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Während Verlesung der Betition tamen die Göppinger, Eßlinger und Stuttgarter Freunde mit dem Bahnzuge an, und betheiligten sich auch sofort an den Debatten. Folgende Re­solutionen wurden einstimmig gefaßt: 1) Die Versammlung erklärt sich gegen die Beschränkungen des Coalitionsrechtes und fordert zu energischer Agitation gegen dieselben auf; zur Aus­gleichung von Streitigkeiten zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern empfiehlt sie dringend die Einführung der Ge­werbeschiedsgerichte. 2. Die Versammlung nimmt in Betreff des Gefeßentwurfs der Genossenschaften von den Mängeln insbesondere der zwangsweisen Einführung der solidarischen Haftbarkeit Notiz, und beschließt, sobald das Gesetz der Kammer vorgelegt wird, darüber zu berathen. 3. Die Ver­jammlung erkennt den Nutzen und die Nothwendigkeit der Ge­werksgenossenschaften und fordert die Anwesenden zur Grün­dung derselben auf.

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Die Freunde Noß von Stuttgart , Borst und Kutter bon Göppingen sprachen ausgezeichnet und ernteten reichen Beifall. Mancher der Arbeiter sprach sich beim Nachhause gehen dahin aus, daß solche Versammlungen recht zur Aufklä­rung dienen. Auch wir wünschen, daß bald wieder eine ähnliche Berjammlung stattfinden möge.

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und der Bourgeoisie theile; das bewiesen unsere ganzen staat­lichen Einrichtungen: Volksvertretungen, Steuersystem, Mili­tärsystem, Rechtspflege u. j. w. Hauptaufgabe müsse also sein, mit allen Mitteln auf die Errichtung des demokrati­schen Volksstaats hinzuwirken. Dies sei nur zu erreichen durch eine Organisation des gesammten Arbeiter= standes in social- politischen Vereinen und Gewerks= genossenschaften. Redner erläuterte Zweck und Bedeutung der letzteren und schloß mit der Aufforderung, sich diesen Or­ganisationen anzuschließen. Der anderthalbstündige Vortrag wurde mit größter Spannung und mit häufigen Beifalls­bezeugungen angehört. Nach dem Vortrag forderte der Vor­sitzende die Gegner auf, sich zum Wort zu melden, allein Alles schwieg. Da auch wiederholte Aufforderungen fruchtlos waren, so schloß nach halb 11 Uhr der Vorsitzende die Ver­sammlung. Für das Wachsthum unseres Arbeitervereins und die Betheiligung an den Gewerksgenossenschaften war die Ver­sammlung von dem größten Nußen. Mögen die Crimmit­ schauer Freunde mit Einberufung einer Generalver­sammlung für eine Manufaktur- und Handarbeiter= genossenschaft bald vorgehen, auf starke Unterstützung durch uns dürfen sie rechnen.

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Magdeburg , 23. März. Seitdem Hr. Bebel hier vor einer großen Versammlung die sozial politischen Prinzipien seiner Bartei zum Ausdruck gebracht, sowie die Ausführungen des Dr. Mar Hirsch so schlagend widerlegt hat, ist eigentlich ein Stillstand eingetreten. Obgleich man wiederholt versuchte, der Agitation einen größeren Umfang zu verschaffen, blieb es stets bei unmerklichen Erfolgen. Auch für die andere Partei ( Dr. Max Hirsch ) ist fein besonderer Fortschritt zu vermerken. Dahingegen ist unsere Schwesterstadt Buckau vollständig orga=

