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gleich dieser körperlich sehr angegriffen war, so sprach er doch über 1 Stunde unter der allgemeinsten Aufmerksamkeit und unter häufigen Beifalls bezeugungen während des Vor­trags und am Schlusse. Nach Bebel trat Herr Schumann aus Berlin auf. Er erklärte, er könne gegen den Vortrag nicht das Mindeste einwenden, nur wolle er wissen, warum Bebel nicht über den Berliner Kongreß und die Schweißer': schen Arbeiterschaften gesprochen habe? Nach Herr Schumann sprach Herr Stolle aus Crimmitschau des ausführlicheren

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mit über je 100, in Hannover mit 40 Mitgliedern, außerde in Dresden , Eßlingen , Hamburg , Fürth , Regensburg , Othe Saalburg und Markneukirchen gebildet. Ebenso haben Collegen in der Schweiz ihren Beitritt erklärt und wirken rigst für Ausbreitung des Vereins. Bon ihnen ist der Antr eingegangen, den Verein zu einem internationalen machen, und nachdem dieser Antrag von der Leipziger gliedschaft mit Stimmeneinhelligkeit angenommen worden wird uns von den Züricher Collegen die Mittheilung,

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über die Gewerksgenossenschaften, indem er an einer Reihe auch die Berufsgenossen in Belgien , Frankreich und Englan

von Uebelständen, welche die Arbeiter drücken und ihnen das Leben verkümmern. nachwies, wie hier nur durch die Gewerks­genossenschaften Abhülfe geschaffen werden könne; er betonte namentlich auch die Nothwendigkeit einer internationalen Organisation der Gewerksgenossenschaften. Herr Bebel beant­wortete hierauf in drastischer Weise die Anfragen des Herrn Schumann unter großer Heiterkeit der Versammlung, zugleich

Die Debatte bis nach 12

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sich organisiren. Geht schon aus alle dem hervor, daß Congreß außerordentlich zahlreich beschickt werden wird, so sich auch aus der Aufforderung in No. 26 des Demokrat" an die Gewerkschaft der Buchbinder 2c.( nach

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Berliner Congreßstatut), sowie den Erklärungen des Berlin de Ortsvereins der Buchbinder( nach Hirsch- Dunder'schem Statu fie

erörterte er kurz die Gründe der gegenseitigen Bekämpfung. durch hohe Anzahl von Vertretern den Sieg für ihr Bring fo

ten sich von Schweizer 'scher Seite Schumann und Richter, von Seiten der Volkspartei Bebel, Stolle und Dozauer aus Zwickau . Bebel warf Schumann unter andern auch jesuitische Wortverdrehung" vor, weil derselbe seine Aeuße­rungen stets im entgegengefeßten Sinne darzulegen suchte. Schließlich beantragte Herr Bebel folgende Resolution: Die Versammlung erklärt sich mit den sozial- demokratischen Prin­zipien einverstanden, sie hat aber keine Veranlassung sich der

die Organisation der Volkspartei unterstüßen und die vom

schließen, daß alle Parteien das Möglichste thun werden.

zu erringen. Es läßt sich aber auch voraussehen, daß die handlungen äußerst lebhafte und interessante werden,

es ist höchst wichtig, daß alle Collegenkreise sich vertreten

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An die Buchbinder , Portefeuille, Etui- und Carto nagenarbeiter.

Collegen in den verschiedensten Theilen Deutschlands und Nachdem die uns von einer beträchtlichen Anzahl voto

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Agitation des allgemeinen deutschen Arbeitervereins oder den Schweiz zugekommenen Beitrittserklärungen zum gegründete Schweitzer'schen Arbeiterschaften anzuschließen, sie wird vielmehr internationalen Buchbinderverein und Anmeldung fe Vorort Leipzig ins Leben gerufenen Gewerks Genossenschaften Anerkennung unserer Berufsgenossen erfreut, ist es und ein

nach Kräften fördern."

