Demokratisches Wochenblatt.

No. 6.

Organ der deutschen Volkspartei und des Verbands deutscher Arbeitervereine.

Leipzig , den 6. Februar.

1869.

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An die Parteigenossen in Sachsen .

Verschiedene für die gesammte Partei hochwichtige Fragen veranlassen uns, eine allgemeine Landesversammlung der Bartei auf Sonnabend und Sonntag den 6. und 7. März dieses Jahres nach Hohenstein- Ernstthal einzuberufen. Die dortigen Parteigenossen haben sich auf erfolgte Anfrage bereit erklärt, die nöthigen Vorbereitungen zu treffen.

Tagesordnung:

1) Die sächsischen Landtagswahlen; 2) das sächsische Vereinsgesetz; 3) die Gewerks Genossenschaften.

bertreten bleibe. Wir erwarten, daß, bei der Wichtigkeit der zu behandelnden Fragen, fein Ort, wo die Partei Wurzel gefaßt hat, un­

Alles Nähere über die Versammlung werden wir seiner Zeit in diesem Blatte und durch besondere Circulaire an die

Barteigenossen bekannt machen.

Der Ausschuß der Volkspartei.

3nbalt: Bolitische Uebersicht.- Königlich preußischer Sozia. geschmacktesten Stieberiaden von einem Mann mit sehr schwar

lismus.

Polizei. Die demokr. Partei und nicht Fortschrittspartei.- Vororts:

Der Doppelgänger des Herrn Wagener.

und Arbeiter- Angelegenheiten. Erklärung.

die sächsischen Consum- Vereine.

direkten Steuern und der After sozialismus.

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Die Leipziger Beilage: Die in­Ernest Jones. An Der Baseler Strike. Anzeigen.

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Politische Uebersicht.

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zem Bart", der die Existenz des gewaltigen Nordbunds bedrohe; vergriff sich in höchst unkluger Weise an Meyer und Freese in Stuttgart , die ihn sofort telegraphisch der Unwahrheit zie­hen; nannte er, der Aristokrat mit den feinen gesell­schaftlichen Manieren" den Kurfürst von Hessen ein ,, Reptil, das in seine Höhle verfolgt werden müsse"; erklärte voll fittlicher Entrüstung er, der Urheber des italienischen Bündnisses-

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nahme der Einkünfte des Königs von Hannover und des durchzuseßen versuche, müsse unter der Berachtung seiner Lands Das preußische Abgeordnetenhaus hat die Beschlag wer seine partikularen Interessen mit Hülfe fremder Heere Kurfürsten von Hessen gut geheißen. Von diesem Jaherren Schwazklub war das nicht anders zu erwarten. Wir können

leute erstiden"; plauderte aus der Schule, daß vor Kurzem

versichern, daß noch keine Debatte des preußischen Abgeordneten- das mächtige Preußen, im Ausland, verläumdet" habe; und hauses uns mit solcher Genugthuung erfüllt hat, als die über betheuerte schließlich, er hasse das Spionenwesen, aber..man das Beschlagnahmegesez, und zwar aus dem einfachen Grunde, könne Pech nicht anfassen, ohne sich zu beschmugen!"

weil unsere Feinde sich noch nie solche Blößen gegeben haben. Abgesehen von dem Hanswurst Braun, der die revolutionär Sten Phrafen gegen das monarchische Prinzip schleuderte, und nicht ahnte, daß jedes seiner Worte ein Faustschlag in das Geficht des Hohenzollernthums war, dessen Livree er national

die Majorität trieb

"

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wühlte die Hauptperson. Graf Bis

Ja, er hat Recht waschen wir uns die Hände. Cavour starb, als die Folgen seiner Annexionspolitik zu Tage traten. Graf Bismarc lebt. Wer von Beiden ist der Glücklichere?

Als die Rückkehr des Ministerpräsidenten von Barzin an

etwa bloß der Körper Bismarcke nach Berlin geschafft worden? Oder hat die Zukunft" recht, die neulich von einem

in die bekannte Kuirassieruniform irgend einen nicht nerven­

fervil trägt; abgesehen von dem alten Waldeck , der sein gekündigt ward, erinnerten wir an die Kriegslist der Spanier, weißes Haar", einst Helmbusch der Demokratie", durch die die den gestorbenen Eid auf sein Pferd banden, und den Sa zärtliche Berührung der Collegen Ohm's und Gödsche's razenen noch lange mit dem Leichnam Schreck einjagten. Ist entweihte; abgesehen von dem zynischen Faustrecht- Gultus, den mard, wie weiland der von den Göttern geschlagene Ajar falschen Waldemar munfelte? Und hätte man vielleicht hüllte die unreinen Fäden seiner Politik und die Gebrechlich leidenden Vertreter der großpreußischen Idee gesteckt, zum Erem­in selbstmörderischer Wuth gegen sein eigenes Fleisch, und ents die nichts zu wünschen übrig ließ. Er, der großherzige durchlesen, die dem Grafen Bismarck zugeschrieben werden, teit seiner Schöpfung" mit einer grausamen Gründlichkeit, pel Herrn Staatsmann", der ,, die kleinen Mittel verabscheut", stüßte sich auf die lügenhaften Berichte ehrloser Spione; erzählte die ab­

pel Herrn Stieber? Je aufmerksamer wir die Reden

desto mehr finden wir uns in dieser Bermuthung bestärkt. Aus jedem Saz spricht Stieber.