Einberufung eines bairischen Arbeitertages bezüglich der Agitatian für das allgemeinen gleiche und direkte Wahlrecht. Zum Vorstand des(., Arbeiterbundes") ist Kaufmann Stark gewählt an Stelle Rögner's.

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Dresden  . Am 17. d. M. wurde hier eine Versammlung der Mitglieder der Zimmergesellen. Verpflegungskasse ab­gehalten. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Abänderung des Krankenkassen statuts auf Grund der neuen Gewerbegesegnovelle vom 23. Juni und der Aus­führungsverordnung vom 15. Oktober d. J. im Sinne der vollsten Selbstverwaltung. Eine gänzliche Umgestaltung des Statuts wurde indeß nicht vorgenommen, weil uns immer der Gedanke vorschwebte, daß in 1-2 Jahren die Gewerks- Ge­rossenschaften in bester Blüthe stehen, wo denn doch Manches noch zu ändern sein möchte, was zu den neuen Ver­hältnissen nicht mehr paßt. So haben wir z. B. die Wander­unterstügungskasse, die Haltung einer eigenen Herberge troz der Opposition noch so lange beizubehalten beschlossen, bis da eine eigne Kasse gegründet, überhaupt die Sache von der Gewerks­zu Genossenschaft in die Hand genommen wird. Den zweiten Theil der Tagesordnung bildete die Frage der Gewerks- Genossen­schaft, den dritten die Beschickung der Braunschweiger  Bersammlung, welche von den Berliner   Zimmergesellen zur Gründung einer Gewerks Genossenschaft im Sinne des Schweizer  'schen Statuts für Ende dieses Monats einberufen ist. Herr Kobißsch, Vorsißender des Deputirtenvereins, refe­rirte und befürwortete das Musterstatut des Vororts. Ein früherer Bevollmächtigter des Lasalle'schen Vereins bekämpfte dieses eifrig und rieth zum Anschluß an den allgemeinen deutschen   Zimmergesellen Verein, der in Berlin   gegründet wor den sei. Er meinte, wenn die Arbeiter einig seien, könnten sie Herrn Schweißer das Präsidium entreißen. Herr Kobißsch antwortete, das sei wohl nicht möglia ,, denn man habe nur Gleichgesinnte und Herrn Schweißer unbedingt ergebene Leute zu Genossenschafts Präsidenten, Bevollmächtigten u. s. w. ge­macht und Mißliebige würden bald entfernt sein. Von anderer Seite wurde die Beschickung der Versammlung befürwortet, um Opposition zu machen. Da ergriff Herr Wecke das Wort, verlas den Aufruf und die 2 ersten Paragraphen des Borortssta tuts und verglich sie mit der Schweizer  'schen Vorlage. Seine Kritik schlug durch, und die von ihm eingebrachte Resolution wurde nahezu einstimmig angenommen. Sie lautet: ,, Die Bersammlung beschließt, bei Gründung einer Zimmergewerks­Genossenschaft für Dresden   und Umgegend das Statut des Vor­orts deutscher Arbeitervereine anzunehmen und demzufolge von der Beschickung der Braunschweiger   Versammlung zur Grün­dung eines allgemeinen deutschen   Zimmerervereins abzu­

sehen."

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Chemniz agitirt, die haben aber dem größten Theil der A beiter nicht gefallen, sie sind der Mehrzahl zu wenig demofra tisch. Man hört übrigens nichts mehr vom Arbeiterbund wahrscheinlich geht er zu Grabe.( Ja)

