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wehre zum Bewußtsein" gekommen ist, und diese Deutschheit sich als Plattdeutschheit entpuppt hat, so möge man den Nord­ deutschen Bund , der sich unter dem alten Namen nicht sonder lich wohl befunden hat, bis auf Weiteres in einen Platt deutschen Bund umtaufen, und alle Diejenigen, welche das gemeine Hochdeutsch sprechen, als Unwürdige ausstoßen und in das ,, unliberale" süddeutsche Sibirien verbannen. Der Rath­schlag ist gewiß uncigennüßig, sintemalen auch wir Sachsen in das Eril zu wandern hätten.

Einer der verworfensten Agenten des preußischen Breß­bürcau's, Dr. Thaddäus Lau, der wegen Verläumdung der Neuen Frankfurter Zeitung"( die 1866 während des Kriegs unterdrückt ward, und seitdem als Frankfurter Zeitung " wieder aufgelebt ist), zu 14 tägigem Gefängniß verurtheilt war, ist vom König begnadigt worden. Dem Verdienst seine Krone. Der Krone ihr Verdienst.

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,, Das eben ist der Fluch der bösen That, daß fie for zeugend Böses muß gebären."" Herr von Hohenlohe, der bayerische Minister, hat üb gens soeben für seine unddeutsche Politik ein empfindlich Mißtrauensvotum erhalten. Einer seiner Anhänger, der ehaan Staatsamt angenommen hatte, mußte sich einer Neuwahl für die das Zollparlament unterziehen und wurde in seinem eigenen aber i ( dem unterfränkischen) Wahlkreis, troß aller Anstrengungen Beamten von einem großdeutschen und folglich preußenfein gegen lichen" Candidaten geschlagen.

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Die würtembergische Landesversammlung hat einen und 2 durchaus befriedigenden Verlauf gehabt und zur Reinigung bafter der Volkspartei geführt.

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Auf der Prager Universität hält sich Studirens halber ein russischer Prinz auf und verkehrt viel mit tschechischen tionalitätsschreiern.

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Aus Ungarn , wo nächstens Neuwahlen für den Land' für it tag stattfinden, schreibt man, daß russische Rubel und pres ßische Thaler plöglich in Menge curfiren. Purer Zufall". und die dummen Magyaren, die der russischen Knute und den preußischen Landräthen keinen Geschmack abgewinnen fönnen! In Frankreich verlassen die Ratten das sinkende Schiff. Der Staatsprokurator von Toulouse , Seguier, bat seine Stelle niedergelegt, weil er nicht eine Puppe der Regie rung, und nicht ein Gegenstand der zarten Aufmerksamkeit ihrer

Es giebt doch sonderbare Kauße auf Erden. Die wun­derlichen Ostpreußen z. B. können es nicht begreifen, welch hohe Ehre es ist, in einem Militärstaat zu Nuß und Frommen dieses Militärstaats zu verhungern. Sie können es so wenig begreifen, daß die Stadtverordneten in Elbing neulich den Beschluß fassen mußten, zur Verhütung von Exzessen, fünftig am Geburtstag des Königs die städtischen Gebäude nicht mehr zu illuminiren." Oder haben die Elbinger am legten föniglichen Geburtstag nur deßhalb die illuminirten Fenster eingeworfen, um den Glasern Beschäftigung zu ver schaffen?

Die Zeit der Wunder ist noch nicht vorüber. Professor Ewald, einer der Göttinger Sieben, der sich vor Kurzem in einer Broschüre mit veralteter" Entrüstung gegen die Gewalt politik und Säbelherrschaft erklärt hatte, ist von preußischen Richtern freigesprochen worden! Wenn Zeichen und Wunder geschehen, ist das Weltgericht nahe.

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Die Conferenz hat wirklich am 9. begonnen; da die türkische sowohl wie die griechische Regierung haben, auf ihren Forderungen zu bestehen, kann die Conferen feinen andern Zweck haben, als die Tinten- und Papierfabris deuts kanten in Nahrung zu setzen. Mittlerweile hält der ,, Arme Moniteur" es für passend zu verkündigen, daß Frankreich zum Kriege bereit sei. Ein Wink mit dem Zaunpfahl nach Ber

lin hin.

