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Folgendem errathen: Birmingham hat drei große Fabrikanten gewählt, Liverpool zwei große fonfervative Kaufleute und einen liberalen Aristokraten( Massey. eine liberale Größe, ist durchgefallen), Manchester drei große Fabrikanten; viele Städte haben eine ihrer früheren Mitglieder behalten und ihm einen Fabrikanten zum Kollegen gegeben.
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Der Economist"( Hauptorgan der Bourgeois Defonomie, aber liberal thuend) sagt:„ Die Wahl hat drei wichtige Bunfte klar und deutlich offenbart. Der erste ist die vollständige Nuglosigkeit der legten Reform- Akte für die Arbeiterklasse." Der „ Economist " bedauert, daß keine Arbeiter ins Parlament gekommen sind, weil nun die Geseßgebung über die Trades' Unions( Gewerks- Genossenschaften) einem Parlamente überlassen werden müsse, das in dieser Hinsicht um keinen Pfifferling besser sei als das alte Palmerston'sche. Er kann nur zwei Mitglieder sehen, die dem Arbeiter das Wort reden werden, Hughes und Fawcett; beide sind ihm zu sentimental", die Arbeiterfrage sei ihnen nur ein Steckenpferd, eine Lieblingstheorie ohne wirkliche Vertrautheit mit dem praktischen Leben der Arbeiter selbst. Der„ Economist " vergißt Hrn. Wundella, der in seiner Ansprache an die Wähler von Sheffield die Trades' Union - Frage zu seiner Hauptfrage gemacht hat; Hr. Mundella verlangt unbeschränkte zivilrechtliche Anerkennung der Gewerks- Genossenschaften*); sie sollen vor dem Gesetz Geltung haben wie jede andere Körperschaft. Mundella ist der
schon früher erwähnte Strumpffabrikant von Nottingham , wenn ich nicht irre, ein geborner achie, der es in Not tingham und Leicestershire so weit gebracht hat, daß dort Delegirte der Fabrikanten und der Trades' Unions periodisch zusammenfommen, um ihre gegenseitigen Geschäftsverhältnisse zu besprechen. Mundella hatte eine Majorität von dreitausend über den alten Erzschimpfer und Erzschelm Roebuck.
Bolfsvertretung gleichmäßiger vertheilt werden muß.*) Ros bert Lowe erklärte als gewählter Vertreter der Londoner Universität dasselbe vor seinen Wählern, und die Sache fann bereits als abgemacht betrachtet werden.(?) Mit dieser Ver besserung des Wahlgefeßes empfängt die Aristokratie den po litischen Gnadenstoß. Das Zeugniß der politischen Ohnmacht, welches sich die Arbeiter der großen Städte theils durch ihre Zersplitterung, theils aus Mangel an Taft, theils weil sie nod nicht den alten bürgerlichen Phrasenhelden den Rücken kehren wollen, ausgestellt haben, wird die Sache um so leichter mas chen. Wären die Arbeiter selbstständig aufgetreten, so hätten die radikalen Bürger gestußt. Statt dessen haben sie sich wie friedliebende gute Jungen betragen, ihre Führer größtentheils im Stich gelassen, und Aristokraten und Bourgeois, Konservative, Liberale und Radikale wetteifern mit einander in ihrem e dauern, daß keine Arbeiter ins Parlament gekommen find ( nachdem sie die Arbeiter- Kandidaturen auf alle mögliche Weile hintertrieben haben!), und wundern sich, daß sie je so thōridt sein konnten, der ordnungsliebendsten aller Klassen auch nut einen Augenblick zu mißtrauen.
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Wenn aber die Arbeiter den liberalen und radikalen Wortführern nicht den Rücken kehren, so werden sie bald cut decken, daß ihre bürgerlichen Abgötter ihnen den Rücken keb ren werden, sobald diese ihr Ziel erreicht. Wie man jest Entdeckung gemacht hat, daß die Arbeiter nicht so schlum find als sie ausschen, so werden die Arbeiter später die Ent deckung machen. daß die radikalen Bürger im Besitz der Herts schaft nicht halb so freundlich gegen sie sein werden, als bis her. Die Bürger werden mit der Aristokratie Hände schüttel, wie man auf englisch sagt, und den Arbeitern Fußtritte geben.
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Werden diese auch dann noch gute Jungen" bleiben?
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So lange das radikale Bürgerthum in der Minderheit nur eine untergeordnete Rolle im Parlament spielte. fonnte es alles Unheil auf die regierenden Häupter der Arifto alten politischen Oberfläche eine zahlreiche niedere Klasse, die fratie wälzen. Sobald es den Staat regiert, fallen die Schläge
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Der zweite Punkt" des„ Economist " ist, daß die Wahl die sonderbare Idee Lügen gestraft habe, als befinde sich unter der
nicht das Wahlrecht besize und begierig sei, durch weisere und beffere Parlamentsmitglieder vertreten zu werden.
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und das untere
Der dritte Punkt" ist, daß die Fabel, es gebe konservative Arbeiter, in die Luft gesprengt fei. Die Einbildung, fagt der .Economist", daß in den Tiefen der sozialen Schichten eine vide Tory- Ablagerung verborgen stede, ist zerronnen. Die alten Whigs sind nirgends Extrem( äußerste Partei), die Reform- Liga, ist nirgends, mit andern Worten: sie haben keine Vertreter im neuen Parlament. Die Stimme des neuen Parlaments wird nicht die Stimme von Lord Palmerston , noch die Stimme von Bradlaugh. ( ein sehr weitgehender Demokrat), sondern die Stimme von Gladstone sein. Das neue Parlament wird gemäßigt ra dikal oder extrem liberal sein."
Das ist die reine Bürgerberrschaft. So lange die industrielle Bourgeoisie, das radikale Bürgerthum, sich mit der Finanz- und Landaristokratie um die politische Oberherrschaft stritt, mußte sie das Proletariat durch schön klingende wenn auch nichtssagende Phrasen aufwiegeln. Einmal fiegreich, wird sie ihren Sieg benußen, um sich durch einige bür gerliche Reformen die Macht gegen die Aristokratie zu sichern. Gladstone und die Times", Bright und seine Anbeter erflären tagtäglich, daß das Wahlgefeß vereinfacht und die
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*) Als politische Körperschaften sind sie seit 1825 gefeßlich anerkannt; aber das Recht, Eigenthum zu besißen, wird ihnen noch bestritten, so daß sie in Geidsachen nicht flagen können.
Berantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.
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der Volkeunzufriedenheit auf sein eigenes Haupt, es wire gezwungen, sich in seinem wahren arbeiterfeind
lichen Lichte zu zeigen.
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*) Wie schon wiederholt erwähnt, richtet sich in England Vertretung nicht nach der Kopfzahl, und hat die Bevölkerung b großen, wesentlich liberalen Städte eine weit geringere Vertretung ihr zukommt.
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Hierzu zwei Beilagen.
Druck und Verlag: 6. W. Bollrath. Expedition: Petersstraße 18.