138
Dieser Herr Vorsteher, der Geschäftsführer des Werks, ist auch sonst ein mächtiger Herr. Er fann die Prüfungszeit neuer Mitglieder abkürzen, Ertraunterstüßungen verleihen, fogar ( III.) Arbeiter, deren Ruf ihm anstößig dünft, verjagen, stets aber an den Kapitalherrn appelliren, dessen Entscheidung in allen Anliegenheiten der Knappschaft schlußgültig ist. So fönnen Prinz Schönberg und die Direktoren der Aktiengesellschaf ten die Vereinsstatuten ändern, die Arbeiterbeiträge erhöhen, Krankenunterstüßungen und Pensionen schmälern, Ansprüche auf die Kaffe mit neuen Hindernissen und Formalitäten um geben, furz, was ihnen beliebt, mit dem Geld der Arbeiter thun, unter dem einzigen Vorbehalt der Bestätigung von Regierungsbehörden, welche bisher niemals gezeigt haben, daß fie die Lage und Bedürfnisse der Arbeiter auch nur kennen lernen wollen. In den Kohlenwerken III. behalten sich die Direktoren sogar vor, jeden Arbeiter aus der Knappschaft zu verjagen, der von ihnen gerichtlich verfolgt, aber von dem Gerichte freigesprochen wurde! disab Und für welche Vortheile unterwerfen die Bergarbeiter ihre eigenen Angelegenheiten so blindlings dem fremden Macht. gebot? Man höre,
1) In Krankheitsfällen erhalten sie ärzliche Behandlung und eine wöchentliche Unterstüßung, in den Kohlenwerfen I zum Drittheil ihres Lohnes, in III. zur Hälfte des Lohnes, in II. und IV. zur Hälfte, resp.% und 3/4 des Lohnes, wenn die Krankheit durch Unfälle während der Arbeit verschuldet ist. 2) Invaliden erhalten eine Bension, je nach der Dauer des Dienstalters, also auch ihrer Beiträge zur Knappschaftskasse, von 20 bis 2 der leztverdienten Löhne. 3) Bei dem Todess fall eines Mitglieds erhält seine Wittwe eine Unterstüßung von 1/5 bis 3 der Pension, wozu ihr Ehemann berechtigt war und ein winziges wöchentliches Almosen für jedes Kind.
4) Begräbnißgelder bei Todesfällen in der Familie.
-
Lage
beden Kap
beit.
beiter
liche
arbeiter in einen Leibeigenen, bindet ihn an die Scholle, sezt Wenn er fein Lieb ihn der schnödesten Mißhandlung aus. haber von Fußtritten ist, wenn er sich wehrt gegen Herab drückung des Lohnes auf den Hungerpunkt, wenn er willführliche liche Geldstrafen zu zahlen weigert, wenn er gar auf amtliche um Prüfung der Maaße und Gewichte dringt, er erhält ſtet u f - stetu dieselbe eintönige Antwort: Packe dich, aber die Kassenbeiträge h und deine Kassenansprüche gehen nicht mit auf die Reise! Es scheint parador, von Leuten in so verworfener männliche Unabhängigkeit und Selbstachtung zu erwarten. Dennoch zählen diese Bergarbeiter, zu ihrer Ehre sei es gesagt, unter den Vorkämpfern der deutschen Arbeiterklasse. Ihre Meister beginnen daher eine große Unruhe zu fühlen, trop ungeheuren Halts, den ihnen die jeßige Organisation Knappschaftsvereine bietet. Das jüngste und gemeinste ihrer Statuten( III. es datirt von 1862) enthält folgenden grote fen Vorbehalt gegen Strikes und Coalition:
Des
nach
„ Jedes Knappschaftsmitglied hat mit dem ihm der Lohnordnung zu stellenden Lohne stets zu frieden zu sein, zu gemeinschaftlichen, die Erzwingung einer Erhöhung seines Einkommens bezweckenden Handlungen sich niemals herzugeben, geschweige dergleichen durch Verfüh rung seiner Kameraden zu veranlassen, vielmehr u. f. m."