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aud

Leipzig  . Vorige Woche hatten die hiesigen Lassalleaner in den Wiener Saal eine allgemeine Arbeiterversammlung einberufen, in der Hr. Frißsche aus Berlin   über die Gr folge des Berliner   Arbeiterkongresses und den Schweißzerschen Gefeßentwurf zum Schuß der Arbeiter gegen das Kapital Bericht erstatten sollte. Herr Frißsche hatte aber in letter Stunde telegraphisch absagen lassen müssen, da er durch eine Die Gerichtsverhandlung in Berlin   zurückgehalten wurde. Versammlung war schwach, von 350-400 Mann, besucht. Die Herren Seyferth, Pezold, Schwarzer und Andere suchten die Resultate des Berliner   Arbeitercongresses in das beste Licht zu setzen, rühmten auch den Schweißer'schen Gesez entwurf über alle Maßen und ließen es an hämischen Be merkungen gegen die Vertreter der Volkspartei, welche den Ge sezentwurf im Reichstag nicht unterstüßt hätten und zwar Haß gegen die preußische Regierung, nicht fehlen. Herr Wer ner nahm die nichtanwesenden Vertreter fräftig in Schu hob hervor, wie die Abgeordneten der Volkspartei den Gesch entwurf deßhalb nicht unterschrieben hätten, weil er darauf hinausliefe, der preußischen Regierung die Arbeit terbewegung in die Hände zu spielen. Auf seinen ( Werners) Antrag wurde denn auch beschlossen, die Beſtim mung aufzunehmen, daß die nach jenem Gefeßentwurf zu e nennenden Fabrifinspectoren nicht durch die preußi sche Regierung, sondern durch die Arbeiter 8 wählt würden. Es wurden übrigens nur einige Baras graphen des Geseßentwurfs verlesen; das hielt aber die Ver sammlung, die größtentheils aus Lassalleanern bestand, nicht ab dem Entwurf ihre Zustimmung zu geben, auch erflärte man mit dem Vorgehen des Herrn Schweißer und dem Ber liner Arbeitercongreß einverstanden. Bebel, der Anfangs

in

der Versammlung anwesend war, entfernte sich, als um halb

neun Uhr die Versammlung noch nicht eröffnet war und erfuhr, daß Herr Fritzsche nicht foramen fönne.

Zit

( Den Schweizer  'schen Entwurf anlangend, so können wir aus obigem Referat nicht erschen, ob es derselbe ist, den Herr Schweizer   vor einem Jahr im Reichstag einbrachte. das der Fall, dann wird er auch im nächsten Reichstag von den Vertretern der Volkspartei nicht unterstüßt werden, wohl aber werden sie dann nachweisen, wie Herr v. Schweizer   durch dieses Gesetz die Arbeiterbewegung der preußischen Regierung dienstbar zu machen sucht, und was es mit den in neuerer Zeit von seinem Blatt, Sozial- Demokrat" so viel angewandten demokratischen Phrasen für eine Bewandtniß Lat  .)

Der Unterzeichnete erklärt sich bereit, allen denjenigen

Um das Interesse für die Gewerke- Genossenschaften leben. diger zu machen, wurde noch im kleineren Kreise verabredet, in kürzester Zeit eine Arbeiterversammlung einzuberufen, bei der Arbeiter und Arbeiterbildungs- Vereinen Deutschlands   nnd der wir auf die Unterstützung eines unserer Leipziger Freunde rech- Schweiz  , welche ihn unter Beilegung von 7 Sar. 24 fr. Für die Schweiger'schen Arbeiterschaften ist das In- rhein. Portomarken für die Frankatur der einzelnen Nummern

nen.

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teresse sehr gering, so zählen die Schuhmacher in ihrer Arbei­terschaft, troß der persönlichen Agitation des Herrn Schumann aus Berlin   nur 18 Mann.

Mittweida  . Unser Arbeiterverein würde sich schon dem Verbande deutscher Arbeitervereine angeschlossen haben, wenn er nicht noch zu viel mit Regelnng innerer Angelegenheiten beschäftigt wäre.

darum angehen, den von ihm herausgegebenen

Naturarzt,

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F

Beitschrift für volksthümliche Gesundheitspflege u. Heilweise

monatlich 2 Nummern à 1 bis 12 Bogen,

Bis Anfang nächsten Jahres wird wohl unentgeltlich und regelmäßig sofort nach Erscheinen zuzustellen.

Ordnung geschaffen sein und dann dürfen Sie auf unsern An­schluß sicher rechnen. Der Arbeiterbund" hat zwar auch schon hier durch Pils( Frankenberg  ), Knorr   und Genossen aus Verantwortlicher Redacteur  : W. Liebknecht. Redaktion: Braufstraße 11.

Theodor Hahn,

Arzt und Besizer der Heilanstalt Auf der Waid" bei St. Gallen  , Schweiz  .

Leipzig.{

Druck und Verlag; 6. W. Vollrath.

Expedition: Petersstraße 18.

Hierzu eine Beilage.