Erklärung.

Die Sonntagsnummer( Nro. 3.) des Tageblatt" bringt einen Artikel gegen das Dem. Wochenblatt," in welchem dieses beschuldigt wird, drei hiesige Vereine: den Buch­drucker, Cigarrenmacher- und allgemeinen deutschen Schneider­verein ,, denunzirt" zu haben. Der Artikel des ,, Demokratischen Wochenblatts," welcher die Denunziation" enthalten soll, lautet:

( Folgt der betr. Artikel.)

Ueber den Sinn unseres Artikels kann kein Unbefangener in Zweifel sein. Wir fordern einfach Aufklärung des polizei­lichen Vorgehens gegen die Metallarbeiterschaft. Allerdings ,, denunzirt" der Artikel, aber nicht die genannten Vereine, son­dern die Leipziger   Polizei. Die genannten Vereine zu, denun­ziren" blieb dem Verfasser des Tageblatt- Artikels vorbehalten. Durch den angezogenen Paragraph aus dem Geseß- und Verordnungsblatt vom Jahr 1850 beleuchtet der Verfasser des Tageblattartikels auf das grellste den angeblich reformato­rischen Charakter unsrer Gesetzgebung, die auf der einen Seite aus dem Strafgesetzbuch Paragraphen entfernt, welche die Verbindungen der Arbeiter zum Behufe der Arbeitseinstellungen den härtesten Ausnahmgefeßen unterwarfen, und auf der an­deren Seite doppelte und dreifache Handhaben zur Unter­drückung jeder freien Regung der Arbeiter darbietet.

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Das Sächsische Vereinsgeseß, den finstersten Zeiten der Reaktion entsprungen, ist unstreitig eine Monstrosität; daß es Auslegungen zuläßt, nach denen jeder Verein, der mit einem anderen korrespondirt, und welcher thäte es nicht?- auf­gelöst werden kann, das wissen wir; allein wir wissen auch, daß das Vereinsgefeß seit dem Ende der 50er Jahre keine so reaktionäre Auslegung gefunden hat, als jetzt durch die libe­rale" Leipziger   Polizei.

Was uns betrifft, so wollen wir keine ,, milde Praris," die nur das Sammtpfötchen der Willkühr ist, und werden mit aller Kraft die Beseitigung des Vereinsgesetzes anstreben, wo­bei wir auf die kräftigste Unterstüßung der, hauptsächlich in­teressirten Arbeiterklasse rechnen.

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An die Redaktion des ,, Demokratischen Wochenblatts".

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Geehrter Freund. In Nr. 52( Beilage) Ihres geschäßten Blattes laffen Sie mich auf dem Nürnberger   Vereintage eine Ansicht vertreten, die in der gegebenen Fassung von mir abe gewiesen werden muß. Ich soll nach Ihrem Berichte für, all gemeine Entwaffnung" gesprochen haben und zwar als erste Forderung oder Bedingung eines wahren Volksstaates. Ich weiß wohl, daß Sie wahrscheinlich in Folge Ihrer ander weitigen Beschäftigung mich so verstanden hatten und gegen eine solche Auffassung sprachen; ich weiß aber auch, daß Sie mich wegen getheilter Aufmerksamkeit eben miß verstanden hatten. Dies persönliche Mißverständniß berichtigte ich damals nicht, weil ich einerseits gegen alle persönlichen Bemerkungen einen großen Widerwillen habe und andererseits die schon drängende Zeit für zu kostbar hielt.- Zweck und Ziel meiner wenigen gedrängten Worte war etwas ganz Anderes, ale Sie denselben unterlegen, wie ich denn auch zwei ganz bestimmte ( angenommene) Anträge stellte, die Sie zu erwähnen unter lassen haben. Auch ich will sie hier nicht weiter erwähnen, da ich doch bald einmal im Felleisen" darauf zurückommen werde; es liegt mir aber daran, daß mir in der Hauptsache nichts Verkehrtes in der Presse zugeschoben wird. Sie werden daher so freundlich sein, meine Ansicht, die mit der Ihrigen genau zusammenfällt, aus dem Programm des Felleisen" auf zunehmen. Es heißt dort wörtlich nach der Forderung de ,, Beseitigung der stehenden Heere"... ,, zur reichung..... erstreben wir die föderativ vereinigten Staaten von Europa  , geschüßt gegen barbarische Eroberungsvölker durch ächte Volksheere."

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Fr

Ansicht ausgesprochen, die, weiter entwickelt, mit der Ihrigen In diesen kurz zusammengedrängten Worten ist meine wie gesagt genau zusammentrifft. Mit sozial demokratischem Gruß Zürich  , den 2. Januar 1869.

Ihr

Aug. Ladendorf  , ( Ein, Mißverständniß" hatte bloß in Bezug auf die bei Wie das Vereinsgefeß aber auch ausgelegt werden möge, Freundes statt; daß derselbe an keine Entwaffnung denkt, so jener Gelegenheit zu Nürnberg   gesprochenen Worte unsere

das Verfahren der Leipziger   Polizei ist in keinem Fall zu rechtfertigen:

Wenn sie früher gefeßlich handelte, handelt sie jetzt unge­feglich;

Wenn sie jetzt gefeßlich handelt, handelte sie früher unge­ſeßlich.

lange es noch Feinde der Freiheit zu bekämpfen giebt, wußten wir damals so gut wie heute. Der Eindruck, als hätte

Der

Red. d. Bl. gegen Ladendorf gesprochen, ist durch die stückweise Lieferung des Berichts im ,, Dem. Wochenbl." entstanden; der zu sammengestellte Bericht, den der Vorort hat erscheinen lassen, diese irrige Auffassung nicht zu. Und was die erwähnten

läßt

Zu

auf Wir überlassen es dem Verfasser des Tageblatt- Artikels, sazanträge betrifft, so sind dieselben in Nr. 37 des Demokr.

ma's er sich mit seinen polizeilichen Glienten( Collegen?) feßen

will.

Leipzig  , den 4. Januar 1869.

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lich auch im Bericht des Vororts.

Aus England.

Die Red. des ,, Demokratischen Wochenblatts." Die Redaktion des ,, Tageblatts" verweigerte die Aufnahme dieser Erklärung", so daß wir genöthigt waren, dieselbe als Inserat einzusenden. Ob sie in dieser Gestalt aufgenommen worden ist, wissen wir noch nicht. Jedenfalls werden wir die Sache nicht ruhen lassen. Wie der Leser im Vereinstheil sieht, hat die hiesige Polizei einen förmlichen Kreuzzug gegen die Ar­beitervereine eröffnet. Diesem Zustand der Rechtlosigkeit, in dem die Arbeitervereine sich jetzt befinden, muß um jeden Preis ein Ende gemacht, das reaktionäre Vereinsgefeß muß be­seitigt und ein neues Vereinsgefeß errungen werden, das der Arbeiterbewegung eine sichere gesetzliche Grundlage gewährt. arbeit*) nicht übertrifft. Arbeiter! Steht zu uns!

( Schluß.)

D. Red.)

London  , den 27. Dezember.

Als Beispiel der weißen Weibersklaverei Folgen des: In der Assoziation der arbeitenden Weiber zu New York   wurde kürzlich ein Damen- Mantel gezeigt, deffen Ber  schnürung dreißig Tage Arbeit gekostet, und an welchem hun dert und achtzig Stränge Seide vernäht worden. Für jenen Mantel bezahlte eine große Firma im Broadway 12 Dollars, eine Summe, die den niedrigsten Lohn der Londoner   Slop

*) Die fabrikmäßige, großentheils von Frauen gefertigte Schnei

derarbeit.