Wochenblatt" mögen die einzelnen Mitglieder immerhin halten und lesen, aber als Organ des Verbandes empfehle er den Confumverein" von Pfeiffer, den man mur mit Mittheilungen bedenken möge.

Ziehl aus Chemnitz stellt den Antrag: den ,, Confum­verein" zu wählen.

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Motteler bezweifelt, daß das genannte Blatt den spezi= ellen Interessen der sächsischen Vereine zu dienen im Stande sei. Der Antrag Germanns: ein neues Organ zu gründen, wird abgelehnt, ebenso der, den Consumverein" zu wählen, der Reichert'sche Antrag fällt mit 20 gegen 19, ein weiterer Antrag, die Rundschreiben der Verbandsdirektion der sächsischen Vorschußvereine zu wählen, mit 30 gegen 15 Stimmen. Für die Blätter für Genossenschaftswesen" hatte sich feine Stimme erhoben und so ward der Antrag, das Demokratische Wochenblatt" zu wählen, falls es zu demselben Preise geliefert werde, wie das Pfeiffersche Blatt, mit 36 gegen 9 Stimmen angenommen.

Vorfällen gegeben habe. Die irischen Landherren sind im höchsten Grade beunruhigt. höchsten Grade beunruhigt. Gladstone hat bei verschiedenen Gelegenheiten erklärt, daß die Kirchenbill nur die erste Maß­regel zur Zufriedenstellung der irischen Bevölkerung sei, und daß die nächste Maßregel dahin zielen müsse, den Bauern die Früchte ihrer Arbeit, z. B. in Bodenverbesserung, zu sichern. Wodurch aber dieses Ziel erreicht werden soll, darüber läßt er fein Wort verlauten. Sein College John Bright dagegen nimmt kein Blatt vor den Mund, er sagt, was er für nothwendig hält, und was Bright für nothwendig hält und Gladstone beabsichtigen mag, erfüllt die Landherren mit Entsezen. Bright sagte noch vor einigen Tagen im Unterhause: Ich habe es schon früher gesagt und wiederhole es jetzt, daß in Irland kein Friede sein wird, bis durch irgend welche Mittel die Bevölkerung einen größern Antheil am Grundeigenthum erhält, als sie gegen= wärtig hat. Die Zeit ist gekommen, wo Unterdrückungsgesetze ungerecht und schädlich sind und kein einziges sollte erlassen werden, ohne von einer heilsamen Versöhnungsmaßregel be= gleitet zu werden. Ich habe hier und anderwärts gesagt und bin noch heute der Meinung, daß es besser gewesen wäre, wenn vor fünfzig Jahren die irischen Landherren die Hälfte ihrer Güter verloren hätten, um Irland zufrieden zu machen; sie würden sich selbst viel sicherer gestellt haben." Die Herren im Oberhause wollten wissen, ob Bright die Meinung des Ministeriums ausgesprochen und ob es wirklich so weit ge­Der letzte Gegenstand der Tagesordnung: Bestimmung kommen, daß die Regierung Englanos bereit ist, die heiligen von Zeit und Ort des nächsten Verbandstages findet nach fur- Rechte des Grundeigenthums anzutaften. Nach Bright's durch­zer Debatte, in welcher Lausche ( Bischofswerda ) im Interesse aus richtigen Ansichten besteht die Heiligkeit des irischen Grund­der Oberlausit Dresden, Sauer dagegen im Interesse des eigenthums in Jahrhundertelanger Konfistation, Metzelei und Boigtlandes eine Stadt im Voigtlande vorgeschlagen, seine Unterdrückung; und die Aristokratie befürchtet, daß diese Ansicht Erledigung durch die Wahl einer Stadt im Voigtlande, die bei Regelung der irischen Landfrage maßgebend werden könnte. Aufsuchung einer solchen dem Direktorium anheimgebend; als Zeit des Verbandstags wird Ostern nächsten Jahres gewählt. Ein weiterer Gegenstand der Tagesordnung, Besprechung über Bier und Branntweinschant in den Consumvereinen, be leuchtet vom materiellen, fittlichen und gefeglichen Standpunft aus, mußte wegen nothwendiger Räumung des Saales leider

Das Resultat der Wahl der Verbandsdirektion wird hierauf proklamirt. Die meisten Stimmen haben erhalten: Germann( 48), Jubisch( 47), Berghammer( 31). Die übrigen waren vertheilt auf Ruck und Sauer, sämmtlich von Leipzig . Die 3 erstgenannten nehmen die Wahl an und bilden bis zum nächsten Verbandstag das Direktorium der sächsischen Consum­

vereine.

zurückſtehen.

