heit, daß er an einem nebeligen November- oder DezemberAbend ausgehen kann, ohne seine funkelnde Kette und seine goldene Uhr zu Hause zu lassen. Dies ist aber nicht der Fall. Nichts ist gewöhnlicher in den Straßen von London , als daß ,, respektablen" Leuten ihre goldenen Uhren und Ketten gestohlen werden. Besonders merkwürdig ist, daß die Diebe eine besondere Vorliebe für die Uhren und Ketten der Pfaffen und Advokaten zu haben scheinen; dagegen laufen nie Klagen ein, daß Aerzte bestohlen werden. Ob die Thatsache, daß die Aerzte nur Uhren tragen, um die Zeit zu messen, während die Pfaffen und andere Drohnen sie nur zur Schau aushängen, etwas mit dieser Diebspraris zu thun hat, wage ich nicht zu entscheiden. Die Philister beschuldigen die Polizei der Nachlässigkeit und verlangen schärfere Maßregeln. Statt wie bisher zu warten, bis ein Dieb des Diebstahls überführt wor
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haben aber die„ langen Stunden" und die Nachtarbe an den übrigen Tagen, und in Privathäusern an all Tagen noch nicht aufgehört. Wo fein Kläger ist, fann fe Richter sein. Das Gesez von 1867, welches die Zehn Stunden Acte auf alle Geschäfte und Werkstellen ausdeh wo Weiber und Kinder beschäftigt werden, hat der Gesundheit polizei die gefeßliche Verfolgung der Uebertreter anheim gefte und die Verfolgung noch obendrein durch gefeßliche Hinde nisse erschwert. nisse erschwert. Bevor eine Klage eingeleitet werden kan muß der Kläger in der Werkstelle gewesen und Leute bein Arbeiten angetroffen haben. Bevor er in die Werkstelle dringen kann, muß er eine besondere gerichtliche Bollma haben, die nur für eine bestimmte Werkstelle gilt. Die ordent lichen Fabrikinspektoren fönnen Kraft ihres Amtes überad Gi tritt verlangen, aber im Londoner Bezirk giebt es keine
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den, ehe man ihn verurtheilt, verlangt man, daß die Polizei spektoren. So ist es gekommen, daß im Laufe des verfloss
die Absicht zu stehlen entdecken, und daß die erwiesene Absicht eben so streng wie die That selbst bestraft werden soll. Eins ist gewiß, daß die wirklichen Diebe sehr selten die Sachen, die sie stehlen, an andere Leute verkaufen als an Solche, die mit gestohlenen Gütern Handel treiben. Stiehlt z. B. der Taschendieb von einem Würdenträger der Kirche eine goldne Uhr, die 50 Pfd. St. werth ist, so giebt ihm der Händler mit gestoh lenen Gütern höchstens 5 Pfd. St., dieser verkauft sie vielleicht für 20 Pfd. St. Die Londoner Philister verlangen also, daß Alle, die im Berdacht stehen, mit gestohlenen Gütern zu
nen Jahres faum ein halbes Dußend vornehmer Puhmacherin
nen wegen Verlegung des Gesetzes vor Gericht geladen bestraft worden sind.
handeln, unter strenge polizeiliche Aufsicht gestellt werden; daß hat Herzog Ernst es vorgezogen, sich durch seinen Staate
Jeder, der in Verdacht steht Dieb zu sein, ale strafwürdig behandelt werden soll, wenn er nicht nachweifen kann, daß er sein Brod auf ehrliche Weise verdient; und jeder Hauswirth soll bestraft werden, der Leute in seinem Hause hat, von denen er feine Beweise hat, daß sie sich redlich ernähren! Während
eine Versammlung von Delegirten verschiedener Stadtbezirke in London eine Denkschrift an das Ministerium im obigen Sinne annahm, setzte der Minister des Innern dem Ganzen durch eine Rede in Schottland die Krone auf. Er erklärte, daß er entschlossen sei, dem Verbrechen Einhalt zu thun 1) dadurch, daß er ihm die Quelle verstopfe, 2) durch verschärfte Strafen. Aber die Urquelle der gemeinen Diebereien ist die
Der Coburger Schlachten- und sonstige Ruhm. Anstatt abermals vor die Schranken des Gerichts zu geb Minister" Seebach auf dem sprichwörtlich geduldigen vertheidigen zu lassen, und zwar in einer Broschüre, betitelt Offenes Sendschreiben an den Archivrath Dr. Onno klop über die Ereignisse vor der Schlacht bei Langensalza ."
