Rückkehr zur Metallwährung, sobald dieselbe ohne Schädigung des Landes erfolgen kann, ins Auge gefaßt werden muß. Um der Nationalehre willen muß jeder Dollar Regierungsschuld in Gold bezahlt werden, wenn nicht im Contrakte andere Be­stimmungen festgefeßt find. Möge man nur wissen, daß auch hinsichtlich keines einzigen Pfennigs der Staatsschuld eine Re­pudiation*) stattfindet, so wird das schon viel zur Stärkung des Staatskredits beitragen, welcher der beste in der Welt sein müßte, und es wird uns schließlich in den Stand seßen, die Schuld durch Bonds**) zu erseßen, für welche wir weniger Zinsen zahlen, als wir jetzt zu zahlen haben? Dazu soll eine ehr­liche Erhebung von Steuern und strenge Rechenschaftsablage an das Schazamt für jeden erhobenen Dollar und die größt­mögliche Einschränkung in den Ausgaben kommen. Wer zwei felt daran, daß es thunlich sein wird, jeden Dollar abzuzahlen und zwar mit größerer Bequemlichkeit, als jeßt, wo wir für unnüßen Lurus zu zahlen haben. Der darniederliegende Ver­fehr muß wieder gehoben und die Industrie ermuthigt wer den. Die jungen Männer dieses Landes haben ein besonderes Interesse daran, die Nationalehre aufrecht zu erhalten. Augen­blicke des Nachdenkens über unseren fünftigen gebietenden Ein­fluß unter den Nationen sollten sie mit Nationalstolz begei stern. In welcher Weise die öffentliche Schuld getilgt, die Me­tallzahlung wieder aufgenommen werden soll, ist nicht so wichtig, als daß der Plan dazu gefaßt wird. Geeinigte Ent­schließung zum Handeln ist mehr werth, als getheilter Rath über die Art des Handelns. Eine Gesetzgebung über diesen Gegenstand mag jetzt vielleicht nicht nothwendig, noch selbst rathsam sein, doch sie wird es werden. Sobald das Gesetz überall im Lande in voller Kraft wieder hergestellt, und der Handel in seine gewohnten Ganäle geleitet ist, wird es mein Bemühen sein, die Geseße getreulich auszuführen und für die regelmäßige Erhebung aller Staatseinnahmen zu sorgen. Ich werde nach bestem Ermessen nur solche Beamte ernennen, welche zur Ausführung dieses Planes geeignet sind.

Wo irgend die Flagge unseres Landes weht, beabsichtige ich die Rechte aller Völker zu achten, doch gleiche Achtung für unsere eigene zu fordern. Wenn andere von dieser Regel des Verkehre mit uns abweichen sollten, so können wir veranlagt werden, ihrem Borgange zu folgen.

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"

An demselben Tag, wo Präsident Grant seine An trittsrede in Washington hielt, eröffnete in Berlin der König von Preußen den Norddeutschen Reichstag". grellerer Gegensag läßt sich nicht denken. Dort ein einfacher Bürger, der zu seinen Mitbürgern, hier ein Monarch, der zu seinen Unterthanen spricht. Dort der glückliche Schir. mer der amerikanischen Staatseinheit, hier der erfolgreiche Zerstörer der deutschen Staatseinheit. Dort ein Triumph der Volkssouveränität, hier ein parlamentarisches Schattenspiel an der Wand, mit dem der Absolutismus die großen und kleinen Kinder zu ergößen sucht.

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Der Wortlaut der Berliner Thronrede hat für unsere Leser kein Interesse. Sie läßt sich in zwei Säßen zusammen bei fassen: Wir haben Furcht! Wir brauchen Geld!

Bismarck , der alle Selbstbeherrschung verloren hat, eine.. Gleich in der ersten Sigung des Reichstags" hatte Graf Szene" mit dem Abgeordneten Twesten, den er ohne jeden Grund in der heftigsten Weise angriff. Einige Aeußerungen des Herrn liberalen bedenklich den Kopf schütteln. Grafen waren so sonderbar, daß selbst die servilsten National

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Unter dem Titel:„ Der Kaiserwahnsinn" bringt " Deutsche Volkszeitung" in Hannover einen sehr zeitgemäßen Aufsatz, dem wir folgende Stelle entnehmen:

Wirs

., Wir wollen an der Hand der Geschichte die psychologischen fungen verfolgen, welche große und rasch errungene Erfolge, durch die Gunst des Glückes erlangte Herrschaft und Machtfülle auf Menschen von mittelmäßiger Geisteskraft, die jener Güter theilhaftig werden, auszuüben pflegen. Die Geschichte der römischen Kaiserzeit, in welcher fich Wesen und Wirkung unbeschränkter, durch Usurpation erlangte Herrschermacht überhaupt am Klarsten ausprägen, gibt über jene uns bezeichneten psychologischen Erscheinungen die beste Auskunft und

von

weist die selben so häufig auf, daß die Geschichtschreite Auskunft und

dieser Periode

8.

