n.

"

der

"

Don

al

nt;

oft

Ber

chi

42

eue

Beilage zum Demokratischen Wochenblatt No. 13.

Die Personenvergötterung.

Ein Beitrag zur demokratischen Krankheitslehre.

Wien , im März 1869.

Leider ist die Zeit noch nicht gekommen, wo die Demo­

tratie in voller blühender Gesundheit auf gerader Bahn ihrem Biele zueilt. Biele, sehr viele unsaubere Elemente durchdringen noch ihre Adern und wirken zerseßend und Fäulniß erregend auf die Organe ihres Denkens und Handelns. Wir sprechen heute von einer Krankheit, welche dem Grade ihrer Ausbrei­tung und ihrer verheerenden Wirkung nach so recht eigentlich den Namen der demokratischen Krankheit verdient. Die Mög­lichkeit einer Heilung liegt immer in der Ursache der Kranf heit, und glücklicherweise ist der verständige Arzt hier mehr als irgendwo im Stande, die Ursache zu erkennen und zu befämpfen. Die Symptome find nur Wirkungen der Ursache; mit der Ursache schwindet die Wirkung.

-

geraffel ohnmächtiger Sklaven. Vielleicht vermögt ihr eure Ketten zu zerbrechen freie Männer zu sein vermögt ihr nie. Der ewig hinfließende Strom der Idee ist in eurem dürren Gehirn zu einem kleinen Eisblock zusammen gefroren, und mit all curer Begeisterung thut ihr nichts anderes, als der Mohammedaner, wenn er zu Mekka am Grabe des Pro­pheten den heiligen Stein füßt, der einst vom Himmel herab­gefallen.

Sehen wir die gegenwärtige demokratische Bewegung in Deutschland in dem Spiegel dieser allgemeinen Vernunftwahr­heiten, so ist es leicht, jeder der einzelnen Gruppen, welche Anspruch erheben, die Demokratie zu sein, den ihr gebühren­den Plaß zuzuweisen. Sprechen wir zuerst von jenen ,, reinen

Jüngern Lassalle's ", deren Haupt Mende, deren Mund För­

sterling heißt. Wir sind uns bewußt, vollkommen objektiv zu

urtheilen, da wir außerhalb der praktischen Agitation stehen

und die Personen nicht anders als nach ihren öffentlichen Kundgebungen richten. Zweitens aber sind wir uns gerade diesen Männern und ihren Anhängern gegenüber bewußt,

wahrhafte Liebe und Verehrung für den zu besißen, deſſen

Namen jene führen. Es dürfte wenige geben, welche sich die­

sem großen Manne unmittelbarer als wir verpflichtet fühlen,

Die Demokratie kämpft im Namen der Idee. Die re­bolutionäre Idee zu realisiren, d. h. die Wirklichkeit nach den Geseßen der Vernunft aufzubauen, ist ihr einziges Ziel. Alle die tausendfältigen Formen, in welchen sich dieser Kampf ab. spielt, bewegen sich innerhalb dieses Rahmens, der allumfas­send eine Fernficht auf Jahrtausende eröffnet, ohne daß der menschliche Geist je im Stande wäre, das Ziel selbst in gan zer Wirklichkeit vor sich zu sehen. Aber die fortwährende An­näherung an dieses Ziel ist es, welche unserem Blute Bewe gung, unseren Muskeln Stärke, unserem ganzen Sein glühen bloßen Verehrung für diesen Mann und der todten Nach­des Leben eingießt. Jeder, der zur demokratischen Fahne ge betung seiner Worte nichts, gar nichts gethan ist, sondern daß schworen, muß sich als einzelnes Glied jener Kette von Gei­stern fühlen, deren gemeinsames Ziel die Berwirklichung der

denn seine Werke waren es, die uns aus dem engen Kreis eines verknöcherten Studienganges in das weite große Feld wahrer Wissenschaft hinüber führten. Wir haben aber auch eben aus diesen Werken die Wahrheit geschöpft, daß mit der

es darauf ankommt, wie Lassalle selbst von Fichte sagt, den Geist seines Geistes kennen zu lernen und dessen Ver­

revolutionären Idee ist. Da diese Idee eben Alles, was ist wirklichungsarbeit zu unterstüßen. Jenen Lassalleanern also

und sein wird, in sich begreift, so fann nie und nimmer. mehr ein einzelner Menschengeist im Stande sein, fie allein zu vertreten. Selbst der glänzendst begabte Mensch kann nur

