fleinstaatlichen und fleingeistigen Politiker einerseits und an­dererseits die badische Regierung( ein preußischer Vorposten) blirgen hinlänglich dafür, daß der Südbund entweder gar nicht zu Stande kommt oder nur zur Verstärkung der Bis­marc'schen Politik dienen wird.

Vom 1. April wird in München   unter der Redaktion des Herrn Bogner, des kürzlich von der ,, Norddeutschen Allgemei nen Zeitung" als ,, Reptil" denuncirten Herausgebers der Süddeutschen Briefe", ein neues demokratisches Organ, das den Titel ,, Süddeutsche Post" führen soll, erscheinen. Die Haltung der, Süddeutschen Briefe" läßt uns hoffen, daß die ,, Süddeutsche Post" ein treuer Verbündeter der Volkspartei sein wird.

Auch in Kaiserslautern   soll demnächst ein demokratisches Wochenblatt, unter dem Titel: Pfälzer Demokrat" heraus­tommen.

Die mit überwiegender Mehrheit erfolgte Wahl des groß­deutschen Demokraten Becher zum Abgeordneten für das Zoll­parlament liefert einen abermaligen Beweis dafür, daß das württembergische Volk sich von den nationalliberalen Lügen­propheten nicht nasführen läßt und zwischen einem freien Deutschland   und dem Bismarck'schen Bundeskäfig" zu unter­scheiden weiß.

Endlich betreten unsere Parteigenossen in Baden   den richtigen Weg: sie graben das Jahr 1849 aus, und zeigen dem Volk, wie der preußische Junkerpartikularismus damals die Kämpfer für die freiheitliche Einigung Deutschlands   be= handelt hat, und auf welch blutgetränktem Boden das national­liberale Paradies der Jolly und Consorten gegründet ist. Die ,, Neue Badische Landeszeitung" schreibt zum Gedächtniß des 18. März, des Jahrestags der Berliner   Revolution:

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,, Ein vergilbtes Blatt. Der heutige Morgen ruft die Erinnerungen an die Tage wach, da sich im Norden und Süden des Vaterlandes das Volk gegen ein System der Will­für und Gewalt erhob, da es, getrieben von der Idee der Freiheit, zu kämpfen und zu sterben wußte. Auch das Volk hat seine Todten, die unvergessen bleiben müssen, wenn sie nicht umsonst gestorben sein sollen. Das Andenken an sie trifft wie eine Mahnung das Herz der Lebenden, nicht nachzulassen im Streite für die Freiheit, festzuhalten an dem Glauben, daß dem Martyrium einmal der Sieg folgen werde. In Berlin  und Wien   schmücken Kränze und Bänder die Gräber der Volks­kämpfer, auch auf Badens blutgetränktem Boden möge die Erinnerung wach werden an Diejenigen, die vor zwanzig Jah­ren von den preußischen Kugeln ,, standrechtlich" in den Sand gestreckt wurden. Ein vergilbtes Blatt, das uns heute von Freundeshand zugestellt wurde, gibt Kunde von jenen Opfern der Reaktion. Es enthält nur Namen, dieses Blatt, und die Leser mögen sich mit uns genügen lassen an der einfachen Wiedergabe derselben. Der Rest sei Schweigen, da das

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lipp Zenthöfer, Büchsenmacher von Mannheim  . Berni gau aus Cöln, ehemaliger Lieutenant. Jansen aus Cöln. Earl Jacobi von Mannheim  , Schreiner. Kounis v. Pforz heim, ehemaliger Dragoner. Günfard von Constanz, Soldat im 3. bad. Infanterie- Regiment. Jäger von Aglasterhausen, Soldat in demselben Regiment. Gottfried Bauer von Giessigheim, Pionier. Stilmarr von Rastatt  , Soldat_im 2. Infanterie- Regiment. Kohlenbecker von Karlsruhe  , Sol dat in demselben Regiment. Illig, Kanonier. Gerhard von Rintheim, Soldat. Schrader, preußischer Soldat. Ma rimilian Dortü aus Potsdam  , preußischer Auscultator. Friedrich Neff   von Rümminger bei Lörrach  . Kromer von Bombach, Soldat im 2. Infanterie- Regiment." Desterreich beschäftigt sich jetzt angelegentlich mit den Ergebnissen der Deputirtenwahlen zum ungarischen Landtag. Die sogenannte Ausgleichungspartei, die, von Deak geführt, die Verbindung Ungarns   mit den übrigen habsburgischen Lan den aufrecht erhalten will, hat in vielen Comitaten( Streifen) eine schwere Niederlage erlitten und die Linke, welche Personalunion anstrebt, tritt in doppelter Stärke, als zuvor, auf den parlamentarischen Kampfplatz.