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vor Allen,

sich veranlaßt gesehen haben, jene Erscheinungen mit einem technischen Ausdrucke als den Kaiserwahnsinn" zu bezeichnen. Die damit bezeich nete Seelenstimmung bestand nach jenen Geschichtsschreibern( 3. Jac. Burckhardt, Zeit Constantin's des Großen) in einer aus Uebers wußtsein der Herrschaft über die Welt und durch die Furcht die nach Herrschaft streben konnten. Diese Aufregung und Ueberrei zung steigerte sich zu einer völligen Zerrüttung des Geistes, welche die von ihr befallenen Herrscher wie Caligula , Nero , Domitian , Commo dus und Andere in die tollsten Ausschweifungen stürzte, durch welche die unaufhörliche Sorge übertäubt werden sollte, während Seelenzerrüttung den Untergang der von ibr Betroffenen mit Nothwens digkeit berbeiführte. An Caligula bebt Niebuhr die Schlaflosigkeit als ein Hauptmerkmal jener Seelenstörung hervor. Nur außerordents

gerade

jene

Die angemessene Behandlung der Indianer verdient die sorgfältigste Erwägung. Ich gedenke jedes Verfahren zu be­günstigen, welches ihre Givilifirung, ihre Bekehrung zum Christenthum und schließlich die Verleihung des Bürgerrechts häufung von Freveln, denen sie ihre Herrschaft verdankten, jenem

an sie zum Ziele hat.

Ich hoffe und wünsche die endliche Annahme des Amen­

lich hochbegabte Menschen, wie Constantin der Große, konnten trop Schicksale des Kaiserwahnsinns" entgehen.

Der

In neuerer Zeit haben wir ein Beispiel jener durch die Ueberwucht

dements zur Constitution, wodurch das allgemeine Stimmrecht Geschichtschreiber Schlosser sagt von ihm: ,, Napoleon ist seit dem Frie

gesichert wird.

Schließlich bitte ich darum, daß im ganzen Lande Einer gegen den Anderen geduldige Nachsicht übe, und daß jeder Bürger den festen Entschluß faffe, sein Möglichstes zu thun, um das Glück der Union zu befestigen, und ich flehe zu Gott, daß er seinen Segen dazu gebe."

Das neue amerikanische Ministerium besteht aus Männern der streng republikanischen Richtung. Washburne, der an Seward's Stelle das Auswärtige übernimmt, zeichnet sich durch große Fähigkeiten und festen Charakter aus. Sho field, der Kriegsminister, hat sich im Kampf gegen die Süd­staaten bewährt. Finanzminister Stewart genießt des all­gemeinsten Vertrauens, ebenso wie Cox, dem das Innere über­tragen worden ist.

*) Richtanerkennung, Zahlungsweigerung. **) Schaßscheine.

mebt,

den von Schönbrunn unstreitig von dem Schwindel ergriffen gewefen, der einst Nebukadnezar und Tamerlan fortgerissen hatte; er glaubte als wer unbedingt geborchte. Kaisers der wunderlichen, polternden.

dem Schicksal troßen zu können und duldete endlich Niemanden Schlosser erwähnt ferner zur Schilde

rung des Seelenzustandes des

ten zwei Jahren vor dem russischen Feldzug bisweilen ohne allen erficht lichen Anlaß und zu Jedermanns Erstaunen gehalten habe, und welche

prahlenden, schimpfenden und drohenden Reden, welche dieser in den leps

selbst die französischen Lobredner des Kaisers nicht zu entschuldigen

was

lichen Reden, welche oft selbst den gewöhnlichsten Anstand verlegten, gen. Officiöse Berichtigungen mußten dann den Eindruck jener faijer nachträglich abzuschwächen suchen."

Ein boshafter Zufall bringt gerade jezt einen Brief aus Tageslicht, den Graf Bismarck an General Grant geschrieben hat, oder der doch in seinem Namen an diesen geschrieben worden ist. Der Brief athmet Bewunderung für den Gr oberer Vicksburgs und Richmonds( der zwei stärksten Festungen der amerikanischen Rebellen). Der Schreiber scheint keine Ah nung zu haben, daß in Vicksburg und Richmond die Macht

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