Produkte der Reaktionsepoche der fünfziger Jahre sind, veran lassen uns, die Parteigenossen auf eine energische Agitation für Beseitigung derselben hinzuweisen. Die Agitation hiergegen hat sich wohl am zweckmäßigsten nach dem Zeit­punkt zu richten, wo die Kammern in den einzelnen Ländern tagen oder Neuwahlen zu denselben vor der Thüre stehen. Die Möglichkeit sofortigen Erfolgs darf für die Agitation nicht maß gebend sein, denn dieser dürfte bei den in ihrer Mehrheit aus freiheitsfeindlichen Elementen zusammengeseßten Kammern sehr zweifelhaft sein, es ist aber nöthig unausgesetzt die öffentliche Meinung auf unsere ungesunden staatlichen und sozialen Zustände aufmerksam zu machen, und das geschieht, wenn wir ohne zu ermüden die Schäden ans Tageslicht ziehen und rücksichtslos

kritisiren. Je mehr in den Reihen des Bürgerthums aller

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den Unternehmer nicht einzelne Arbeitskräfte, sondern nur die unterschiedslose Waare Arbeitskraft, die er zu möglichst günsti in gen Bedingungen zu kaufen suche, unterschiedelos insofern, th als es für ihn durchaus gleichgiltig sei, wer als Träger der ge von ihm gekauften Waare fungire. Die Folge sei die in im mer größerem Maßstabe Play greifende Frauen- und Kin derarbeit, die zu billigeren Preisen verkauft und deshalb jel von dem Fabrikanten so viel als möglich ausgenußt werde. Da die weiblichen und kindlichen Arbeiter selbst hierbei höch de stens als die Träger der gekauften Arbeitskraft in Betrachtes kommen, so habe der Unternehmer nur das eine Intereſſe, täglich ein größtmögliches Quantum dieser Kraft flüssig machen. Daß durch ein solches, ganze Arbeitergenerationen ruinirendes System dem Lande und den Fabrikanten selbst auf be Sinn für freiheitliche Bestrebungen abstirbt, um so nachdrück- die Dauer ein empfindlicher Schaden zugefügt werde, darüber licher müssen wir, der Arbeiterstand, das Freiheitswerk setzte sich der Unternehmer hinweg durch den Trost aprese aufnehmen, denn dessen wollen wir stets eingedenk sein, daß nous le déluge"*). Auf solche Weise werde durch Ueberarbei ohne die politische Freiheit und zwar die volle Freiheit tung das zarteste und zugleich das kostbarste Material verge eine endgültige Lösung der sozialen Frage" unmög det, da man mit der Lebenskraft eines Kindes gleichzeitig eine in Tich ist. lange Reihe von Jahren werthzeugender Thätigkeit vernichte hi und andererseits das weibliche Geschlecht als der Hauptfaftor für die Reproduction dea Arbeiterbevölkerung in Frage komme. Dem Recht des Arbeiters, der eine Aenderung dieser Ber hältnisse anstrebe, stehe das gleiche Recht des Arbeitgebers ge genüber, und so sei ein Konflikt geschaffen, der nur durch die Gewalt der Gesezgebung gelöst werden könne, und von dem

Den Beitrag an die Vorortskaffe haben bezahlt: A. B. V. Limburg , A.B. V. Hannover .

Dem Verband beigetreten ist der A. V. Luckenwalde . Leipzig , den 28. Dezember 1868.

Der Vorort.

A. Bebel, Vorsitzender.

New- York , den 10. Dzbr. Sylvis, Präsident der Internationalen Arbeiter- Genossenschaft( National Labour Union)

Staat in seinem eigenen Interesse gelöst werden müsse.

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der hieran sich knüpfenden Debatte, an der sich außer dem hat eine Ansprache erlassen, in der er sich wie folgt über die Vortragenden hauptsächlich die Herren Kämmerer, Bartels, Aron, Wenzel, Peter und Milke betheiligten, wurde namentlic

sozialen Zustände der Vereinigten Staaten ausspricht:

Es wächst rasch im Lande eine Geldaristokratie in die Höhe, wie es nirgends eine giebt. Alle erzeugenden Kräfte der Nation sind derselben dienstbar und von ihr unabhängig gemacht worden. Sie beherrschen die gesammten Umlaufs­mittel des Landes und durch diese die Regierung.