Spanien eilt neuen Kämpfen entgegen; die Regierung hat wieder ein Wahlrundschreiben erlassen, in dem sie die mo narchische Staatsform empfiehlt. Prim scheint entſchloſſen, wenn alle Stricke reißen, die Republif zu proflamiren mit­Prim als Diftator.

Man schreibt aus München : Die süddeutschen Minister und deren Anhänger hören nicht auf, ihr Festhalten an der nationalen Sache" zu betheuern. Das heißt aber zu­nächst Nichts anderes, als daß sie unbedingt mit und für Preußen zu marschiren gedenken, wenn diese Macht in Krieg gerathen sollte. Die süddeutschen Minister haben also gegenwärtig die Ansicht, daß Preußen unter allen Umständen nur deutsch­nationale Zwecke verfolge. Eine solche Ansicht ist minde­stens sehr inconsequent( nicht folgerichtig). Denn vor etlichen Jahren war hier Jedermann mit sich im Reinen, daß Preu Bens Politik eine antinationale( der Nation feind liche) sei, und daß es Deutschlands Interessen widerspreche, Desterreich aus dem politischen Verbande mit demselben zu reißen. Wenn aber die ersten Schritte Preußens antinational waren, so müssen es auch alle nachfolgenden sein, welche dieser Staat im Verfolg seines unveränderten Zieles und zur Voll­endung seines nur halb gelungenen antinationalen Wer fes macht. Es ist daher Lüge oder Selbsttäuschung, wenn man behauptet, die ,, nationale Sache" zu fördern, indem man sich unbedingt Preußen anschließt. Helfen wir Preußen siegen,

In Italien Bürgerkrieg, veranlaßt durch die Mahl steuer. Garibaldi hat dem König Biedermann einen förm lichen Absagebrief geschrieben, und die Republikaner hoffen bessere Zeiten.

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Aus Irland wird wieder ein agrarischer Mord" ge meldet, das heißt die Erschießung eines Grundeigenthümers, der seine Bauern von Haus und Hof jagen wollte. Daß diese Menschenkanaille nirgends das gesetzliche Verhungern erlernen

welch nationaler Gewinn wird daraus entstehen? Daß in Preußen der Cäsarismus sich noch mehr aufbläht und auch uns wohl oder übel unter sein Joch bringt. Dieß mag den Herren Ministern gleichgültig sein, nicht aber dem Bolke, das einen rationalen Gewinn nur in der freien Vereinigung und Gleichberechtigung aller deutschen Stämme erblickt. Ein be fiegtes Preußen aber stellt und den Verlust deutschen Gebietes in Aussicht. Siegend oder besiegt fördert Preußen nie die nationale Sache und es bewahrheitet sich hier schlagend das Wort des Dichters:

tann!

In neuerer Zeit wird vielfach die Vermuthung ausge sprochen, bei dem bevorstehenden europäischen Krieg würden die Vereinigten Staaten von Amerifa nicht neutral bleiben und sich auf Seiten Rußlands und Preußens schlagen. Es stüßt sich diese Vermuthung auf gewiffe halboffizielle Kund gebungen zu Gunsten der Kandioten, auf die Sympathien des amerikanischen Gesandten in Berlin für den Nordbund und endlich auf die Annahme, daß die Vereinigten Staaten , um England zu demüthigen, eine Art von Allianz mit Rußland eingegangen seien. Leßtere Annahme ist eine irrige, und die beiden angeführten Thatsachen haben nicht die ihnen beige messene Tragweite. Der Vorschub, welcher den kandiotischen Insurgenten in Amerika geleistet wurde, war persönliche Angelegenheit des Präsidenten, und die Lobrede auf den Nord­bund war persönliche Angelegenheit des amerikanischen Gesandten, der, früher ein verdienstvoller Geschichtsschreiber

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