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An alle sächsischen Lehrer.

Eine am 31. Oktober d. J. zu Döbeln   abgehaltene Des einlegirtenversammlung hat beschlossen, mit einer

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Petition um Abänderung, resp. Aufhebung des neuen Pensionsgesetzes und Erlaß eines solchen, welches den berechtigten Ansprüchen unseres Standes in geeigneter Weise entgegenkommt,

demnächst an die Staatsregierung und nach Zusammentritt et des Landtage auch an diesen vorzugehen.

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In der Ueberzeugung aber, daß unter obwaltenden Um­fänden das Verlangen der sächsischen Lehrerschaft nur dann Aussicht auf Erfolg haben dürfte, wenn es möglichst einhellig e und allgemein ausgesprochen wird, und wenn es seinen ver­Stärkenden Nachhall in den Kundgebungen politischer und an­derer Vereine und Zeitungen findet,

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und von der Meinung ausgehend, daß nur aus einer genauen Renntniß des neuen Pensionsgefeßes und der ein­ihlagenden Verhältnisse die Geneigtheit und der Wille, sich an jener Bewegung zu betheiligen, hervorgehen wird, hat die Versammlung beschlossen, den vaterländischen Collegen zu em­

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ibfehlen, zunächst

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in den verschiedenen Theilen des Landes vielleicht unter Zugrundelegung der bestehenden Vereine, Confe­renzen u. f. w. Versammlungen abzuhalten und in diesen das beregte Gesetz und die berechtigten Forderun­gen unseres Standes nach Anleitung der Schrift von J. Beeger: ,, Motivirtes Gutachten 2c.( Leipzig  , Klink­hardt)" eingehend zu erläutern.

Den Beschlüssen jener Versammlung gemäß sollen ferner in den einzelnen Bezirken Bevollmächtigte ernannt wer den, welche sich der Leitung der Geschäfte in ihren Kreisen an­nehmen und die Verbindung zwischen diesen und dem Aus­schusse herstellen sollen. Wir ersuchen deshalb die Herren Col­legen, bezirkeweise zusammenzutreten, in jedem Bezirk einen Bevollmächtigten oder Agenten zu ernennen, diesen dem unter zeichneten Ausschusse unter der Adresse des Bürgerschullehrers Engau in Chemniß anzuzeigen und mit der Abhaltung von Bersammlungen und Erläuterung des Gefeßes in der oben angezeigten Weise vorzugehen. Endlich ersuchen wir die Be vollmächtigten noch, uns über die Thätigkeit in ihren Bezirken,

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sammlungen in Nürnberg  , Stuttgart   und Berlin  , und tritt unter Andern sehr entschieden gegen die Stuttgarter   Beschlüsse zu Gunsten des Südbunds" auf.

Der Schlußbericht über den Nürnberger   Arbeiter tag( Rede Liebknecht's in der Militärfrage) wird in der nächsten Nummer des Demokratischen Wochenblatts" er­scheinen. Die den vervollständigten Gesammtbericht enthaltende Broschüre ist von Mitte künftiger Woche an durch die Expedition dieses Blattes zu beziehen.

Zum Dresdner   Dienstmannstreit.

