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Beilage zum Demokratischen Wochenblatt No. 5.

Die Arbeiterbewegung in Wien .

( Fortseßung).

Wien im Januar.

Volk Desterreichs beschlossen, worin die sozial- demokratischen Grundsäße erläutert, das Ziel der Arbeiterbewegung dargelegt und die Arbeiter vor Spaltungen nach Nationalitäten ge­warnt werden sollten.

Das von diesem Comité redigirte Manifest wurde auf dem fünften Wiener Arbeitertage( 10. Mai) genehmigt. Die bemerkenswerthesten Stellen dieses Manifestes lauteten: Der

Staat muß vollständig auf demokratischer Grundlage einge­richtet werden. Die Grundbedingung hierzu ist: die Einfüh­rung des allgemeinen direkten Wahlrechtes. Mit der Erlangung der politischen Freiheit muß auch die Emanzipation der ar­beitenden Klassen von der Herrschaft des Kapitals angestrebt

Nach den rastlosen Kämpfen, welche die junge Arbeiter­partei nach Außen zu bestehen hatte, folgten einige Momente der Ruhe und des Stillstands. Aber jetzt mußten, wie immer in solchen Fällen, innere Kämpfe zu Tage treten. Man sah blößlich Leute in der Bewegung auftauchen, denen es augen scheinlich nur darum zu thun war, ihren Namen recht oft in der Zeitung zu lesen. Es fehlte diefen Leuten wohl nicht an agitatorischem Talent, doch ging ihnen jede Bildung ab, die he die Dauer zu übernehmen. Es begann darum jenes widerliche Geſchrei gegen die Doktoren oder die sogenannten Nichtarbeiter, und die Seele dieser Schreier war der Nordbahnarbeiter Ertl. Ertl, der am meisten dazu beitrug, die Bewegung für furze hoffen. Die Wiener Arbeiter haben die Borurtheile der Reli Zeit

denn eine Bewegung, welche erst um die Anerkennung ihrer Berechtigung fämpft, duldet nicht, daß persönliche Bestrebungen in den Bordergrund treten. In die Zeit der inneren Kämpfe fällt auch der Versuch der Gründung eines Parteiorgans durch

J. B.

von Hofstetten aus Berlin . Hofstetten hatte sich an

werden. Die Bewohner der Provinzen sollen die Arbeiter Wiens in diesem Bestreben unterstüßen; denn nur als ein einiges, geschlossenes und wohlgegliedertes Heer kann das Bolk

auf den Sieg der Freiheit und der Idee der Gleichberechtigung

denn die Zeit der Nationalitäten- Absonderung ist vorüber und das Nationalitätsprinzip steht nur mehr auf der Tageordnung

der Reaktionäre. Es handelt sich darum, das arbeitende, das produzirende Volf zu erlösen, indem es zur Gleichberechtigung in der Gesellschaft und im Staate emporsteigt." Es wurde

die ihm als ehemalige Mitglieder des Allgem. Deutschen Arbei- beschlossen, dieses Manifest in alle Landessprachen Desterreichs

tervereins bekannten Herren Oberwinder und Hartung ge­wandt und sie um Auskunft darüber gebeten, ob in Wien ein Arbeiterorgan eristiren könne. Es wurde ihm bedeutet, daß die Sache sehr schwierig für einen Ausländer sei, doch fönne ein gesinnungstüchtiges Blatt auf Abnehmer rechnen. Hofstetten wollte jedoch von den Wiener Arbeitern die Autori: sation( Ermächtigung) zur Gründung eines Blattes, und nach­dem die Herren Oberwinder und Hartung ihre thätige Mit­wirkung unter diesen Umständen verweigerten und erklärten, daß eine derartige Autorisation nicht erfolgen könne, wandte fich Hofstetten an Herrn Fischer. Dieser berief einen Arbeiter­tag ein, dessen Resultat der Beschluß war, die Gründung eines Organs der freien Conkurrenz zu überlassen.

als der Versuch gemacht wurde, die Arbeiter in Nationalitäten zu spalten. Es wurde zur Gründung eines slavischen Arbeiter­bildungsvereines in Wien für Sonntag den 29. März eine Bersammlung beim ,, Stadtgute" einberufen, in welcher die be­reits entworfenen Statuten für einen Verein genehmigt werden r. follten,

Ein frischeres Leben fam wieder in die Arbeiterbewegung,

um durch ein zu wählendes Comité der Behörde vor­

gelegt zu werden. Allein diese Versammlung wurde wegen Am 3. April v. J. hatte der Ausschuß des Arbeiterbildungs­tumultuarischer Auftritte vom Polizei Commissar aufgelöst.

zu übersetzen und unter die Arbeiterbevölkerung aller Kron­länder zu vertheilen.

Um das Gefühl der Zusammengehörigkeit unter den Ar­beitern zu heben, wurde ferner beschlossen, im Sommer v. J.

ein Arbeiter- Verbrüderungs- Fest in Wien abzuhalten, und ein

aus 20 Arbeitern aller Nationalitäten gewähltes Comité mit den Vorarbeiten für dieses Fest betraut. Auf demselben Ar­beitertag wurde auch auf Antrag des Herrn Julius Brüs= haver eine Resolution angenommen, in welcher für sämmt­liche Staatsbürger Desterreichs dus allgemeine und direkte Wahlrecht verlangt wurde, und der Beschluß gefaßt, diese Re­solution durch eine Deputation zur Kenntniß des Ministeriums des Innern zu bringen. Herr Minister Giskra empfing auch die Deputation und nahm nach einer sehr erregten Unterredung die Resolution mit dem Bemerken an, daß das allgemeine direkte Wahlrecht in Desterreich undurchführbar sei. Bezüglich des Arbeiter- Verbrüderungs- Festes äußerte Herr Minister Giskra, daß dasselbe verboten werden würde, da man in Wien kein zweites Genf wolle.

( Fortsetzung folgt.)

bereines mit den Führern des nun wirklich begründeten slavi- Die Schneiderei in London oder der Kampf des großen

schen, Arbeitervereines eine Conferenz, und wurde eine Ver ständigung dahin erzielt, daß die letzteren versprachen, Alles aufzubieten, um eine Vereinigung beider Vereine zu erzielen, indem sie nur Gleichstellung mit den deutschen Mitgliedern des Arbeiterbildungsvereines verlangten, sich im Uebrigen aber mit den Brinzipien, welchen dieser Verein huldigt, einverstanden erklärten. Es wurde nun zur Besprechung dieser Fragen ein Arbeitertag für den 5. April 1868 ausgeschrieben, zu dem auch die Slaven ihr Erscheinen zusagten, und der wirklich an dem besagten Tage im Universum unter dem Vorfiße des Arbeiters Minder, eines 72 jährigen Greises, bei einer Theilnahme von circa 3000 Personen abgehalten wurde.

Es wurde der Erlaß eines Manifestes an das arbeitende

und des kleinen Kapitals.

Von J. G. Eccarius. ( Fortseßung-)

Betrachten wir nun diese beiden Zweige der Schneiderei, deren Produktionsweisen total verschieden sind, etwas näher. Die Produktionsweise des respektablen Schneidermeisters unter­scheidet sich von der mittelalterlichen nur dadurch, daß der Konsument die Rohstoffe nicht mehr selbst kauft. Der klein­bürgerliche Schneidermeister muß noch heute wie ehedem auf die Bestellung eines Kunden warten, bevor er einen Anzug produziren kann. Daher beschränkt sich der Markt für seine Produkte auf die nächste Umgebung seines Etablissements.