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Uns ist die Broschüre noch nicht zu Gesicht gefommen Die„ Deutsche Volkszeitung" in Hannover sagt über dieselbe „ Durch diese Broschüre soll nachgewiesen werden, daß theils die Thatsachen, aus denen Dr. Onno Klopp sein Urtheil über Verhalten des Herzogs in seiner Broschüre: Rückblicke auf Preußische Annexion des Königreichs Hannover "
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hat, nicht begründet, theils die aus denselben gemachten rungen nicht gerechtfertigt seien. Die Broschüre des Herrn
Noth, und dieser abzuhelfen, fällt, wie wir bereits gesehen Seebach mag gegen Dr. Onno Klopp beweisen, was sie wolle:
haben, dem Ministerium nicht ein. Die gemeinen Diebe stehlen jährlich 8,000,000 Bfd. St., wie viel stehlen die vor nehmen? Ein Mr. Peake sagte vor einigen Tagen vor dem
an dem Urtheil über das Berhalten des Herzogs wird fie in der öffentlichen Meinung nichts mehr ändern. Dasselbe ist für alle Zeiten unabänderlich durch die eidlichen Aussagen zweier St. für seine Bankaftien bezahlt habe. Wie viele Taschen Rittmeisters v. d. Wense in den Schwurgerichtsverhandlungen Gerichtshof in der Gurney- Angelegenheit, daß er 84,000 Pfd. Ehrenmänner, des Herrn Obersten Dammers und des Herrn diebstähle macht das? Mr. Thomas Howard sagte, er sei gegen den Dr. Zander zu München festgestellt worden. Jeden
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ein Gentleman", er treibe fein Geschäft; 1865 schuldete er
Bankrut. Howard braucht keine Steine zu flopfen, um trocken
weisen können, daß sie ihr Brod redlich verdienen, in's Ge
und den Howard's geschehen?
Alexander Redgrave, der Ober- Fabrik- Inspek
Vot die Unterhandlungen mit dem König von Hannover den
falle hat der Herzog die Katastrophe von Langensalza , ob ab Gurney 331,000 Pfd. St., er konnte nicht bezahlen und machte sichtlich oder unabsichtlich, dadurch herbeigeführt, daß er dur Brod zu verdienen. Wenn verdächtige Leute, die nicht nach- marsch der hannoverschen Armee durch Eisenach aufgehalten fängniß geworfen werden sollen, was soll mit den Gurney's schüre, daß der Hauptmann v. Zielberg, weicher im hannover hat. Neu, wenigstens uns unbekannt, ist die Angabe der Bro schen Hauptquartier erschien, um die Unterhandlungen im Na men des Herzogs anzufnüpfen, von diesem dazu nicht beauf gemachte Angabe an Wahrscheinlichkeit, daß Herr von Zielberg Dadurch gewinnt die von anderer Seite schon in Göttingen gewesen, um die hannoversche Armee zu beobachten und diese auch zu demselben Zwecke weiter begleitet habe, bis er es für geeignet gehalten, fich als Unterhändler einzuführen. Wenn dem so ist, dann würde die ganze Sad lage im Zusammenhange mit der Angabe des Herrn von bach noch eine neue, eigenthümliche Beleuchtung gewinnen." Leipzig .
tor für Großbritanien und Irland, hat vergangene Woche durch die öffentlichen Blätter bekannt gemacht, daß von jeßt an in allen Fabriken, Berkstellen, oder wo immer Weiber, Minderjährige und Kinder beschäftigt werden mögen, die Arbeit Sonnabends Nachmittags um 2 Uhr eingestellt werden muß. Die Baugewerfe hören regelmäßig Sonnabends um 2 Uhr auf, und die großen Geschäftshäuser sind schon seit längerer Zeit um dieselbe Stunde geschlossen worden. Damit
Berantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.
Druck und Verlag: G. W. Bollrath. Expedition: Petersstraße 18.
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