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der allezeit opferbereite Pfleger alles Vernünftigen und Freien, was es je auf deutsch schweizerischem Boden seitdem gegeben hat. Das erste Attentat gegen den verruchten, nun vor ihm verblichenen ,, Bundestag" von 1833, führte ihn in die Schweiz ; er wurde mit dem Bürgerrecht von Baselland beehrt, half die Freischaarenzüge gegen das Jesuitenthum organisiren, trat felbst ein in die unvergeßlich treuen Corps von Basselland. Er sie­delte dann, nach langer Gefangenschaft, nach Liestal , dann nach Zürich über, verlebte hier in steter Thätigkeit für Orga nisation aller deutsch- schweizerischen Kräfte seine glücklichste Zeit, bis ihm die liebe Frau durch den Tod entrisfen ward. Seit dem war er wie gebrochen; er suchte und fand Ruhe in einem befreundeten Hause in Dießenhofen, hörte aber auch in seinen ältesten Tagen nie auf, mitzurathen und zu thun für Alles, was frei hieß und war für alles Gute und Wahre."

Brüssel. Die Debatte über Frauen und Kinderarbeit wurde am 23. Januar wieder aufgenommen, und da das Ministerium befürchtete, daß sich die Opposition der Sache be­mächtigen würde, erklärte es sich bereit, auf den Vorschlag Delhugnes einzugehen und eine betreffende Petition anzuneh

men.

Die Kammer faßte dann einen dahin zielenden Be­schluß, und so wird nun die Angelegenheit in einem beliebi gen Ministerpult schlafen, bis das Volk einmal in die Mini­sterpulte hineinblickt.

Göppingen , d. 30. Jan. Die Gewerksgenossen­schaftsbewegung wird nun auch im Schwabenlande Bo­den gewinnen. Nächsten Sonntag soll in Gßlingen die erste allgemeine Arbeiterversammlung sein, an der Bürger von hier, Wilhelmy von Geißlingen und Greulich aus Zürich theilnehmen. Nach dieser sollen noch mehrere andere Drte dran kommen.

Die Sendlinge Schweizers sollen warm empfangen werden, unsere Leute sind von ihrem Kommen aller Orten in Kenntniß gesetzt worden und haben die nöthigen Vorbereitun gen getroffen. Großpreußische Bourgeois haben wir bis jetzt schon im Schwabenlande gehabt, großpreußische Socialisten aber sind eine Menschenart, die wir bis jetzt noch nicht fann ten und die im Schwabenland auch nicht gedeihen wird, ver­laffen Sie sich darauf.

Nürnberg , d. 31. Januar. Der Arbeiterbildungs- Verein hat es abgelehnt sich der Adresse des Brudervereins Zukunft" an die Reichsrathekammer anzuschließen. So entschieden und

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Darmstadt. Der Antrag der Herren Dechsen. Eding und Dumont zu Gunsten des Coalitionsrechts lautet: ,, Hohe Kammer wolle die Regierung ersuchen. den Ständ eine Gefeßesvorlage zu machen, Zwecks Gewährung des Coalitionsrecht für Arbeiter und Arbeitgeber und Aufhebung, bezugsweise Abänderun trag der Bestimmungen der Art. 184 u. 185 des Strafgesetzbuches. Motive Bei der Bedeutung, welche die Arbeiterfrage in sozialer, wirthschaf licher und politischer Hinsicht einnimmt, ist es von dringender Wichti feit, diejenigen gefeßlichen Bestimmungen zu beseitigen, welche der freie Verwerthung der Arbeitskräfte und der freien Bewegung der Arbeit eine und Arbeitgeber entgegenstehen. Eine solche beschränkende Bestimmu Ann

Strafgesetzbuches. Das Verbot der Vereinigung zu den in dem er

ren Artikel angegebenen Zwecken gilt zwar gleich sehr für Arbeiter Arbeitgeber, soll also feinen Klassenunterschied fonstatiren. Die indessen nur formell der Fall, denn das Verbot trifft die Arbeitgebe nicht, weil ihre geringe Zahl und ihre soziale Stellung es ihnen

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leicht machen, Verständigungen unter einander zu treffen. Daß did sehr häufig geschieht, dafür könnten Beweise leicht und täglich beige bracht werden. Ganz anders verhält es sich aber bei den Arbeiter der Sie können ihrer Zahl wegen Vereinbarungen nicht abschließen, mit dem Gefeße in Conflikt zu gerathen; fie, nur fie allein werde also von der Beschränkung getroffen. Das Gefühl der Ungleichheit Lage in der Wahrung wichtiger Lebensinteressen, das Bewußtsein Ohnmacht in dem ungleichen Kampfe, in welchem sich die Arbeiter