Ueber die in der vorigen Nummer unseres Blattes er­wähnte Versammlung der ,, Demokratischen Partei" zu Dresden  , erhalten wir folgenden nähern Bericht: Auf der Tagesordnung stand die Diskussion der Dresdner   Dienstmannnoth. Da der erwartete Referent Advokat Gruner nicht erichien, leitete Tischler Hendel die Verhandlung mit einem historischen Rück­blick auf die Entwickelung des Dienstmannwesens und Aus­einandersetzung der bezüglichen Gesetzesbestimmungen ein. Adv. Schraps fritisirte unter Beifall besonders die aus Berlin  importirte Vorschrift, welche das ganze Dienstmannwesen Un­ternehmern überantwortet, ebenso die Verpflichtung der Dienst­männer zur Auskunftertheilung über ihre Verrichtungen an die Polizeiorgane, sowie die Abwesenheit einer allgemeingülti­gen Tage und der Verpflichtung, die genehmigte Zahl von Leuten auch wirklich zu stellen. Otto Walster beklagt die durch das Vorgehen der Behörden herbeigeführte Schwächung des Zusammenhalts von Volk und Regierung, schiebt unter Hinweis auf seine eben veröffentlichte Brochüre die Schuld an dem Conflict hauptsächlich dem eigenthümlichen Auftreten eini­ger Unterbeamten zu, bei deren Berufung man mit größerer Sorgfalt zu Werke gehen sollte, und giebt seine Verwunderung über das Schweigen der Volkswirthschaftler zu erkennen, die vor acht Jahren so laut nach Freiheit der Arbeit gerufen und noch heutigen Tages einen Verein für diese Agitation unter­hielten. Petermann bemerkt, daß dieser Verein, dessen förm liche Auflösung er längst, wiewohl vergeblich, beantragt, nur noch auf dem Bapiere bestehe. Seine eigene Ansicht über das

insbesondere über den Erfolg der bezeichneten Bersammlungen Dienstmannwesen habe er bereits vor 4 Jahren in einem Ar

tifel  , welcher durch das damals bestehende Communalblatt

girtenversammlung durch die zum Organ unserer Bestrebungen Veröffentlichung gefunden, ausgedrückt und gegenwärtig nicht

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laufende Notizen über den Stand und Fortgang unseres Unter­nehmens gegeben werden sollen.

halten

Der Gegenstand handelt, der für das materielle Wohl Aller von der größten Bedeutung ist.

allseitigsten Betheiligung glauben wir uns versichert zu dürfen, da es sich im vorliegenden Falle um einen

Der Ausschuß.

das geringste davon zurückzunehmen. Von den gesetzgebenden Factoren habe nur der Abg. Jordan( Besizer der bekannten Chocoladenfabrik Jordan u. Timäus in Dresden  ) dem ,, Un­

ternehmerprinzip" das Wort geredet. Redner theilt aus den Landtagsverhandlungen die Abfertigung mit, welche der Mi­nister damals diesem Verlangen habe zu Theil werden lassen. Schließlich lenkt er die Aufmerksamkeit auf die Anträge, die Prof. Wigard bei den Stadtverordneten eingebracht, nament­

Fr. Engau und A. Würffel aus Chemniz. H. Eydner lich den wegen Erlassung eines Polizeigefeßbuche, welches um aus Dresden  . Dr. Panig und J. Beeger aus Leipzig  .

nationalen Arbeiter Assoziation beigetretenen) Arbeiterbildungs­Das Felleisen", Organ der( bekanntlich der Inter­bereine in der Schweiz  , wird vom 1. Januar ab unter Res

so nothwendiger werde, je mehr durch die Criminalgesegnovelle der Umfang der Polizeistrafgewalt erweitert worden. Wigard kann die Nothwendigkeit reglementarischen Einschreitens in die

Dienstmannfrage überhaupt nicht anerkennen. Der corpora

tive Geist der die Institution bisher getragen, müsse auch die Stüße ihrer Fortentwickelung bleiben. Bahlteich kann das

daktion von Amand Gögg   und Dr. August Ladendorf Bedauern Otto Walsters über die politische Rückwirkung der

erscheinen. Der Preis dieses Wochenblatte, das wir allen Ar beiter und Volsvereinen auf das Wärmste empfehlen, wird

Dienstmannfrage nicht theilen. Die Regierung sei es ja ge= wesen, welche in der Wahlgefeß- und ähnlichen Fragen be

für Deutschland   ungefähr 15 Sgr. vierteljährlich betragen. wiesen, daß sie von der Demokratie nichts wissen wolle. Das

Dr. Ladendorf, hat bereits in der legten Nummer des Fell eisen" cinen Artikel veröffentlicht. Er bespricht darin die Ver­

Maaß von Vertrauen, welches sie finde, sei eben dasjenige, welches ste sich selbst erwerbe. Ohne Anhänger des Princips