Frauen- und die Kinderarbeit auf die materielle Lage der beiter selbst ausübe. Troß der Betheiligung der ganzen milie an der Arbeit stelle sich die Einnahme nicht höher,

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wenn der männliche Arbeiter allein beschäftigt sei, weil einer Unser Volk theilt sich mehr und mehr in zwei Klassen, seits durch die vermehrte Konkurrenz der Arbeitskräfte der Lohn die Erzeuger und die Nicht- herabgedrückt und andrerseits die zum nothwendigen Lebensun

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die Reichen und die Armen erzeuger die geschäftlichen Bienen im industriellen Vienen­

leben. Die Arbeiter unserer Nation, schwarz und weiß, Män­

terhalt erforderliche Summe

der verringert werde.

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von der die Höhe des Lohns stocke und die faulen Drohnen, die vom Diebstahl an ihnen abhängt durch den Verdienst der übrigen Familienmitglie Ueberdies sei durch die Beimischung f ner und Weiber versinken in einen Zustand der Sklaverei. von Frauen und Kindern das Arbeitermaterial selbst weicher Es besteht schon jetzt im Lande eine Art Sklaverei, schlimmer und nachgiebiger geworden, und schädige die Interessen als sie unter dem Sklavensystem von sonst bestand. Der arbeitenden Klaffen, indem es dem Fabrikanten die Durchfüb Krieg hat das Eigenthumsrecht an Menschen abgeschafft, aber rung seiner immer weiter gehenden Forderungen erleichtere.

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nicht die Sklaverei selbst. Damit sind wir soeben beschäftigt, Der vorgerückten Zeit wegen wurde die Fortsetzung der Dies

und wir müssen dieses Werk fortseßen, bis in jedem Winkel des Landes die Sklaverei abgeschafft ist. Ehrliche Arbeit in jedem Geschäft muß ihren gerechten Lohn erhalten, und die öffentlichen Diebe müssen zu chrlicher Arbeit gezwungen wer­den. Laßt uns Alle an's Werk gehen!"

Wien , den 27. Dezbr. Gestern hatte in Zobel's Bier­halle eine große, von 5-6000 Personen, meist Arbeitern, be­suchte Volksversammlung statt, welche Beschlüsse gegen die indirekten Steuern und zu Gunsten der Progressivsteuer, für all­

fussion bis zur nächsten Sigung vertagt.

ihre Genossen zur Gründung einer Gewerke- Genossenschaft

ein.

Nürnberg , den 28. Dezbr. Wie die National- Liberalen Gewerks- Genossenschaften gründen. Hiesige Schuhmacher luden Denselben wurden gleich fir und fertig die Mar Hirsch' schen Statuten( die ihnen von hiesigen National- Liberalen unter Beistand des genannten Herrn selbst zur Annahme übergeben waren) ale bindend für die zu gründende Vereinigung vorge legt. Wer nicht auf Grund der Statuten eintreten will, fol gemeine Volksbewaffnung und unbeschränkte Gewissensfreiheit drausbleiben. Ein Anwesender, der für das Leipziger Muster Statut eintrat, wurde mit der Streichung aus der Mitglieder i Berlin , den 22. Dezbr. Der demokratische Arbei Liste bedroht, auf seine Reklamation und nochmaliges Eintre einer Diskussion über die Verwerthung der Arbeitskraft. helfen als durch gemeine Schmähungen und Verdächtigungen ten für seine Ansicht, fonnte sich der Vorfigende nicht anders

faßte.

terverein beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung mit

Eingeleitet wurde dieselbe durch einen Vortrag des Herrn Carl Hirsch, in welchem dieser zunächst eine kulturhistorische Ent widlung des Verhältnisses zwischen Arbeiter und Arbeitgeber und der Verwerthung der Arbeitskraft des ersteren gab. Bei der gegenwärtigen kapitalistischen Produktionsweise gebe es für

des Herrn Bebel. Daß es den Leuten bei der Art und Weise nicht gelingen wird etwas zu erreichen ist begreiflich.

Daß die National- Liberalen ihre Politik, das was nicht

*) Nach uns mag die Sündfluth kommen!

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