Gründen( Absatz 2) sich gegen dasselbe erklärt. Die Hamburger könn ten sich selbst dann nicht für das Programm aussprechen, wenn durch dasselbe dem politischen Kampfe die nöthige Energie verliehen wer= den könnte.

Hartung( Wien  ): führt an den österreichischen Verhältnissen, wo der deutsche Arbeiter mit dem anderer Nationalität in einer Werk­stätte zusammenarbeite und dabei einsehen lerne, daß jedem Mund die gleiche Klage, die gleiche Sehnsucht nach Hilfe entströme, aus, wie die sozial- demokratische Arbeiterbewegung gar keine andere sein könne, als eine internationale. Weil man die nationale Zusammengehörigkeit seither zu sehr vernachlässigte, war es so leicht möglich, den Nationa­litätenhader aufzustacheln und die Arbeiter zu verleiten, furzsichtiger Weise gegen sich selber zu wütben. Redner wendet sich dann in schar= fen Worten gegen die national- liberale Fraktion, deren Entgegenstem­men gegen den mächtigen Strom der Entwicklung ihren eignen Unter­gang nur beschleunigen und leider mißleitete Arbeiter mitreißen werde; wenn sie auch diesmal noch den Beschluß zu ihren Gunsten durchsetzen könnte, das nächste Mal werde ibre Macht sicherlich doch zu Ende sein, das sei nur eine Frage der Zeit.

Rögner( Nürnberg  ) fpricht gegen die Annahme des Programms. Greulich( Zürich  ).( Seine Rede wurde bereits mitgetheilt). Krebs( Berlin  ) ist gegen das Programm und für den Antrag Venedey's, weil die wirthschaftliche Frage und Besserung für den Ar­beiter die Hauptsache sei.

Pfeiffer( Stuttgart  ): spricht nur, weil er es mit der Sache ehrlich und gut meine. Er versteht die Bewegung nicht mehr(!); sie werde immer verworrener, man strebe nach den verschiedensten Seiten hin, während doch allen Parteien derselbe Gedanke zu Grunde liege und liegen müsse(!). Durch das neue Programm käme nur noch größere Unklarheit in die Sache, es sei nicht deutsch   und lasse gar nicht ab fehen, wie es ausgeführt werden solle. Es gehe mit dem ,, demokrati­schen Staat" um die Republik   berum; warum sage man nicht lieber gleich ehrlich, daß man die Republik   wolle? Man vermöge nicht ein­mal die Freiheit der Koalition zu erringen, das nöthigste für den Arbeiter, wie wolle man nun gar den demokratischen Staat bekommen? Les sei ein Programm von Phrasen, man komm nicht vom Fleck damit, es passe nicht für die Arbeitervereine. Erst müsse man Bildung und Grfenntniß verbreiten, das führe wohl langsam, aber doch zum Ziel. Redner erklärt sich schließlich für Benedey's Antrag.

Liebknecht( Leipzig  ), dessen Rede bereits mitgetheilt wurde, war der legte Sprecher.

In der nächsten Nummer bringen wir den Protest" und die Aus­trittserklärung der Sonderbündler, nebst etwelchen Anmerkungen, und vervollständigen unsern Bericht über die Sigung des zweiten Tags*).

Der Internationale Arbeiter- Kongreß.

Brüssel  , den 9. September. Kaiserliche Verfolgungen in Frankreich   und ministerielle Opposition in Belgien   haben nicht verhindern können, daß Gich der Internationale Arbeiter Rongreß hier ver­sammelt hat. durch 12 Delegirte der dortigen Haupt- Gewerbevereine vertreten. Man hat beschlossen, daß die administrativen Geschäfte in den

302

3) daß die genossenschaftliche Produktion als allgemeine gesellschaftliche Produktionsweise das einzige Mittel ist, die Arbeiterklasse von dem gegenwärtig auf ihr lastenden Druck befreien.

Die Pariser   erklärten ihrerseite, obgleich in Frankreich   die Assoziation gesetzlich aufgelöst und daher kein gemeinschaftliche Vorgehen der Mitglieder möglich sei, so würden sie denno an der Gesellschaft festhalten und Alles aufbieten, einzeln i thun, was sie durch das Gesetz und die Polizei verhinde werden, als Assoziation zu thun. Diese Erklärung wurde m allgemeinem Beifall aufgenommen.