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vereinzelte Individuen der geschlossenen Macht des Kapitals gegenübe befinden, treibt die Arbeiter in die Arme Derjenigen, die mit ihre kommunistischen Lehren Staat und Gesellschaft zu untergraben fuchen Was dem Einzelnen nicht verboten ist, darf auch nicht verboten

sein, wenn dieser Einzelne sich mit Mehreren verbindet, die an von ihm Erstrebten ein gleiches Interesse haben; es ist doch klar, in gar vielen Fällen es nur gemeinsamen Bestrebungen

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bessere Bedingungen zu erzielen. Dieß hindern wollen, beißt: ein na

türliches Recht verlegen. Der Einwand, daß das Coalitionsrecht Nachtheil der Arbeiter ausschlagen werde, ist durch die Thatsachen England genügend wiederlegt. Mag es auch sein, daß die Coalition freiheit hier und da zum Schaden der Arbeiter gereichen wird,

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fie einen unzeitigen Gebrauch davon machen, so dürfte doch nicht ver kannt werden, daß auch die Arbeitgeber von den Arbeitseinstellungen

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viel zu fürchten haben, daß somit ein gemeinsames Interesse meidung derselben durch Einseßung von Schiedsgerichten hinweife wird, wie diese sich in England in Folge der Coalitionsfreiheit wickelt und als von großem und heilsamem Einfluß erwiesen

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Nur wirkliche, nicht eingebildete Gleichheit vor dem Geseze wird der führung der Arbeiter zu politischen und sozialen Irrthümern die Spi abbrechen. Dem möglichen Einwande, daß die Coalitionsfreiheit

unserem Lande, das mehr dem Ackerbau als der Industrie nicht von großem praktischen Werthe sein werde, begegnen

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dem unbestreitbarem Saße, daß das Recht überall seine Stelle finde muß, daß es überhaupt ein Irrthum ist, zu glauben, es fönne die bei unseren Arbeiterverhältnissen ohne schweren Nachtheil unberücffid tigt bleiben. Einen schwer wiegenden Einwand könnte man uns dami für den Norddeutschen Bund hinwiese, bei welcher Gelegenheit auch Frage über die Coalitionsfreiheit geregelt werden wird; wir nehme aber deßhalb keinen Anstand, dieselbe dem hohen Hause in diefem u

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scharf die Erklärung des genannten Vereins ist, so fonnte sie machen, daß man die Stände auf die bevorstehende Gewerbegefeggebung

nicht die Ueberzeugung umstoßen: daß von diesem höchst reak. tionären Institut, bestehend aus auf ihre Geburts- und Geld­privelegien pochenden Proßen, keine vernünftige Anschauung erwartet werden kann. Sollten diese Leute dennoch einsehen, daß die Gemeindegefeßgebung, wie sie in der Kammer der Ab­geordneten durchgegangen ist, nichts taugt, so kann man ihnen doch nicht zutrauen, daß sie ihrem Haß gegen Alles, was libe­ral ist, untreu werden sollten.

Unser Verein hat beschlossen, eine Volksversammlung zu berufen, um gegen dies saubere Machwerf öffentlich zu pro­testiren und der Abgeordnetenkammer ein Mißtrauensvotum auszusprechen.

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In diesen Tagen wird hier ein Bolksverein gegrün­det. Sollten Schweizer 'sche Reiseprediger hierherkommen, um den Arbeitern weiß machen zu wollen, daß, auch ohne Politik

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serem Antrage zu unterbreiten, damit die großh. Regierung,

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nicht selbstständig vorgehen wollte, in dem Ausspruche der Kammer b Richtschnur für ihr Verhalten in dieser Frage bei ihrer Abstimmunic

im Bundesrathe finden möge."

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Wir haben nicht nöthig zu bemerken, daß wir den far trag freudig begrüßen. Wir hätten nur gewünscht, daß ma den etwas antiquirten Popanz der kommunistischen Lehren

weggelassen hätte. Ans Theilen" denkt kein vernünftiger

daß das Interesse der Allgemeinheit über dem Sonderintere beiter, und zum ,, Kommunismus ", d. h. zu dem Grundfa des Einzelnen steht, bekennt sich hoffentlich die gesammte

mofratie.

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Gelnhausen, den 3. Febr. Unsere Schuhmacher- Zum zu treiben, sich doch eine Aenderung der socialen Mißstände be- hat sich vor einigen Wochen hier aufgelöst; wir haben Aussicht daß sämmtliche Mitglieder( Kleinmeister und Gesellen) fich einer Gewerksgenossenschaft vereinigen. Unser Vorftant daß nur im demokratischen Staat eine Besserung eintreten selbst Schuhmachermeister, wird seinen ganzen Einfluß aufbie

wirfen lasse, so würden sie bei dem gesunden Sinne der Mehrheit unserer Arbeiter, die immer mehr einsehen lernen,

kann, glänzend abfahren.

ten, um es dahin zu bringen.

Weimar , den 31. Jan. Der Anschluß an das Nür

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