"

130

gendsten Gründe die Last der Verantwortlichkeit von den Schul> tern des Urhebers dieser That abzunehmen; wenn aber gesagt sein soll, daß Graf Bismarck wanke, weil sein Werk" er schüttert sei, so hat das Gerücht nicht bloß die Wahrscheinlich­keit, sondern die Wahrheit für sich.

In der Beilage theilen wir einen, dem Berliner ,, Reichs­ tag " vorliegenden Gefeßesentwurf, betr. die Beschlagnahme des Arbeits- und Dienstlohns, mit. Der Entwurf ist nicht gehauen und gestochen; statt solche Beschlagnahmen ein­fach zu verbieten, wird ein Mittelweg eingeschlagen, der nach feiner Seite hin befriedigen kann, und die Unfähig keit des Junkerthums, den Arbeitern zu helfen, auf das Klarste fundthut.

"

-

"

tödt

allg

Wir danken den Frankfurtern, welche diese vernichtende ratif Schrift, die in ihrer Sachlichkeit ein wahres Arsenal von lichen Anklagen, dem Sieger zuschleudern. Gerade in dem

dann

ben

aut würd

in de

Augenblick, wo er geborgen sich meinte", da ,, naht es schnell wie Gewitterschein" und versengt ihn mit solchem Feuerbrand von Wahrheit. Hoffentlich geschieht das nöthige, um den Sie möglichst weithin zu verfolgen. Hoffentlich sorgt man für ausgedehnten Vertrieb dieses großpreußischen Prachtbuche. politische Bibel müßte es werden für alle Anneftirten, damit von dem heranwachsenden Geschlecht Niemand sei, der nicht die Namen des Königs Wilhelm und seiner Bismard, Man Gewi teuffel, Röder u. s. w. in wirklich gebührender Erinnerung schäft habe."

ab

Endlich hat eine der süddeutschen Kammern den Muth gehabt, ein Votum gegen die preußische Militärwirthschaft zugeben, und dieser Kammer gebührt um so mehr Ehre, weil

be

sie den schwächsten und von Preußen am unmittelbarsten drohten der südwestdeutschen Staaten vertritt. In ihrer Sizung vom 12. d. M. hat die bessen darmstädtische Rammer den Geseßentwurf für Einführung der unverhältnißmäßig bo hen preußischen Offiziers- Gagen( Besoldungen) verworfen. Ein Hoch! den braven Abgeordneten!

In puncto der Unzucht mit Kindern und sonstige unnatürlicher Liebhabereien lebhaftester Wetteifer zwischen Wien und Berlin , zwischen protestantischem und katholischem Mude thum. Würde den frommen Verächtern des unkirchliche Strafgeseßbuchs nicht meist freundlich fortgeholfen, so hätten wit wenigstens auf religiösem Gebiet die Aussicht auf Verwirklichung der Einheit in dem von Heine prophetisch besungenen Nationalzuchthaus.

Auf das königliche, Gnadengeschenk", durch das die Frankfurter à 8 Thlr. pr. Kopf gekauft werden sollten, ist die passendste Antwort erfolgt in Gestalt einer Broschüre, betitelt: ,, Aftenstücke und Verhandlungen in der Klagsache der f. preußischen Staatsanwaltschaft zu Frankfurt a. M. gegen die Redaktion der Frankfurter Zeitung " wegen behaupteter Ver­läumdung und Beleidigung der Führer der Mainarmee und der Militärbefehlshaber von Frankfurt im Jahr 1866"*). Es ist dies der stenographische Bericht der bereits erwähnten Pro­zeßverhandlungen gegen die Frankfurter Zeitung " und ist alles Beweismaterial beigedruckt bekanntlich so brandmarkend, daß das Gericht den Beweis der Wahrheit nicht zuließ. Besser hätten sich die Frankfurter nicht rächen können für den zuge­dachten Schimpf: ten Feind, der sie herabwürdigen wollte, sie haben ihn der Verachtung der gesitteten Welt preisgegeben. ,, Leben wir denn auch wirklich im 19. Jahrhundert?" ruft die Demokratische Correspondenz" bei Besprechung dieser Bro­schüre aus, die mit schlimmerem Stoff gefüllt ist, als weiland die Orsinibomben. War das wirklich ein deutscher Krieg, der im Jahr 1866 geführt wurde? Oder giebt's vielleicht irgendwo in der Welt eine Nationalität, welche zwar die Sprache aber sonst nichts gemein hat mit uns? Das sind die Fragen, die sich mit immer stärkerem Gewicht einem aufdrängen, wenn man die Frankfurter Aftenstücke aus dem Sommer 1866 lieft. Man kommt gar nicht davon los, so packt es Einen mit unwider stehlicher Gewalt, dies Bild unserer tiefsten Entwürdigung, vor dem wir stehen mit schauderndem Ingrimm, daß Denen gegen­über, die so gehaust, keine Macht uns bleibt, als die Macht des ausharrenden Muthes, des festen Vertrauens auf den Tag gerechter Abrechnung mit einer Politik, die einer deutschen Stadt das angethan.

