Die Lehren der Metzelei von Seraing  .

Aus der Affäre von Seraing   zieht das Organ" l'Inter  nationale" folgende 6 gute Lehren, die fein wahrhaft sozial­demokratisches Blatt seinen Lesern vorenthalten sollte:

1) Die welche uns regieren, lernen nichts. Sie haben den Schrei der Entrüstung vernommen, der zur Zeit der Affäre von l'Epine* erhoben wurde; was haben sie daraus geschlossen? Daß ihre Unterdrückung ungerecht gewesen sei? Nein, sie haben sich gesagt: Es scheint, daß man hier zu Lande am Nieder­schießen feinen Geschmack findet; nun, das nächste Mal werden wir das Bajonnett nehmen.

Nun, das Bayonnett wird ebenso dem ,, Fortschritt" die nen, wie früher das Niederschießen! man wird sehen, was wir in der Provinz Lüttich   für Fortschritte" machen werden.

2) Die, welche uns regieren, sind ebenso dumm als grausam. Was? seit vier Wochen schreien ihre offiziösen Blätter täglich, daß das Vaterland in Gefahr sei, bezeichnen der Volksrache die französisch gesinnten Blätter, die sich austrengen, den Ar­beitern zu beweisen, daß sie mit ihrer Regierung fein gemein james Interesse haben, und, um an die patriotischen Gefühle um an die patriotischen Gefühle der Arbeiter zu appelliren, macht man sie nieder!

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Vielleicht hat man, im Hinblick auf einen bevorstehenden Feldzug, die Soldaten einüben wollen.

3) Die, welche uns regieren, sind ebenso niederträchtig, als dumm. Was soll man von einer Herrschaft sagen, deren Träger zugleich Richter und Partei sind? Herr Kamp, Bür­germeister von Seraing  , ist zugleich ein Beamter von Cockerill; Birmey, Minister des Innern, ist zugleich der größte Aktionär der Kohlengrube l'Espérance"( Hoffnung), die im Strife war; Seine tön. Hoheit endlich, der Graf von Flandern   hat Millionen Frants bei Cockerill stehen!

Jetzt begreift man freilich, warum so schnell Soldaten gekommen sind: was würde aus den Dividenden dieser Herren geworden sein!

4) So lange das Kapital das Fett von Dem abschöpft, was durch die Arbeit gewonnen wird, so lange werden wir nur Unordnung, Mißvergnügen, Mezelei haben.

5) Soldat und Gensd'arm sind an und für sich Leute, wie alle andere; dagegen wenn sie die Uniform angezogen haben und losgelaffen werden, so werden sie wilde Thiere. Folglich, in welchem Culturzustand sich auch ein Land befinde, des Heer hat. Die Bayonnette denken nicht nach. seine Freiheit wird so lange gefährdet sein, als es ein stehen­

einem seit beinahe zwei Jahren von Leipzig   aus gepflegtem fest zu begründen und gleichzeitig wirthschaftliche Fragen von Unternehmen das Siegel aufzudrücken, das Band statutarisch größerer Bedeutung für Confumvereine zu berathen und da über Resolutionen zu fassen, gleichzeitig aber auch in der mit dem Verbandstag verbundenen Ausstellung von Mustern der guter und preiswürdiger Waaren und Geräthschaften. Wir verschiedensten Artikel sich Belehrung zu verschaffen über Bezug können im Voraus zu unserer Freude sagen, daß nach unsrer Ansicht dieser erste Verbandstag als ein völlig gelungener zu bezeichnen ist.m3

Vertreten waren 55. Vereine durch 77 legitimirte Per­sonen, außer diesen waren noch viele aus der Nähe und Ferne anwesend, die als Gäfte Zutritt zu den Versammlungen hat­ten. Letztere fanden in dem festlich geschmückten Saal der Abends 8 Uhr durch den Vorsitzenden des Lokalkomités, Herrn Stadt Cöln statt. Die Versammlung am 27. März wurde Schröder mit einer herzlichen Begrüßung eröffnet, worauf Herrn Germann aus Leipzig  , übertrug. Letterer begrüßt die derselbe den Vorsitz dem bisherigen Direktor des Verbandes, Versammlung, empfiehlt den Anwesenden die Anschaffung und Lectüre von Schriften über Consumvereine, namentlich die Werke von E. Pfeiffer in Stuttgart  , Richter in Berlin  , Dr. Schneider in Potsdam   und das ſächſiſche Gesetz vom 15. Juni geſetz des norddeutschen Bundes, macht auf die Musterausstel= der vertretenen Produktivgenossenschaften und empfiehlt schließ­lung aufmerksam unter besonderer Empfehlung der Erzeugnisse lich die gewissenhafte Ausfüllung der zur Vertheilung gelangen­den Fragebogen zum Zwecke einer Statistik.

