wunderbare Auslegung macht Aufsehen, denn darnach könnte die Polizei jede Gewerksgenossenschaft ohne weiteres verbieten. Wir müssen der Polizei jede Berechtigung hierzu entschieden absprechen. Das sächsische Vereinsgesetz schreibt zwar vor, daß Vereine, die sich mit politischen oder öffentlichen Angelegenheiten beschäftigen, nicht mit einander in Verbindung treten dürfen; unter diese Kategorie von Vereinen kann man aber die Gewerksgenossenschaften sich er nicht rechnen, denn dieselben haben den Zweck die speciellen Berufsinteressen des Gewerks zu vertreten und befassen sich nicht mit politischen und öffentlichen Angelegenheiten. Diese Auslegung des Vereinsgefeßes steht aber auch im grellen Widerspruch mit der hier bisher von der Polizei geübten Praxis. Es bestehen hier seit Jahren ein Buchdruckerverein, allgemeiner deutscher Schneis der und allgemeiner deutscher Cigarrenarbeiterverein, alle drei Gewerksgenossenschaften so gut wie die Metallarbeiterschaft, und uns ist nicht bekannt, daß man diesen ein Hinderniß je in Den gelegt bätte und mit Recht. Wie kommt es nun, daß die Polizei nach einer Seite plöglich verbieten will, was sie nach drei andern Seiten stets gestattete? Wir erwarten, daß die Polizei uns über diesen Widerspruch recht bald aufflärt. Unser Vereinsgefeß ist schon reaktionär genug, wir tragen fein Verlangen es durch willkürliche Auslegung einer Behörde noch reaktionärer machen zu lassen.
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Es wird uns von Lassalle 'scher Seite so oft die Nüglichkeit der Diktatur" eines Präsidenten gerühmt, wir haben jezt in nächster Nähe Gelegenheit gehabt, uns von der Vortrefflichkeit einer solchen zu überzeugen. Ein hiesiges Mitglied des allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins erzählte uns nämlich vorige Woche, daß der Präsident" Herr v. Schweißer sie ( die hiesigen Mitglieder des allgemeinen deutschen Arbeitervereins) als Gemeinde noch nicht anerkannt und noch keinen Bevollmächtigten bestätigt habe, weil ja nun, das Warum? wußte unser Gewährsmann eigentlich selber nicht; er meinte aber, weil sie nicht folgsam genug gewesen seien, weil sie trop der väterlichen Ermahnungen des Herrn v. Schweizer sich mit uns, der Volkspartei" eingelaßen hätten.
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Die Bukunft".
Demokratische Zeitung.
Neubegründet von Dr. Joha Jacoby, redigirt von Dr. Guido Weiß,
Tutproti un 30
erscheint vom 1. Januar 1869 ab als Abendblatt im bis herigen Folioformate zu dem ermäßigten Preise von 1 Thlr. 15 Sgr. oder 2 fl. 40 fr. vierteljährlich.
Das glückliche, in der Geschichte deutscher Zeitungen zum ersten Mal erreichte Ergebniß, daß der Fortbestand eines seiner Leser und Parteifreunde ermöglicht wird, legt uns die Blattes durch die unmittelbare und außerordentliche Beihülfe stärkste Verpflichtung auf, diesem vorausgewährten Vertrauen durch alle Sorgfalt und Mannigfaltigkeit der Arbeit zu sprechen.
ent
Sei uns die Bitte erlaubt, daß die Freunde der Zukunft" nun auch das so gut begonnene Werf ihrerseits fördern und für die Verbreitung in ihren Kreisen geneigtes Fürwort eins Bestand wird reichere Ausstattung des Inhalts und Ermäßi legen mögen! Mit der Befestigung des Blattes in seinem
gung des Preises fün, tigbin gleichen Schritt halten.
Indem wir somit zu recht reger Abonnements- Betheili gung einladen, bemerken wir noch, daß die erste Nummer des neuen Jahres in einer Auflage von 25,000 Gremplaren g druckt und sowohl hier am Orte als auch über ganz Deutsch land und die Schweiz 2c. gratis verbreitet werden wird. Berlin , im Dezember 1868.
Die Expedition der ,, Zukunft".
Kommandantenstraße 20.
Das Bwickaner Tageblatt
eröffnet mit dem 1. Januar 1869 ein neues Bierteljahrs Abonnement. Mit demselben beginnt das Blatt seinen achten Es ist doch eine schöne Sache um eine Diftatur", man Jahrgang. Wie es von Anfang an die Grundsäße der De kann da so bequem sich alle unliebsamen Elemente vom Leibe mokratie nach Kräften vertreten hat, so wird es auch in Zukunft halten, andere mit der Drohung der Exkommunikation" für dieselben einstehen, für die freiheitliche Einigung des ge schlimmem Einfluß entziehen, durch das Bestätigungsrecht" sammten Deutschlands mit Gleichberechtigung aller deutschen widerhaarige Bevollmächtigte zur Räson bringer, und was sonst Alles noch möglich machen. Auch mit der Einsendung von Berichten an den Sozial- Demokrat" sollen die hiesigen Mitglieder des allgemeinen deutschen Arbeitervereins merkwür dige Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht kommt auch noch eines Tages heraus, warum und durch wessen Machinationen
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Stämme wirken und zugleich der sozialen Frage die gebüh
rende Beachtung schenken.
mit
Das Blatt erscheint wöchentlich sechsmal, Sonntags einer Beilage unter dem Namen„ Sonntagsblatt", worin na turwissenschaftliche Gegenstände in allgemein faßlicher Weise besprochen werden.
der allgemeine deutsche Arbeiterverein hier in Leipzig aufgelöst Inserate haben bei der namhaften Verbreitung des Blatted
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wurde, um dann in Berlin " das Licht der Welt aufs Neue zu erblicken.
Leipzig , den 29. Dezbr. In einer Versammlung der hiesigen Mitglieder des allgemeinen deutschen Schnei dervereins wurde ein Antrag auf Eintritt in den Schweißer schen Gewerkschaftsverband mit 14 gegen 13 Stimmen a b gelehnt.
Idod
gewünschten Erfolg.
Bestellungen auf das Blatt, welche man möglichst recht zeitig machen wolle, nehmen alle in- und ausländischen Bot expeditionen an.
Zu recht zahlreicher Betheiligung ladet ergebenst ein 3widau, im Dezember 1868.
C. A. Günther.
Unsere Filialexpeditionen ersuchen wir hiermit, uns baldigst Abrechnung einzusenden und dabei anzu geben, wie viel Exemplare sie im nächsten Quartal brauchen.
Verantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.
} Leipzig.{
Die Expedition. Druck und Verlag: 6. W. Vollrath. Expedition: Petersstraße 18.
Hierzu eine Beilage.
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