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Beilage zum Demokratischen Wochenblatt No. 2.
Die indirekten Steuern und der Aftersozialismus.
I.
thum, den Domänen und Forsten, fallen noch unter einen anderen Gesichtspunkt, als den der indirekten Steuern. Wir sehen also, daß das System der indirekten Steuern, troß seiner theoretisch unbestreitbaren und in der That unbestrittenen Ver werflichkeit, dennoch nicht einmal die Miene angenommen hat, einem anderen Systeme, dem der proportionirten Besteuerung, Platz zu machen; wir sehen im Gegentheil, daß es sich immer konsequenter und stärker entwickelt. So ist es im PreußenDeutschland, so ist es auch in Sachsen ; in noch grellerer Form finden wir die gleiche Erscheinung in England, Frankreich , Italien .
C. H. Seit mehr als 100 Jahren ist das System der indirekten Besteuerung, d. h. der Deckung der Staatsbedürfnisse durch Auflagen auf Eristenz- und Lebensmittel, von der Wissen schaft verurtheilt, Alle Philosophen, Staatsmänner, Defonomiter und Juristen sind darüber nur einer Stimme, daß jenes System der Humanität, der Gerechtigkeit, der Gleichheit, der 3weckmäßigkeit und der Vernunft widerspricht, daß es, auf die Armuth die Staatslasten abwälzend und den Reichthum fast bon denselben befreiend, barbarisch und grausam ist. Aber wenn Vor hundert Jahren war die indirekte Steuer mindestens die Theorie die indirekte Besteuerung verwarf und eine di ebenso unbedingt und allgemein verurtheilt, als die Herenprotekte, d. h. dem Einkommen entsprechende Besteue- zesse und weit unpopulärer als die damals noch sehr praktizirte tung forderte, so schien dagegen die Praxis mit immer nur Todesstrafe. Heute verbrennt man nirgends mehr Heren, und um so größerer Vorliebe sich der ersteren zuzuwenden. Ver- töpfen läßt man, im Vergleich mit früher, höchst selten. Wähgleichen wir z. B. den preußischen Staatshaushalt von 1850 rend früher die Hinrichtungen eine gewöhnliche Unterhaltung mit dem von 1869, so finden wir im ersteren Jahre eine für jeden Gerichtsort waren, finden solche jetzt nur noch verGesammteinnahme von 91 Millionen Thaler, worunter einzelt, in Rom , in Berlin , in Warschau , in Paris - und auch nur 173 Millionen Thaler an direkten Steuern*), im Jahre da in immer größer werdenden Zwischenräumen statt. Wie 1869 dagegen eine Gesammteinnahme von über 167 kömmt es nun, daß nicht, wie die Herenprozesse und die HinMillionen Thaler, worunter nur ca. 31 Millionen direkte richtungen, auch das System der indirekten Steuern Steuern**). Es ist hieraus klar ersichtlich, daß bei der folos seinen theoretischen Untergang mit seinem wirklichen praktischen falen Zunahme der Staatsausgaben und Einnahmen seit besiegelt? Wie kömmt es, daß nicht blos in, u liberalen", 1849 das Verhältniß der direkten Steuern zu den übrigen sondern auch in einfach liberalen Staaten sich doch keine Quellen" sich nicht wesentlich geändert, in feinem Fall Staatsmänner finden, die die Forderung der Wissenschaft und
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aber zugenommen, sondern eher etwas abgenommen hat; wäh- der Gerechtigkeit nach Abschaffung der indirekten Steuer, ver
tend die direkten Steuern damals etwa 19 Prozent der Ges sammteinnahme des Staats betrugen, stellen sie jetzt etwa 1812 Prozent derselben dar. Erwägt man zudem, daß neuerdings erst durch die Tarifherabseßungen die indirekten Steuern vorübergehend reduzirt worden sind, und daß im Hintergrund
die
Die
Erhöhung der Tab a ksteuer, die Petroleum steuer und Einiges andere lauert, so gelangt man zu dem sichern Resul tat, daß die direkten Steuern an und für sich zwar sehr in Höhe geschraubt worden, aber doch nicht im Verhält
nig
zu den übrigen Staatseinnahmen gewachsen sind, und nota
z
wirklichen wollen und können? Ja, daß umgekehrt das Uebel statt abzunehmen zu nimmt?