1868 nebst Ausführungsverordnung und das Genossenschafts­

Zur Constituirung des Verbandstags übergehend werden zu Präsidenten erwählt: Schröder aus Chemnitz  , Moteller aus Crimmitschau  , Germann aus Leipzig  ; zu Schriftführern: Ju­bisch aus Leipzig  , Neumeister aus Schedewiß und Ziehl aus Chemnitz  ; zu Rechnungsrevisoren: Fischer aus Frankenberg  , Klotz aus Chemnitz   und Lißner aus Schedewitz; als Wahl­tommission: Loose aus Thum  , Ascherberg aus Freiberg  , Uhle= mann aus Niederwürschniß, Jentsch und Schreckenbach aus Chemnių, ferner als Commission zur Prüfung und Begutach­tung der ausgestellten Muster: Rud aus Leipzig  , Ascherberg aus Freiberg  , Masalsky aus Ehrenfriedersdorf  , Köhler aus Chemnitz  , Georgi aus Mylau  , Graupner aus Stollberg  , Fi­scher aus Frankenberg  .

Sodann erfolgt die Feststellung der Geschäftsordnung für Noch weniger dürfen wir auf die Intelligenz der Offi- den Verbandstag, wobei unter anderm feſtgeſetzt wird, daß ziere rechnen. Diese Unglücklichen, durch den Müssigang und jeder beim Verband betheiligte Verein nur Eine Stimme zu die laſter, die er mit sich bringt, verthiert, sind jeder ehr führen habe und daß an den Berathungen nur Vertreter der lichen Empfindung unfähig. An dem Tage, wo wir das Heer Vereine theilnehmen können, welche dem Verband angehören, entlassen und nach Hause schicken werden, wird man diese Herren sowie die Mitglieder des Lokalkomite's. Für die Tagesord­einer langen Kur und moralischen Behandlung unterziehen nung meldet der Bertreter von Schedewitz noch den Antrag müssen, bevor man aus ihnen wird Arbeiter machen können. an auf Eintheilung der Vereine in Kreis- oder Bezirksvereine, der nicht diese Carrière ergreifen zu lassen, die zur Aus- ligten Vereine, worauf die Feststellung der Tagesordnung für Bis dahin fordern wir die Familienväter auf, ihre Kin= sowie auf ein einheitliches Statut aller beim Verband bethei= schweifung und zum Meuchelmord führt.

den folgenden Tag erfolgt. Schluß der Sizung um 11 Uhr. Die Versammlung des zweiten Tages beginnt 10% Uhr.

dadurch von der absoluten, daß die erstere ihre Staatsstreiche Nach Erledigung einiger geschäftlicher Fragen zur Legitimation 6. Die konstitutionelle Regierung unterscheidet sich nur im Detail macht. Dies wird in einer Broschüre beleuchtet berichtet Germann über die Thätigkeit des bisherigen Cen­werden, zu der einer unserer Freunde die Dokumente sammelt tralfomite's in Leipzig   und begrüßt mit herzlichen ermun­und die betitelt sein wird: ,, Die Megeleien, verübt durch die ternden Worten die Versammlung. Der bisherige Schrift­to nftitutionelle belgische Regierung von 1831 an bis zu unserer führer, Jubisch, berichtet in ausführlicher Weise über die Ge­

Beit."

schichte und den jetzigen Stand des Verbands, die Organisation 3 der einzelnen Vereine, den finanziellen Stand und die Thätig­

richt nur Folgendes: Jm Juni 1867 auf einem Congreß der

Der erste Verbandstag der Sächsischen   Consum: feit der bisherigen Gentralstelle. Win entnehmen diesem Be­bereine zu Chemnitz   am 27.- 29. März 1869. Arbeiterbildungsvereine in Frankenberg   wurde der Beschluß ge Tagen ein zahlreicher Zufluß von Vertretern der sächsischen sammenzufassen, dessen Zweck es sein sollte, die Vereine mit Bom prächtigsten Osterwetter begünstigt, fand in diesen faßt, die sächsischen Conſum Vereine in einen Verband zu­Confumvereine nach der erwählten Feststätte ftatt. Es galt, Rath und That zu unterstützen und die Verwaltung des Leip

*) Wo die vorjährige Megelei war.

ziger Consum- Bereins mit diesem Beschluß zu beauftragen. Letztere unterzog sich bereitwilligst diesem Auftrage, verschaffte

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