Montag Morgen wurde das Kongreß Bureau gewähl und die Geschäftsordnung festgestellt. Jung aus London  wurde einstimmig als Präsident, 3. Ph. Becker aus Ge und Dupont   aus London   als Vice- Präsidenten gewählt Die Schriftführer gehören den verschiedenen im Kongreß v

tretenen Sprachengruppen an. In der Abend- Sigung wurd

der Jahresbericht des Generalraths in vier Sprachen verlee Das Theater war gedrängt voll und die Stellen, die da Betragen der französischen   und der belgischen Regierung gege über der Assoziation brandmarken, wurden mit großem Beifal begrüßt. Nach Verlesung des Berichts wurden Glückwü schungsbriefe und Telegramme verlesen: von dem Redakteu der National- Zeitung" zu Amsterdam  , von Arbeitergesellschaft zu Marseille  , Triest  , Pesth  , Genf  , Genua   und von Delegir des Nürnberger Arbeitertags, welche lettere den Anschluß Arbeiterbildungsvereine an die Internationale Arbeiter­ziation meldeten. Catalan aus Genf   eröffnete alsdann Diskussion der Frage: Wie haben sich die Arbeiter im Fa eines Kriegs zu verhalten?" Er war der Meinung, daß Arbeiter keine Macht haben, irgendwie thätig einzugreifen, daß es der Erziehung und Bildung überlassen werden mu dem Krieg und den stehenden Heeren früher oder später Ende zu machen.

Affe

un

Krie

Henri von Paris   war der Meinung, daß dies keine Fra  sei, die ein spezielles Interesse habe für die Arbeiterklasse, daß fie vom Standpunkte aller Klassen und aller Länder trachtet werden müsse. Der russische und der merikanische sei der Laune eines Mannes entsprungen, der über 40 Millione Seelen verfüge. In Wirklichkeit wünsche Niemand den Kri aber wie sei er zu vermeiden? Er glaube, daß bei der sten Wahl Männer ernannt werden müßten, welche zu Veränderung der bestehenden Institutionen selbst beitrugen.

nád

eine

feiner Eigenschaft als Franzose fönne er nicht seine Gedank Es sind über 70 Delegirte zugegen. Paris   ist ausdrücken, aber wenn er nicht die Umwandlung der Regi

rung verlangen dürfe, so werde er wenigstens eine Umwan lung der Institutionen seines Vaterlandes verlangen.

Rud

Morgen- Sigungen in dem Schwanen- Hotel abgemacht und die gesagt, vom politischen Standpunkte aus sollten die Franzo

Diskussion der verschiedenen Fragen in den Abend- Versamm lungen im Circus Theater geführt werden. Sonntag Abend statteten die Delegirten ihre lokalen Berichte in der öffentlichen Sigung ab. Aus diesen gcht hervor:

durch die Wahlen durch volksthümliche Manifestationen, die sozialistische Propaganda zu einer Veränderung des gierungspersonals gelangen, welches über das Leben und Glück von 40 Millionen Menschen verfügt.

durd

1) daß die Bourgeoisie überall dieselbe despotische Ge­De Paepe von Brüssel   sagte, der Krieg sei allerding walt ausübt, und daß in Folge dessen die Arbeiter überall zu ein Uebel für uns Alle, aber unsere ewigen Proteftation jenen lokalen Kämpfen, die sich in den Strifes äußern, her hülfen nichts, es handle sich darum, praktisch einzufchreit ausgefordert werden; 2) daß die Arbeiter im Ganzen die Strikes Es gäbe zwei Methoden dieses zu thun. Die eine, den Krieg nur als unumgängliche zeitweilige Oppositionsmittel betrachten, dienst zu verweigern oder die Arbeit für den Kriegsbedarf die, ob sie gelingen oder nicht, nichts an dem Wesen der heu- zustellen, die andere nicht durch direkte Intervention, fondern tigen Zustände ändern, jedoch dazu dienen, das Proletariat, durch, daß man die soziale Frage löse, welche den Krieg wie es in den Gewerbevereinen geschicht, zu organisiren; selbst unterdrücken werde. Dieses seien die Mittel dem

*) Von den Gesammtverhandlungen des Nürnberger   Arbeitertags werden wir einen Separatabdruck à 1 Ngr. veröffentlichen, und bitten wir Bestellungen bei der Redaktion d. Bl. aufzugeben. D. Red. d. Dem. Wochenblatts.

Kri

ein Ende zu machen. Die erste Methode müsse beständig wich holt werden, die zweite vernichte das Uebel an der Wur Man habe gesagt, daß einzelne Personen die Ursache des Kri seien, dies sei ein Irrthum. Könige und Kaiser seien

audge

Belt

Alfozi

Body

hind

xid

gibe

No