Die Bersammlung ward vom Vorsitzenden Germann nach 4 Uhr mit einem Hoch auf die Stadt Chemnitz ge­

Schloffen.

Am Dienstag fand noch eine Besichtigung der Vereins­bäckereien, deren Erzeugnisse viel Anerkennung fanden und der Aftienspinnerei statt. Sämmtliche Anwesende, Fremde und Ein­

Aber die betreffenden Anfragen im Oberhause waren umsonst. Graf Granville, der Wortführer des Ministeriums, konnte feine Auskunft geben. Einmal war es gegen die parlamen­tarische Ordnung, daß das Oberhaus, ohne offiziell eingeladen worden zu sein, über Sachen sprechen sollte, die im Unterhause

vorgefallen und dann war es unmöglich, noch dieses Jahr die bezüglichen Gesetzentwürfe vorzulegen, und was nächstes Jahr in Aussicht steht, davon hat er nicht die entfernteste Ahnung.

Einige der Herren wurden über diese Antwort so empört, daß sie drohten, die Kirchenbill bei Seite zu legen, bis das Ministe­rium seine Landbill bekannt gemacht habe.

Der Kooperativkongreß**) den ich neulich erwähnte, wird sich am 31. ds. Mts. in London versammeln.

Die

heimische, haben mit Befriedigung die Stätte gemeinsamer Ar- Fragen, welche erörtert werden sollen, find: 1) durch welche beit verlassen und mit dem Wunsche, daß das gelegte Saat- Maßregeln kann die Organisation der Gewerks- Genossenschaften

forn reiche Frucht tragen möge.

031 1173

Aus England.

2-1919dondon 14. Mai.

zu fooperativen Zweden benugt werden? 2) Wie können sich die Kooperativ- Gesellschaften gegenseitig Hülfe leisten? 3) Welches sind die Hauptursachen, die in manchen Fällen zum Mißlingen von kooperativen Unternehmungen geführt haben, und welches sind die Grundbedingungen des Erfolgs? 4) Welches ist die billigste Vertheilung des Profits zwischen Kapitalist und Ar­beiter, wo sich die Arbeitgeber mit den Arbeitern affociiren? 5) Welches sind die besten Mittel, Kenntnisse über die Koope­

haus, oder vielmehr die liberale Majorität des Unterhauses, ration unter dem Volke zu verbreiten? Die irische Kirchenbill ist fertig. Das Unter­

Während des Kongreffes sollen Proben kooperativer Jn­

es sich ,, amerikanisirt" habe, ist ausgestoßen worden, weil die dustrie ausgestellt werden. Majorität so vernünftig war, der Minorität nicht auf ihre

fie

überſtimmen. Auf diese Weise ward die Komitéarbeit,

Der von dem Eisen- Gewerbe im Norden von England ernannte Schiedsrichter hat sein Erkenntniß abgegeben. Die Arbeiter verlangten eine Lohnerhöhung von 10 Prozent, auf

welche in der Bestimmung der Details besteht, fehr vereinfacht Anrathen des Schiedsrichters, der die Geschäftsbücher der Brin­

und abgekürzt.

zipale für die letzten fünf Jahre untersucht hat, ist es zu einem

zu vertreiben, hat das Minifterium eine Bill*) vorgeschlagen, von 6 Bence 5 Gr. per Tonne, alle übrigen Arbeiter, die Um den Bürgermeister von Cort aus seinem Amte Vergleich dahin gekommen, daß die Schlämmer eine Lohnzulage durch welche er unfähig gemacht werden soll, fortan irgend ein sich den Lohnabzügen von 1867 unterworfen, eine Zulage von öffentliches Amt zu befleiden. Die Oppofition flagt das Minifterium an, daß es zu nachsichtig mit den Feniern ver­fahren und durch sein Betragen direkten Anlaß zu dergleichen

Gefets

*) Das waren sie zu allen Zeiten und werden es ewig jeiu. **) Congreß der Produktiv- Genossenschaften; Kooperation, Genossen­fchaft; tooperativ, genoffenschaftlich; tooperiren, genossenschaftlich zujam­menarbeiten.