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Demokratisches Wochenblatt.

No. 10.

Organ der deutschen Volkspartei und des Verbands deutscher Arbeitervereine.

Leipzig , den 6. März.

1869.

fchließlich Bringerlobn 122 Ngr.; einzelne Nummern 1 Ngr. Abonnements für Leipzig nebmen entgegen die Herren G. Hofmann, Brübl 40, 6. Richter, Peterssteinweg 7, Leipziger Consumverein, Universitätstraße, und die Ervedition d. Blattes in der Wohnung des Herrn A. Bebel, Petersstraße 18. Für Dresden Filialervedition( interimistisch) M. Hendel, Wallstraße 10. Agent in London für England, Indien , China , Javan, Australien , Südamerika 2c. die deutsche Buchhandlung von Franz Thimm, 24 Brook Street, Grosvenor Square, London . Agent für London : A. Duenfing, Foreign Bookseller, Librarian and Newsagent, 8, Little Newport Street, Leicester Square, W. C.

Das Blatt erscheint jeden Sonnabend. Abonnementspreis vierteljährlich bei allen deutschen Postanstalten sowie bier am Blage eins

3nbalt: Bolitische Uebersicht.

Anzeigen.

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Jdeen. Aus Desterreich. Bororts- und Arbeiter- Angelegenheiten.

land.

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Der Triumph sozialistischer Beilage: Die demokratischen Ziele und die deut­Aus Eng­

ihen Arbeiter. Zur Abwehr preußischer Erfindung.

Briefkasten.

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kerung aus Katholiken. So oft nun in der sehr rasch wach­senden Stadt eine neue höhere Lehranstalt gegründet werden soll, erhebt sich ein Streit über die Confession, die in derselben herrschen soll, oder deutsch : welche Geistlichen den Unterricht beeinflussen dürfen.( Nach den preußischen Geseßen muß ir­gend eine Confession herrschen; eine Schule ohne jede firch­liche Bevormundung wäre ja ein Werk des Teufels!) Refignirt Man schreibt uns aus Berlin : Während all des Geräuschs ergiebt sich der liberale Philister in diesen Zustand und sucht

Politische Uebersicht.

der großen und kleinen Politik hat in den legten Wochen unsere nun möglichst alle Lehranstalten zu protestantischen zu machen, führt. Auf den fast leeren Bänken saßen oft faum 40 Abge- Schulen gelungen ist. Nun beanspruchen die Katholiken, d. h. Boltsvertretung" eine Art von unheimlichem Stillleben ge­ordnete, die über die wichtigsten Landesangelegenheiten beriethen natürlich der katholische Klerus, die 13. neugebaute und noch und beschlossen, und wer auf die gleichfalls verödeten Tribünen

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der Norddeutsche

was ihm denn auch in Breslau bei 12 öffenlichen, höheren

nicht eröffnete Schule für sich, und die Stadt, d. h. die Bour­

feit überantworten, wie sie mit allen früheren ohne Be=

als die Regierung ihr Veto*) einlegte, beschwerend an den

blidte und die seltsamen Reden hörte, die unten im Saale geoisie, die in den städtischen Behörden fißt, kann diese Schule geführt wurden, der mußte unwillkürlich die gegenseitige Ent anständiger Weise nicht auch noch der evangelischen Geistlich.. tennen und sich sagen: der Parlamentarismus hat ausgespielt! denken gethan hat. Da will sie denn aus purer Verlegen. Aber schon wieder flingelt's, ein neuer Aft der parlamentari heit eine konfessions lose Schule daraus machen, und hat sich, schen Komödie beginnt am 4. März, Reichstag ". Die übliche Pause findet nicht statt, im Gegentheil Landtag gewandt. Am Sonnabend fam diese Angelegenheit gen haben, da der Landtag erst etwa am 8. März geschlossen die Regierung mit 155 gegen 120 Stimmen aufgefordert, dieselben sind, so giebt es natürlich große Verwirrung, und dieser Beschluß nicht, da der Minister nicht verpflichtet ist, den= Ueber den Grund der so plößlichen und vorzeitigen Einberu murf über Aufhebung der mittelalterlichen Gefälle( Erbzins­fung des Reichstage hört man manche, zum Theil beunruhi gelder) in den anneftirten Provinzen ohne Entschädigung man wird faum mehr wissen, wer Koch und wer Kellner ist". selben auszufübren(!). Im Herrenhause wurde der Gescßent gende Gerüchte. Einige meinen, man beabsichtige schleunigst der bisherigen Rentenempfänger.

zur Verhandlung, und schließlich hat das Abgeordnetenhaus

der Stadt Breslau ihren Willen zu lassen. Einen Zweck hat

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gegen, eine schwache Oppo­

einige liberale Geseße zu machen, um die erbitterten Bundes- fition angenommen. Das Gesez betrifft blos die Feudalherren Süddeutschen für die im Herbst zu erwartende Annexion ge- längst und in Preußen 1850 ohne Entschädigung abgeschafft genossen zu besänftigen, mit Desterreich zu fonkurriren und die Hessen's und Nassau's, da diese Gefälle in Hannover schon neigt zu machen. So die optimistischen*) Main - Ueberbrüder. Geld, und zwar viel Geld, schleunigst bewilligen, denn der Die Beffimisten**) fagen: Der Reichstag foll gar nichte ale Krieg mit Frankreich ist unvermeidlich und steht vor der Thür." tanntlich das Rofettiren mit dem Protestantismus und das

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worden find. Die Oppositionspartei wollte, daß die Bauern oder der Staat die kleinen Herren" für den Wegfall der Ge fälle entschädigen sollten."

Zum preußisch partikularistischen Gothaerthum gehört be habe in einem Schreiben an den Kaiser von Frankreich

Ein belgisches Blatt behauptete neulich, Graf Bismarc

den Wunsch einer Verständigung ausgesprochen, und ihm u. A. eine Art von Continentalsperre gegen englische

ob das protestantische Muckerthum nicht ebenso Humanität und amerikanische Waaren vorgeschlagen. Die Kreuzzeitung "

und Kultur gefährdete, als das katholische! Diese von oben gepflegte fleindeutsche Richtung wird namentlich in Breslau

erklärt diese Nachricht für falsch, und was den angeblichen Borschlag einer Continentalsperre anlangt, hat das Berliner

sehr stark gepflegt. Dort besteht über ein Biertel der Bevöl Junkerblatt auch gewiß Recht. Daß aber Graf Bismard in

Alles rofig fiebt.

*) optimistisch, das Beste glaubend; ein Optimist, Jemand, der

der schwarz fiebt.

**) peffimistisch, das Schlimmste glaubend; ein Pessimist, Jemand,

jüngster Zeit wiederholte, jedoch fruchtlose Versuche gemacht hat, Napoleon zu gewinnen, ist zweifellos.

*) Lateinisch: ich verbiete! Man nennt so den Einspruch der ausübenden Gewalt( der Regierung, des Fürsten , des Präsidenten) gegen Gesegesvorschläge u. s. w.