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Herr Schumann und Herr Richter bekämpften, Stolle

sammlung für die Resolution, dagegen stimmten nur etwa 30 Mann.

von Delegirten konstatirt haben, daß unser Vorgehen

angenehme Pflicht, hiermit nochmals alle Arbeiter und

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meister der obengenannten Gemerke einzuladen, zu dem und Bebel befürworteten die Resolution. Bet der Abstim- 28. März und an den folgenden Tagen im Hotel de Sar mung erklärte sich die ungeheure Mehrheit der Vers hier stattfindenden ersten Congreß der Buchbinder, Portefeuille Etui- und Cartonagen- Arbeiter ihre Vertreter zu schicken. Bei der reichhaltigen und wichtigen Tagesordnung, wie bei der Bedeutung, die die Beschlüsse dieses Congresses die Interessen unseres Standes haben müssen, ist

Meerare, den 7. März. Freitag den 5. März haben wir hier im bairische Haus eine allgemeine Arbeiter­Bersammlung abgehalten. Saal und Gallerien waren zum Erdrücken gefüllt; es waren bestimmt 2000 Mann an­wesend. Herr Eberlein wurde zum Vorsitzenden gewählt.

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wendig, daß alle Collegenkreise vertreten find. Mögen die werksgenossen in fleinen Städten sich mit einander verbinden um so Delegirte abordnen zu können, oder ihre Mandate

Unser Abgeordneter Bebel, sprach über das allgemeine ihnen bekannte Collegen naher großer Städte oder an un

Wahlrecht und dessen Bedeutung in Staat und Gemeinde. Er entschied sich dahin, daß Jeder nach sächsischem Gesetz mit 21 Jahren mündige Mann auch das unbeschränkte Wahlrecht für Staat und Gemeinde haben müsse. Er kam hierbei auch

einsenden.

Behuss der Abstimmung bitten wir, in den Mandat sowohl die Gesammtzahl der Collegen am betreffenden als auch die Zahl der Wähler des Mandatträgers

auf die Heimaths- und Armen unterstüßungsfrage zugeben, und nur Arbeiter oder Kleinmeister der obigen

zu sprechen und wies unter Darlegung der einschlägigen Ver­hältnisse nach, daß die Armenpflege allgemeine Staatssache werden müsse, wenn die Freizügigkeit und die Erlangung des Heimathsrechts an jedem Orte eine Wahrheit werden solle. Nach einer Pause sprach er dann in einem zweiten Vortrag.

merke zu Delegirten, und zwar auf 1

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genau

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30 in fleinere

Städten 1, auf jede weitere volle 30 Collegen in größere Städten ebenfalls 1 Abgeordneten zu wählen. Die Delegitt

erhalten von den hiesigen Collegen freies Quartier. Berufsgenossen! es gilt uns zu organisiren zum

gemein

über Zweck und Bedeutung der Gewerksgenossenschaf samen Schuße und zum Kampf gegen die sozialen Mißv ten. Die gespannte Aufmerksamkeit während des Vortrags hältnisse; schon haben die Gollegen in vielen größeren Stäb und der lebhafte Beifall nach demselben bewies, welch guten Deutschlands und der Schweiz ihren Beitritt erklärt, und Boden die Gewerksgenossenschaften bei uns finden werden. in Frankreich , England, und Belgien arbeiten eifrigit an Zum Schluß wurde noch die Wahl eines Deputirten zum Organisation; wir erwarten daher, daß alle Collegen sächsischen Arbeiterkongreß vorgenommen und fiel die ten in unsere Reihen und ihre Vertreter zum Congreffe f Wahl hierbei auf Herrn Eberlein, Vorstand des Volks­vereins. noch rechtzeitig Statutenentwurf, Programm und Tagesordnun mit uns aber schnellstens in Berkehr treten, damit wir ibn

Leipzig . Der von den Leipziger Buchbindergehülfen ge­

Bereits haben sich Mitgliedschaften in Nürnberg und Stuttgart

zuschicken können.

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eintre

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gründete Buchbinderverein wächst in erfreulicher Weise. Das prov. Comité: Gotter , Jhde, Kunath, Minfwi

zuschicken können. Mit collegialischem Gruß

Schwanebeck, Werner, Petersstrasse Nr. 18. Verantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht.| Leipzig. { Expedition: Petersstraße 18.

Redaktion: Braustraße 11.

Druck und Verlag: G. W. Vollrath.

Hierzu eine Beilage.

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