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glieder. Die Anhänger Schweizers als unsere Gegner scheuen Meerane , 8. Januar. Als Beitrag zur Sache der Ge fein Mittel um unsere Sache zu vernichten, es ist ihnen werksgenossenschaften theile ich Ihnen mit, daß der aber bis icht nicht gelungen und wird ihnen auch in Zukunft hiesige Bolksverein in feiner legten Sigung beschlossen nicht gelingen, you hat am hiesigen Ort eine Gewerksgenossenschaft für Weber zu gründen. Man wählte zu diesem Bebufe ein aus 5 Mit gliedern bestehendes Komité, welches mit der Besorgung der Borarbeiten beauftragt wurde. Schon wollte das Komité mit einem Aufruf an sämmtliche Weber hervortreten, als man von dem Borgehen der Glauchauer und Crimmitschauer Freunde Kenntniß erhielt und nunmehr einstimmig beschloß, mit diesen in Verbindung zu treten.
Baden- Baden , 8. Januar. Wir haben hier seit einiger Zeit einen Unterstüßungsverein für franke Schuhnea chergesellen gegründet und sind eben daran, auch den Anfang mit einer Invaliden kaffe zu machen. Eine leichte Arbeit haben wir nicht, denn als Badeort erleidet unsere Stadt einen beständigen starken Wechsel der Arbeiter, und die zahllosen Gelegenheiten zu Bergnügungen aller Art zieben Biele mehr an als die Sorge um ihre soziale Selbstständigkeit und Besserstellung. Von der Bürgerschaft und den Arbeitgebern ist feine Unterstüßung zu erwarten, wohl aber Widerstand. Wir haben im Sinn, nächstens einen Aufruf an die Schuhmachergesellen zu erlassen und eine Gewerksgenossenschaft zu gründen.
Berlin , den 11. Januar. Neulich wurde in Berlin eine Arbeiterversammlung aufgelöst, weil ein Redner in einem Vortrag über die verschiedenen Staatsformen das Wesen der Republik erläutern wollte.
In der Borsig'schen Fabrik gab jüngst der Obermeister" Krell einem Arbeiter eine Ohrfeige und den Abschied. Die Arbeiter bestanden auf Entfernung des Obermeisters und Wiederbeschäftigung ihres mishandelten Collegen. Hr. Borsig ging nicht darauf ein. Er wollte die Sache vermitteln". Die Arbeiter bestanden auf ihre Forderung. Schulze( Delitzsch ) und May Hirsch hielten die Gelegenheit für günstig, sich bei den Arbeitern etwas politisches Kapital zu machen; sie gingen zu Hrn. Borsig, baten ihn, nachzugeben und bekamen einen Korb, den sie auch ruhig hinnahmen. Körbe von der Großbourgeoisie, Fußtritte von den Arbeitern das ist bitter. Mittlerweile ist der Ohrfeiger wieder im Amt und die Borfig'schent Arbeiter? Nun, sie berathen, was zu thun.
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In Duisburg ( Rheinpreußen) ist ein Reichstagsfiz vakant geworden, und hat der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein daselbst den Sozialdemokraten Hrn. Hasenclever als Candidaten aufgestellt. Unser Demokratischer Arbeiterverein" hat am 12. d. einstimmig beschlossen, diese Candidatur nach Kräften zu unterstüßen.( Das war recht. Herr Hafenclever ist ebenso ausgezeichnet durch Charakter, als durch Talent, und die Arbeiterfache wird an ihm einen tüchtigen Verfechter im Reichstage finden. Die Red. d. ,, Dem. Wochenblatts".)
#Luckenwalde , den 11, Januar. Der Aufruf im„ Demo kratischen Wochenblatt" zur Gründung einer Gwerfsgeno senschaft der Wirker, Weber, Färber u. s. w., kommt uns eben recht, da wir damit umgingen, unsere alten Zunft einrichtungen zu vernünftigen Gewerksgenossenschaften um bilden. Wir bitten, uns eine Parthie Musterstatuten zu sen den, um diese in den hiesigen Fabriken zu vertheilen, später wollen wir dann eine Versammlung der gesammten Weber
veranstalten.
Lugau , den 10. Januar. Die Versammlung der Berg arbeiter am 2. Weihnachtsfeiertage im braven Bergmann " Niederwürschniß, hatte sich mit der Gründung einer Gewerfés genossenschaft der Bergarbeiter wenig beschäftigen können, da die Berathung der Statuten für die vereinigte Knappschaft fast die ganze verfügbare Zeit in Anspruch nahm. Erst am Schlusse der Bersammlung wurde die Gewerksgenossenschafts frage durch den Vorsitzenden angeregt, worauf die Versamm lung einstimmig beschloß, eine Gewerksgenossen schaft zu gründen. Ein Comite wurde niedergesetzt, auf Grund des Leipziger Musterstatuts einen Entwurf auszu, arbeiten. Nächsten Sonntag, den 17. d. M., Nachmittags
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Uhr, wird abermals eine Versammlung abgehalten, in welcher endgültig die Gewerksgenossenschaft gegründet werden soll.
Aus Lunzenau , Thurm, St. Egidien und Niederlungwi
geht uns die erfreuliche Nachricht zu, daß bei den letzten
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meinderathswahlen in diesen Orten unsere Parteigenoffen gesiegt und die von ihnen aufgestellten Kandidaten bei der Aus den beiden legtgenannten Orten kommen uns Klagen zu über das Mißverhältniß der Wahl von Unansässigen zu der von Ansässigen. Leipzig , den 13. Januar. Die Sächsische Zeitung" schreibt: zu Mühlhausen im Elsaß besteht eine industrielle eine allgemeine Arbeiterversammlung abgehalten Gesellschaft zur Verhütung von Unglücksfällen in Fabrifen deren Jahresbericht die Regierung den Handelskammern mis dem Wunsch e mitgetheilt hat, ob sich nicht auch in Sachsen eine ähnliche auf Selbsthilfe beruhende Einrichtung ins Leben rufen ließe; die dortigen Fabrifinspektoren sind nämlich nicht aus den Herren Dr. Heine, Adv. Wachsmuth und Stadtältefter vom Staate bestellt. Die hiesige Handelsfammer hat einen
werden, in welcher der Versuch gemacht werden soll, eine Verschmelzung sämmtlicher hier bestehender Vereins Genos senschaften und Kassen zu einem einzigen allgemeinen Verein herbeizuführen und, im Anschluß an das Vorgehen der Crimmitschauer , eine allgemeine Gewerfsgenossenschaft zu gründen. Der Volksverein, Arbeiterverein und Consumverein sind mit der Verschmelzung einverstanden und die andern
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Härtel bestehenden Ausschuß zur Begutachtung der Sache hier bestehenden Organisationen werden sicher diesem Beispiele dergefeßt, wird aber demnächst schon Näheres über jene franz folgen.( Wir möchten das Vorgehen der Werdauer Freunde, fische Gesellschaft veröffentlichen. allen Barteigenossen zur Nachahmung empfehlen. Die vielen Vereine an den einzelnen Orten zersplittern die Kräfte zu sehr und erheischen viel bedeutendere Opfer an Zeit und Geld, als das bei einer Vereinigung der Fall sein würde. Zugleich wird durch eine solche Vereinigung auch dem oft fühlbaren Mangel an Kräften für die Organisation und Verwaltung abgeholfen werden. Anmerk. d. Red.).
Verantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.
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Druck und Verlag: 6. w. Bourath.
Expedition: Petersstraße 18.10 m Hierzu eine Beilage.
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