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Die Schlaffheit des österreichischen Bürgerthums trat redt deutlich bei den letzten Gemeindewahlen zu Tag. In Wien  stimmten von 40,000 Wahlberechtigten bloß 3797, also nicht einmal der zehnte Theil der Wähler. Besser ging es in den Provinzen, wo die liberale Partei meist über die pfäffifchen oder bureaukratisch- feudalen Gegner siegte. Schwach in der That wären unsere Hoffnungen auf eine demokratische Neu­gestaltung Desterreichs, wenn nicht die Arbeiterbewegung fich mächtig entfaltete, und der Reaktion bereits einen schwer zu durchbrechenden Dammi gesetzt hätte.

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wol

Aus Frankreich   werden Verhaftungen von Rednern und Leitern der Volksversammlungen gemeldet. Napoleon   hatte für die Besprechung socialer Gegenstände Freiheit geben len, die Politik sollte möglichst unberührt bleiben; nachdem e uun mit Schrecken bemerkt, daß die Arbeiter so vernünftig sind, diese Trennung nicht anzuerkennen, will er die kaum ge währte Freiheit wieder unterdrücken. Die Pariser   Arbeiter

wehren sich aber mannhaft, ja sie ziehen sogar auch die reli giöse Frage in den Bereich ihrer Diskussionen. Am Char

die

freitag haben in Paris   mehrere Versammlungen von libres penseurs( Freidenkern) stattgefunden. Jedenfalls ist der Kaiser in einem lächerlichen Irrthüme befangen, wenn er glaubt, Arbeiter durch kleine Zugeständnisse, wie die Abschaffung der ,, Arbeitsbücher", für seinen Cäsarismus gewinnen zu können.

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Die französisch belgische Kommission zur Erledigung der schwebenden Eisenbahn- Streitfrage soll nun auch 3 gleich die längst geplante 3olleinigung herbeiführen. kaiserliche Presse bringt Mittheilungen über Agitationen der Kohlen- und Baumwollen- Industriellen Belgiens  , besonders aus Mons   und Charleroi  , für engeren Anschluß Belgiens   an Frant Unter Industriellen" hat man natürlich nur die Kapi Beter Lacher talistenklasse zu verstehen: die belgischen Arbeiter haben ein den Bestrebungen des Kaiserreichs schnurstrads entgegengefestes Interesse und haben das auch im vorigen Jahre durch ihren massenhaften Anschluß an die Internationale Association dent

beredteste Wort vor dieser Gräberreihe verstummen muß. Folgende Männer erlagen dem Pulver und Blei" der preu­ßischen Kriegsgerichte auf badischem Boden: Wilhelm Adolph v. Trüßschler, Appellationsgerichts Assessor aus Dresden  . Karl Höfer  , Schullehrer zu Altneudorf. Peter Lacher aus Bruchsal  , Soldat im 2. bad. Infanterie- Regiment. Hein­rich Diet, Klempner aus Schneeberg  , Königreich Sachsen. Valentin Streuber  , Bürger von Mannheim  . Ernst Elfenhans, Literat von Feuerbach  ( Amt Stuttgart  ). Ernst v. Biedenfeld, badischer Major a. D., von Bühl  . Niko­ laus Tiedemann   von Landshut  , bad. Lieutenant a. D. Conrad Heiling von Pfullendorf  , Artilleriewachtmeister. Georg Böning von Wiesbaden  , früher nassauischer Dffizier. Conrad Lenzinger von Durlach  , badischer Corporal. Phi­

reich.

lich zu erkennen gegeben.

Das italienische Bolt hat keine Luft, für den militä rischen Einheitsschwindel Hungers zu sterben. Die Auflehnun gen gegen die Mahl- und Schlachtsteuer dauern fort, in An

cona z. B. kam es am 22. März zu schweren Erzeffen". Spanien   hat noch immer feinen brauchbaren König ge

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