Luckenwalde, 22. März. Unser Arbeiterverein hatte für Luckenwalde , 30. März: Am ersten Feiertage war ein borigen Sonnabend eine allgemeine Volksversammlung Stublarbeiter, allem Anschein nach von Herrn Max Hirsch einberufen, und zwar in das größte Lokal der Stadt. Auf geschickt, hier und überreichte uns eine Betition an den ,, Reichs­der Tagesordnung stand ein Vortrag des Herrn Bebel aus tag" und die Hirsch- Dunder'schen Statuten für eine Gewerks­Leipzig über die soziale Frage. Lange vor Beginn der Ver- genossenschaft der Stuhlarbeiter. Wir haben den Mann sammlung waren Saal und Nebenräume überfüllt, unsere ordentlich ausgeholt und aus dem von ihm Gehörten entnom= Bourgeoisie hatte sich, um den Vortrag bequem anhören zu men, daß er im Auftrag der genannten Herren uns zu ge= fönnen, die Orchestergallerie reserviren lassen, was Veranlassung winnen suchen sollte. winnen suchen sollte. Die Petition an den Reichstag haben war, daß nach dem Schluß des Vortrags, den die Versamm wir wegen verschiedener Ausstellungen an ihrem Inhalt nicht lung mit rauschendem Beifall lohnte, viele Arbeiter, nach dem unterschrieben. Orchester gewandt: Musik! Musik!" riefen, was allgemeine Heiterkeit verursachte. Herr Szimanowsky, der Vorsitzende unseres Arbeitervereins, eröffnete die Versammlung und hieß Anwesenden willkommen. Er ertheilte daun Herrn Bebel das Wort. In seinem Vortrag gab dieser zunächst ein Bild der geschichtlichen Entwickung der Arbeit: der Sklaverei, Leib­eigenschaft( Hörigkeit) und modernen Lohnarbeit. Er wies nach an der Entwickelung von Gewerbe und Induſtrie in den letzten hundert Jahren, daß die Großproduktion mehr und mehr an Stelle der Kleinproduktion und des Kleingewerbes trete, wie nifirt und den Gegnern der Boden unter den Füßen entzogen, dadurch aber auch von Jahr zu Jahr die Schwierigkeit größer werde, welchem Beispiele auch die ,, Neustadt" folgen wird. Die fich sich selbst konkurrirend, versuche stets neue Industriezweige und Bewegung einen geringeren Erfolg aufzuweisen, als bedeutend Gewerbe in den Kreis der Großproduktion zu ziehen, so daß fleinere Orte, was namentlich seinen Grund in den geselligen schon jetzt die Zeit nicht mehr fern sei, wo das Kleingewerbe zerstreuungen hat, welche sie darbieten. Magdeburg steht bei zum größten Theil zu existiren aufgehört habe. Im weiteren Verlauf des Vortrags behandelte Redner das moderne Lohn- Thätigkeit, wenn eine Grundlage bis zur nächsten ,, Reichstags= berhältniß, die Regulirung des Arbeitslohns durch Angebot wahl" gewonnen werden soll. Dies hat auch das hier be= und Nachfrage innerhalb des Kreiſes der Preise der nothwen- stehende social- demokratische Comité erkannt und ist bemüht digsten Lebensbedürfnisse, erörterte die unter den beiden Schlag- nach besten Kräften zu wirken. So hat dasselbe nach mehre= worten Selbsthilfe" und Staatshilfe" vorgeschlagenen Mittel zur Lösung der Arbeiterfrage, wobei er zu dem Schluß kam,

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daß die unter dem Namen ,, Selbsthilfe" vorgeschlagenen Mit­

weitem gegen andere Orte zurück, und es bedarf unermüdlicher

ren gescheiterten Versuchen auf morgen eine Volksversammlung ausgeschrieben, wozu eine auswärtige Kraft, der unermüdliche brave Agitator Herr W. Bracke jun. aus Braunschweig ,

tel theilweise von nur geringem, theilweise von gar feinem welcher hier schon mit großem Erfolg gesprochen, eingeladen Rugen für den Arbeiterstand seien; umgekehrt sei die ,, Staats- ist. Es wird diese Versammlung Gelegenheit geben, die Ber­hilfe" nur dann annehmbar, wenn sie im Voltsstaat, im rein handlungen des Reichstags" gebührend zu beleuchten. Ueber demokratischen Staat, wo sie mit Selbsthilfe gleich den Verlauf werde ich später berichten.

bedeutend jei, gewährt werde. Jede andere Staatshilfe vom

Die nationalliberale ,, Magdeburger Zeitung" läßt es an

legigen Staat jei ein zweideutiges Geschenk, das der Staat gehässigen Angriffen auf uns nicht fehlen. Nach ihr ist der mur gewähre, um die Arbeiter für reaktionäre Zwecke auszu- Sozialismus d. h. die Arbeiterbewegung ein verwerfliches und beuten. Der heutige Staat sei der Ausfluß einer Klaffen- ungerechtfertigtes Ding, und selbst die früher vielfach von ihr herrschaft, in die sich das Fürstenthum mit dem Fendal- Adel geforderte Coalitionsfreiheit im Allgemeinen nur gefährlich