-

in diesem Namen schon hört man ihre Ketten rasseln rufen wir zu: Ihr begeht, um biblisch zu reden, eine Sünde an dem heiligen Geist. Die Idee versteinert auf euren Lip­

des Glaubens; ihr schwört auf das Dogma. Ihr seid

für einen verschwindend kleinen Theil derselben Dolmetscher pen und aus Männern des Wissens werd et ihr Männer in diesem Bewußtsein liegt jene großartige, wahrhaft sittliche todt, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann ihr begra Bescheidenheit, welche den wahren Weisen ziert. Sobald aber der Einzelne auf diese oder jene Weise Anspruch erhebt, für tige Zwerge; anstatt der Revolution zu leben, opfert ihr fich selbst allein die Idee zu vertreten, d. h. selber die der Person, und darum seid ihr verdammt, das ewige todt, ein faules Glied am Körper des gesellschaftlichen Lebens. kurz ihr seid lächerlich und nachgerade entseglich lang Gr ift. mag er noch so sehr die Sprache der Revolu weilig geworden. Für die Revolution seid ihr verloren, tion führen, mag er sich noch so oft ihren Diener nen nen, ihr Todfeind um so mehr zu bekämpfen, um so mehr zu hassen, weil er unter der Maske des Freundes auf­

bie

gro

ber

Dife

ein

über

und

no

Den

ent

im

bon

und

Big­

Purd

anen

-

Einerlei kleinlicher persönlicher Streitigkeiten wiederzufäuen;

denn ihr verrathet sie in jedem Worte.

"

Die zweite demokratische Gruppe umfaßt den Allgemei­ nen deutschen Arbeiterverein ". Weniger von ihm selbst, als von seinem Führer wollen wir reden. Hr. von Schweizer

tion nur das Mittel sieht, sich selbst emporzuheben, es ist hat schwer gesündigt, indem er den ersten Saß der praktischen furchtbar zu strafen, weil er den Dolch dem Freunde ins Herz stößt ,, es ist thöricht und lächerlich zugleich, weil er wähnt, den Riesenbau der Idee in seinem kleinen Leibe aufbauen zu fönnen. Die Demokratie aber zählt leider noch viele Jünger, welche, innerlich unfrei, sich dem Einfluß der Persönlichkeiten nicht zu entziehen vermögen, und sie sind es, welche für die

Demokratie, die Führerschaft unnöthig zu machen, entweder nicht verstanden hat oder nicht verstehen wollte. Er hat als persönlicher Leiter eines Organs in diesem selbst sei­ner Person geopfert, anstatt mit aller Kraft solche Kundgebun­gen schon im Reime zu ersticken. Von den Arbeiter selbst haben derartige Handlungen weniger zu bedeuten, da sie meist

obengenannten den willigen Resonanzboden abgeben, um die anfänglich nur instinktiv, selbst naiv sind, ohne daß die ge­Drgien des Egoismus zu feiern. Im Namen der Idee treiben

-

fährlichen Folgen immer gleich sichtbar wären. Die Beschul­

Sie den lächerlichsten Gößendienst die Personenvergöt digungen, welche dem Hrn. von Schweißer von seinen Gege terung. Sonderbare Schwärmer! ob ihr euren Gott Buddha, oder Jesus , oder Lassalle nennt, das ist ewig einerlei; ihr braucht eine Autorität, weil ihr die Bernunft nicht

neru gemacht werden, übergehen wir hier, und begnügen uns nur zu constatiren, daß all' seine Fehler immer und immer nur Ausflüsse von dem Grundirrthum sind, daß er wähnt,

tennt, und all euer Treiben und Drängen ist nur das Ketten persönlich die ganze Revolution vertreten zu können. Da­