"

,, Ja, ich werde plündern lassen", diese Worte des General Manteuffel, welche ein Zeuge vor Gericht zu er­härten bereit war, sind das Thema, das bald milder, bald härter variirt durchklingt durch die ganze Sammlung, und die

ohne

Staa

auf fau

To

g

der

fonn nati

Berli

und

befre

Bab

Beid

ftän

Be

Bere

er in

bend

Beri

Män

Unter den österreichischen Berufsoffizieren große wegung. Nach alter Sitte reden sie einander mit Du an nun bringt aber die Armeereorganisation eine Masse bürger licher Canaillen in das Offizierkorps, und es wäre doch ent seßlich, wenn zwischen den bürgerlichen und adeligen, den Be rufs- und den Reserve- Offizieren das ,, vertrauliche Du" herrschte Man will also das Du abschaffen. Nun

-

nach den

Auf

schlüssen, welche die jüngsten Untersuchungen über die Mora lität der adeligen Berufs Offiziere gegeben haben, kann es de bürgerlichen Reserve Offizieren nur schmeichelbaft sein, wenn sie mit Jenen nicht auf Eine Stufe gestellt werden.

Die spanischen Republikaner haben in den Cortes einen Antrag gegen die Gonskription und auf Einfüh rung des Milizsystems gestellt. Selbstverständlich wird dieser Antrag von der monarchistischen Mehrheit befämpft; dieselbe will der Regierung die zur Vervollständigung der mee geforderten 25,000 Mann bewilligen, hat sich aber, die Opposition wie das Volk durch Schein nachgiebigkeit

bon

Bismarc'sche Weisung an General Röder, die Stadt für täuschen, bereit erflärt, nach Einstellung der besagten 25,000)

-

-

Menschen und Waaren jeder Art zu sperren" auf deutsch : auf deutsch : auszuhungern die bildet dazu die nur zu passende Beglei tung. Gleichzeitig, wie man sich erinnert, waren Vertreter derfelben Macht in Diplomaten- Uniform jenseits der Alpen be­dacht, ziemlich dieselbe Politik auf italienisch in größerem Um­fange zu organisiren, gegen Desterreich und Wien der eine, gegen Bayern und München der andere. Gleichzeitig wurde Würzburg beschossen, Kissingen zerschossen, an Tauber und Jart

un

risti

Ber

noch

Ung

gege

Schu

Ger

thei

juch

die

lish

Gef

fich

ber

dag

bor

han

Ber

bol

alte

Mann die Conskription aufzuheben und die Werbung Freiwilligen einzuführen. Erst den Militarismus stärken, ihm dann später zu Leibe zu gehen, das ist dieselbe köstliche Taftif, welche in Deutschland von sogenannten demokratischen"

all

Einheitsesein befürwortet wird, die das Preußenthum erſt mächtig machen wollen, um es dann zum Deutschthum zu befehren. Jeder der 25,000 Mann, welche der Regierung d. h. den herrschenden Generalen, geliefert werden sollen, ist ein Blut und Brand, in ganz Böhmen ein Greuel der Verwüstung Kämpfer gegen die Freiheit Spaniens . Was endlich das vor

-

wahrhaftig, eine Kette von bösen Thaten und bösen An­schlägen, wie sie seit Menschengedenken kein auswärtiger Feind so über unser Vaterland losgelassen hat, wie dieser, der sich deutsch nennt.

*) Stuttgart , Druck und Verlag von Emil Ebner.

geschlagene Werbesystem betrifft, so ist es allerdings nicht so

antidemokratisch, wie das mit unwesentlichen Abweichungen allen Monarchien des Festlandes bestehende System der

waltsamen Massenrekrutirung; allein demokratisch ist es eben falls nicht, das beweist das Beispiel Englands, dessen Berbe heer ein willenloses Werkzeug der Aristokratie ist. Ein demo

fid

gle

geg

Das