Von J. G. Eccarius.
Der Dampf und die Maschine, diese Würgengel aller Sta
bene: fast alle übrigen Staatseinnahmen sind nur verschiedene bilität und ihr Gefolge, das große Kapital, fangen an ihren Arten von indirekten Steuern, gleich viel ob sie wie vernichtenden Einfluß selbst auf diejenigen Geschäfte auszuüPölle, Mahl, Schlacht, Salz, Branntwein, Zucker oder Ta ben, in denen es bis jezt noch nicht gelungen ist, die Mas bofsteuer, unsere Nahrungs- und Kleidungsbedürfnisse schine mit Erfolg anzuwenden. Der Einfluß der großen Inoder ob fie, wie die Gebäudesteuer, unsere Wohnungsbedürf dustrie wirkt aber feineswegs vernichtend auf die Geschäfte übernife besteuern, gleich viel ob sie, wie die Erträgnisse der Eisen- haupt; er wirkt so nur, wenn die Geschäfte, deren sie sich bebahnen, Posten und Telegraphen, aus unserem Bedürfnisse, mächtigt, einen mittelalterlich spießbürgerlich patriarchalischen
mit einander
zu verkehren, oder, wie Stempel und Gerichts
Charakter haben.
loften, aus unserem Bedürfniß nach Recht und Sicherheit ge zogen Kapital genug zur Verfügung, um sich sogleich aller kleinbür
oder
fiziell als direkte Steuer figurirt, nicht als solche gelten lassen kön= Es ist selbstverständig, daß wir die Gewerbesteuer, die„ ofnen, denn das Gewerbe wird versteuert, gleichviel ob es viel, wenig fach einen Theil der nothwendigen Kosten und des Werthes der ges gar feinen Reinertrag bringt, und der Steuerbetrag bildet einwöhnlichen Produkte, wird also vom Consumenten bezahlt.
eine
Die große Industrie hatte bei ihrem ersten Auftreten nicht
gerlichen Gewerbezweige zu bemächtigen. Das vorhandene Kapital war faum hinreichend, diejenigen Produkte, welche den größten Absatz auf dem Weltmarkt fanden und die zur Verarbeitung derselben nöthigen Maschinen anzuschaffen. Gewerbe, deren Produkte zunächst nur im Kleinen auf benachbarten Märkten verkauft werden konnten, und solche, deren Produktion von den direkten Bestellungen der Konsumenten abhing, mußten daher nothwendigerweise ihren mittelalterlichen Zunftcharafter mehr oder weniger beibehalten; sie blieben in den Händen der Kleinbürger.
von der Eisenbahnabgabe, keineswegs aber, wie Ferdinand Lassalle im *) Dasselbe gilt im allgemeinen auch von der Gebäudesteuer und Arbeiterprogramm S. 31 meint, auch von der Grundsteuer. Im preise nicht von den Kosten der inländischen Produktion abhängen, alBastiat Schulze" bat Lassalle selbst nachgewiefen, daß die Getreides so auch nicht den Betrag der Grundsteuer dem Steuerzahler erseßen. Die Grundsteuer ist deßhalb in der That eine direkte Steuer aus dem Einkommen von Grundbefiz. Ob sie eine gerecht vertheilte, ist freilich großen Kapitalisten nicht ein, sich auf kleinhändlerische Speku
ganz andere Frage.
So lange alles vorhandene große Kapital mit Vortheil in der großen Industrie angelegt werden konnte, fiel es den
lationen einzulassen. Es trat sogar ein Moment ein, wo die