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Beilage zum Demokratischen Wochenblatt No. 7.

Ein soziales Programm.

Nur der Staat fann hier einschreiten durch die Geseß gebung!

Was wir in dieser Hinsicht von demselben zunächst ver­langen, ist in allgemeinen Zügen:

1) Gesetzliche Beschränkung des Arbeitstages, gesetzliche

Der demokratische Arbeiterverein in Berlin bat, veranlaßt durch einen Vortrag Carl Hirsch's, in län geren Debatten eingehend die Frage des normalen Ar­ne beitstags und des Schußes der Arbeit behandelt, und Regelung der Sonntags und Nachtarbeit für alle Arbeiter, big beschlossen, das Ergebniß in einer Broschüre zu veröffentlichen. auch auf dem Lande. in Die zu diesem Zweck niedergesetzte Commission hat nachstehenden Entwurf ausgearbeitet und uns freundlich mitgetheilt*):

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Ist ein Bedürfniß vorhanden, daß das Verhältniß zwi­schen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch die Geseßgebung ül geregelt werde, und wie soll das geschehen?

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Die Erkenntniß von der hohen Wichtigkeit dieser Fragen für den gesammten Arbeiterstand veranlaßt den Demokra tischen Arbeiter Verein zu Berlin , den Berliner Ar­beitern das Resultat eingehender Erörterungen in Folgendem

borzulegen:

2) Gefeßliches Verbot der Kinderarbeit, und Regelung der Arbeit der Frauen in Fabriken und auf dem Lande.

3) Geseßliche Bestimmungen über die Beschaffenheit des Arbeitsmaterials, der Arbeitsmittel und Arbeitsräume zum

Schutz des Lebens und der Gesundheit der Arbeiter.

4) Die gesetzliche Feststellung von nachdrücklichen Strafen, wenn die industriellen oder ländlichen Capitalisten diese Be

stimmungen übertreten.

5) Die Einsetzung von Behörden, welche für die gesetz­mäßige Durchführung aller dieser Bestimmungen Sorge tragen, und dazu mit einer starken exekutiven Gewalt ausgerüstet

Die freie Gonkurrenz," die Tochter der kapitalistischen Produktionsweise, lastet schwer auf den Capitalisten, unendlich sein müssen. biel schwerer aber auf den Arbeitern, denn sie hat zur noth wendigen Folge die ins Unnatürliche gesteigerte Ausnußung der Arbeitskraft, und bahnt dadurch den Weg zum förperlichen und geistigen Berkommen eines immer größer werdenden Theiles

der Arbeiter.

Sollen aber diese Behörden ihre Macht nicht zu politi­

scher Beeinflussung und Corruption sowohl der Arbeiter( als

der Arbeitgeber mißbrauchen, so müssen ihre Rechte und Pflich­ten auch nach allen Seiten hin genau durch Geseze fest­gestellt sein.

Befürchtungen in dieser Hinsicht liegen sehr nahe Ange­

Die freie Conkurrenz" reißt Mütter aus dem Kreis ihrer Kinder und treibt sie in die Fabriken, reißt Kinder aus den fichts der arbeiterfreundlichen Bestrebungen der konservativen Schulen und treibt sie in die Fabriken, fesselt dort die Männer Partei, welche sich annähernd in der Richtung der angeführ

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zur Abspanung ihrer Kräfte.

ten 5 Punkte bewegen, sich aber nur auf die Industrie-, nicht Die freie Gonkurrenz" verkürzt durch vorzeitige, gesund auf die ländlichen Arbeiter erstrecken, wo natürlich die Geld­heitswidrige und übermäßige Ausbeutung des Arbeiters seine interessen der Grundbefizer, von denen ein großer Theil feu­

Lebenszeit.

Aber mehr als dies!

Der Arbeitslohn ist der Preis der Waare des Arbeiters,

dale Herren sind, in's Spiel kommen.

Die Bestrebungen dieser Partei sind nur Wahlmanöver oder politische Intriguen gegen die Bourgeoisie, nicht aber aus

der Arbeitskraft"; der Werth dieser wie jeder anderer Waare Interesse für das Wohl der Arbeiter hervorgegangen.

ist gleich den gesellschaftlich durchschnittlichen Wiederherstellungs fosten, hier also gleich den unabweisbar nothwendigen Lebens­mitteln zur Aufrechterhaltung einer Familie.

dienst der Famitie für den Augenblick, führt aber bald zu Lohnarbeit der Frauen und Kinder erhöht also den Ver einem Sinken des Lohnes jedes Familienmitgliedes, und so­mit zu einer dauernden und allgemeinen Herabdrückung des

Lohnfazes.

6) An das gefeßliche Verbot der Kinderarbeit knüpft sich die Forderung unentgeltlichen und besseren, auf die Bildung des Verstandes berechneten, die Ueberladung des Gedächtnisses mit dogmatischen Formeln und Gebeten gänzlich ausschließen. den Schulunterrichts der Arbeiterkinder auf dem Lande und in den Städten.

Die genannten 6 Punkte sind in allgemeinen Umrissen diejenigen Forderungen, welche die Arbeiter überall, wo sie an fingen, ihre selbstständige Politik zn treiben, zuerst erhoben

hang der Familie des Arbeiters, denn statt zu seinen Genossen, haben. So zerstört die freie Conkurrenz" den leßten Zusammen­macht fie Frau und Kinder zu seinen Confurrenten, mithin

zu seinen Feinden.

In England, Frankreich und Nordamerika sind sie zum Theil bereits durchgesetzt, und zwar ohne daß die Conkurrenz­

es noch nicht ist, seine sichere Aussicht beim Fortschritt der In­dustrie, dies sein Antheil an dem vielgerühmten National­

Dies ist die Lage des modernen Sklaven, oder, wo sie fähigkeit der genannten Länder dadurch herabgedrückt wäre;

Wohlstand.

im Gegentheil hat sich dort die Industrie durch die Schonung der Arbeitskraft und die dadurch nothwendig hervorgerufenen Fortschritte, z. B. Verbesserungen der Maschinerie, unendlich

Die Arbeiter streben dort auf der so gewonnenen Grund­

Wer kann der Fortwucherung solcher Uebel Einhalt thun? gehoben. Weder Humanität der einzelnen Arbeitgeber, noch die vereinzelten Bestrebungen von Arbeitern, denn sie Alle müssen lage weiter. fich vor dem unerbittlichen Geseß der freien Conkurrenz"

beugen.

In Belgien , Desterreich, der Schweiz und Preußen sollen die bezeichneten Forderungen durchgesetzt werden. Wir behalten uns vor, sobald wir die Zeit für geeignet

nung schuldig, daß derselbe schon im Frühjahr 1866 bei Gelegenheit lich zu berathen. einer durch die hiesige Gewerbekammer veranlaßten Durchberathung

Wir sind dem Leipziger Arbeiterbildungsverein die Erwäh- halten, die speziellen Geseßesentwürfe auszuarbeiten und öffent­

des Gewerbegeseges sich in einer längeren Denkschrift ganz im Sinne des obigen Programms ausgesprochen hat. Es wäre sehr wünschens­werth, wenn diese Denkschrift zum Abdruck fäme.

Anm. d. Red.

Ueberall aber werden von den denkenden Arbeitern, welche erkannt haben, daß die Intereffen der Arbeiter in allen Cul­turländern dieselben sind, die genannten Forderungen, als die