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Drunge zum wemonturen wom Eine Bartholomänsnacht der Bourgeoisie.

( Schluß.)

Dieselben Szenen wiederholten sich am folgenden Abend ( Sonnabend). Hins hielt, nachdem er sich über die mit einer gewissen Wolluft von den Soldaten verübten Gräuelthaten, durch die Erzählungen der Opfer selbst, genau instruirt hatte, eine Berathung mit dem Serainger Comité der Internatio­nalen. Man beschloß, eine Versammlung abzuhalten und die Arbeiter aufzufordern, der Gewaltsamkeit die Mäßigung ent­gegenzusetzen. Arbeiter zogen nach allen Richtungen aus, um Stunde und Ort der Versammlung anzuzeigen. Der Saal wurde gefüllt; die sämmtlichen Redner forderten die erschie­nenen Arbeiter auf, der Unterdrückung keine Handhabe zu bie­ten, die Arbeiter dürften ja doch nicht stillstehen, sondern müßten im Schoße der Internationalen helfen, die Zukunft vorzubereiten. Die Puddler wurden ermuthigt, von feiner ihrer gerechten Forderungen abzustehen, den Gruben­leuten dagegen das Versprechen abgenommen, am andern Tage wieder an die Arbeit zu gehen, um sich die Mittel zur Unter­stübung ihrer Brüder zu verschaffen. Nur die Arbeiter der Gruben Cockerill erklärten, im Strike zu beharren. Dadurch, daß die Grubenleute ihr Versprechen hielten, wurde der Strife in bestimmte Grenzen eingeschlossen.

Die Versammlung währte bis 18 Uhr und ging fried­lich und ruhig auseinander, ganz natürlich, da keine Uniform an der Versammlung theilnahm, obwohl dieselbe öffentlich war. ,, Wir gingen," berichtet Hins weiter, nach dem Bahn= hof. Es war 49 Uhr und wir hörten, daß wir bis zum Abgang des Zuges nach Lüttich   noch 1% Stunden Zeit hät ten. Wir verließen die Station, um bei einem Glase Bier zu warten. Raum hatten wir vier Schritte gemacht, da nö­thigte nns ein Kavallerie- Angriff, uns schleunigst wieder zurüc zuziehen. Wenige Schritte von uns fiel ein Wann, von ei= nem Säbelhieb getroffen.

Nachdem wir 5 Minuten gewartet, verließen wir, unge­duldig, so eingesperrt zu sein, die Station durch die Thüre nach der Straße zu und stürzten uns in eiligem Lauf in das einige Schritt entfernte Cafe Montulat. Wir waren kaum einige Minuten dafelbst, als ein Lütticher   Kamerad, der sich unwohl fühlte, die Thüre öffnete, um hinauszugehen. Plöß lich stößt er einen Schrei aus und taumelt, von einem Bayonnet in die Seite gestochen, zurück. Herr Montulat und ein Anderer führen ihn rasch weg. Während sie ihn aufrecht halten, dringt ein Gensdarm in den Vorsaal und sticht Mon­tulat mit dem Bayonnett in die Schulter. Boll Blut treten beide wieder ein; die Frauen schreien voll Verzweiflung; man schließt die Thüre der Schenke und wir sind gefangen.

Als wir, von der Ungeduld getrieben, nach einer halben Stunde die Thüre halb öffneten, war die Straße frei, soviel sich in der Finsterniß wahrnehmen ließ. Wir stürzten hervor und gelangten ungehindert nach der Station. Im Wartesaal jehen wir einen halbnackten und mit Blut bedeckten Mann. Es war ein Arbeiter, der drei Bayonnettſtiche in den Rü­den bekommen hatte. Wir gehen nach der Seite der Straße hinaus, da ſizen zwei Verwundete. fabrikant aus Lüttich  , war mit Kolbenschlägen fast getödtet, der Andere hatte einen Bayonnettstich in der Seite. Die Gensdarmerie tam, wie es schien, um die Reisenden auf dem daß die Leute hier Reisende wären, erwiderte der Führer: " Schweigen Sie, das geht Sie nichts an," und sie fingen an, aufs Geradewohl um sich zu hauen.

Während man mir dies erzählte, hören wir im Sturm­

rzen, vor

Schmerz heulend, in den Bahnhof herein, der ein mit einem

dem Anprali zerbrachen. Man hätte nur das Angstgeschrei, besonders der zahlreichen Frauen, hören sollen! Und es war thatsächlich Grund vorhanden, zu befürchten, daß man uns bis in das Gebäude hinein verfolgen würde, denn die blinde Wuth, welche die Gensdarmen zeigten, schien zu beweisen, daß die Elenden betrunken waren.

