicht der
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mit auf den Marsch gegeben wird. Bei Anhörung derartiger
Grausamkeiten fühlt man sich wirklich versucht, zu fragen, man sich in der Mitte des 19. oder des 18. Jahrhunderts findet." Man wird sich erinnern, daß auch nach Würtem Wunsch, das Bolf zu entlasten, sondern Furcht vor Frankreich berg ähnliche Barbareien aus preußischen Kasernen importit
hat den Schritt diftirt. Die Wirkung auf Frankreich ist aber vollständig verfehlt worden, denn die gesammte offiziöse und
manöver hinzustellen.
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Der österreichische Kaiser wird dieser Tage nach Ga sogar die offizielle französische Presse hat sich beeilt, die angeb ligien reisen. Man ist allgemein der Meinung, er werde d liche Entwaffnung" oder„ Abrüstung" als ein reines Schein Provinz bedeutende Gonzessionen machen; und in Berlin fürchtet man, dies geschehe zu keinem andern Zwed, als um für Fall eines Kriegs über die Polen gegen Preußen und Rußland verfügen zu können. Daß im nächsten europäischen Conflit die polnische Frage eine wichtige Rolle spielen wird, baben wir zu wiederholten Malen auseinandergesezt; und daß die aus allen Maßregeln hervor, die sie in den letzten zwei Jahren österreichische Regierung diese Frage auszunußen gedenkt, gebt
Jetzt wird halbamtlich mitgetheilt, der Landtag werde erst Anfang November zusammentreten. So lange kann es also Herr v. d. Heydt aushalten.
Beim letzten polnischen Aufstand( 1863 und 1864) geriethen auch verschiedene preußische Unterthanen in die Ge fangenschaft der Russen und wurden nach Sibirien geschafft. Mehrere Male machte die übelgesinnte" Bresse darauf aufmerk fam, daß die ,, Großmacht" Preußen hier eine treffliche Gelegenheit habe, ibren„ Einfluß auf das Ausland" zu zeigen; sie solle die Freilassung ihrer Unterthanen fordern, wie dies Seitens anderer Regierungen mit Erfolg geschehen sei. Allein die ,, Großmacht" war taub, nichts fonnte sie zu einem Schritt bewegen, der in Petersburg übel vermerkt worden wäre. Vor einigen Tagen erfuhren wir nun plöglich, ein preußischer Unterthan dieser Kategorie sei auf preußische Requisition frei geworden; und schon glaubten einige Enthusiasten, die erwähnte
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die Fabrikationsmethode kennen gelernt haben.
Ueber den bulgarischen Aufstand" werden beun legenheit der Kandiotischen Komödie die Fabrikanten und Die italienische Regierung soll in Paris die Ab berufung der französischen Truppen aus dem Rirchenstaat g seine Rathgeber wissen so gut wie wir, daß die Franzosen Wir bezweifeln das; Viktor Emanuel und Rom besest halten werden, so lange die Macht Bonaparte
fordert haben.
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