B.
berite talift
werd ichlag civiln allen Arbe gung
Warum haben die Lykurge des Niederwürschni Kirchberger Steinkohlenbau Aftienvereins, die Herrn Krüger, F. W. Schwamkrug und F. W. Richter, nit auch zu beschließen geruht, daß von nun an jeder Kohle käufer mit ihren höchst eigenhändig festgesetzten Kohlen preisen stets zufrieden zu sein hat?" Dieß fchlägt denn doch den beschränkten Unterthanenverstand" des Herrn
von Rochow.
ijt
In Folgen der Agitation unter den Bergarbeitern neulich ein provisorischer Statutenentwurf zur Ber Der erlauchte Prinz und die erleuchteten Kapitalisten, einigung der Knappschaften aller sächsischen Kohlenwerke be welche diese Statuten entwarfen, und die väterliche Regierung, öffentlicht worden,( Zwickau , 1869). Er ist das Werf eined welche sie bestätigte, schulden der Welt die Lösung einer Auf Arbeiterkomités unter dem Vorsiz des Herrn J. G. Dinter Die Hauptpunkte sind:
be
Anal
daß
die
tion.
aber
eines
D
bar
Ge
betw
Di
ten:
obn
unt
Mit
frie
gabe: Wenn ein Bergarbeiter bei dem vollen Durchschnitts lohn von 22/3 Thir. per Woche halb verhungert, wie fann er 1) Alle Knappschaften sind in eine gemeinsame Knapp leben mit einer Pension von z. B. 1/20 dieses Lohnes, sage schaft zu vereinen. 2) Mitglieder bewahren ihre Ansprüche so lange fie in Deutschland wohnen und ihre Beiträge zahlen. 3) Gine Generalversammlung aller erwachsenen
4 Sgr. per Woche?
Die zarte Rücksicht der Statuten für das Kapitalinteresse
leuchtet bell and der Behandlung der Minenunfälle. Mit Aus glieder bildet die höchste Autorität. Sie ernennt einen voll
nahme der Werfe II. und IV. wird keine Ertraunterstüßung gewährt, wenn Krankheit oder Tod durch Unfälle im Dienst
verursacht wird. In keinem einzigen Fall wird die Pension erhöht, wenn die Invalidität Folge von Minenunfällen ist. Der Grund ist sehr einfach. Dieser Posten würde die Kaffenausgabe bedenklich schwellen und sehr bald auch dem blödesten Auge die Natur der kapitalherrlicher Geschenke al
perrathen.
Die von den sächsischen Kapitalisten oftroyrten Statuten unterscheiden sich von Louis Bonaparte's oftroyirter Konstitution dadurch, daß die lettere stets noch auf den frönenden Abschluß harrt, während die ersteren ihn bereits besigen, und zwar in folgendem, allen gemeinsamen Artikel:
zichenden Ausschuß u. s. w. 4) Die Beiträge der Meister zur Knappschaftskasse sollen die Hälfte der von ihren Arbeitern ge
zahlten Beiträge erreichen.
Dieser Entwurf drückt feineswegs die Ansicht der intelli
bon
Des
not
nad
lich
23
§.
an
tein
wil
Der
bet
Ve
Un
un
feit
ſta
Des
Be
ni
ful
zu
ni
Be
zu
we
di
gentesten sächsischen Bergarbeiter aus. Er kommt vielmehr einer Sektion, welche reformiren möchte mit Erlaubniß Kapitals. Er trägt den Stempel des Unpraktischen auf de Stirne. Welche naive Unterstellung in der That, daß die Ka pitalisten, bieber unbeschränkte Herrscher über die Knappschaft vereine, ihre Gewalt an eine demokratische Generalversammlung von Arbeitern abtreten, und troßdem Beiträge zahlen werden! Das Grundübel besteht gerade darin, daß die Kapitalisten ..Jeder Arbeiter, der die Dienste des Vereins, sei es freis die Leitung des Knappschaftsvereins und der Knappschaftsfaffe Hutt überhaupt beitragen. So lang dies dauert, ist ihnen willig, sei es gezwungen verläßt, tritt dadurch aus der Knapp nicht zu entziehen. Um wirkliche Arbeitergesellschaften zu fein, müssen die Knappschaftsvereine ausschließlich auf Arbeiterbei die Kaffe derselben, als an das von ihm selbst eingezahlte trägen beruhn. So nur fönnen sie sich in Trades' Union verwandeln, welche individuelle Arbeiter vor der Willkühr Also ein Mann, der 30 Jahre in einem Kohlenwerke ge- dividueller Meister schüßen. Die unbedeutenden und zweiden arbeitet, und zur Knappschaftskasse beigesteuert hat, verliert alle tigen Bortheile, welche die Kapitalistenbeiträge bieten, fönnen so theuer erkauften Pensionsansprüche, sobald ihn der Kapita fie je den Zustand der Leibeigenschaft aufwiegen, wozu fie den
schaft aus und verliert alle Rechte und Ansprüche sowohl an
Geld."
in
list zu entlaffen beliebt! Dieser Artikel verwandelt den Lohn Arbeiter zurückdrängen? Mögen die sächsischen Bergleute tet
hä
ma
be