Man taun sich feine Vorstellung von der Wuth machen, wechle die im Bahnhof eingeschlossenen Leute erfüllte, als sie sich durch Diejenigen verfolgt sahen, die für die Vertheidiger der Ordnung gehalten werden. Alle diese Meucheleien wurden ungestraft begangen, und doch hatte damals Seraing   das Glück, den erleuchteten Herrn Dubois, königlichen Staatsanwalt, in seinen Mauern zu haben. Was that denn damals dieser er­leuchtete Beamte? Gewiß machte er einigen Arbeitern den Prozeß, die Fensterscheiben zerbrochen hatten, und dieses wich­tige Geschäft verhinderte ihn, so unbedeutende Kleinigkeiten, wie diese Mezeleien zu beachten.- Nur ein Mann theilte nicht die allgemeine Entrüstung.

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Er gehört zu den Zufriedenen", die keine Ungerechtig feit in Bewegung setzen kann. Ein Lütticher, der ihn kennt, eilt auf ihn zu und sagt: ,, Nun, was sagen Sie zu diesen Scheußlichkeiten?" ,, Schweigen Sie, Sie reden Unsinn." - ,, Wie, sehen Sie nicht, daß man die Arbeiter nieder­mezelt?" ,, Nun, man hat Recht, sie haben es ganz ver­dient."

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Wir geben diesen Mann der Bewunderung von ganz Eu­ ropa   preis: ropa preis: Seine Adresse ist: Adolp Malherbe, Waffen­fabrikant, Quai St. Leonhard in Lüttich  ."

Endlich langte der Zug an, und die Menge stürzte sich in die Wagen, glücklich, diesem Schauplatz von Abscheulichkeiten zu entrinnen."

Sobald Hins und seine Begleiter nach Lüttich   zurückge­tommen waren, beeilten sie sich, über den tückischen Angriff, den sie im Café Montulat selbst erlebt hatten, ein Protokoll aufnehmen zu lassen. Hins schließt seinen Bericht mit der Befürchtung, daß die Gerechtigkeit nicht die Urheber so vieler Verbrechen, sondern, wie gewöhnlich, die Opfer verfolgen werde, und erklärt, daß er sich in beiden Fällen, als Zeuge melden werde.( Dem unbequemen Zeugen hat man den Mund D. R.) gestopft- Hins ist verhaftet.

Die Gräeulscenen vom Freitag, Sonnabend und Sonntag Abend wiederholten sich, wenn auch in etwas geringerem Maß ſtabe, am Montag Abend. Vor allen Truppen zeichneten sich durch ihre Roheit die Gensdarmerie aus; als Muster der Sol- i daten leuchteten hinsichtlich des Uebermuthes und der Grau­famkeit die Offiziere hervor. Am Dienstag begnügte man sich damit, der Besitzerin des Lokals, in welchem die Sektion i der Internationalen zusammenkömmt, durch zwei Offiziere anzutündigen, daß man ihr eines schönen Tages das Haus e demoliren werde.-

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Aus England.

London  , den 25. April.

Wie die industrielle Bourgeoisie die Bevölker= e

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ung der Welt zivilisirt. In Aegypten  , heißt es, machen die christlichen Wiffionen erfreuliche Fortschritte. Vielleicht hat der Vizekönig entdeckt, daß christliche Sklaven noch viel gedul= t ger sind, als mohamedanische, und die Klasse der arbeitenden i Sklaven auf eigene Koften fortpflanzen. Wie unzivilisirte e Völker, die sich weigern, die Religion des ewigen Friedens 3 anzunehmen, von der Wahrheit und dem göttlichen Ursprunge des christlichen Friedens- Evangeliums überzeugt werden, beweisen e die Vorgänge in Abyssinien. In China   hat jeder Mis- n sionär ein Kanonenboot hinter sich. Der Herzog von Somerset  , e der Marineminister des letzten liberalen Ministeriums, rief vore

Bayonnettstich durch den Arm, der andere an disite vereinigen Tagen im Oberhause aus: ,, wenn Ihr die Kosten der i wundet. Kaum hatten wir Zeit, uns zurückzuziz i, da lün­

Marine einschränken wollt, so müßt Ihr vor Allem Eure christ­

lichen Die Missionäre, sem Momente waren 200 Personen im Bah; dieselben von welchen die Times" sagt, daß sie die unvorsichtigsten,

Aston nach den drei Thüren des Stationsgeb

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3, die unter

unerfahrensten und streitsüchtigsten Menschen sind, die es giebt,